Das hohe Ziel im Norden – auf zum Nordkap und den Lofoten
Reisebericht: 10.07. – 21.07.2012
Diese Skandinavienreise hat uns in traumhafte Naturregionen geführt. Durch das Hügelland Südschwedens, durch die scheinbar endlosen Wälder und Seenflächen Finnlands bis zum europäischen Nordkap und zurück durch das Land der Berge und Fjorde Norwegens.
Ein Reisebericht von
Martina Wutzler
Reisebericht
Dienstag, 10.7.12, Anreise Chemnitz-Kiel, 689 km
Wir starten in Chemnitz, mit Zustiegen bis Dessau, und erreichen gegen 17.00 Uhr den Fährhafen Kiel. Bei sonnigem Wetter erleben wir die Ausfahrt aus der Kieler Förde, und ein reichhaltiges Buffet an Bord der Stena Line. Es erwartet uns eine ruhige Überfahrt nach Göteburg.
Mittwoch, 11.7.12, Göteburg-Stockholm-Turku, 495 km
Bei schönem Wetter geht es weiter durch die Schärenlandschaft Schwedens. Bis zu unserem Ziel Stockholm erleben wir immer wieder Wiesen, Wälder, Wasserflächen und einzelne Gehöfte. Es gibt einige kurze Zwischenstops, so in Jönköping am Vetternsee sowie am berühmten Götekanal. Am Nachmittag sind wir in Stockholm mit unserer örtlichen Reiseleitung verabredet. Mit ihr erleben wir die charmante schwedische Hauptstadt. Sie zeigt uns das königliche Schloss und den schönen alten Marktplatz mit dem Stadthaus, in dem alljährlich die Nobelpreise vergeben werden. Die abschließende kleine Stadtrundfahrt führt uns zum Fährhafen der Viking Line. Gegen 19.30 gehen wir an Bord, wieder erwartet uns ein super Bufett und eine herrliche Ausfahrt durch den Schärengarten Stockholms.
Donnerstag, 12.7.12, Turku-Oulu, 665 km
Gegen 7.30 Uhr erreichen wir Turku in Finnland. Unsere heutige Tagesetappe führt uns entlang der E63 über Tampere und Jyväskyla weiter auf der E75 bis Oulu, ein charmantes Städtchen am gleichnamigen Fluss in den Bottnischen Meerbusen. Nach dem Abendessen im Nachbargebäude können wir auch noch ein Freiluftkonzert mithören, oder einen langen Abendspaziergang durch das alte Hafenviertel machen, denn: hier erleben wir bereits die langen Sommerabende, die Sonne will einfach nicht untergehen. Beim Schlafen hilft nur: die beschichteten Vorhänge gut zuziehen!
Freitag, 13.7.12, Oulu-Saariselkä, 489 km
Weiter entlang des Bottnischen Meerbusens bis Kemi, führt unser Weg nun nur noch nordwärts, durch Lapplands Wälder und Seen. Erster großer Höhepunkt unserer Reise ist der nördliche Polarkreis in Rovaniemi. Wir wagen den Sprung über diesen magischen Breitengrad, besuchen das Polarkreiszentrum und die Werkstatt des Weihnachtsmanns. Etliche Karten und Wünsche werden aufgegeben. Am Nachmittag besuchen wir noch die älteste Kirche Finnlands in Sodankylä, ein einfacher und sehr einnehmender Kirchenbau aus Kiefernholz. Allmählich sehen wir immer mehr Rentiere, die meisten sind am Abend im Hoteldorf von Saariselkä unterwegs. Und die Sonne will auch hier wieder überhaupt nicht untergehen.
Sonnabend, 14.7.12, Saariselkä Honnigsvag, 440 + 52 km
Heute wird es ein langer Tag werden, denn wir freuen uns schon auf das Nordkap-Erlebnis! Leider ist gerade heute das Wetter durchwachsen, nach so vielen Schönwettertagen! Aber wir geben die Hoffnung noch lange nicht auf. Am Vormittag geht es weiter durch Finnlands größte Provinz, durch Lappland. Das sind nicht nur endlose Wälder und Seen sondern auch Rentiere, Mücken, und es ist das Land der skandinavischen Urbevölkerung der Samen. Daher nutzen wir auch die Gelegenheit, das große und sehr modern errichtete Siida-Museum in Inari zu besuchen. Danach geht es weiter entlang des Inari-Sees bis zur Finnisch-Norwegischen Grenze und vorbei an Olderfjord entlang des Porsangen bis nach Honnigsvag. Hier beziehen wir unser Hotel Rica Nordkap, und nach dem Abendessen erwartet uns 21.30-1.30 der Ausflug zum Nordkapfelsen mit einem örtl. Busfahrer. Das nördlichste Ziel unserer Reise war erreicht, der Regen des Tages war vorbei, und die feste Wolkendecke gab tatsächlich den blauen Himmel frei. Bis wir die Sonne am Horizont erleben durften, und das war auch ein Glas Sekt wert! Dieses herrliche Erlebnis am Nordkap wird uns sicher in Erinnerung bleiben!
Sonntag, 15.7.12, Honnigsvag-Oteren, 530 km
Nach einer sehr kurzen Nacht begann nun unsere Fahrt „heimwärts“, 'gen Süden.
Durch die Provinz Finnmark führt unser Weg direkt nach Alta, das für seine über 6000 Jahre alten Felszeichnungen als UNESCO - Weltkulturerbe anerkannt wurde. Der museale Rundgang ist zugleich ein sehr schöner Spaziergang entlang des Altafjorden. Entlang der ausgedehnten nord-westlichen Fjordlanschaft führt unser weiterer Weg bis zum großen Lyngfjorden, zu unserem Hotel in Oteren. Karge und doch so schöne Landschaft, Sonnenschein, Wasserfälle, begleiten unseren Weg.
