Reisebericht: Norwegen – Land der Fjorde und Fjelle zum "Indian Summer"

02.09. – 09.09.2017, 8 Tage Rundreise Oslo – Hardangervidda – Bergenbahn – Flambahn – Loen am Nordfjord – Geirangerfjord – Gletscher Briksdalsbreen – Bergen


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Eine ausgewogen geplante Reise führte uns nach und durch Norwegen, vorbei und oft direkt dabei an tosenden Wasserfällen, durch tiefe Täler, über karge Hochebenen und faszinierenden Verkehrslösungen.
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

Von Dresden über ... nach Kiel, am Sonnabend – 02.09.2017


Das Tagesziel war der Fähranleger in Kiel. Es bedeutete ein frühes Aufbrechen vom Startort Dresden. Hier und an weiteren Zustiegsstellen fanden sich alle ´Norwegenfans´ein. Mit rechtzeitig eingelegten Pausen, sowohl zur Entspannung als auch zur Einhaltung der Gesetzlichkeit für den Busfahrer, erreichten wir rechtzeitig Kiel am Nachmittag. Es war sogar ein kleiner Abstecher nach Linum, dem Storchendorf nördlich von Berlin, und Hakenberg bei Fehrbellin möglich. Hier fand im Juni 1675 ein Gefecht während des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges statt und endete mit einem Sieg der Brandenburger. Eine Art Siegessäule, errichtet um 1800 als Erinnerung, bot bei Sonnenwetter ein gutes Motiv für ein erstes Foto. Wir wollten ja auch von Kiel zunächst nach Schweden. In Kiel hatten wir noch ein wenig freie Zeit. Drei Reisegäste stiessen erst hier zur Gruppe hinzu, wurden begrüßt und dann ging es auf die Fähre nach Göteborg. Das Abendessen erfolgte im zweiten Durchgang und deshalb konnten wir das Ablegen und Auslaufen unseres Schiffes, der STENA GERMANICA, vom Außendeck verfolgen. Das hat man schließlich nicht jeden Tag und schon gar nicht vor der eigenen Haustür als Erlebnis. Das Buffet zum Abendessen ließ keine Wünsche offen und das Bier& Wein inklusiv waren, das wurde auch gewürdigt. Unterschiedlich verlief nun der weitere Abend, einerseits gab es verschiedene Unterhaltungsmöglichkeiten an Bord, andererseits machte sich hier und da auch eine natürliche Müdigkeit bemerkbar.

Von Göteborg nach Oslo, am Sonntag – 03.09.2017


Vor dem Frühstück, während des Frühstücks und auch dannach konnte die Vorbeifahrt des Schiffes an der schwedischen Küste mit ihren vielen Schären bewundert werden. Es war ein wettermäßig traumhafter Empfang in Göteborg und pünktlich war das Schiff auch. Um noch einen Eindruck von Göteborg zu bekommen, fuhren wir zum Keillers Park. Hier bot sich uns ein herrlicher Panoramablick über die Stadt und einen kleinen Morgenspaziergang am Sonntag mit anschließendem Kaffee am Bus konnten wir sehr gut genießen. Jetzt war Aufbruch gen Norwegen angesagt. Unsere Mittagspause mit bestelltem Imbiss aus dem Bordsortiment verbrachten wir bereits auf norwegischem Territorium, in Halden. Nach der Weiterfahrt erreichten wir pünktlich Oslo, trafen unseren Stadtführer Gabriel und weitere mit dem Flugzeug angereiste Gäste. Nach der Begrüßung ging es durch Oslo, mit dem Bus und auch zu Fuß. Es war gar nicht einfach, denn Oslo ist im Zentrum praktisch eine Großbaustelle mit allen Tücken für das Vorwärtskommen auf den Straßen. Wir sahen die 2008 eröffnete Oper, das Parlamentsgebäude, das Königliche Schloß, das Ibsen-Museum, die neue Schanze am Holmenkollen, das Lebenswerk von Gustav Vigeland- die Skulpturen im Vigelandpark und noch mehr. Nach der Stadtrundfahrt mit Gabriel erreichten wir unser Hotel in kurzer Frist, bekamen angemessen unser Abendessen und konnten noch ein wenig mit Fotoapparat oder Videokamera auf Pirsch gehen.

