Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

04.07. – 14.07.2023, 11 Tage Rundreise Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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Südnorwegen etwas intensiver kennenlernen - mit diesem Ziel hatten wir uns per Bus und mit Fähren auf den Weg begeben. Mit neun Reisetagen in Norwegen war dies eine Aufgabe, die uns mit fast 3 000 gefahrenen Bus-Kilometern einen sehr guten Überblick über Städte, Landschaften, Kirchen, Sehenswürdigkeiten und das Leben in Norwegen gegeben hat. Für vertiefende Erkundungen blieb da wenig Zeit, wohl aber die Anregung für nächste Reiseplanungen in dieses wunderbare Land.







Bilder sagen mehr als Worte - deshalb seien die Bilder in der Galerie ergänzend jedem empfohlen, der einen vertiefenden Eindruck dieser Reise erhalten möchte.
Ein Reisebericht von
Hartwig Köllner
Hartwig Köllner

Kiel – guter Ausgangspunkt für Nordeuropa

Nach Norwegen kann man auf vielen Wegen gelangen. Wir hatten uns überwiegend für die Anreise mit der Nachtfähre Kiel - Göteborg entschieden. Andere Reisegäste schlossen sich in Oslo unserer Reisegruppe an.
Ein exzellentes Buffet, differenzierte Kabinen - vor allem aber eine ruhige Überfahrt ließen uns erwartungsfroh am nächsten Morgen in Göteborg ankommen.


Oslo im Überblick, Hamar als erste Übernachtung

Oslo - Hauptstadt des Königreiches Norwegen - muss man gesehen haben, wenn man nach Norwegen reist. Mit unserem Stadtführer Thomas gab es einen guten Überblick über das moderne Oslo, geprägt vor allem am Hafen durch Oper und neues Munch-Museum sowie moderne Wohn- und Geschäftshäuser in futuristischer Architektur. Aber auch vorbei am Rathaus, Nobel-Friedenscenter, dem Konzerthaus und natürlich dem Stadtpark mit dem darin befindlichen Königlichen Schloss. Die Innenstadt Oslos ist schon heute für Touristenbusse schwer zu befahren, zukünftig plant die Stadt weitere Einschränkungen. Dafür hatten wir im Anschluss an diese kurze Stadtrundfahrt mit interessanten Erläuterungen durch Thomas die Möglichkeit, den Skulpturenpark des Bildhauers Gustav Vigeland (1869 - 1943) mit seiner mehr als 800 m langen Achse genauer und mit unbedingt notwendigen Erläuterungen kennenzulernen. Brückenskulpturen, Kinderskulpturen, Brunnen mit Lebenszyklen, 17 m hoher Monolith und schließlich die Sonnenuhr mit Lebensrad und seinen sieben ineinander verflochtenen Leibern - monumental!
Mit einem Blick auf die Holmenkollenschanze ging es vorbei am über 100 km langen Mjosasee weiter nach unserem Übernachtungsort Hamar, einem typischen Verkehrsknoten und Handelszentrum. Dieser Ort hatte seine Bedutung aber bereits im 18. Jhdt. an das "kleine Hamar" - heute Lillehammer, abgegeben. Die Olympischen Winterspiele 1994 haben auch diese Region geprägt. Das Eisstadion hat die Form eines umgedrehten Wikingerschiffes.


Entlang dem Mjosasee, durch das Gudbrandstal und über das Dovrefjell nach Trondheim

