Reisebericht: Rundreise Norwegen – Land der Trolle

19.07. – 27.07.2018, 9 Tage Rundreise in Norwegens schönste Landschaften und Städte: Oslo – Lillehammer – Trollstigen – Adlerstraße – Geirangerfjord – Briksdalsbreen – Sognefjord – Flambahn – Bergenbahn – Bergen – Stavanger


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Tiefblaue Fjorde zwischen steil aufragenden Felswänden, quirliges Oslo mit beeindruckendem Vigelandpark, Bergen mit seinem historischen Hansviertel Brygge und alles bei schönstem Sonnenschein - eine erlebnisreiche Traumreise liegt hinter uns.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Tag 1: Donnerstag, 19.07.2018 Dresden – Kiel

Na das ging ja flott. Schneller als geplant und vor allem ohne Staus oder längerem Aufenthalt in Baustellen erreichen wir Kiel. Hier wartet fast ein Drittel unserer Mitreisenden, die sich für die Anreise in Deutschland einen anderen Weg als den Bus ab Dresden ausgesucht haben. Selbst das Einchecken auf die Stena Germanica klappt problemlos. Ok, um eine Kabine müssen wir uns etwas intensiver kümmern, aber auch das ist schnell erledigt. Die Kabinen sind einfach ausgestattet, aber praktisch und haben sogar TV mit deutschen Sendern. Was will man mehr? Natürlich ein köstliches Abendessenbuffet. Und dieses wird gereicht. Pünktlich mit dem Auslaufen des Schiffes können wir uns bedienen, es gibt Lachs und Hühnchen, Kartoffeln und Nudeln und natürlich Fisch in allen Variationen. Anschließend ist noch Zeit, die frische Seeluft an Deck im lauen Sommerabend zu genießen.

Tag 2: Freitag, 20.07.2018 Göteborg – Oslo

Bei schönstem Sonnenschein kommen wir in Göteborg an. Nach einem üppigen Frühstück blieb noch Zeit, die Fahrt durch die Schären an Deck zu beobachten. Nachdem auch Andreas mit dem Bus von der Fähre gekommen ist, setzen wir unseren Weg nach Oslo an Land fort. Mittags erreichen wir die Grenze zwischen Schweden und Norwegen und fast unbemerkt reisen wir nach Norwegen ein - es gibt keinerlei Kontrollen. Unseren ersten Stopp in Oslo legen wir an der Oper ein. Der weiße Cararamarmor glänzt in der Sonne. An der Arhusfestung treffen wir auf Sandra, unsere Stadtführerin. Mit ihr besuchen wir, so wie einhundertausend andere Touristen im Jahr, das Rathaus. Wir besichtigen die reich mit Kunstwerken dekorierten Räume, nur den Munch-Saal dürfen wir nicht betreten, hier wird gerade geheiratet. Apropos geheiratet, auch im Vigelandpark, den wir anschließend besuchen, treffen wir immer wieder auf Brautpaare. Vom Holmenkollen haben wir einen traumhaften Blick auf die ganze Stadt. Heute sind hier keine Skispringer zu sehen, aber ein paar abenteuerlustige Jugendlichen stürzen sich an einem Zippseil in die Tiefe. Am Abend erreichen wir unser Hotel Scandic Airport Gardemon und lassen den Tag bei einem reichhaltigen Buffet ausklingen.

Tag 3: Sonnabend, 21.07.2018 Lillehammer – Maihaugen – Gudbrandsdal

Am Vormittag statten wir Eidsvoll einen Besuch ab. Hier wurde die erste norwegische Verfassung unterschrieben. Die Sonne scheint und es ist eine Freude, hier in der Parkanlage spazieren zu gehen. Mittags erreichen wir zunächst Hamar, wo wir einen Fotostopp an der Olympiahalle mit dem berühmten Dach einlegen. Anschließend besuchen wir die Skisprunganlagen von Lillehammer. Eine amüsante Führung erhalten wir im Freilichtmuseum Maihaugen, bei der nicht nur die Sauberkeit unserer Hände kontrolliert wird, sondern wir sogar zusammen ein Lied singen Wie ging nochmal BRUDER JACOB? Nun fahren wir durch das zauberhafte Gudbrandsdal. Nicht nur, dass wir sie Stabkirche Ringebu besuchen, wir widmen uns musikalisch auch Peer Gynt und lauschen der Musik von Edvard Grieg. Am frühen Abend erreichen wir Dombas, wo es einen großen Souvenirladen und diverse Lebensmittelshops gibt. Nach einigem Stöbern und Kaufen, checken wir im gegenüberliegenden Hotel ein.

