Zum Hauptinhalt springen ... Alle Themen & Ziele
  (03 52 04) 92 112 / Mo – Fr: 07:00 – 19:00 Uhr + Sa: 10:00 – 15:00 Uhr
Eberhardt TRAVEL GmbH
Testsieger 2023
Banner-Hero

NORWEGEN – DIE SCHÖNSTEN PANORAMASTRAßEN

Reisebericht: 06.07. – 17.07.2025

„Der Weg ist das Ziel“ – passender könnte man es nicht sagen, wenn man von unserer Reise durch Norwegen und über die spektakulärsten Straßen redet. Es sind die Straßen Norwegens, die durch üppiges Grün führen oder sich hoch am Berg hinauf über das Blaue der Fjorde wiegeln. Oder ganz oben, dem Himmel so nah, durch die Landschaft, wie am Anfang der Geschichte, schlängeln. Auch über, unter oder durch die neuen Errungenschaften, der ein Mensch heutzutage im Stande ist zu bauen, zu fahren. Ja, Norwegen hat es wieder geschafft, seine Gäste schwer zu beeindrucken.

Marta Rass

Ein Reisebericht von
Marta Rass


Anreise nach Dänemark

Kilometer nach dem Kilometer, Stunde nach der Stunde vergingen bis wir, etwas müde, trotzdem gut gelaunt, unsere Zwischenstation – Hotel Rebild Bakker – erreichten. Und damit betraten wir auch schon die skandinavische Erde. Ein kleines Land, dass so viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit Norwegen hat. Für uns und unsere Rundreise ist es wie eine Vorstufe, ja, wie eine Ouvertüre. Und der Tag war da schon spürbar länger als gewohnt – die skandinavische Sommernacht ließ grüßen….

Überfahrt mit der Fähre – Kristiansand – Mandal – Kap Lindesnes

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“, und wir die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand. Skagerrak zeigte sich von seiner ruhigen Seite, als ob er sagen wollte: „Ihr seid erst am Anfang von eurer Reise, ich will sie euch so schön machen wie möglich……“ Und so dachte wahrscheinlich auch Kristiansand, die uns blau-weiß angekleidet und mit der Sonne umwoben, von seiner heiteren Seite begrüßte.
Nur gute halbe Stunde entfernt liegt das Städtchen Mandal: für uns die erste Begegnung mit den malerischen Küstenort Norwegens. Die lebendigen, schmalen Gassen mit kleinen Geschäften, Kaffees usw., die kleinen weißen Häuschen und letztendlich die feinen, großen Gebäude aus 18. oder 19. Jh., miteinschließend die größte Holzkirche Norwegens, all das spricht von einer reichen Geschichte dieses Örtchens.
Noch imposanter kam uns Kap Lindesnes vor: ein Leuchtturm am fast südlichsten Zipfel Norwegens. Und der Älteste unter den Leuchttürmen am Festland. Ein Spaziergang auf dem Gelände weckte eine Nostalgie, trotzdem wäre die Nacht bei Sturm und Wind hier wahrscheinlich die erste und auch die letzte für vielen von uns, müsste man hier übernachten.
In der Begleitung vom Regen erreichten wir unser Hotel – wie kann es anders sein: man kostete heute das Trollwetter.

Flekkefjord – Stavanger – Kreuzfahrt auf Lysefjord

Was für Einfluss hatten in der Vergangenheit die Holländer auf Norwegen, wie verflochten die Geschichte dieser zweien Länder war, zeigte uns das Städtchen Flekkefjord – so wie Mandal ein Küstenort - und wenn man so durch die Straßen schlenderte, hat man ein Gefühl irgendwo in Holland zu sein – Hollenderbyen.
Wir fuhren weiter nach Stavanger – durch eine Landschaft, die sich teilweise, wie eine Mondlandschaft präsentierte: die einzigartigen Felsenformationen, geschaffen durch Magma und den Druck durch tektonische Bewegungen.
Das Wetter meinte es gut mit uns: eine Schiffsfahrt auf dem Lysefjord war allemal etwas ganz Besonderes: die Tiefe des Fjordes und die Landschaft am Fjord: grüne Auen und die aus dem Wasser wachsenden Berge - das Liebliche trifft auf das Gigantische…. Und als Höhepunkt noch der Preikestolen, der Predigtstuhl, wo sich kaum ein Priester predigen trauen würde….
Ein gemütlicher Spaziergang durch Gamal Stavanger und vielleicht ein Schlummertrunk in einem der vielen gemütlichen Bars am Kai – der Tag war vollbracht.

