Reisebericht: Rundreise Norwegen – Land der Trolle

19.06. – 27.06.2023, 9 Tage Rundreise in Norwegens schönste Landschaften und Städte: Oslo – Lillehammer – Trollstigen – Adlerstraße – Geirangerfjord – Briksdalsbreen – Sognefjord – Flambahn – Bergenbahn – Bergen – Stavanger


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Eine wunderschöne Reise durch den abwechslungsreichen Süden Norwegens mit seinen vielen Fjorden, Wasserfällen, Fjellen - und der Wettergott war uns auf (fast) der gesamten Reise gnädig. Ein unvergessliches Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Georg Berger
Georg Berger

Mo. 19.06.2023 Anreise nach Kiel – Nachtfähre nach Göteborg

Über Dresden, Leipzig, Berlin fahren wir nach Schleswig-Holsteins in die Landeshauptstad Kiel. Dort wartet unsere Fähre, die Stena Germanica darauf, uns über Nacht sicher durch den Großen Belt und den Kattegat nach Göteborg zu bringen. Die Ausfahrt aus der Kieler Förde ist besonders interessant heute, denn es ist Kieler Woche und viel zu sehen auf dem Wasser. Immer sehenswert, so auch diesmal: das Marinedenkmal LABOE und das Museums-U-Boot davor am Strand. An Bord erwartete uns das erste fantastische skaninavische Buffet mit Wein und Bier.
Ein weiteres Highlight war die nächtliche Durchfahrt durch die "Großer-Belt-Brücke", die größte Hängebrücke Europas.


Di. 20.06.2023 Zu Gast in der Wikingerhauptstadt Oslo

Am Morgen erreichen wir dann mit einer kleinen Verspätung Göteborg. Das Ausschiffen lief zügig und problemlos. Mit unserem gelben Bus ging es dann direkt auf die Autobahn E 6 entlang der Ostsee Richtung Oslo.
Hier waren wir mit einer Stadtführerin verabredet. Wir stiegen zwischen Oper und der neuen Deichmann-Bibliothek aus und waren gleich mitten in den neu gebauten City-Highlights Oslos. Direkt hinter der Oper sahen wir gleich auch das neue Munch-Museum, das im Oktober 2021 eröffnet wurde und auf 26.000 Quadratmeter die Werke des Künstlers Edvard Munchs zeigt, die dieser der Stadt Oslo vermacht hat.
Die Rundfahrt führte uns durch eine riesige Baustelle, genannt Oslo-City, später zu einer weiteren Baustelle, diese allerdings mit fantastischer Aussicht auf die Stadt und den Osloer Fjord - Holmenkollenbakken, die berühmte Sprungschanze und eines der Wahrzeichen Oslos. Sehenswert auch der Vigelandspark, offiziell "Frogner-Park" mit seinen unzähligen Skulpturen.
Nach einem langen Tag ging es dann zum Scandic-Hotel am Airport, wo uns wieder ein ausgezeichnetes Buffet erwartete.


Mi. 21.06.2023: Lillehammer – Freilichtmuseum Maihaugen – Gudbrandsdal – Dombås

Auf der E6 geht es weiter nach Norden. Vorbei geht es an Hamar mit dem Eisstadion, das wie ein umgedrehtes Wikingerschiff aussieht. Es wird bis heute für internationale Eisschnelllauf-Wettbewerbe genutzt. Und damit beginnt auch das Thema der Olympia Region Lillehammer, Austragunsort der Olympischen Winterspiele von 1994.
Ganz im Norden des Mjøsasees, einem der größten norwegischen Binnenseen, liegt die Olympiastadt Lillehammer. Wir nehmen uns viel Zeit für den Besuch der Lysgårdsbakken (Olympiastadion mit Skischanze). Hier können wir das Sprungschanzen-Erlebnis, das uns diesmal der Holmenkollen nicht eröffnete, nachholen. Zu Fuß oder mit dem Sessellift konnte man die Schanze erleben. Die Mittagspause verbrachten wir in der idyllischen Innenstadt von Lillehammer. Der Tageshöhepunkt war die geführte Besichtigung des wunderschöne Freilichtmuseum Maihaugen. Maihaugen steht für "Mai-Hügel" und zählt zu den größten und umfangreichsten Freiluft-Museen Skandinaviens. Ganze historische Dorf- und Stadtszenerien wurden gerettet und auf dem Museumsgelände authentisch wieder aufgebaut und neu arrangiert. Lustig auch die "historische" Schulstunde im alten Schulgebäude. Nachdem wir im Freiluft-Museum die Besonderheiten der kleinen Stabskirche erklärt bekommen hatten, konnten wir später auf der Fahrt im Gudbrandsdalen noch die größere Stabskirche Ringebu sehen, in der auch heute noch Gottesdienste durchgeführt werden. Dombas, wo wir heute übernachteten, liegt am Abzweig des Raumatals am Fuße des Dovrefjell Nationalparks.