Tag 4: Sonntag, 22.07.2018 Trollwand – Trollstigen – Adlerstraße – Geiranger

Ein Elch! Ein Elch! So kann der Tag beginnen. Wir fahren durch das romantische Romsdal, entlang von Skigebieten wie Björli. Am Slettafossen legen wir einen Fotostopp ein. Hier rauscht der Fluss Rauma durch ein schmales Tal, vom Wasserfall ist nichts zu sehen. Auch in Norwegen hat es seit Mai nicht geregnet. Unser nächstes Ziel ist die Trollwand. Steil ragt die tausend Meter hohe Wand vor uns auf. An einer Stele wird an junge Menschen erinnert, die hier bei Ausübung wagehalsiger Hobbys ihr Leben ließen. Nun erwarten uns die elf Kehren der Trollstigen. Kurve um Kurve schraubt sich unser Bus nach oben. So manchem fällt ein Stein vom Herzen, als wir oben ankommen - nichts passiert, Gott sei Dank. Eine ganze Stunde nehmen wir uns Zeit, die Aussichtsplattform zu erkunden und jetzt von oben zu beobachten, wie die nächsten Autos, Busse und Wohnwagen die Trollstigen erklimmen. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und Norwegen ist schön - so einfach ist das. Im anschließenden Valldal tragen die vielen Erdbeerfelder Früchte. Noch einen Stopp legen wir am Gudbrandsjuvet ein, einer Schlucht durch die ein rauschender Fluss schießt. In Linge überqueren wir mit einer Fähre den Talfjord und erreichen Eidsdal. An der Adlerstraße, genauer gesagt am Öresvingen, ist heute die Hölle los. Die Busse der Kreuzfahrtschiffe, die im Geirangerfjord liegen, versperren die Fahrbahn, fast geht nichts mehr. Aber auch wir quetschen unseren Bus in eine Lücke und steigen zu einem japanischen Fotostopp aus. Heißt: aussteigen, fotografieren, einsteigen. Ab gehts Richtung Geiranger. Wieder Kehren, diesmal bergab. Aber Eberhardt wäre nicht Eberhardt, wenn da nicht noch ein As im Ärmel wäre. Und dieses heißt heute: Dalsnibba. Nach einer Dreiviertel Stunde Fahrt hat uns Andreas mit dem Bus auf 1495 Meter Höhe gebracht. Wir haben eine fantastische Aussicht auf den Geirangerfjord und vor allem auf die darum herum liegende Bergwelt. Am Abend, als die Kreuzfahrtschiffe den Fjord verlassen, kehrt Ruhe ein in Geiranger und wir können den Abend vollkommen genießen.