Ryfylkevegen – Saudafjell –Hardangerfjord

Raus aus Stavanger, rein in den Tunnel: und zwar nicht in irgendeinen Tunnel, sondern in den Ryfylketunnel – den tiefsten der Welt. Fast 300 Meter unter den Meeresspiegel, aber mit vielen farblichen „Einlagen“, um den Durchfahrenden etwas bei der Laune zu halten. Und in einigen Jahren will Norwegen seinen eigenen Weltrekord brechen – fast 400 m Tiefe soll der nächste Gigant unterm Meeresspiegel liegen.
Die erste Fähre über den Fjord: für uns ein Erlebnis und für die Einheimischen eine „lokale Busfahrt“.
Die Ryfilke fuhr uns durch die imposante Landschaft eines Fjells, welche Bewohner, wie Rentiere, Füchse und anderes Kleingetier unseren Augen verborgen blieb, aber dafür uns immer wieder die grasenden Schafe begegneten. Hier und da ein Fotostopp, ein Kaffee in der Natur, ja, das hinterließ die unvergesslichen Eindrücke. Die Parkplätze in der Nähe von Wasserfällen sind stark umkämpft, aber wir sahen in den nächsten Tagen so viele, dass Verpassen von einem oder den anderen nicht viel ausmacht. Von der Ortschaft Odda, bekannt schon zu Kaiser Wilhelms Zeiten fuhren wie bis zum Hardangerfjord, den 2. größten und tiefsten Fjord Norwegens. Da, in der Ortschaft Eidfjord, nicht weit von einer der längsten Hängebrücken der Welt, hatten wir unser Hotel – mit einem tollen Blick auf das Fjordufer.

Flam – Laerdal – Skei

Es fühlte sich tatsächlich ganz anders an, wenn man sich bewusst ist, über die längste Hängebrücke der Welt zu fahren als ob man etwas sehr Wichtiges im Leben erreicht hätte. Ja, die Hardanger Brücke! Es war keinesfalls das einzige Meisterwerk an dem Tag. Nachdem man eine Pause in einer kleinen Ortschaft Flam gemacht hat, die wegen der berühmten Flambahn und dem schmalsten Fjord Norwegens – Naeroyfjord, sehr bekannt ist, verschwanden wir für eine ganze Weile in den Untergrund: wir fuhren durch den knappe 25 km langen und damit den längsten Tunnel der Welt: Laerdaltunnel.
Der größte Gletscher Europas, der Jostedalsbreen, streckt seine Arme tief in die Täler, fast greifbar nah am Rande unseres Weges an dem Tag. Dafür ist ein Besuch im Gletschermuseum ein ganz besonderes Erlebnis und macht jemandem mit dem Wesen und Leben des Gletschers vertraut. Und eine persönliche Bekanntschaft mit dem Boyabreen hinterlässt ein tiefer Eindruck.

Loen – Hellesylt – Geirangerfjord

Die ganzen Berge und die Ortschaft spiegelten sich im stillen Wasser des Jölstra Sees. Ein schöner Tag kündigte sich an. Der Weg nach Loen über die Hochebene bat uns so viele schöne Motive und man konnte gar nicht anders als ein oder den anderen Stopp zu machen und die Natur rundherum vor der Linse zu bekommen.
Nur ganze 5 Minuten dauerte die Fahrt in einer Gondel von 1 m ums. auf mehr als 1000 Meter hoch zu dem Plateau des Berges Hoven. Das ist der Skylift von Loen, eine der steilsten Seilbahnen der Welt. Und ein grandioser Blick auf Nordfjord nimmt jemandem schlicht die Luft weg.
Im Hellesylt stieg die Temperatur schon auf fast 30 Grad – der Wasserfall und das Ufer des Sunnylvsfjordes vermittelte uns ein Gefühl man befände sich irgendwo am Mittelmeer und nicht im Nordmannsland. Begleitet mit einem leisen Summen vom Elektromotor glitt unser Schiff über den Geirangerfjord und die Berge, wie versteinerten Riesen mit imposanten Wasserfällen, lockten die Gäste ins Freie. Natürlich präsentierten sich die schönen Schwestern und der betrunkene Freier in aller Pracht und Geiranger Örtchen schien von weiten wie die Krippe. Noch ein kurzer Ausflug zum Flydalsjuvet um Geirangerfjord von oben zu betrachten und so war wieder ein eindrucksvoller Tag vollbracht.

