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Norwegen – Land der Trolle

Reisebericht: 11.06. – 19.06.2024

„……. Haben Sie sich jemals bei der lärmenden Umwelt gewünscht, dass dies endlich mal aufhören würde oder sich gewünscht das Sausen des ständig lärmenden Verkehrs zu stoppen, auch wenn dies nur für einen kleinen Moment wäre? Hier in West Norwegen können Sie dies – beinahe – tun. Gönnen Sie sich eine Pause und betrachten Sie das Szenario um sich herum; der Fluss, das Tal, die Weite der Berge, die pulsierenden Herzschläge des Meeres, die ein Echo im Fjord erzeugen; der kleine See, der entweder ruhig oder vom Wind gekräuselt ist und der ebenfalls ein Reservoir für die starken Ströme des kraftvollen Wassers bildet, das sowohl Licht als auch Leben schafft, aber leider auch Katastrophen.“…. ………“ (Gertrude M.Marsh, Freunde des Storfjords)

Marta Rass

Ein Reisebericht von
Marta Rass


Di, 11.06.2024 Anreise nach Kiel – Nachtfähre nach Oslo

Fantasy kam mir vor wie ein großer Bienen(Menschen)stock. Die Stimmen, die sich in ein einziges Summen bündeln, ein leises Brummen von den Schiffsturbinen, aus jeder Lounge oder Bar kam die Musik. Überall Menschen – in den Korridoren, auf dem Promenadendeck,in der Bummelmeile……. Trotz allem kann man das Ganze so schön ausblenden – in der Kaffeelounge bei einer guten Tasse Kaffee. Eine leichte Müdigkeit kroch über den Körper, schließlich ist man seit Mitternacht schon auf den Füssen. Auch viele unserer Gäste haben gewiss kein Auge zugemacht, bevor man um 2.30 Uhr Dresden verlassen hat. 12 Stunden und 650km mit etlichen Abholungen und Stopps lagen zwischen den ersten Begegnungen unserer Reisegruppe
Aber so richtig bewusst, dass dies der Anfang einer wundervollen Reise ist, wurde jemanden erst an Bord unseres „Schmuckstückes von einer Fähre“ – Fantasy, von der Reederei Color Line. Bekanntlich geht die Liebe durch den Magen – begann dann mit einem Skandinavischen Buffet auch unsere Liebesgeschichte mit Norwegen?

Mi, 12.06.2024 Zu Gast in der Wikingerhauptstadt Oslo

Unser junger, kühner Busfahrer Dominik steuerte zuversichtlich den Bus nach den Anweisungen des Stadtführers Heino. Ein Rheinländer, der schon seit Jahren in Oslo seine Bleibe gefunden hat, zeigte uns die Perlen von der norwegischen Hauptstadt Oslo, führte uns rauf auf den Holmenkollen und als er uns in den Vigeland Park führen wollte, kam alles, was vom Regen im Himmel vorhanden war, hier runter. Also musste Plan B her: Museumsinsel. Da konnten wir dann trocknen Fußes doch einiges sehen: das königliche Sommeranwesen samt königlichen Kühen mit Krönchen auf der Stirn (Augenzwicke ??) und königlichen Wachen an ihren Posten, Fram Museum …… Unser gemeinsamer Weg endete dann an der Akershus Festung und, Gott sei Dank, da hörte auch Regen auf. Wir konnten unsere freie Zeit doch noch im Trockenen gestalten. Jeder wählte seine persönliche Route und persönlichen Ziele aus – bummeln ist angesagt. Mich zog es zuerst in eine Konditorei ein – Lefse mit Braunkäse und Römme (wie Sauerrahm, nur noch fetthaltiger) lockte wie eine Huldra. Das ist, übrigens, ein weiblicher Troll(in), sehr verführerisch und gefährlich. Na ja, so lebensgefährlich ist Lefse nicht, außer paar Gramm Fett mehr auf den Rippen. Aber, das ist es wert. Solch Versuchungen hatten wir auf unserer Reise noch in Fülle – zB. Waffeln mit Römme und Erdbeermarmelade, Zimt- oder Kardamomschnecken…… Danach musste ich mir nochmal den „Badestrand“ genauer anschauen. Der ist bei (für uns zumindest) sehr niedrigen Temperaturen schon längst eröffnet. Obelix würde sagen: „die spinnen, die Osloer!“
Letztendlich endete unser Tag im Hotel am Flughafen (und nein, es ist nicht zu laut). Da dürften wir auch unseren Busfahrer Jan, den Buslenkervirtuosen per se, wie sich später zeigte, kennenlernen. Mit Jan sind wir das erste Gespann, bis wir wieder deutschen Boden betreten.