Von Oslo nach Geilo, am Montag – 04.09.2017


Nach einem richtigen Ausschlafen (oder auch nicht ) und einem Frühstück, angeboten zwischen 6.30 Uhr und 9.30 Uhr, starteten wir zur Halbinsel Bygdoy. Hier hatten wir alle die Möglichkeit noch etwas mehr von der norwegischen Hauptstadt Oslo kennenzulernen. Im VIKING SHIP Museum echte von den norwegischen Wikingern benutzte Schiffe im 9. Jh. oder im KON-TIKI Museum Originalschiffe und Ausstellungsstücke von den Expeditionen Thor Heyerdahls oder im POLAR SHIP FRAM Museum Fridtjof Nansens genutztes Schiff für die Expedition zum Nordpol kennenzulernen oder mit der Fähre zum Stadtzentrum überzusetzen für eine Erkundung der City von Oslo, jeder konnte nach persönlicher Interessenlage und mit einem Aktivitätsbeitrag des Reiseleiters die Zeit auf seine Weise nutzen.  Unsere Mittagspause verbrachten wir noch in Oslo und starteten dann durch das wunderschöne Hallingsdal zum nächsten Übernachtungsort, Geilo. Ein Besuch einer norwegischen Stabkirche in Gol war auf der Route noch geplant, allein sie war schon saisonbedingt geschlossen. So legten wir noch einen Fotostopp an der Stabkirche in Torpo ein. Zu angemessener Zeit am Hotel angekommen, richteten wir uns für eine Nacht ein und bekamen unser Abendessen in Form eines Buffets. Wer noch einmal eine kleine Runde um das Hotel drehte bekam die Höhenlage per Außentemperatur vermittelt - 8° Celsius.

Von Geilo über Myrdal und Flam nach Loen, am Dienstag – 05.09.2017


Und wieder konnten wir ausschlafen (oder auch nicht), anschließend unser Frühstück und die Abfahrt in das Zentrum von Geilo. Der Ort und seine ganze Umgebung leben vornehmlich vom Wintertourismus, haben auch schon sehr viel für dem Sommertourismus getan. Der Zustrom von Besuchern wird durch den Bahnhof und einem regelmäßigen Halt der bekannten Bergenbahn sehr unterstützt.Die Bahnlinie über die Hochebene der Hardangervidda ist eine große ingenieurtechnische und harte Arbeitsleistung aller Beteiligten. 1909 wurde die Verbindung zwischen Oslo und Bergen eingeweiht, deren höchste Bahnstation in Linse auf 1222 m liegt. Wir stiegen zu Mittag in die Bergenbahn ein und fuhren über Linse nach Myrdal. Die Hardangervidda zeigte sich andeutungsweise in ihrer ganzen, kargen Schönheit. Schneeinseln, Bergseen, Moore, Moos und Flechten mit einsam stehenden Hütten auf felsigem Gestein waren vom Zug aus zu sehen.In Myrdal stiegen wir um. Eine Weiterfahrt mit der Flamsbahn, von 866 m ü NN auf 2 m ü NN, war geplant. Nun, den Empfang mit Regen nahmen wir gelassen. Bei der Fahrt jedoch ging wegen der ganz außergewöhnlichen Strecke, der Naturschönheit und der eingebauten Stopps diese Gelassenheit in Begeisterung über. Ein Halt am Kjosfossen mit dem himmlischen Gesang einer Fee - unglaublich. Die Vorbeifahrt an der bereits 1667 erbauten Flamkirche, die Ankunft in Flam am Aurlandsfjord, ein Nebenarm des Sognefords, und begrüßt von einem Kreuzfahrtschiff - was wollte man mehr. Nach einem Aufenthalt in Flam fuhren wir mit unserem Bus durch den 24,5 km langen Laerdaltunnel zum Fähranleger in Fodnes und setzten über den Sognefjord nach Mannheller über. Eine zweckmäßige und notwendige Pause legten wir auf dem Weg zu unserem Hotel noch am Gletschermuseum in Faerland ein. Auf dem weiteren Weg bot sich noch ein Fotostopp am Loenfjord an, dann aber ging es direkt nach Loen. Wir bezogen unsere Zimmer, bekamen das Abendessen als Buffet, hatten noch Zeit für einen Abendspaziergang durch Loen oder verweilten vor dem Schlafen noch bei Live-Musik im Hotel.