Montag, 16.7.12, Oteren-Stokmarknes-Svolvaer, 502 km
Nur ungern verlassen wir unsere herzlichen Gastgeber! Mit Frühstück am Kamin, langen weißen Tischtüchern und Kerzenschein, das war echt stilvoll!
Doch unser heutiges Ziel sind die Lofoten. Entlang der E6 über Narvik geht es weiter Richtung Stokmarknes. Wir erleben die Welt der Fjorde, mit vielen Brücken und Tunnelbauten, mit immer wieder herrlichen Aussichten. Von Stokmarknes bis nach Svolvaer auf den Lofoten erleben wir die reichlich 3 Stunden dauernde Schifffahrt mit der berühmten Hurtigruten - Linie. Die Fahrt führt durch den bekannten Raftsund und vorbei am Trollsund. Am Abend beziehen wir unser modernes Rica-Hotel direkt am Hafen, in dem wir 2 Nächte bleiben werden.
Dienstag, 17.7.12, Lofotenrundfahrt, 211 km
Heute unternehmen wir eine Rundfahrt auf der Inselgruppe der Lofoten. Das Schönwetterglück hat uns leider etwas verlassen, aber immerhin können wir alle Ausstiege trockenen Fußes erleben. Wir besuchen das malerische Fischerdorf Nusfjord, in dem man neben der musealen Aufwertung auch noch richtig wohnt und lebt. Danach statten wir dem berühmten Wikingermuseum bei Borg einen Besuch ab. Hier erfahren wir so vieles zur Geschichte und Lebensweise dieser noch heute so bewunderten Nordmänner. Zum Abschluss fahren wir dann nach Henningsvaer, dem „Klein Venedig“ mit seinen vielen Stelzenhäusern am Hafen. Der Abend steht für weitere eigene Erkundungen in Svolvaer zur Verfügung.
Mittwoch, 18.7.12, Svolvaer-Skutvik-Mo i Rana, 362 km
Heute verlassen wir die Lofoten-Inseln, wieder mit einer Fähre hinüber nach Skutvik. Über die Bundesstraße 81 gelangen wir zurück auf die E6, wir fahren weiter südlich durch die Provinz Nordland, und erleben nochmal das Überschreiten des nördlichen Polarkreises. Mo i Rana ist unser Ziel, und bei lang anhaltendem Sonnenschein genießen wir nochmals die nördliche Sphäre.
Donnerstag, 19.7.12, Mo i Rana- Trondheim, 519 km
Weiter durch Nordland und bis nach Tröndelag führt unser Weg, von Mo i Rana bis zur alten Königsstadt Trondheim. Die Landschaft zeigt sich rauh, Berge, Fjorde, abgeschliffene Felsformationen der großen Fjells. Die Region ist eine der fischreichsten Norwegens, und wir würden gern Lachse sehen. An 2 großen Wasserfällen halten wir an, mit Lakstreppe und Laksaquarium. Durch das Namsdal bis zum Trondheimsfjorden, vorbei am nationalen Gedächtnisort der Schlacht von Stiklestad führt die Fahrt nach Trondheim. Hier angekommen besichtigen wir zuerst den berühmten Dom, die größte Kirche Skandinaviens. Wir haben wieder so schönes Wetter, dass wir noch einen unvergesslichen Abend in dieser geschichtsträchtigen und lebendigen Stadt zur Verfügung haben.
Freitag, 20.7.12, Trondheim-Oslo-Frederikshavn, 562 km
Unser letzter Reisetag in Norwegen führt uns durch das beeindruckende Dovrefjell bis Dombas, mit Fotostop auf der kalten Passhöhe. Weiter durch das Gudbrandsdal mit Peer Gynt und seinen Trollen. Im bekannten Olympiaort Lillehammer besuchen wir die Sprungschanzen, und legen noch einen Stop in der Einkaufsstraße Storgata ein. Entlang des größten norwegischen Sees, dem Mjösasee, fahren wir weiter bis Oslo. Bis zum Auslaufen unserer Fähre von Oslo nach Frederikshavn in Nordjütland, bleibt noch Zeit für den Besuch des Rathauses von Oslo. Dann heißt es leider adjö Norwegen, bis zum nächsten Mal! Bei schönstem Sonnenschein verlassen wir Oslo und den über 100 km langen Fjord Richtung Dänemark.
Sonnabend, 21.7.12, Heimreise Frederikshavn-Chemnitz, 1050 km
Gegen 8.00 Uhr legt die Fähre der Stena Line in Frederikshavn an, und es geht weiter mit dem Bus durch Dänemark und Deutschland bis zu unseren Ausstiegen von Dessau bis Chemnitz. Besonders bedanken möchte ich mich bei unserem Fahrer Frank Kipping, der uns die wirklich lange Fahrtstrecke sicher und routiniert gefahren hat, manchmal geduldig hinter einem Wohnanhänger ausharren musste, und dabei immer ruhig blieb. Ebenso bedanke ich mich bei Ihnen, liebe Reisegäste, denn Sie waren eine ausserordentlich nette Reisegruppe! Ich hoffe sehr, dass Ihnen diese Skandinavienreise noch in langer und guter Erinnerung bleiben wird!
Auf ein Wiedersehen freuen sich Ihr Frank Kipping sowie Ihre Martina Wutzler
Gesamtstrecke: 6.566 km
Wasserweg ca.: 1.150 km, zusammen ca.: 7.720 km