Do, 13.06.2024 Lillehammer – Maihaugen – Gudbrandsdal – Dombas

Vikingskipet – das umgedrehte Wikingerschiff – in Hamar war das erste Objekt aus der olympischen Arena aus dem Jahr 1994, das uns gegrüßt hat, gefolgt von den Lysgardsbakkene Sprungschanze in Lillehammer. Da hatten wir Glück, einige „Skiflieger“ beim Sommertraining zu beobachten.
In Maihaugen, den Freilichtmuseum, mit vielen Häusern, liebevoll gesammelt von Zahnarzt Anders Sandvik im letzten Jahrhundert, tauchten wir durch Führung und Erzählung von Aslan in die Vergangenheit des Gudbrandsdalens ein. Man konnte schon hier erahnen, wie man in vergangener Zeit und Raum lebte, man konnte in den alten Gebäuden noch den Geist aus damaliger Zeit verspüren.
Weiter führt die Fahrt durch Gudbrandsdal: Stabkirche Ringebu ist wirklich eine Augenweide und ein beliebtes Motiv für Fotographen aller Art: Amateure und Profis, alt oder jung….
Auch Ibsen sammelte einst in Gudbrandsdal die Motive für seine Werke, besonderes für den, durch Edvard Grieg bekannt und populär gewordenen Peer Gynt.
In der Ferne sah man schon noch größtenteils das mit Schnee bedeckte Dovrefjell, die Hochbergebene jenseits der Baumgrenze. Ein Panoramabild im Grün-Blau-Weis, schön und tiefgründig.
Unser Hotel, liegend im Wald, bot uns herrliche Luft und Ausblick auf den Fjell – diese Ruhe hat jeder genossen.

Fr, 14.06.2024 Trollwand – Trollstigen – Adlerstrasse – Geiranger

Es lag in der Luft – eine Vorahnung, dass dieser Tag etwas Besonderes wird. Sonnenstrahlen, die Blumenwiesen am Rande unseres Weges, der Rauma Fluss, zuerst ruhig und dann aufbrausend und laut, der rauschende Slettafossen, die Kyllingbrücke und letztlich die Trollwand, wo viele, mit Adrenalin und vielleicht sogar mit Übermut gefüllten Herzen der Bergkletterer ihr letzter Ruheplatz gefunden haben.
Trollstigen schlängelte sich vor uns hinauf und zeigte uns seine Schätze: der Wasserfall Stigfossen und Twerfossen, die alte Granitbrücke, und oben, auf dem Plateau, den herrlichen Blick auf die Romsdalsberge und Tal. Ich denke, diese Momente werden immer erst nach der Reise für Ewigkeit. Und wer konnte schon wissen, dass die Straße nur paar Tage nach unserem Besuch bis Ende der Saison wegen einer Gerölllawine gesperrt sein wird.
Bei der Klamm vorbei, wo der Gundbrand, zumindest der Legende nach, mit seinen langen Beinen und mit der Müller´s Frau auf den Händen rüber gehupft ist und sich dadurch nicht erwischen ließ –, durch das liebliche Valldal führte uns der Weg bis Linge, wo wir zum ersten Mal mit einem norwegischen „Bus“ – die Fähre über Fjord – fuhren.
Die Adlerstrasse mit ihrem grandiosen Blick auf Geiranger Fjord hat es in sich. Die Nadelohrkurven verliehen den Gästen in der ersten Reihe so ein Gefühl, der Bus ragt über die Kurve hinaus. Nun ja, uns war bereits klar, das Lenkrad befand sich in den sichersten Händen und Jan seinem scharfen Blick entging nichts, nicht einmal eine Kleinigkeit.
Die Krönung des Tages war allemal die Fahrt auf der Geiranger Strasse. Flydalsjuvet, Knuten und Djupvatnet vorbei und dann weiter auf dem Nibbevegen. Jan und sein Bus waren eins, ruhig und souverän brachten sie uns auf fast 1500m liegende Bergzipfel Dalsnibba mit einem wundervollen Ausblick über die Berge und hinunter zum Geiranger Fjord. Nicht jedem Reisenden ist dieser herrliche Blick gewährleistet, weil immer das Wetter das letzte Wort hat.
Man behält fürs Leben immer die schönen Momente, die, die nicht so schön sind, sind fürs Vergessen ??

