Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

21.07. – 31.07.2020, 11 Tage Rundreise Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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Wir sahen die Schätze der Natur der Trollstigen, fuhren zu den Fjorden und auf die Fjelle, besuchten geschichtsträchtige Städte wie Bergen, Trondheim und Oslo und lernten solcherart ein wirkliches Traumland kennen: Norwegen
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf an die Waterkant nach Kiel!

21.7.2020. Endlich können wir wieder Reisen! Wir nutzen dann auch die Gelegenheit die langersehnte Fahrt anzutreten um voller Erwartungen in Dresden zu beginnen.
Nach und nach treffen die ersten Gäste unserer kleinen Gruppe ein; die Sonne steigt langsam im Osten auf und wir starten pünktlich um zunächst in Richtung Leipzig zu fahren. An diesem Morgen zeigt sich Petrus schon mal von der besten Seite, möge es so bleiben!
Am Leipziger Flughafen ist unsere Reisegruppe schon fast komplett und weiter geht es. Wir sind bald in Brandenburg unterwegs, überqueren die Havel bei Potsdam und gelangen am Rand von Berlin vorbei nach Mecklenburg. Weit dehnen sich die Felder aus; einiges ist schon abgeerntet und bei recht passablem Wetter nähern wir uns mehr und mehr der Küste an. Bald macht sich der Großraum von Kiel bemerkbar; der Verkehr wird dichter und wir gelangen ins Zentrum. Noch einmal rechts abbiegen und vor unseren Augen taucht die „Stena Scandinavica" auf, dieses beeindruckende Schiff wird uns über Nacht nach Göteborg bringen. Doch zunächst können wir weitere Gäste, die hier schon auf uns warteten, begrüßen und da bis zum Ablegen der Fähre noch etwas Zeit verbleibt, genehmigen wir uns einen Stadtbummel in Kiel.
Gegen sieben hat sich unsere kleine Reisegruppe aber wieder eingefunden; mit gutem Appetit genießen wir das leckere Abendessen an Bord, während die Fähre langsam die Kieler Förde hinter sich lässt und das offene Meer erreicht. Dann genießen wir diesen schönen Abend oben auf dem Deck, lassen uns die Seeluft um die Ohren blasen und später am Abend schickt sich die Sonne an, hinter den dänischen Inseln unterzugehen.

Göteborg – Oslo – Lillehammer

22.7.2020. Über eine kaum bewegte See nimmt der Kapitän Kurs auf Schweden während wir uns im Reich der Träume befinden. Nachdem der Morgen erwacht ist genießen wir, immer mit Blick auf die See, ein leckeres Frühstück und können dabei zuschauen wie Göteborg immer näher kommt; die Einfahrt in den Hafen beobachten wir oben auf dem Deck.
Dann verlassen wir die Fähre; unten erwartet uns schon Roy mit dem Bus. Nun liegt eine gute Strecke vor uns; zunächst geht es ein ganzes Stück durch Schweden und wir genießen vom Bus aus die liebliche Landschaft die an den Busfenstern vorbeizieht. Unsere Mittagspause legen wir schon auf norwegischem Boden ein um danach Kurs auf Oslo zu nehmen. Petrus ist uns auch weiterhin hold und so gelangen wir störungsfrei zum Treffpunkt mit unserer Stadtführerin im Zentrum der Stadt. Oslo hat einiges zu bieten: Wir sehen das sehr moderne Opernhaus, gelangen durch das nette Zentrum mit Fußgängerzone, Schloss und den sehr gepflegten Bürgerhäusern. Die weitere Fahrt führt uns nun zu einer ganz großen Attraktion dieser Stadt. In einem weitausladenden Park sehen wir zahlreiche Skulpturen welche uns der Bildhauer Gustav Vigeland hinterließ und staunen über die lebensechte Darstellung, dabei lauschen wir den Erklärungen unserer Führerin die uns die Symbolik dieser Gruppen erklärt. Leider vergeht hier die Zeit viel zu schnell, bald müssen wir uns aufmachen denn bis Lillehammer haben wir noch einen weiten Weg vor uns, wir werden am Ende der Reise für Oslo noch etwas mehr Zeit haben.
Noch ein letzter schöner Höhepunkt dieses Tages erwartet uns, wir sehen Norwegens größten See, den Miøsa - See, an dessen Ufer wir entlangfahren um am Ende dieses Gewässers unser Ziel zu erreichen. Unweit des Wintersportzentrums von Lillehammer beziehen wir das Hotel, durch die Bäume sind von hier aus die Schanzen zu sehen, ihren Besuch haben wir uns für den morgigen Tag vorgenommen. Da es hier länger hell bleibt als bei zu Hause, lohnt nach dem Diner noch ein kleiner Spaziergang zur Storgata im Zentrum der Stadt.