Tag 5: Montag, 23.07.2018 Kreuzfahrt auf dem Geirangerfjord

Nach einem guten Frühstück checken wir auf unserer Fähre, mit der wir eine kleine Kreuzfahrt auf dem Geirangerfjord unternehmen, ein. Wieder ragen die Felswände steil auf. Dort verstecken sich kleine und große Bauernhöfe, über die es einige Geschichten zu berichten gibt. Die Wasserfälle SIEBEN SCHWESTERN und DER FREIER erfreuen uns mit ihrem Anblick. Nach einer Stunde erreichen wir Hellesylt. Am blauen Hornindalsee, dem man seine Tiefe vom Ufer gar nicht ansieht, legen wir eine Kaffeepause ein. Nun geht die Fahrt weiter Richtung Briksdalsgletscher. In dessen Angesicht pausieren wir nochmals bevor wir unsere Wanderung beginnen. Für den ersten, steilen Weg wollen einige von uns die Trolleybusse nutzen, jedoch stellt sich heraus, dass asiatische Reisende alle Trolleys vorbestellt haben. Somit ist nicht genügend Platz für uns und es müssen mehr Leute zu Fuß gehen als ursprünglich geplant. Doch die Mühe wird belohnt (nicht nur mit anschließendem Muskelkater). Wieder haben wir Glück mit dem Wetter. Der Himmel ist blau und ebenso das Gletschereis. Nun aber ist es Zeit nach Sogne am Sognefjord zu fahren, wo wir heute übernachten. Unser Hotel liegt direkt am Fjord. Es ist ein weißes Holzhaus mit vielen gemütlichen Sitzecken, die zum Verweilen einladen. Wir aber sind ordentlich hungrig und plündern erstmal das Buffet. Ganz Mutige baden im Fjord oder im beheizten Pool.

Tag 6: Dienstag, 24.07.2018 Kreuzfahrt auf dem Sognefjord – Bahnzauber mit Fee

Von Kaupanger nach Gudvangen fahren wir auf dem Sognefjord. Heute ist der Himmel wolkenverhangen, aber wenigstens regnet es nicht. Wir sind die Ersten, aber nicht die Einzigen, die heute die Schifffahrt unternehmen. Zweieinhalb Stunden haben wir Zeit, die eindrucksvolle Landschaft zu genießen. Von Gudvangen aus bringt uns der Bus nach Flåm und wir steigen um und in die Flambahn ein. Auf einer spektakulären Strecke überwindet der Zug sagenhafte achthundert Meter. Unterwegs gibt es einen Fotostopp am Kjossfossen mit Musik und tanzenden Feen. Weiter geht es ab Myrdal mit der Bergenbahn. Der Blick auf die faszinierende Umgebung wird ab und zu mit dem Blick in den schwarzen Tunnel unterbrochen, was dem Erlebnis aber keinen Abbruch tut, sondern die Fotografen zu Höchstleistungen anspornt. In Voss wiederum erwartet uns Andreas mit dem Bus und durch strömenden Regen fahren wir nach Bergen. Nachdem wir uns an unser sehr zentral gelegenes Hotel Bristol angeschlichen haben, gibt es ein leckeres Abendessen im Egon Restaurant.

Tag 7: Mittwoch, 25.07.2018 Bergen – Stavanger

Am Vormittag besichtigen wir Bergen. Unser örtlicher Stadtführer Sven hat viel zu erzählen. Er zeigt uns die Johanniskirche, berichtet an der Domkirche, dass es eine große polnische katholische Gemeinde gibt und fährt mit uns in die Vororte von Bergen. Hier sind wunderschöne Holzhäuser zu bewundern. Am Hafen erfahren wir, dass es einst eine große Explosion gegeben hat, weil ein Schiff heimlich Dynamit an Bord hatte. Viele Jahre zuvor hatte die Pest einen Großteil der Einwohner dahin gerafft. So kam es, dass die alten Handelshäuser in Brygge niemanden mehr hatten, der sie bewirtschaften konnte und die Deutschen nach Bergen kamen. Vierhundert Jahre hatte diese dann das Sagen. Zu besten Zeiten wohnten dreitausend Menschen beengt auf diesem kleinen Areal. Frauen waren verboten, dafür gab es aber jede Menge an Bordells. Heute ist Brygge ein viel besuchtes Touristenmagnet. Sven zeigt uns auch das kleinste Museum der Stadt. Dies befindet sich ebenfalls in Brygge, aber sehr versteckt. Im 2. Weltkrieg betrieb eine Widerstandsgruppe dort ein Funkgerät. Die Nazis konnten den Sender nicht orten bis ein Offizier im oberen Stockwerk durch eine morsche Diele direkt in das Zimmer fiel. Zum Glück war grad niemand zu Hause und so konnte auch keiner gefasst und bestraft werden. Nach der Stadtbesichtigung wollen wir zum Floyen hoch fahren, jedoch sind die Schlangen so lang, dass es keinen Zweck hat, sich dort anzustellen. So bleibt dann eben noch Zeit, um nochmal durch Brygge zu spazieren oder über den Fischmarkt zu schlendern. Nun verlassen wir Bergen und fahren Richtung Süden. Mittags erreichen wir die erste Fähre. Von Halhjem nach Sandvigvak brauchen wir vierzig Minuten. Die Aussicht ist wieder grandios. Durch den Schärengarten an der zerklüfteten Westküste Norwegens führt uns die Fahrt weiter Richtung Süden, lediglich unterbrochen von kurzen Verschnaufpausen, um das köstliche Busmenü zu genießen. Nochmals zwanzig Minuten von Arsvagen nach Mortavika mit der Fähre und schon sind wir in Stavanger. Zwar ist es bereits später Nachmittag, dennoch bleibt eine ganze Stunde Zeit, im Zentrum in der Fußgängerzone zwischen den kleinen bunten Holzhäusern zu flanieren. Der Bus steht am Ölmuseum und wer sich interessiert, könnte auch dort noch schnell hinein huschen. In der Ferne klingt das Horn eines großen Kreuzfahrtschiffes, das gerade den Hafen von Stavanger verlässt.