Adlerstrasse – Trollstigen – Kristiansund

Und sie war wieder da: die Trollstraße! Nach langer Zeit und viel Mühe, die Straße nach dem Felssturz sicher zu machen, waren wir unter den ersten, die zusammen mit der Adlerstrasse, insgesamt 22 Haarnadelkurven meisterten. Oder besser, unser Busfahrer Jens stellte seine Fahrkunst unter Beweis: so eine Fahrt würden wir, ohne zu zögern mit ihm wieder machen !!! Die Trolle meinten es auch an dem Tag gut mit uns – kein Streichspiel oder sonstiges. Und bei dem herrlichen Wetter konnte man gar nicht anders, als schon einmal über die berühmte Atlantikstraße zu fahren. In dem Gebiet ist Regen so üblich wie Amen in der Kirche und all die Straßen bei der strahlenden Sonne zu fahren ist wie eine 6 im Lotto.
Ein Besuch bei der Klippfischfrau und dem Jungen gegenüber ist ein Muss, wenn man nach Kristiansund kommt. Der Kabeljau prägte die ganze Stadt – die ganze Geschichte, das Leben und Denken der Einwohner. Das Abendessen im Restaurant Boteco war bestimmt auch ein Erlebnis – mit dem Kabeljau, versteht sich.

Bud – Molde – Alesund

Nochmal über die große Brücke an der Atlantikstraße zu fahren ist allemal ein schöner Start in den Tag mit vielen neuen Eindrücken. Durch kleine Orte an der Küste von Hustadvika zu fahren und sich vorstellen, wie man vor vielen Jahren, wo man nur vom Fisch und etwas Landwirtschaft gelebt hat, sein Leben meisterte, das machte jemanden etwas melancholisch. Und noch mehr das Örtchen Bud, heutzutage so klein und schnuckelig, aber mit einer großen Geschichte. Aber Geschichte ist da, um daraus für die Zukunft zu lernen und Bud ist bestimmt ein Ort, wo man damit beginnen kann.
Einer von den bekanntesten Ereignissen der Stadt Molde sind die Jazz Tage, wo auch die bekanntesten Koryphäen der Musikbranche auftreten. Und wir kamen just in der Zeit! Ein Gottesdienst mit Jazzkapelle – das ist ja ein Erlebnis. Da werden auch ziemlich zurückhaltende Norweger plötzlich lauter und in Stimmung.
Vom Varden aus betrachtete man die 222 Gipfel der Romsdalsalpen – bei einer Tasse Kaffee. Etwas diesig präsentierten sich die Bergspitzen, viele noch mit Schnee bedeckt, und unten im Fjord schlängelten die Boote wie kleinen Schmetterlinge zwischen den Inselchen.
Alesund begrüßte uns mit seinem Charm, so einzigartig und sondergleich, bewundert vom Kaiser Wilhelm II und mit seiner Hilfe nach der verheerenden Feuerwalze Anfang 20.Jh. wieder aufgebaut. Die Straßen, links und rechts die Häuser im Jugendstil gebaut, luden ein um sie zu beschauen und zu bewundern. Den Aksla, den man über ca. 500 Stufen erreichte, bot wie immer ein Fotomotiv, das Alesund so unverwechselbar macht. Hier in dieser Stadt bekommt man tatsächlich ein Gefühlt, man versäumt was, wenn man schlafen geht………….