Wir wollten interessante Landschaften kennenlernen, deshalb starteten wir erwartungvoll nach Lillehammer, ebenfalls durch die Winterspiele 1994 geprägt.Das Nordende des Mjosasees - der Übergang zum Gudbrandstal und immer entlang der Dovrebahn (Oslo - Trondheim über Dovrefjell in 6,5 Stunden). Unsere erste Etappe war Lillehammer. Hoch über der Stadt die Skisprungarena. Wer wollte, konnte den Turm mit 954 Stufen (oder dem Sessellift!) erkunden. Trotz Nebel ein tolles Erlebnis. Wie bestellt sprangen von beiden Schanzen auf Matten einige Wagemutige. Wir belohnten mit Beifall.
Für uns ging es weiter in das wohl attraktivste Freilichtmuseum Norwegens - das von dem Zahnarzt Anders Sandvig 1887 gegründet wurde - Maihaugen. Trotz Regen vermittelte uns unsere nette Norwegerin in einem kurzen Überblick Interessantes zum historischen Leben in Norwegen: ein Einführungskurs zu Stabkirchen, einen Einblick in das Leben auf dem Bauerhof und - für alle wohl unvergessen - eine Schulstunde im Schulgebäude. Leider war die Zeit zu kurz, um Maihaugen einigermaßen zu erkunden - ein Tipp für die Zukunft auf jeden Fall.
Im Gudbrandstal dann viel herrliche Landschaft und kleine Dörfer, aber auch eine noch heute genutzte Stabkirche in Ringebu. Sehr guter Erhaltungszustand und interessante Details.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause in Dombas, einem der Hauptorte des Dovrefjell-Nationalparks, ging es weiter, immer entlang der Dovrebahn mit teilweise hölzernen Oberleitungsmasten, über Oppdal nach Trondheim. Unser gewünschter Blick auf den Snohetta, einen der höchsten Berge Norwegens und auch im Sommer schneebedeckt, ging im Nebel unter. Hier oben ist die Landschaft mit Hochmooren und einer eigenen Vegetation schon fast tundraähnlich.
Am Nachmittag erreichten wir Trondheim, wo wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt und mit Erläuterungen unseres Reiseleiters Hartwig in unser am Yachthafen gelegenes Clarion-Hotel eincheckten. Ein ganz toller Blick ergab sich von der in der obersten Etage gelegenen Roofbar auf Trondheim und die Fjorde mit der alten Festung Munkholmen.
In dem tollen Restaurant des Hotels hatten wir das traditionelle Trondelander Gericht "Schweineschulter" auf dem Teller, angerichtet mit Graupen und Wurzelgemüse. Echt regional! Ein oppulentes Frühstücksbuffet war nun ein echtes Kontrastprogramm.


Von Trondheim nach Kristiansund über die grandiose Atlantikstraße

In Trondheim sein ohne den berühmten Nidaros-Dom zu besuchen geht gar nicht. Wir hatten in dem dem heiligen Olav geweihten Dom eine Führung gebucht. Nachdem wir den Dom und vor allem seine Westfassade mit Rosette und Skulpturen bewundert und natürlich auf die Speicherkarten gebannt hatten, besuchten wir das Dominnere. Es gab umfassende Erläuterungen zur Geschichte, den Sehenswürdigkeiten und viele Detailhinweise. Mit einem beeindruckenden sehr guten Zustand und einem ausgefeilten Beleuchtungskonzept war allen die Bewunderung anzumerken.
Danach nutzen wir die Zeit noch für einen kurzen Fußweg zur "Gamle Bybrua", der alten Brücke mit Blick auf die teilweise auf Pfählen stehenden Speicherhäuser am Fluss Nidelv, der Altstadt Bakklandet mit der Festung Kristiansten auf der Anhöhe.
Weiter ging es zu unserem heutigen Übernachtungsort Kristiansund durch eine immer mehr von Fjorden geprägte Landschaft. Das bedeutete für uns: Fährüberfahrt von Halsa nach Kanestraum. Die Fährverbindungen sind in Norwegen ein unerlässliches Verkehrsmittel und verkehren regelmäßig für Güterverkehr, Busse, Pkw und natürlich Cmpingfahrzeuge sowie Fußgänger. Aber es gibt auch weitere imposante Verkehrsverbindungen, die wir - siehe Galerie - umfassend nutzten: Hängebrücken, Straßentunnel bis zu 24, 5 km Länge (Laerdaltunnel), Unterwassertunnel und natürlich fahrerisches Können erfordernde Serpentinen. Eine tolle und sicher sehr kostenintensive Verkehrsinfrastruktur in bestem Zustand.
Unsere Reise ging weiter über die Gjemnessund-Hängebrücke nach dem an der Atlantikküste gelegenen Fischerdorf Bud. Und wieder eine andere Landschaft: Schären, ein kleiner Hafen und eine zum ehemaligen Projekt "Westwall" gehörige Festung Erdan aus dem zweiten Weltkrieg. Der Ort hat aber auch historische Bedeutung, da der letzte Erzbischof hier im Jahr 1553 die Zusammenführung von Norwegern aller Schichten zum Kampf gegen die verhassten Dänen zusammenführen wollte. Dies misslang, der Erzbischof musste 4 Jahre später aus Norwegen fliehen. Eine Stele erinnert an dieses Ereignis.
Wir wollten anschließend über die in der Nähe von Bud beginnende spektakuläre Atlantikstraße nach Kristiansund fahren. Die Atlantikstraße selbst ist ca. 8,5 km lang, verläuft über zwölf Brücken und unzählige Dämme. Die Straße wurde 1989 eröffnet und 2005 zum norwegischen "Bauwerk des Jahrhunderts" gekürt. Norwegen hat an derartigen einzigartigen Landschaften auch Landschaftsrouten eingerichtet. An attraktiven Aussichtspunkten wurden, wie hier an der Atlantikstraße, aber beispielsweise auch an den Trollstigen, dem Geirangerfjord sowie den Wasserfällen Gudbrandsjut, Steinsdalfossen und Voringsfossen, architektonische Meisterleistungen zur touristischen Erschließung im Einklang mit der Natur geschaffen. Jeweils sehr bewunderungswürdig.
Wir haben den Rastplatz "Eldhusoya" vor der höchsten und dramatischsten Brücke, der Storseisundbrücke, genutzt.
Anschließend ging es dann weiter nach Kristiansund, der alten Fischerstadt, die auf mehr als drei sehr steinigen Inseln errichtet und erst 1992 als letzte Stadt Norwegens mit aufwändigen Brücken- und Tunnellösungen mit dem Festland verbunden wurde. Unser "Comfort Hotel Fosna" befand sich in unmittelbarer Zentrums- und damit Hafennähe. Was bot sich anderes an, als zum Naturhafen zu bummeln und die Skulptur der "Klippfischfrau" als Denkmal für den zwischen der Mitte des 18. Jhdt. und 1950 die Stadt wirtschaftlich dominierenden Klippfischhandel zu bewundern.
Typisch norwegisch gab es zum Abend Lachs als Hauptgang.


