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Winterreise Norwegen von Tromsö bis zum Nordkap

Reisebericht: 25.01. – 30.01.2022

Diese winterliche Reise in den hohen Norden war etwas ganz Besonderes und sie bot uns zudem außerhalb der Hochsaison ganz tolle Perspektiven und Eindrücke. In der kalten Jahreszeit ist das Nordkap ein besonders reizvolles Ziel, denn auch im tiefsten Winter ist das nördliche Ende des europäischen Festlands zu erreichen, da auch die letzten Kilometer zwischen der Stadt Honningsvåg und dem Nordkap regelmäßig per Schneeflug geräumt werden. Belohnt wird man mit grandiosen Aussichten in einer faszinierenden Winterlandschaft - ein absoluter Traum...!

Katrin Deutschbein

Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein


Dienstag – 25.01.2022: Flug nach Tromsö

Am Morgen trafen wir uns gut gelaunt und voller Vorfreude am Dresdner Flughafen. Hier stand dann pünktlich eine extra für Eberhardt TRAVEL gecharterte Sundair-Maschine zum Einstieg bereit und nach einer etwa 3-stündigen Flugdauer erreichten wir das winterliche Norwegen. Bereits vom Flugzeug aus konnten wir die tief verschneite Landschaft erahnen... Nachdem wir die Einreiseprozedur inklusive Corona-Test erfolgreich abgeschlossen hatten, starteten wir sogleich mit der örtlichen Gästeführerin Susanne zur Stadtrundfahrt durch Tromsö, der größten Stadt Nordnorwegens, der im 19. Jahrhundert ein Franzose den Beinamen „Paris der Nordens“ gab. Wir erreichten die verschiedensten Vororte der Stadt und erfuhren so einiges vom Leben der Menschen hier etwa knapp 350 Kilometer nördlich des Polarkreises. Faszinierend war übrigens auch, dass es gegen 14 Uhr bereits dunkel wurde und wir demnach genau genommen auf einer „Lichterfahrt“ unterwegs waren. Von einem Aussichtspunkt hatten wir den besten Blick auf das beleuchtete Häusermeer und konnten auch die Lage der Innenstadt auf einer Insel gut ausmachen. Den krönenden Abschluß erlebten wir mit dem Besuch der berühmten Eismeer-Kathedrale, dem imposanten Wahrzeichen von Tromsö. Diese Seemanns- und Pfarrkirche steht dem Festland zugewandt und fällt aufgrund seiner extravaganten Gestaltung sofort ins Auge. Zudem erwartete uns eine außergewöhnliche Architektur, denn man wollte hier die lange Dunkelheit, das Eis und das Polarlicht symbolisieren. Verkleidet ist das Gotteshaus mit Betonplatten, die mit weißem Aluminium ummantelt sind und diese sollen an Eisplatten erinnern. Das Besondere ist die dreieckige Glasfront an der Westseite des Sakralbaus, eines der größten Glaskunstwerke Europas. Echt beeindruckend und unbedingt einen Besuch wert! So langsam ging es dann in Richtung Stadtzentrum, wo wir im modernen Hotel Scandic Grand eincheckten. Ein Teil der Gruppe beschloss den Tag bei einem gemütlichen Abendessen im Hotel-Restaurant und wiederum andere erlebten gemeinsam mit mir eine private Dinner-Kreuzfahrt, wo wir mit einem Hybrid-Schiff etwas nördlich von Tromsö hinaus fuhren und sozusagen auf den Spuren des Nordlichtes unterwegs waren. Leider hatten wir diesbezüglich heute kein Glück, aber wir hatten ja noch ein paar Tage vor uns und hofften somit auf die kommenden Tage...