Lillehammer, der Wintersport und das ehemalige Bauernleben in Maihaugen

23.7.2020. Uns kitzelt die Sonne den Schlaf aus den Augen, das reichhaltige Frühstücksbuffet gibt uns die erste Stärkung des Tages und gegen neun machen wir uns wieder auf um einen weiteren schönen Tag zu genießen. Lillehammer ist heute noch geprägt von den Ereignissen der Olympischen Winterspiele welche hier 1994 stattfanden. Unser Weg führt uns an diesem sonnigen Vormittag daher auch hinauf zu den Schanzen. Diese Anlage ist mit Matten präpariert und einige der bekannten norwegischen Springer absolvieren an diesem Vormittag ihr Training. Das ist ein erster großer Höhepunkt des Tages und danach gelangen wir in wenigen Minuten zum Freiluftmuseum in Maihaugen. Diese schöne Anlage schuf einst der Zahnarzt Sandvig und wir gönnen uns ein Stündchen Bummel in diesem Dorf, sie kommt einer Zeitreise gleich. Gegen Mittag verlassen wir aber das gastliche Lillehammer.

Durch das Gudbrandstal, über das Dovfrefjell und hinunter nach Trondheim

Bei schönstem Sonnenschein schwenken wir nun ein in das „Tal der Täler", dem Gudbrandstal. Ein Wildfluss kommt uns entgegen als wir aufwärts fahren und wir bewundern die schönen Häuser der Region, dann wieder saftig grüne Wiesen und gesunde kleine Waldflecken. Immer weiter führt uns der Weg aufwärts und bald sehen wir im Hintergrund die ersten schneebedeckten Bergspitzen. Doch zunächst gönnen wir uns eine Pause im beschaulichen Dombås um danach zu den fast baumlosen Höhen des Dovrefjells aufzusteigen. Die Vegetation tritt zurück und macht einer Tundra Platz. Kleine Bäche durchziehen diese Hochebene, wir sehen Moore und die typische Sumpfvegetation und an einem Aussichtspunkt verschaffen wir uns eine Gelegenheit diese karge aber traumhafte Landschaft für immer festzuhalten.
Dann geht es weiter und wir gelangen unter die Baumgrenze in das üppige Grün eines Tales. Die Straße senkt sich beständig ab und am Abend erreichen wir unser Ziel: Trondheim. Schon von weitem sehen wir unser modernes Hotel; schnell sind die Zimmer bezogen und das Diner gibt es an einem besonderen Ort: Hoch über den Dächern, in der Skybar des Hotels, genießen wir mit Blick auf das unendliche Meer die letzte Stärkung dieses schönen Tages.

Der Dom zu Trondheim und die Fahrt über Land nach Molde

24.7.2020. Graue Wolken sind aufgezogen und drohen uns an diesem Tag mit Regen. Doch wir wollen an diesem Vormittag eine schöne Stadt und dessen Wahrzeichen entdecken und da stören uns die Regentropfen nicht.
Der Weg in das Zentrum von Trondheim ist nicht weit; mit dem Bus gelangen wir zum Dom und hier gönnen wir uns erst einmal ein gutes Stündchen Zeit für eigene Entdeckungen. Der Weg führt hinunter zum Fluss und hier bewundern wir die alten Speicherhäuser wie sie vielfarbig und windschief auf Holzbalken im Wasser stehen. Das Zentrum selbst hat ein modernes Gesicht, aber das hat auch seinen Reiz.
Dann hat sich unsere kleine Reisegruppe am Nidaros - Dom versammelt, hier wurden über viele Jahrhunderte über dem Grab Olav des Heiligen, die norwegischen Könige gekrönt. Ein junger Mann macht uns mit dem geschichtsträchtigen Innenleben vertraut; das Gotteshaus ist ein wahres Schmuckstück.
Doch noch vor dem Mittag müssen wir uns aufmachen, vor uns liegt ein weiter Weg. Als wir Trondheim verlassen haben sind wir erneut in der grünen Natur Norwegens unterwegs. Wir staunen über die unberührten Wälder, erfreuen uns an den Flüssen, Seen und Fjorden, selbst eine Fährüberfahrt ist mit dabei.
In Kristiansund machen wir eine kleine Stippvisite; dieser Ort zeigt uns das Leben der Seefahrt und Fischerei, auch das ist eine interessante Impression. Nun steht uns noch ein letzter Höhepunkt vor der Hotelankunft bevor. Zunächst gelangen wir durch den spektakulären Atlantiktunnel und sind dabei kurzeitig einmal 250 Meter unter dem Meer, dann steigen wir wieder auf, gelangen ans Tageslicht und bald kommt die Atlantikstraße in Sicht. Hier staunen wir über die Kunst des norwegischen Straßenbaus! Die zahlreichen Inseln und Schären werden von Brücken überspannt wie wir sie noch nie gesehen, dazwischen schlängelt sich die Straße der wir folgen, einfach fabelhaft!
Nach diesem letzten Highlight nehmen wir nun Kurs auf den Ort Molde und gelangen wenig später zu unserem Hotel.