Von Kristiansund über die Trollstigen nach Alesund

Auf Grund der Übernachtung in Kristiansund stand heute am Sonnabend zuerst der Besuch eines Supermarktes auf dem Programm, um über das Angebot unserer Bordküche hinaus gut versorgt in das Wochenende zu gehen.
Die Auffahrt auf den Hausberg von Molde, den Varden, erfolgte über urige Waldwege. Am Gipfel angekommen hatten wir zwar prächtiges Wetter und damit einen sehr guten Blick auf teilweise noch schneebedeckte Berge und natürlich die Fjorde. Molde selbst aber "versteckte" sich hinter Sträuchern und Bäumen. Das spektakuläre Hotel in Segelform konnte deshalb nur mit Mühe ausgemacht werde. Über einen 2, 7 km langen Unterwassertunnel ging es anschließend über die Bolsoysundbrücke zur Fähre nach Solsnes. Unser Ziel: der norwegische Bergsteigerort Adelsnes mit den naheliegenden Trollstigen. Erster Stopp: der Rastplatz "Trollveggen", an dem uns mit freundlicher Geste Trolle in einer wunderbaren Landschaft mit Hochgebirgscharakter begrüßten. Unser Fahrer Jens hat uns dann mit Bravour über 11 Haarnadelkurven auf die Passhöhe von 858 m chauffiert. Der Wasserfall begleitete uns spektakulär, aber Gelegenheit für einen Fotostopp gab es vor der Passhöhe nicht. Dort oben dann einmalige Aussichten bei hervorragender touristischer Infrastruktur. Alle waren tief beeindruckt. Und das bei ganz tollem Wetter.
Der nächste Halt war am Wasserfall Gudbrandsjuvet. Auch hier wieder herrliche Eindrücke und tolle Fotomotive. Im Shop dann eine regionale Spezialität: Eis mit Moltebeeren - lecker. Weiter in Richtung Valldal ging es durch ein "Erdbeertal" - hervorragende Anbaubedingungen und Angebote an der Straße - leider für uns nicht zum Kosten.
Nach dem kleinen Ort Valldal, wegen dessen Erschließung die Trollstiegen eigentlich gebaut wurden, ging es über kurvenreiche Straßen mit vielen Tunneln weiter am Fjord entlang nach Alesund. Da wir rechtzeitig in Alesund ankamen, war eine Auffahrt auf den Stadtberg Aksla durch unseren Busfahrer Jens möglich. Ein tollerAusblick auf Alesund und dessen Lage zwischen den Fjorden belohnte uns. Reiseleiter Hartwig gab von hier oben einige Hinweise zu prägnanten Jugendstilbauten in Alesund, die bei Interesse am Abend noch besucht werden konnten. Und wieder war ein vielseitiges Buffet der "Lohn" für unsere Mühen am Tag. Auch heute wieder: Übernachtung in einem sehr komfortablen Hotel, dem Hotel Scandic Parken Alesund.