Von Loen zum Geirangerfjord und zurück, am Mittwoch – 06.09.2017


Das Frühstück konnte genüßlich zwischen 7.00 und 10.00 Uhr eingenommen werden. Wir starteten bei durchwachsenem Wetter zum Tagesausflug und legten eine Pause an der Hornindalbrue ein. Eine alte Brücke auf einer einst angelegten Route, die den heutigen Verkehrsbeanspruchungen nicht mehr gewachsen ist - aber immerhin ein attraktives Fotomotiv. Und es gab sogar eine Entspannungsoase nach dem Tee oder Kaffee zum Frühstück. Auf dem Weg zur ´Fjordkreuzfahrt´ nutzten wir einen erst jüngst fertiggestellten Aussichtspunkt am Geirangerfjord für eine etwas längere Pause. Herrliche Ausblicke in die wunderschöne Fjordlandschaft Norwegens luden zum Genießen, zum Verweilen in der Natur oder auch zum Fotografieren ein. Zur Kreuzfahrt im Geirangerfjord mußten wir nach Hellesylt, einem Schiffsanleger in einer eher kleinen Ortschaft. Aber der Wasserfall mit seinen tosenden Geräuschen, der wird in Erinnerung bleiben. Jetzt aber begann die Schiffspassage von Hellesylt nach Geiranger, durch den Geirangerfjord. Über die Lautsprecheranlage bekamen wir u.a. auch in deutscher Sprache erklärt: Eine Geschichte zur Höllenspalte, eine Geschichte zu den Wasserfällen ´Seven Sisters´, eine Geschichte zum Wasserfall namens Freier, die Geschichte der einst bewirtschafteten Bergbauernhöfe und auch die von uns später befahrene Adlerstraße wurde publiziert. Nach ein wenig Freizeit in Geiranger fuhren wir zur Adlerkehre hinauf und hatten nun wiederum einen ganz anderen Blick auf Geiranger bzw. den zum UNESCO-Weltkulturerbe gelisteten Fjord. Erneut fantastische Fotomotive. Mit einer Reihe weiterer Fotostopps nahmen wir im Anschluß den Heimweg zum Hotel in Angriff.Ein letzter Blick auf den Geirangerfjord und viele Fotos, ein Stopp auf dem Strynfjellet, ein Stopp am Jostedalbreen Nationalparkzentrum mit einem zauberhaften Regenbogen und gegen 18.00 Uhr waren wir zurück in Loen. Nach dem Abendessen bot man in der Lounge des Hotels erneut Live Musik an. Eine angenehme Atmosphäre.

Von Loen über den Briksdalbreen nach Bergen, am Donnerstag – 07.09.2017


Wie an den Vortagen begann es auch heute für uns mit einem reichhaltigen Frühstück. Ein Besuch des Briksdalgletschers stand am Vormittag auf dem Programm. Unbedingt mußten wir einen Fotostopp am Loenfjord vor Olden machen. In der Ferne schob sich langsam, ja fast majestätisch, ein Kreuzfahrtschiff in die Fjordzunge hinein und spiegelte sich auf der klaren, glatten Oberfläche des Wassers. Welch ein schönes Erlebnis und es sollte sich noch steigern. Nach ca. 20 km erreichten wir den Parkplatz am Briksdalsbreen und mußten nun den weiteren Weg zum Gletscher zu Fuß oder mit einem kleinen kostenpflichtigen Shuttle zurücklegen. Wir befanden uns am Rand des größten Gletschers auf dem europäischen Festland, der immerhin mehr als eine Fläche von 1300 Quadratkilometer bedeckt. Stetig aber moderat ging es bergan, immer wieder zwangen herrliche Fotomotive zu Pausen. Eine Erfrischung bot das herabstürzende Schmelzwasser mit seiner vom Wind herangewehten Gischt, unglaubliche 10000 Liter Wasser pro Sekunde schossen an uns vorbei. Ein fast unbeschreibliches Naturereignis bot sich unseren Augen und alle haben es auf ganz persönliche Weise genossen. Deutliche Markierungen am Weg zeigten auf, wie sich die Gletscherzunge über die Jahre zurückzieht und sich die Natur Lebensraum verschafft. Ein tolles Erlebnis bei bestem Begleitwetter - was bitte noch mehr? Schließlich mußten wir uns doch von diesem herrlichen Flecken trennen, denn Bergen hieß das Tagesziel und noch einige km zurückzulegen. In Vassenden legten wir unsere Mittagspause ein und hatten am Nachmittag mit der Fährüberfahrt von Lavik nach Oppedal noch einmal eine Passage über den Sognefjord. Der Sognefjord wird als König aller Fjorde bezeichnet - er hat eine Länge von über 200 km und eine Tiefe von mehr als 1300 m. Bei der Weiterfahrt bot sich noch ein Stopp an der Hagelsundbrücke an und schon kurze Zeit später waren wir am zentral in Bergen gelegenen Hotel angekommen. Nach dem Abendessen, hier ein Menu, zog es eine ganze Reihe von uns noch in das Zentrum der Stadt. Einige fuhren mit der Floi-Bahn hinauf zum Floyen und wurden mit einem abendlichen Panoramablick über Bergen belohnt. Ein weiterer schöner Tag ging zu Ende.