Über die spektakulären Trollstigen nach Ålesund

25.7.2020. Petrus hat seine gute Laune wieder zurück; Sonnenschein, blauer Himmel und leichte Schleierwolken versprechen uns wieder einen schönen Tag. Da lassen wir uns auch gar nicht lange bitten und starten gegen neun um schon nach wenigen Minuten 400 Meter anzusteigen und zwar auf den Hausberg von Molde, den Varden. Dabei gelangt unser Bus durch dichten Wald, oben angelangt zeigt sich uns aber das herrlichste Panorama was sich nur denken lässt. Unter uns die Stadt am Fjord, vor uns die schneebedeckten Berge der Romsdal - Alpen und hinter uns der Atlantik. Das Auge mag sich daran kaum satt sehen!
Dann steigen wir wieder ab auf Meeresniveau; ein weiterer Unterseetunnel bringt uns zu einer Fähre und, nach einer nicht allzu langen Fahrt am Fjord entlang, erreichen wir die spektakuläre Trollwand; sie steigt über einen Kilometer senkrecht an. Hier gönnen wir uns eine Stärkung und dann nehmen wir einen weiteren aufregenden Trip in Angriff. Über elf Haarnadelkurven erklimmen wir die Trollstigen; hier sollen einst die Riesentrolle ihre langen Leitern angelegt haben - wir nehmen die Straße. Roy, unser Chauffeur, zeigt hier nun seine ganze Fertigkeit und wir halten den Atem an, selbst ein Wasserfall kreuzt unsere Bahn.
Dann: Aufatmen! Oben angelangt haben wir den spannenden Ritt gut überstanden, hier lacht die Sonne vom blauen Himmel herab und wir genehmigen uns ein Stündchen um all die wunderbaren Aussichten in aller Ruhe genießen zu können.
Danach machen wir uns aber auf um wieder bergab zu gelangen; ein Wildfluss begleitet schäumend und tosend unsere Bahn. An einer Stelle wo er Strudel bildet legen wir noch einmal einen Fotostopp ein um dann endgültig auf Meeresniveau abzusinken.
Unser Zielort Ålesund empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein; Zeit um mit einem Spaziergang die schöne Jugendstilarchitektur zu entdecken oder vom Hausberg einen grandiosen Blick auf den Ort und die Inseln die ihn umgeben zu werfen.