Mittwoch – 26.01.2022: Alta (ca. 295 Bus–km)

Nach einem reichhaltigen Frühstück brachen wir gen Norden auf. Unser norwegischer Buschauffeur Svein erwartete uns pünktlich um 9 Uhr zur Abfahrt in Richtung Alta. Herrliche Winterlandschaften, traumhafte Fjorde und vom Sonnenlicht angestrahlte Berggipfel überraschten uns. Zunächst überquerten wir mit einer Fähre den Ullsfjord und wenig später den Lyngenfjord, um auf die Hauptverkehrsader Skandinaviens, die Europastrasse 6, zu gelangen. Dieser folgten wir weiter nordwärts und überquerten das imposante Kvænangsfjell mit spektakulären Blicken auf den Kvænangsfjord. Bei einem Fotostopp konnten wir die klare und reine Luft hier oben einatmen und fühlten uns wahrhaft wie in einem kleinen Paradies! Der Pass durch das Kvænangsfjell ist an seiner höchsten Stelle 404 Meter hoch, doch die umgebenden Berge sind noch deutlich höher. Das hört sich zwar zunächst nicht so viel an und doch gehört der Pass durch das Kvænangsfjell zu den höchsten in Nordnorwegen und ist im Winter oftmals wegen den nicht immer optimalen Wetterbedingungen gesperrt. Wir hatten heute immerhin sehr großes Glück, denn wir kamen ohne Probleme voran. Somit erreichten wir bereits am späten Nachmittag unser heutiges Etappenziel - Alta! Die Stadt trägt den Spitznamen als „Stadt des Nordlichts“ vor allem wegen dem Observatorium zur Beobachtung des Polarlichts bzw. seiner damit verbundenen Bedeutung für die Forschung. Nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt hatten wir das Wahrzeichen der Stadt direkt vor unseren Augen, die 2013 eröffnete Nordlichtkathedrale. Hier beeindruckt der 47 Meter hohe spiralförmige Turm, der so angelegt ist, dass er während der Wintermonate die Polarlichter reflektiert. Ein abendlicher Spaziergang durch das beschauliche Stadtzentrum und ein gutes Abend-Buffet im Hotel rundeten diesen heutigen Tag ab. Leider waren auch heute keine Nordlichter zu sehen - schade!!!

Donnerstag – 27.01.2022: Honningsvåg (ca. 210 Bus–km)

Die Route führte uns heute direkt weiter gen Norden. Der Europastraße 6 folgend vorbei an weiteren Fjorden überquerten wir das knapp 400 Meter hohe Sennafjell und kamen um die Mittagszeit in Olderford an, wo wir eine längere Pause einlegten und auch die Möglichkeit nutzten, erste Souvenirs zu ergattern und die beschauliche Gegend hier oben genießen konnten. Diese beeindruckte teilweise wie ein kitschiges Wintermärchen - romantische rote Häuschen am Fjord und die schneebedeckte Landschaft wirkten einfach nur traumhaft! Anschließend folgten wir weiter dem imposanten Porsangerfjord, dem längsten Fjord Nordnorwegens. Später verließen wir schließlich das Festland und von der nördlichen Porsanger-Halbinsel aus unterquerten wir den Magerøysund, welcher die Insel Magerøy vom Festland trennt. Katrin erzählte uns, dass die Rentiere der Sami-Familien den schmalen Sund (schmalste Stelle etwa 1,8 km breit) früher durchschwimmen mussten, um im Frühjahr auf die Sommerweiden der Insel zu gelangen, und im Herbst wieder zurück aufs Festland. Später wurden sie dann mit Landungsfahrzeugen übergesetzt und heutzutage fahren sie auf Lastwagen durch den Tunnel auf die Insel. Zurück sind die Tiere dann nämlich kräftig genug, um den Sund zu durchschwimmen. Der Nordkap-Tunnel wurde übrigens 1999 als längster untermeerischer Tunnel Europas eröffnet. Der 8 Meter breite Tunnel ist 6.875 Meter lang und hat seinen tiefsten Punkt bei 212 Meter unter dem Meeresspiegel. Nun waren wir auf der Insel Magerøya (norwegisch „karge Insel“) angekommen und kurze Zeit später kamen wir im Hauptort der Insel, in Honningsvåg, an. Hier hatten wir ausreichend Zeit, einen Bummel durch den beschaulichen Ort zu unternehmen.