Der Höhepunkt des Tages: die Fahrt durch den Geirangerfjord

Nach einem leckeren Frühstück ging es bereits zeitig weiter. Unsere Fähre in Magerholm erreichten wir auf Grund des geringen Verkehrsaufkommens am Sonntagvormittag rechtzeitig und waren gleich an Bord. Wiederum herrliche Landschaft mit Bergen und Fjorden, wie wir es für diese Reise gewünscht hatten. Nach dem Ljotunnel und vor unserem Ziel, der Fähre in Hellesylt, erneuter Fotostopp an einem sehr gut ausgebauten Aussichtspunkt mit tollem Blick auf den Geiranger- und Sunnylvsfjord. Unser Fährschiff wartete bereits in Hellesylt auf uns, dann ging es, mit Erläuterungen in Deutsch, für ca. 1 Stunde durch den Geirangerfjord nach Geiranger. Beeindruckend, wie hier die fruchtbaren Flecken durch Bauernhöfe genutzt wurden. Beeindruckend auch, dass sich heute ein Verein um den Erhalt dieser aufgegebenen Gebäude kümmert. Und wieder: ganz viele Wasserfälle, wie "Die sieben Schwestern", "Der Freier" und "Der Brautschleier". Kurz vor Geiranger: die Serpentinen der Adlerstraße - auch ein anspruchsvolles Straßenbauvorhaben. Nach einem Aufenthalt in Geiranger mit regionalen Angeboten, wie dem Schokoladencafe, ging es über ca. 20 z. T. sehr enge Kehren mit einem Höhenunterschied von ca. 1000 m weiter zum See Djupvatnet.
Nicht zu vergessen: ein vorheriger Fotostopp mit Skywalk und Blick auf Geiranger.
Hier oben waren wir zeitlich gerade in der "Mitte unserer Reise", weshalb es als WOW einen kleinen Bergfestumtrunk für alle Reisegäste gab. Dieses WOW war verbunden mit dem Dank an die Reisegäste, dass sie sich für diese Reise mit Eberhardt-Travel entschieden hatten.
Entlang dem Fluss Otta und mit verschiedenen Fotostopps an dieser nicht mehr von Fjorden geprägten Landschaft ging es weiter nach dem Ort Lom in der Region Jotunheimen. In dieser Region hat Henryk Ibsen Anregungen für seine dramatische Dichtung Peer Gynt erhalten. Ziel für uns war hier die über 800jährige Stabkirche im Basilikastil. In hervorragendem Deutsch präsentierte uns Lars "seine" Kirche und gab uns Einblicke, wie Kulturdenkmale wie diese Stabkirche mit viel Mühe und dem nötigen Geld bewahrt werden.
Danach ging es weiter zu unserem heutigen Quartier, dem vor über 100 Jahren aus einem Erbhof hervorgegangenen Hotel Elveseter. Kulturschätze dieser mehr als 100 Jahre im historischen Teil des Hotels sind kombiniert mit durch nordische Schlichtheit gekennzeichneten kleineren Zimmern im Hüttenstil, dafür aber mit einem herrlichen Blick in die durch Obstgärten geprägte Flusslandschaft. Ein uriges Erlebnis mit viel Diskussionsstoff. Dazu die hier unerwartete 34 m hohe Sagasäule. Diese bietet in ihren Darstellungen einen Überblick vom ersten vereinigten Reich Norwegens im Jahre 872 bis zur Reichsversammlung 1814. Entworfen vor dem zweiten Weltkrieg sollte diese Saga-Säule eigentlich vor dem Osloer Storting, dem Parlamentsgebäude, stehen. Und nun steht die Säule hier...
Nach einem kräftigen 3-Gängemenü verbrachten wir eine wunderbare Nacht in dem von Sagen und Mythen geprägten Elveseter in der Region Jotunheimen.