Von Bergen mit FJORDLINE nach Hirtshals, am Freitag – 08.09.2017


Zunächst unternahmen wir nach dem Frühstück eine Stadtrundfahrt bzw. einen Stadtrundgang in Bergen. Pünktlich trafen wir unseren örtlichen Stadtführer Martin am Hotel. Humorvoll und kompetent stellte er uns die Hauptsehenswürdikeiten der Stadt vor, eingebettet in Geschichtsabläufe und Fakten. Auch Aktuelles zu Sozialem oder Elektromobilität kam nicht zu kurz. Wir sahen das Weltkulturerbe Bryggen, Bergens älteste Besiedlung. Wir konnten die Residenz des Königs Gamlehaugen fotografieren, sahen die Grieghallen, standen vor dem Hanseatischen Museum und Schötstuben (einziges Holzhaus von 1704 mit Originaleinrichtung) und lernten das älteste noch erhaltene Bauwerk in Bergen kennen - die Marienkirche. Von 1408 an wurde sie von den hanseatischen Kaufleuten als Hauptkirche genutzt. Nach der Verabschiedung von Martin gab es noch ein wenig Freizeit in Bergen. So konnte jeder noch einmal über den berühmten Fischmarkt in Bergen bummeln und vielleicht sogar noch etwas für zu Hause einkaufen. Gegen 12.00 Uhr verabschiedeten wir uns von den Flugreisegästen, fuhren mit dem Bus zum Terminal von Fjordline, um uns nun für die Fährpassage von Bergen über Stavanger nach Hirtshals einzuchecken. Eine Schiffspassage mit absolutem Genußwert. Das Ablegen des Schiffes in Bergen - interessant. Das Auslaufen des Schiffes - erlebniswert. Das Vorbeigleiten des Schiffes an herrlicher norwegischer Küstenlandschaft - ein Genuß. Um 17.30 Uhr dann unser Abendessen als Schlemmerbuffet mit Getränken inklusive - lecker. Und überall auf dem Schiff Möglichkeiten für Kurzweil - wenn gewollt. Schließlich suchte wohl jeder seine gebuchte Kabine auf und hatte eine ruhige Nachtfährpassage nach Hirtshals in Dänemark.

Von Hirtshals über ... nach Dresden, am Sonnabend – 09.09.2017


Die Lautsprecher drängten zu einem frühen Aufbruch in den Tag. Nach dem Frühstück ging es schnell von Bord und wir starteten unsere Heimfahrt. Mit regelmäßigen Pausen erreichten wir die Ausstiegsstellen verkehrsbedingt mit Verspätung. Es kam jeder gesund und mit großartigen Erlebnissen angereichert wieder nach Hause.
Schön, das Sie dabei waren - DANKE! Ein Dank auch an unseren Busfahrer Peter, er fuhr uns täglich sicher, souverän, freundlich aufgeschlossen und das über eine Distanz von mehr als 2600 km.
Auszüge aus der HEIMFAHRTSPOESIE:
WASSER IN NORWEGEN: Wasser wie Spiegel, Wasser wie Schaum, Wasser als Nebel -
                                     welch mystischer Traum!
                                     Wasser als Eis, Wasser als Schnee, Wasser im Fjord und Wasser
                                     im See -
                                     Du schönes Norwegen, wir sagen dir heute ade!  (G.M.)
NORWEGEN: Regen,Wasserfälle, Fjorde, Felsen, Steine, Schotter, Tunnel, Frambahn, Trolle -
                   All das war das Wundervolle!    ( K. V. )
Alles Gute für Sie von Ihrem Reiseleiter Norbert Binder

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