Sa, 15.06.2024 Geiranger – Briksdalsbreen Gletscher – Sognefjord

Die Fähre nach Hellesylt glitt über das dunkelgrüne Wasser des Geirangerfjords. Das Wetter ist halt trollig – man nehme etwas Wind, etwas Nieselregen, eine Brise Sonne und fertig ist es: ein perfektes norwegisches Wetter. Trotz oder vielleicht gerade deswegen kam der Fjord noch majestätischer vor: mit den (tatsächlich vorhandenen) 7 Schwestern und ihrem Freier, mit senkrecht aus dem Wasser steigenden Bergen mit Schnee bedeckten Gipfeln. Hellesylt begrüßte uns mit seinem, mitten in der Ortschaft rauschendem Wasserfall.
Auf dem Weg nach Loen mit seinem attraktiven Skylift machten wir eine Pause bei der alten Steinbrücke: die herumstehenden oder sogar liegenden Kühe auf dem Parkplatz waren doch interessanter als der Jungfraustein. Na ja, heutzutage sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ehe denen von früher nicht mehr gleich. Und es ist auch gut so.

Briksdalsbreen, die Zunge/der Arm des Jostendalsbreens (der größte Gletscher Europas) streckte sich tief gen Tal runter, umgegeben mit Geröll und letztendlich ein Teil davon endend als Flüsschen im Gletschersee. Das helle, smaragdfarbene Wasser verzaubert jedem, der zu Fuß oder mit dem Trollwagen den Weg dorthin schafft. Ein lauter Knall deutete eine ständige Bewegung des Gletschers an – das Kalben des Gletschers.
Unser Tag endet im Hotel Sogndal am Sognefjord, dem längsten und tiefsten Fjord Europas. Nicht umsonst genannt: König der Fjorde. Unser Abendessen war von Feinsten, die Zimmer neu, elegant, das Bett komfortabel - ja, man freute sich auf eine ruhige Nacht.

So, 16.06.2024 Kreuzfahrt auf Naeroyfjord – Zugfahrt mit Flambahn – weiter mit Bergenbahn – Bergen

Naeroyfjord, einer den schönsten, und ganz sicher einer den schmalsten in Norwegen. Ein klitzekleiner Sonnenstrahl hätten wir uns gewünscht, aber auch gelegentliche Regentropfen und natürlich der Wind machte uns nur, „vom Winde verweht“, aber auf keinen Fall schlechte Laune. Die Wasserfälle in Fülle und emporsteigende Berge, lieblich am Ufer liegende, kleine, teilweise nur aus zwei, drei Häusern bestehenden Ortschaften. Vom Schiff aus wollte ich unbedingt bei Morki „die blasse Linde“ entdecken, schaffte es aber nicht.
In Flam hatten wir noch genügend Zeit für persönliche Erkundigung vor Ort, schließlich befinden sich die wichtigen Gebäude alle auf ein paar m2 – Bahnhof, Bahnmuseum, ein Geschäft, mehreren Souvenirgeschäfte, Bäckerei und Brauerei. Ob man alles gesehen hat, bezweifele ich, weil wir, so wie viele chinesische Touristen, unsere Bahntour mitmachten. Auch den Wagon teilten wir mit etwas lauten Chinesen, die genauso begeistert waren wie wir über die Natur rings herum und der Umgebung dieser Strecke. Auch die Huldra mit ihrer Tanzeinlage nebst dem Kjosfossen fehlte nicht.
Mit der Bergenbahn kamen wir nach Voss, wo auf uns, genauso sicher wie das Amen in der Kirche, Jan mit seinem Bus wartete und uns schließlich beim heftigen Regenguss nach Bergen zu unserem Hotel brachte. Einige schafften es nach dem Abendessen noch mit der Floyenbahn hoch über die Stadt oder machten einfach einen ruhigen Spaziergang durch die, um dieser Zeit menschenlosen Stadt……….

Mo, 17.06.2024 Bergen – Stavanger

………. Und an dem Tag erlebten wir allen Bergen als DIE Stadt: Touristenmassen, die sich durch Bryggen schieben, fotografieren, bewundern…… In der Tat, Bergen ist eine interessante Stadt, voll von Geschichte, unausweichlich verbunden mit unserer, deutschen Geschichte. Der Hafen für, u.a. für „Arbeitsknechte“ unter den Schiffen – die Bohrinselversorger usw. Der Fischmarkt ist ein Eldorado für alle Genießer des Fisches, aber auch den anderen Lokalprodukten wie Käse, Marmeladen und Vielem, was gelegentlich für uns etwas „undefinierbar“ erschien.
Mit ein paar „Fjordüberquerungen“ gelangten wir spät nachmittags nach Stavanger – nach meiner Meinung nach, einer die schönsten und wichtigsten Städte für die Norweger. Seit hier einst König und Wikinger Harald Schönhaar den Kampf gegen einige Kleinkönige gewonnen hatte, gilt er in Norwegen als derjenige, der Norwegen vereinte – als Vater der Nation sozusagen. Wir hatten 2 Stunden zur freien Verfügung und wer genug gut zu Fuß war, konnte sich u.a. auf der einer Seite die bunte Straße anschauen und auf der anderen Seite den Hafen und die alte Stadt – Gamle Stavanger mit seinen kleinen, weißen Holzhäusern aus 18/19 Jhr.
Unser Hotel Clarion Energy ist modern, aber mit einem angenehmen, guten Geist. Nicht umsonst heißt es Energy Hotel. Die Energie braucht man immer, besonders wenn man Reiseführer ist ??.