Über das Sognefjell zum Sognefjord und weiter nach Bergen

Nach einem oppulenten Frühstück ging es weiter über die durch Wasserfälle, Bergseen und Gletscherblick geprägte Landschaft des Sognefjells. Besonders beeindruckend: die Gegend um den mit 1434 m höchsten Punkt dieser Passstraße mit der Sognefjellhytta, einer kühnen Konstruktion aus Holz und Glas aus dem Jahre 2015. Nach diesem Pass dann die Fahrt ins Tal zum Ort Skjolden am Lustrafjord. Skjolden, ein wunderbar gelegener Ort, der auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren werden kann. Das bemerkten wir sofort, als wir uns dem Ort näherten, da es für die Kreuzfahrtgäste Landgang gab. Aber der Sognefjord, zu dem auch der Lustrafjord zugerechnet wird, bietet umfassende Möglichkeiten der Erkundung und Erholung. Der Sognefjord, auch als "König der Fjorde" bezeichnet, ist 206 km lang und an der tiefsten Stelle 1308 m tief..Die von unserem Reiseleiter Hartwig ausgereichte Broschüre gibt dazu umfassende Hinweise.
Nach der Fährüberfahrt von Mannheller nach Fodnes dann die Fahrt durch den Laerdaltunnel mit einer Länge von 24, 5 km. Ziel unseres nächsten Haltes war der Ort Flam, bekannt auch durch seine Flam-Bahn nach Myrdal. Die Flam-Bahn gilt als steilste Eisenbahnstrecke der Welt auf Normalspur ohne Zahnradunterstützung. Hier hatten wir ausreichend Zeit, uns im kleinen Hafenort mit seinen Geschäften und Cafes umzusehen. Einige Reisegäste statteten auch dem kostenfreien Flambahnmuseum einen Besuch ab. Tolle Eisenbahntechnik und ein interessanter Blick in das Leben und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.
Aber wir wollten ja noch weiter, deshalb starteten wir zu unserem nächsten Reiseziel, dem Tvindefossen. Wiederum ein spektakulärer Wasserfall, der nur in Bildern eindrucksvoll zu beschreiben ist.
Unsere ansonsten planmäßige Fahrt endete kurz vor Bergen jä, da ein Bergsturz die Weiterfahrt für unseren Bus nicht gestattete. Und so wurde nichts aus unserem geplanten Eintreffen vor dem Abendessen in Bergen. Im strömenden Regen mussten wir uns auf einen gewältigen Umweg begeben, da wir wegen der Bushöhe keine anderen Alternativen hatten. Nach einer sehr professionellen und alle Erfahrungen erfordernden Fahrt durch unseren Busfahrer Jens über enge Straßen und vorbei an einem die Weiterfahrt blockierenden abgerutschten Offroad-Fahrzeug erreichten wir um MItternacht dann doch gesund und dankbar unser Hotel. Um diese Zeit war die Küche nicht mehr aktiv, die nette Belegschaft hatte uns aber noch einen Salatteller bereitgestellt, um den größten Hunger zu stillen.


Bergen im Regen

Bergen ohne Regen - das gibt es nicht! Am späten Vormittag starteten wir deshalb mit unserer lebhaften und humorvollen Stadtführerin Angela zuerst mit dem Bus und weiter zu Fuß unsere Stadterkundung. Stopp am Hafen - da gibt es viel zu sehen und zu erklären. Fahrt durch die Innenstadt mit Theater, Fischmarkt und Festung. Dann Ausstieg an der Michaelskirche und durch das UNESCO-Weltkulturerbe "Bryggen" weiter bis zur Talstation der Floybahn. Trotz Regen sehr interessant und mit Anregungen für die weitere Tagesgestaltung garniert.
Der Empfehlung zur Auffahrt mit der Floybahn folgten einige Reisegäste. Eine gute Variante ist auch die Auffahrt mit der Bahn und der Fußweg zurück zur Stadt. Aber dann eine Enttäuschung: das Restaurant ist bis auf Weiteres wegen Sanierung geschlossen. Da das Wetter etwas auflockerte, entschädigte ein Blick auf die Stadt.
Nach individueller Nachmittagsgestaltung, z. B. im Bereich um den Fischmarkt, trafen wir uns abends zum 3Gänge-Menü in unserm Hotel "Zander K". Bergen ist trotz Regen ein sehr interessanter Ort.