Do. 22.06.2023: Trollwand – Trollstigen – Adlerstraße – Geiranger

Heute starteten wir von Dombas aus durch das Romsdalen Richtung Åndalsnes entlang dem Flüßchen Rauma. Am Slettafossen verengt sich das Tal zu einer engen Klamm. Hier machten wir einen ersten Stopp für tolle Aufnahmen vom hier verengten Fluß mit Wasserfällen und Stromschnellen. Weiter ging es zur Trollwand (Trollveggen) mit über 1.000 Meter senkrechter Felswand. Am Infocenter gab es eine weitere Pause. Es folgte die spektakuläre Auffahrt über den Trollstigen. In 11 Serpentinen windet sich die Straße hinauf zum über 800 m hoch gelegenen Pass und zum Gudbrandsjuvet. Auch hier am Wasserfall legten wir nochmals einen Stopp ein. Die erste Fjordfähre auf dieser Reise bringt uns von Linge nach Eidsdal. Nach einer weiteren atemberaubenden Fahrt die Adlerstigen hinunter und einem kurzen Stopp an der (total überfüllten) Örnesvingen(Adlerkehre) erreichten wir unser Tagesziel Geiranger, gelegen am gleichnamigen, weltberühmten Fjord. Hier gab es eine Entscheidung zu treffen: Zeit haben wir genug, aber spielt das Wetter mit? Es spielte mit, also fuhren wir als "WOW-Special" hinauf zum 1476 m hoch gelegenen Aussichtsberg Dalsnibba, der höchstgelegenen Aussichtsplattform über einem Fjord weltweit! - Unglaubliche Aussicht rundum und auf den Geirangerfjord.
Nach ausreichend Zeit, die Aussicht zu genießen, zu fotografieren und auch noch einen Kaffee zu trinken, ging es wieder hinunter, die gleichen Serpentinen, die wir hoch gefahren wurden - von JAN, unserem Fahrer, der heute Schwerstarbeit verrichtet hat, wie immer souverän und sicher (Sonderapplaus!) Ein sensationeller Tag endete in unserem schönen Hotel Union in Geiranger.


Fr. 23.06.2023: Geirangerfjord – Gletscher – Sognefjord

Heute bringt uns eine Fähre samt Bus einmal quer durch den Geirangerfjord, vorbei an den Wasserfällen der Sieben Schwestern und des Freiers, verlassenen Bauerhöfen und hunderte Metern hohen Felswänden nach Hellesylt. Vorbei am örtlichen Wasserfall ging die Fahrt über Loen (Fotostopp und Pause an der Liftanlage) zum heutigen Highlight, zum Briksdalbreen. Hier bestand die Möglichkeit, den Weg hinauf zum Gletscher mit den Trollautos zurückzulegen oder eine hochinteressante Wanderung zum Gletscher zu unternehmen - oder die Kombination: rauf fahren, runter laufen. Die meisten genossen den Spaziergang, vorbei an einem tollen Wasserfall zum Gletschersee am Fuße des Gletschers. Der Briksdalbreen ist ein ein Nebenarm des Jostedalbreen, dem größten Festlandgletscher Europas. Wie alle Gletscher der Erde ist auch dieser dabei, sich Jahr für Jahr weiter zurück zu ziehen.
Über das Utvikfjell fahren wir schließlich zum Sognefjord, an dem wir im Ort Leikanger im Hotel übernachten.


Sa. 24.06.2023 Kreuzfahrt auf dem Sognefjord – Zugfahrt mit der Flåmbahn & der Bergenbahn – Bergen

Heute beginnt der Tag wieder mit einer Schifffahrt. Vom Fähranleger von Hella geht es mit der Fähre nach Vangsnes. Unser Bus bringt uns hinauf zum Vikafjell, einer riesigen Hochebene, zum Teil noch mit Schneeflächen, Schmelzseen und einer ganz eigenen Vegetation. Ziel ist Gudvangen. Von hier geht es mit dem Schiff weiter nach Flam. Das Schiff legt quasi am Bahnhof an, sodass nur ein kurzer Fußweg zum Bahnsteig der Flambahn führt. Die Fahrt mit der Flambahn war wieder ein echter Höhepunkt der Reise. Uns bot sich ein Panorama der eindrucksvollsten Gebirgslandschaften Norwegens überhaupt. Die Bahn hält an einem weiteren spektakulären Waasserfall, wo zur Musik eine Elfe ihren Tanz vorführt. Weiter geht es dann nach Myrdal, wo wir nach halbstündiger Wartezeit in die Bergenbahn umstiegen. Hier gab es viel Platz, sodaß rechts und links fotografiert werden konnte. In Voss steigen wir dann in unseren Bus um, der uns in die zweitgrößte Stadt Norwegens, nach Bergen bringt. Nach dem Einchecken ist noch Zeit für einen Spaziergang in die Innenstadt, die wir am nächstgen Tag intensiver kennelernen sollten. Auch nach dem Abendessen war noch ausreichend Zeit, nochmals einen Spaziergang in die Stadt zu machen, und auch die Floyenbahn für einen Auffahrt zur Aussichtsplattform des Bergener Hausberges zu nutzen.