Kreuzfahrt auf dem Geirangerfjord, weiter nach Lom und das Jotunheimen

26.7.2020. Heute Morgen hat sich der Himmel etwas bezogen, das wird sich aber im Laufe des Tages ändern. Wir starten jedenfalls voller Tatendrang und gelangen nach noch nicht einmal einer halben Stunde zur Fähre mit welcher wir erneut einen Fjord überqueren werden. An Deck weht uns ein kühles Lüftchen entgegen, aber als wir dann durch ein grünes Tal fahren, kommt langsam die Sonne durch. Ein langer Tunnel führt uns direkt über den Geirangerfjord und an seinem Ende genießen wir einen grandiosen Blick mehrere hundert Meter über dem Wasser. Die Kreuzfahrt auf diesem Fjord wird nun das nächste große Erlebnis unserer Reise werden. Im kleinen Ort Hellesylt warten wir auf das Schiff welches auch bald um die Ecke kommend anlegt und uns, einschließlich Bus, in seinem Bauch aufnimmt. Schnell haben wir die Stufen zum Oberdeck erklommen, nun beginnt die Fahrt. Zunächst kommen wir an verlassenen Bauernhöfen vorbei, doch dann steigen die Berge in ungeahnte Höhen an und senden uns zahlreiche Wasserfälle von oben herab. Wir sehen die Sieben Schwestern, den Freier gegenüber und andere spektakuläre Fälle. Nach einer Stunde kommt dann der kleine Ort Geiranger in Sicht, hier endet, leider viel zu früh, die schöne Fahrt. Im Bus geht es von Bord und bald erklimmen wir wieder die Höhen welche uns weit über die Baumgrenze hinausbringen werden. Erneut zeigt Roy hier sein fahrerisches Können als er mühelos die scharfen Kehren und die schmale Straße meistert. Oben angelangt sehen wir einen, jetzt im Sommer, immer noch zugefrorenen See der von schneebedeckten Bergen umgeben ist; als Kontrast durchfahren wir im Anschluss das Otta - Tal mit seiner grünen und üppigen Vegetation. Als wir dann im Ort Lom anlangen tröpfelt es leicht; in der bekannten Stabkirche kommen wir in den Genuss einer wissenswerten Führung und im Anschluss geht es noch eine halbe Stunde weiter zu dem einstigen Bauernhof und heutigem Erlebnishotel Elveseter.
Leider hat nun Petrus alle Schleusen des Himmels geöffnet; ein Bummel durch den Wald der das Gehöft umgibt, fällt daher buchstäblich ins Wasser, schade. Dafür lassen wir uns das leckere Essen dann umso besser schmecken.

Über das Sognefjell und durch pittoreske Fjordlandschaften nach Bergen

27.7.2020. Zaghafte Sonnenstrahlen stehlen sich durch die Wolken die auf den Erhebungen des Jotunheimen liegen und dringen durch das Fenster meines gemütlichen Zimmers im Bauernstil. Auf geht's! Nach dem uns das Frühstück die erste Stärkung des Tages brachte, wollen wir an diesem Vormittag erneut zu einem Fjell aufsteigen und uns damit noch einmal in den Winter begeben. Von links und rechts rauschen die Wasserfälle zu Tal, dazu tröpfelt es wieder leicht aber das stört uns im Bus sitzend nicht. Gar nicht weit und einige Serpentinen höher, breitet sich nun das schneebedeckte Sognefjell vor unseren Augen aus. Hier ist die Schneeschmelze, Ende Juli, erst einmal in vollem Gange und fasziniert schauen wir über diese alpine Landschaft. Schmal und kurvenreich ist auch diese Straße, bleigraue Wolken hängen regenschwer über den Bergen und so manch kleine Schafherde trotzt diesen rauen Bedingungen. Doch dann geht es merklich bergab; das Grün dominiert wieder unseren Blick und am Storefjord haben wir das Meeresniveau erneut erreicht. Immer entlang der Straße, welche uns an den Fjorden vorbei führt, geht unsere Reise; die Sonne zeigt sich nun auch wieder und bei Mannheller kreuzen wir mit einer weiteren Fähre einen Fjord.
Ein ganz besonderer Ort ist Flåm. Von hier führt eine bekannte Bahnstrecke hinauf in erzreiche Berge, und hier unten, malerisch am Fjord gelegen, genehmigen wir uns eine Mittagspause. In rascher Folge ziehen Wolken über die Erhebungen die uns umgeben, nach einer genussvollen Stunde machen wir uns aber doch auf um einen besonderen Wasserfall zu besuchen, es ist der Tvindefoss. Staunend stehen wir vor den Kaskaden die das Wasser überwindet und müssen dabei den Kopf schon in den Nacken legen, das nasse Element stürzt sich aus mehr als hundert Metern herab.
Die letzte Etappe liegt nun vor uns. Man sagt, Bergen sei der regenreichste Ort in ganz Skandinavien, als wir hier gegen fünf anlagen, ist daran nichts gelogen...