Di, 18.06.2024 Stavanger – Kristiansand – Fährüberfahrt – Skorping (DÄN)

Wie sagte schon unsere Angela aus Bergen: man hat in Norwegen 100 Ausdrücke für Regen und nur 3 Wörter für schönes Wetter: Es regnet nicht. Also, diese 3 Wörter genossen wir gleich früh am Morgen, so konnten wir die 3 Schwerter, gewidmet der Schlacht im Hafrsfjord, im Sonnenlicht noch fotografieren.
Die anderen 100 Ausdrücken vom Regen kamen bald danach im aller Pracht auf uns runter: nun ja, es ist der letzte Tag, die letzten Kilometer auf norwegischen Boden und so nimmt man den Regen einfach als etwas Selbstverständliches hin. Die Hauptsache ist: wenn man aussteigt, reißt der Himmel für den Moment auf und so blieben die Regenschirme in unserem Gepäck verstaut. Und kurz vor Kristiansand kam noch die Sonne zum Vorschein, als ob sie sagen wollte: es gibt mich, auch hier in Norwegen.
Innerhalb von 2 Stunden sind wir schon auf dem Deck der Fjordline Fähre, die uns in gut 4 Stunden nach Dänemark brachte. Noch die letzten Umrisse der norwegischen Küste, ein letzter Grüß und die Gedanken, die sich um einen weiteren, künftigen Besuch im Land, das uns in all den Tagen lieb geworden war, drehte.
Dann noch eine Stunde Fahrt durch das Land, dass einem einzigen Feld ähnelt – Dänemark: flach und grün, aber auf keinen Fall langweilig. Viel mehr sahen wir sowieso nicht, aber unser Hotel lag sehr ruhig abseits der Zivilisation. Unser Abschlussessen war sehr geschmackvoll und die Preise für das Bier oder den Wein schienen nach all den Tagen in Norwegen sehr human.

Mi, 19.06.2024 Heimfahrt

Aufstehen, frühsticken, Koffer verladen, einsteigen und losfahren – das war jetzt schon längst eine Routine geworden. Nur diesmal mit einer bestimmten Melancholie – es war die letzte Etappe unserer Reise durch dieses wunderschöne Norwegenland. Ein Rückblick und ein Schlusswort, vielleicht auch eine Träne vergossen, schlossen wir auch noch innerlich den Kreis. Die ersten lieben Gäste verließen uns schon in Flensburg: Ha det! Wir sehen uns wieder!!
Und so langsam verliess einer nach dem anderen unseren Bus, eine handvoll Gäste blieb uns bis Dresden treu. Ja, wenn etwas so schön war, dann ist der Abschied doch etwas traurig. Aber auch ermunternd: wir sehen uns bestimmt wieder!


Man sucht immer nach passenden Worten um Ehre und Dankbarkeit, Freude und Zufriedenheit am besten auszudrücken. Ab und zu ist es unmöglich, so ein Wort zu finden, weil das Empfinden viel größer, tiefer und mächtiger ist, als Worte es beschreiben können. Und das passiert mir jetzt, wenn ich dieses Schlusswort schreibe. Und weil ich sowas Passendes nicht finde, sage ich euch, meine lieben Gäste, allen einfach DANKE!! In dem Wörtchen ist alles drin, wofür ich sonst 100 Wörter benutzen würde.
Jan, du trägst zu dieser Reise mehr bei, als du dir denken magst, und deswegen von mir und den Gästen ein keineswegs kleineres DANKE!
Mein Eberhardt Team, ihr leistet DIE Arbeit und ich bin euch dankbar, ein Mitglied dieser großen Familie zu sein.
Und es würde mich freuen, wenn du, die/der zufällig diesen Bericht liest, meine Einladung zu so einer Reise annehmen würdest und man dich an Bord der Eberhardt Flotte begrüßen würde.
Hoffentlich bis bald!!
Eure Marta


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