So. 25.06.2023: Bergen – Stavanger

Nach dem Frühstück und Kofferladen begann der Tag mit einer Stadtrundfahrt, in der in erster Linie das moderne Bergen zu sehen war, die Grieghalle, das Geburtshaus E. Griegs, Teile der Universität etc. Am Fischmarkt stiegen wir aus, und unser Guide zeigte uns bei einem Spaziergang schöne Alttadt Bergens. Viel Aufmerksamkeit gab es für das UNESCO Weltkulturerbe Bryggen, das ehemalige Handelskontor der Hanse. Absolut sehenswert auch die Marienkirche. Nach der Führung gab es noch Zeit, sie auch von innen zu besichtigen. Mittags trafen sich dann alle wieder am Fischmarkt, um die Fahrt nach Stavanger anzutreten.
Zwei Fährpassagen, von Halhjem nach Sandvigvåg und von Arsvågen nach Mortavika hatten wir auf der Strecke. Dann durchfuhren wir zwei der tiefsten Seetunnel Norwegens und erreichten am Nachmittag Stavanger.
Zuerst besuchten wir die "Sverd i fjell", die drei riesigen Schwerter, die in einem Fels stecken. Hier besiegte Harald Schönhaar 872 die norwegischen Kleinkönige und vereinte West- und Südnorwegen, wurde somit erster König Gesamtnorwegens.
Dann ging es noch in die Innenstadt. Mit einer kleinen Gruppe spazierten wir zur Altstadt mit ihren schneeweißen Holzhäusern und krummen Gassen. Auf dem Stadtspaziergang sahen wir die farbige Øvre Holmegate mit vielen kleinen Restaurants, den Aussichtspunkt am Valbergturm und den Hafen. Anschließend konnte jeder nach Lust und Laune die Innenstadt erforschen. Der Dom war leider eingerüstet und nicht zu besichtigen. Das norwegische Erdölmuseum und der Hafen mit den vielen Offshore-Versorgungsschiffen boten ebenfalls ein lohnendes Ziel, alles fußläufig zu erreichen. Aber auch die netten Cafes an der Wasserlinie hatten offensichtlich einen Reiz an diesem warmen Sommertag.
Dann ging es wieder mit dem Bus zu unserem Hotel, dem Clarion Hotel Energy, direkt an einer Konzerthalle und dem Kongresszentrum gelegen.


Mo. 26.06.2023: Stavanger – Kristiansand – Fährüberfahrt – Skørping

Heute beginnt leider die Rückreise. Von Stavanger folgen wir der E39 durch das Sørlandet. Wir fahren vorbei am Kap Lindesnes, dem Südkap Norwegens. Wir passieren Mandal, die weiße Stadt und Geburtsstadt des Gustav Vigeland. Mit nur zwei kurzen "Gesundheitspausen" erreichten wir zeitig Kristiansand - leider im Regen. Dennoch wollte ich (RL) noch eine kleine Stadtführung in Kristansand einschieben. Mit einer kleinen Gruppe war ich schon unterwegs, als unser Fahrer uns zurückholte. Laut Hafen-Security mussten wir im Bus warten, bis wir dann um 14.45 h an Bord fahren konnten. Leider war es nicht der schnelle Cat, sondern eine ältere Fähre, die uns nach Hirtshals/DK brachte: Fahrzeit über 4 Stunden anstatt der angegebenen 2 1/2 Stunden. Aber wir war nicht in Eile. Wir erreichten unser Hotel am Rande des Naturparks Rebild Bakker zeitig genug, um einzuchecken und unser verdientes, leckeres Dänisches Abendessen zu genießen. Zum Abschluß gab es noch einen Original Aalborg Akvavit (wir waren ja unweit von Aalborg).


Di. 27.06.2023: Heimreise

08.00 Uhr Frühstück
ca. 09.00 Uhr Abfahrt
Ausstieg am Bahnhof in Flensburg für etwa 12 Uhr vorgesehen (je nach Verkehrslage)
Aufgrund eines Staues Flensburg erst 12.15 h - war für die hier aussteigenden Gäste aber kein Problem!
Fahrerwechsel 18.15 h in Neu-Plötzin
Leipzig 20.10 h
Rückkunft in Kesseldorf wird 21.40 h Uhr wie geplant - - erreicht!


Schlusswort

So geht zeitplanmäßig eine erlebnisreiche Reise zuende, von der mit Sicherheit viele interessante, schöne Eindrücke bleiben werden.
Obwohl der Wetterbericht uns noch einen Tag vor Beginn der Reise die Lust hätte verderben können, konnten wir diese tolle Reise bei guten Weiter erleben. Selbst Bergen, die Stadt mit den meisten Regenstunden Europas, zeigte sich im Sonnenschein. -Wenn Engel reisen....!
Ich bedanke mich bei Ihnen, den teilnehmenden Gästen, dass ich Sie auf dieser wunderbaren Reise begleiten durfte.
Herzlichst, Ihr Reiseleiter George Berger

Kommentare zum Reisebericht