Ein Tag im reizvollen Bergen

28.7.2020. Als unsere sympathische Stadtführerin erscheint tröpfelt es noch und als waschechte Bergenserin zieren Gummistiefel ihre Füße...
Aber, so schlimm wird es nicht; als wir uns mit dem Bus in Bewegung setzten, hat der Regen aufgehört und wir machen uns auf um eine der schönsten Städte Skandinaviens kennenzulernen. Zunächst geht es etwas nach außerhalb und wir sehen, neben schönen Häusern auch die Technologiezentren, für welche Bergen so bekannt ist. Ein kleines Schlösschen zeigt sich uns etwas später, hier wohnt über den Sommer an einigen Tagen die Königsfamilie. Dann geht es wieder zurück zum Zentrum; einige Fotostopps erlauben uns ganz besondere Perspektiven auf Stadt, Meer und die Schiffe die hier vertäut liegen. Nachdem wir solcherart Bergen vom Bus aus kennenlernen durften, unternimmt Andrea mit uns noch einen Spaziergang zwischen den uralten Holzhäusern von Bryggen. Dieses wirklich einmalige Ensemble beherbergte einst die Kontore der Hanse und diente außerdem den Mitarbeitern als Wohnquartier. Auf unsrem Spaziergang drehen wir nun die Uhren gleich um mehrere Jahrhunderte zurück und erahnen das Leben der Männer von damals. Wieder am Wasser angelangt, mit Blick auf die Frontseite der bunten Holzhäuser, verabschiedet sich unsere sympathische Führerin und nun beginnt für alle die wohlverdiente Freizeit im reizvollen Bergen. Zahlreich sind hier die Angebote: Ein leckerer Fischteller auf dem Fischmarkt, die Auffahrt mit der Fløybahn zum Hausberg mit einer grandiosen Sicht, der Besuch eines der zahlreichen Museen, ich glaube es ist für alle etwas an diesem Tag dabei gewesen, auch für diejenigen welche einfach nur etwas Bummeln wollten. Petrus war uns gnädig, auch wenn sich die Sonne nicht blicken ließ, geregnet hat es aber auch nicht und das will für Bergen schon etwas heißen!
Unsere Gruppe hat sich zum Abendessen wieder eingefunden und die munteren Gespräche an den Tischen zeugen davon, dass auch dieser Tag für alle ein sehr eindrucksvoller war.

Weiterfahrt durchs Land der Trolle

29.7.2020. Schweren Herzens nehmen wir nun Abschied von einer Stadt die uns gestern so viel geboten hat. Die Koffer sind verladen, die Plätze eingenommen und somit startet Roy den Motor, ein weiterer schöner Tag liegt nun vor uns. Das Wetter zeigt sich uns an diesem Vormittag wieder von seiner besten Seite; strahlender Sonnenschein und blauer Himmel begleitet uns fast den ganzen Tag. Bald haben wir die Küste verlassen und bewegen uns durch das Hinterland. Unberührte Waldflächen lösen sich mit Seen und Feldern ab und zahlreiche Wasserfälle rauschen zu Tal, ein uns schon vertrauter Anblick der aber immer wieder von neuem fasziniert.
Bei einem ganz besonderen Wasserfall müssen wir aber anhalten: dem Steindalfoss. Er stürzt sein Wasser munter über einen Felsvorsprung und der Besucher kann hinter das rauschende Wasser treten und durch den Schleier hinunterschauen, wunderbar! Dann führt uns die Reise hinunter zum Hardangerfjord; auf einer Panoramastraße geht es oberhalb entlang, der Blick zum Wasser und den Höhen ist grandios. Dann steigen wir wieder an; durch zahlreiche Kehrtunnel gelangen wir in eine Schlucht über welcher sich eine Wolke gebildet hat. Oben angelangt sehen wir auch die Ursache: Der Vøringfoss, einer der höchsten Wasserfälle in Norwegen, sendet seine Wasser in einen tiefen Talkessel, die aufsteigenden Nebel verdichten sich oberhalb zu dieser Wolke. Selbstverständlich schauen wir uns auch dieses Naturschauspiel von der Nähe an und halten einmal mehr den Atem über solche Urgewalten an. Nach einer kleinen Stärkung sind wir dann im Reich der wilden Rentiere unterwegs. Schnell treten die Bäume zurück und vor unseren Blicken dehnt sich die Hardangervidda aus. Mächtige Bäche kommen uns entgegen und wir sehen die typische Tundra - Vegetation dieser Hochebene mit dem besonderen Licht. Schneeflecken säumen unsere Bahn auf der schmalen Straße, selbst eine Sami - Siedlung können wir hier oben bewundern.
Dann senkt sich die Straße wieder ab; der Weg führt uns durch ein breites Flusstal langsam aber beständig bergab. Hier hat der Sommer wieder Einzug gehalten, aber auch einige Schauer begleiten uns während der Fahrt.
Dann gelangen wir wieder hinunter auf Meeresniveau; vor unseren Augen breitet sich der Oslofjord aus und wir haben damit unser Tagesziel, das Hotel vor den Toren von Oslo, erreicht. Ein kleiner Spaziergang zum Wasser und bald schickt sich die Sonne an langsam hinter den westlichen Höhen unterzugehen, ein weiterer schöner Tag geht damit zu Ende.