Freitag – 28.01.2022: Nordkap – Hammerfest (ca. 180 Bus–km)

Im Norden der Insel Magerøya liegt das Nordkap. Wir kamen nämlich nicht wegen des angenehmen Klimas nach Honningsvåg, wir waren hier, weil wir den offiziell nördlichsten Punkt Europas sehen wollten. Nur 34 Straßenkilometer trennten uns nun noch von unserem Ziel - dem Nordkap! Zunächst starteten wir mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag und um 10.30 Uhr brachen wir voller Spannung auf. Normalerweise müssen im Winter die letzten 13 Kilometer bis zum Kap grundsätzlich in Kolonne gefahren werden, aber die Witterungsbedingungen waren heute derart optimal, dass keine Kolonnen-Fahrt erforderlich war und wir sozusagen „durchstarten“ konnten. Der Vorteil lag auf der Hand, denn wir hatten zeitweise das Nordkap für uns allein, noch bevor die Ausflugsbusse der Hurtigruten-Schiffe ankamen und es allmählich geschäftiger in der Nordkaphalle zuging. Auch am berühmten Globus standen wir zeitweise allein, eine einmalige Erfahrung und im Sommer nahezu unmöglich! Der Winter hat also durchaus Vorteile, denn dann kommen viel weniger Gäste als zur Mitsommerzeit in den Sommermonaten. Von hier oben erstreckte sich für uns ein unvergesslicher Weitblick über das Eismeer und das hiesige Nordkap-Zentrum informierte im Rahmen von spannenden Ausstellungen und Filmen über die Geschichte des Nordkaps. Voller faszinierender Eindrücke traten wir die Rückfahrt an. Durch wiederum schneeweiße Winterlandschaften ging es in Richtung Hammerfest, unserem heutigen Etappenziel. Die verbleibende Zeit bis zum Abendessen nutzten wir für Spaziergänge entlang des Hafens oder auch um eines der Wahrzeichen, die Meridian-Säule, zu bewundern. Diese wurde als erstes technisch-wissenschaftliches Objekt in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und zudem mit Hilfe von Winkelmessungen von einer Kette von Dreiecken ermittelt, die sich von Hammerfest im Norden bis zum Schwarzen Meer im Süden erstreckt. Nach einem sehr schmackhaften Abendessen gab es letztendlich noch ein absolutes Highlight, denn wir konnten gegen 22.30 Uhr sogar Nordlichter bebachten. Ein bewegender Moment und absolut unbeschreiblich!!!

Samstag – 29.01.2022: Tromsö (480 Bus–km)

Nach einem reichhaltigen und sehr schmackhaften Frühstück verließen wir die Stadt Hammerfest, denn heute lag eine lange Etappe vor uns... Eigentlich war für den heutigen Tag die Schifffahrt mit der berühmten Hurtigrute geplant, doch diese musste leider aus technischen Gründen ausfallen - echt schade, aber leider nicht zu ändern! Glücklicherweise wussten wir dies bereits vor der Reise und konnten uns so seelisch bzw. moralisch darauf einstellen. Wir verließen nunmehr per Bus die Insel Kvaløya über die Kvalsundbrücke, eine der nördlichsten Hängebrücken der Welt und gelangten später erneut über das Senna- und Kvænangsfjell zum Lyngenfjord. Später ging es dann mit Fähren über den Lyngen- und Ullsfjord zurück nach Tromsö, dem Ausgangspunkt unserer Winterreise durch Nordnorwegen. Ein letztes leckeres Abend-Bufett und nette Gespräche rundeten diesen letzten Abend im hohen Norden ab. Wir waren uns einig - es war eine tolle Reise und wir hatten absolutes Glück mit dem Wetter...!!!

Sonntag – 30.01.2022: Heimflug nach Dresden

Mit vielen faszinierenden Eindrücken traten wir unsere Fahrt zum Flughafen von Tromsö an. Hier ging es sehr übersichtlich und koordiniert zu und demnach hielten wir zügig unsere Bordkarten für den Heimflug in der Hand. Leider war die schöne Zeit in Nordnorwegen schon wieder vorüber! So manch einer unserer Gruppe wäre sicher gern noch ein paar Tage geblieben... Unser Flugzeug der Sundair stand gegen Mittag am Flughafen von Tromsö zum Einsteigen bereit und trotz Sturm in Deutschland landeten wir nach einem angenehmen Flug pünktlich und wohlbehalten in Dresden.


An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei all meinen lieben Reisegästen bedanken - es war schön mit Euch und auch für mich eine absolut tolle Erfahrung, das Nordkap nach unzähligen Aufenthalten in den Sommermonaten auch einmal im Winter zu erleben...! Ich wünsche Euch weiterhin alles Liebe und Gute, Gesundheit bzw. große Reiselust! Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen...







Liebe Grüße, Eure Katrin


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