Selje – Westkap – Forde

So wie jeden Tag schaute ich morgens durch das Fenster – nein, kein Regen, Alesund schmückte sich mit Sonnenstrahlen bzw. die Sonne war eigentlich nicht so richtig weg. Und ich war sehr dankbar dafür: in den letzten Jahren wurde nämlich unser heutiges Ziel immer verhüllt in dickem Nebel, so dicht, dass man eigene Füße nicht sehen konnte. Die Rede hier ist vom Westkap. Aber bevor wir ihn erreichten, machten wir einen kurzen Stopp in Selje – im Schatten der Bäume und unter der Obhut der heiligen Sunniva schmeckte das Eis noch viel leckerer.
Ein Leuchtturm, eine Hütte, einige Besucher und zwischen denen, grasende Schafe UND ein grandioser Blick auf die Küste. Zwar etwas diesig, dafür noch unheimlicher wirkten die Bergen wie auf dem Präsentierteller. Einige Häuser ruhten unterhalb des Berges in einer Bucht mit smaragden Wasser. Auf der anderen Seite das offene Meer. Man setze sich nieder auf einem blumigen Teppich aus Klee, winzigen kleinen Blümchen, riechenden Kräutern und niedrigem Gras. Nicht reden, nicht denken, nur das Herz gaaaanz weit öffnen …. Das war das Beste, was man an solch einem Fleckchen der Erde machen kann… Seligkeit pur!

Sognefjord – Bergen

Bergen: die Stadt, wo es an mehr als 200 Tagen pro Jahr regnet – so kann man sich schon gut vorstellen, was auf jemandem zukommt, wenn man sich einen Besuch in Bergen vornimmt. Uns erwartete ein Potpourri aus dem was der Himmel, die Stadt und der Mensch anzubieten hatten: Sonne und Regen, die Schönheiten der Stadt mit Bryggen, den anderen Stadtteilen, Gebäuden und Straßen aus den früheren Zeiten, den Plätzen, wo die Kultur und der Handel Hand in Hand gehen…. Der Wirrwarr auf dem Fischmarkt wirkte erfrischend, jeder möchte was mitnehmen – als essbares Souvenir, sozusagen ??

Unser Hotel lag diesmal etwas außerhalb des Zentrums, aber unser Abendessen wurde uns hoch auf der Terrasse des Hotels serviert – uns lag Bergen buchstäblich zu Füßen….

Avaldsnes – Visnes – Stavanger

Wie lange dauert es noch bis zum Weltuntergang? Um das zu erfahren, muss man nach Avaldsnes auf der Insel Karmoy fahren. Da steht an der Kirchenwand der St.Olav Kirche ein Bautastein und wenn er irgendwann die Wand berührt, dann ist das Ende. Aber keine Angst, es dauert noch ein Bisschen…. Und das weist auch die kleine Schwester der Freiheitsstatue in USA, die Visnes Freiheitsstaute…
Nach 10 Tagen unserer Rundreise kamen wir wieder nach Stavanger – eine Stadt, die so ganz unauffällig in die Herzen kriecht und sie nicht mehr verlässt. Noch ein kleiner Spaziergang durch die bunten, lieblichen Gassen und als Punkt auf „i“ noch ein leckeres, leider auch unser letztes Abendessen in Norwegen. Nicht mehr ganz vollzählig (?) fuhren wir zum Hafen und es dauerte nicht allzu lang, und schon befanden wir uns auf dem Schiff von Fjordline, die uns zuverlässig über die Nacht auf die andere Seite – nach Dänemark – brachte.

Heimfahrt

Bis uns die Heimat wieder hatte, dauerte es noch etliche Kilometer und einige Stunden – wir fuhren durch ganz Dänemark, bei Flensburg betraten wir dann die deutsche Erde und dann reimten sich die deutschen Städte, Ortschaften und Ländereien wie die Perlen auf der Halskette... Hier ein Stopp, da die Füße strecken, ja, es dauerte, bis die letzten Gäste unser Bus verließen – etwas schwermütig einerseits, anderseits froh, das traute Heim wieder zu sehen und zu spüren…


Meine lieben Gäste, auf unserer Reise durch Norwegen haben wir so viele neue Eindrücke gesammelt, so viele neue Erfahrungen gewonnen. Und der Satz, den einst Henrik Ibsen gesagt hat: „Durch die Brille der Erfahrung wirst du beim zweiten Hinschauen klarsehen!“ können wir als eine Einladung verstehen, um wieder einmal dieses Land der Superlative zu besuchen. Und es würde mich sehr freuen jeden einzeln von euch als meinen Gast wieder zu begrüßen.
Jens, ich danke dir für deine sichere Fahrtkunst und deine angenehme Präsenz und ich danke allen, die aus den verschiedenen Noten ein Werk namens „Die schönsten Panoramastraßen“ komponiert haben.

Ich sage euch allen und ich sage es dir, Norwegen: Auf Wiedersehen!!

Eure Marta


Bildergalerie zur Reise


Kommentare zum Reisebericht