Etwas Zeit für Oslo und Weiterreise nach Göteborg zur Fähre

30.7.2020. So wie der alte Tag endete, beginnt der Neue. Kein Wölkchen trübt den Himmel über Oslo als wir die Höhen des Holmenkollen erklimmen. Bald wird die Sicht frei auf den Fjord mit den zahlreichen Schiffen, eine Fähre hat auch festgemacht unser Blick geht aber schnell wieder hinauf zum Berg. Links am Hang ist die futuristische Anlage der Sprungschanze zu sehen; eine mächtige Stahlkonstruktion trägt das Ganze und wir staunen über die Statik dieser Anlage. Auch wenn die Schanze ohne Schnee etwas nüchtern aussieht, in unserer Phantasie sehen wir die Sportler die sich todesmutig zu Tal stürzen, ein leichter Schwindel befällt den der hinunter schaut und sich vorstellt selbst da hinab zu springen.
An diesem sonnigen Vormittag gönnen wir uns noch eine schöne Zeit in Oslo. Ein Bummel bringt uns hinauf zur Oper, zur Fußgängerzone und zum Rathaus aus rotem Backstein. Auch ein kleiner Abstecher zur Festung Akershus ist möglich und somit vergeht die Zeit wie im Flug. Gegen Mittag müssen wir aber aufbrechen, unser Weg bis zur Fähre ist noch weit. Vor dem Svinesund genehmigen wir uns aber dennoch eine Mittagspause um dann, gleich im Anschluss, hinüber nach Schweden zu fahren. Die Räder des Busses surren auf dem Beton der Autobahn, Wälder, Felder und Seen huschen an den Fenstern vorbei und, schon in Göteborg angelangt, stehen wir erst einmal einige Minuten im Stau. Dieser vergeht aber schnell und überpünktlich langen wir am Fährterminal an. Das Schiff steht schon bereit, einige Formalitäten müssen noch erfüllt werden, aber dann können wir an Bord.
Die Fähre legt pünktlich ab, wir sehen erneut die kleinen Inseln vor der Stadt und während wir uns das Abendessen gut schmecken lassen, gelangen wir hinein in die Ostsee.

Heimfahrt und Abschied

31.7.2020. Angenehm verläuft die Nacht; ruhig gleitet das Schiff über das Meer und wiegt uns mit leichtem Schaukeln in den Schlaf. Das war zum Abendessen noch etwas anders, da war die See rau und die Fahrt rappelig.
Als wir erwachen und zum Frühstück gehen, sehen wir durch die Fenster der Fähre hinaus auf das Meer; die Kieler Förde begrüßt uns mit Sonne und warmen Temperaturen. Langsam kommt der Anleger näher, das Schiff gleitet behutsam zur langen Gangway die uns bald in das Terminal führen wird. Auch unser Bus lässt nicht lange auf sich warten und somit steht der Heimreise nichts mehr im Weg. Doch zunächst müssen wir uns von unseren Gästen aus Hessen verabschieden; ihr PKW welcher im Parkhaus wartet, wird sie nach Hause bringen. Dann geht es los; die Hafenanlagen von Kiel entschwinden unseren Augen, die Fahrt über Land zeigt uns dass die Getreideernte bei diesen hochsommerlichen Temperaturen in vollem Gange ist, wir sitzen gut klimatisiert im schönen Bus und genießen noch einmal all die Impressionen der Regionen die wir durcheilen. Die Zeit verrinnt, wir gelangen zum Leipziger Flughafen und verabschieden uns hier von weiteren Gästen und nach kurzer Pause geht es weiter in Richtung Dresden. Fast will man es nicht glauben, unsere Tour verlief bisher ohne Stau, bis es uns, 15 Kilometer vor unserem Ziel, doch erwischt. Aber auch das geht vorbei, wir erreichen, wenn auch mit leichter Verspätung, dennoch unser Ziel. Hier am Dresdner Flughafen, wo vor elf Tagen alles begann, endet diese schöne Reise in das Traumland Norwegen.
Steffen Mucke
Sei nicht verzweifelt, wenn es ums Abschiednehmen geht. Ein Lebewohl ist notwendig, ehe man sich wiedersehen kann. Und ein Wiedersehen, sei es nach Augenblicken, sei es nach Lebenszeiten, ist denen gewiss, die Freunde sind.
Richard Bach, Aphoristiker
Heute geh ich. Komm ich wieder, singen wir ganz andre Lieder. Wo so viel sich hoffen lässt, ist der Abschied ja ein Fest.
Goethe

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