Tag 8: Donnerstag, 26.07.2018 Stavanger – Kristiansand – Hirtshals (Dänemark)

Heute liegt eine lange Fahrstrecke vor uns. Unterbrochen nur von gelegentlichen Stopps, um ssich die Füße zu vertreten. Zwar kommen wir an Flekkefjord und Mandal vorbei, aber für eine Besichtigung reicht die Zeit nicht aus. Am Fährhafen wird es plötzlich hektisch. Wir werden angewiesen SOFORT auf das Schiff zu fahren und werden sogar von einem Mitarbeiter der Fähre mit dem Fahrrad zur Einfahrt begleitet. Noch schnell ein Würrstchen auf die Hand und schon werden wir vom Fahrzeugdeck gejagt. Die Fähre ist gut besucht, trotzdem findet sich für jeden ein Plätzchen. Es gibt ein Café und auch für die letzten Einkäufe einen Shop. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir Dänemark.  Das Hotel, in dem wir heute übernachten, liegt in einem Nationalpark und ist umgeben von lieblicher Landschaft. Zum Abendessen haben wir für unsere Gruppe ein Separet und werden ein letztes Ma(h)l mit einem Menü verwöhnt.

Tag 9: Freitag, 27.07.2018 Heimreise

Quer durch Dänemark und Deutschland fahren wir nun zurück. Mittags erreichen wir Flensburg und verabschieden uns von einem Großteil der Gäste. Der Verkehrsfunk sagt große Staus voraus, wir bleiben jedoch, bis auf eine kleine Umleitung, davon verschont. Pünktlich erreichen wir alle Ausstiege. Sogar ein Stückchen von der Mondfinsternis bekommen wir noch zu sehen. Nun aber ist unsere schöne Reise vorbei.


Liebe Reisefreunde,

vielen Dank, dass ich Sie auf der Reise ins Land der Trolle begleiten durfte. Es hat mich gefreut, so viele neue Gäste kennenzulernen und altbekannte wieder zu sehen. Ich wünsche Ihnen vor allem Gesundheit und immer viel Freude am Reisen. Herzliche Grüße Ihre Reiseleiterin Sabine Letzybyll

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Sabine, habe heute Ihren Reisebericht und die Bilder heruntergeladen, dafür und für ihre gute Begleitung auf dieser Reise, nochmals Danke.
Wir wünschen Ihnen weiterhin guten Erfolg bei Ihrer Arbeit und noch schöne Reisen bei bester Gesundheit.
Danke Monika und Lothar Krügel

Monika Krügel
01.08.2018

Liebe Frau Krügel, vielen Dank für den Kommentar. Ich freue mich, wenn Sie sich beim Lesen des Reiseberichts an die vielen schönen Momente unserer Reise erinnern. Für mich geht es morgen wieder los - nach Russland und mit der Transsibirischen Eisenbahn bis zum Baikalsee. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann noch einen schönen Sommer. Viele Grüße Sabine

Sabine Letzybyll 03.08.2018