Entlang dem Hardangerfjord über die Hardangervidda zu unserem Quartier im Norefjellgebiet

"Wunderwelt der Fjorde" - lautet der Untertitel unserer Reise. Also hatten wir mit dem Hardangerfjord, dem zweitgrößten Fjord Norwegens, schon das nächste Reiseziel vor uns. Der Hardangerfjord reicht ca. 180 km in das Landesinnere. Die Hardangervidda ergänzt diese Superlative durch die mit 9 ooo km² größte Hochfläche Europas, wovon ca. 1/3 Nationalparkfläche sind. Im Winter herrschen hier ideale Wintersportbedingungen. Aber auch Wasserfälle sind mannigfaltig und in prächtiger Formation zu bewundern. Einige Beispiele: Steinsdalsfossen, hinter dem man sogar unter dem Wasser hindurchgehen kann. Oder der Voringfossen am Fossli-Hotel, der mit 182 m senkrechtem Fall in einen engen Kessel für stetigen Wassernebel sorgt. Und auch die Infrastruktur ist interessant: der höchste Bahnhof der Bergenbahn ist mit 1222 m der Bahnhof Finse, für unseren Bus war die Hardangerbrücke mit 1 380 m und einer Höhe von 55 m über dem Fjord eine der längsten Hängebrücken der Welt, umgeben von zwei Tunneln mit 7,5 km Länge und 1,5 km km Länge, rekordverdächtig. Die Höhe der Pylonen beträgt 202 m.
Höchster Punkt in der Hardangervidda für uns war die im Nebel gelegene Dyranut-Hütte.
Auch interessant: das Lappen- oder Samicamp, das auf dem Einzigen im Inneren Norwegens gelegenen Eigentumsland der Samen zwischen Ende Mai und Ende September Produkte der nationalen Minderheit der Sami anbietet.
Am frühen Abend erreichten wir dann unser heutiges Hotel im Norefjell-Gebiet. Architektonisch perfekt in den Berg gebaut präsentierte sich das "Norefjell Ski & Spa" um diese Jahreszeit natürlich sehr ruhig. Wir haben das tolle Flair genossen.
Ein interessantes Abendmenü, mal wieder Schwein, wurde durch ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet übertroffen.
In waldreicher Umgebung ließ es sich gut nächtigen.


Abschied von Norwegen

Heute hieß es Abschied nehmen von Norwegen.
In Oslo verabschiedeten wir unsere Reisegäste, die mit dem Flugzeug angereist waren.
Ein letzter Halt vor der Grenze und die Möglichkeit der Steuererstattung für größere Einkäufe. Dann ging es über die ebenso interessante Svinesundbrücke weiter nach Schweden und zu unserem Fähranleger in Göteborg.
Das Prozedere des Eincheckens war uns bekannt. Planmäßig um 18:45 Uhr legte unsere Fähre zur Fahrt nach Kiel ab. Durch die Schären von Göteborg manovrietre unser Schiff sicher. Eine interessante Landschaft, besonders die kleineren bewohnten Schären sind herrlich anzusehen.
Wie gewohnt ein exzellentes Abendbuffet mit ganz vielen Varianten von Fisch- und Meerestiergerichten. Ein hervorragender kulinarischer Abschluss. Prachtvoller Sonnenuntergang über dem Meer, dann ruhige Überfahrt.


Willkommen in Deutschland

Die Fähre legte planmäßig an, wir hatten vorher sehr gut gefrühstückt.
In Kiel dann Bauarbeiten und Umleitungen, aber ansonsten gute Fahrt. Bevor wir dann unsere ersten Reisegäste in Groß-Kreutz verabschieden konnten mussten wir uns durch einen etwa 40 minütigen Stau quälen. Und dann noch ein Unfall auf der A 14, den unser Fahrer Jens dank seiner Ortskenntnis gut umfahren konnte.
Wir sind alle wieder gut in unserer Heimat angekommen.


Schlusswort

"Traumland Norwegen - Wunderwelt der Fjorde" so der Titel unserer Reise. Für viele Reisende hat sich mit dieser Reise ein Traum erfüllt: wir haben im Süden Norwegens in der Kürze der Zeit etwas erkundet, von dem wir vorher nur Weniges oder vieles gar nur vom Hörensagen erfahren hatten.
Aber es waren nicht nur die Fjorde, sondern auch die vielen sonstigen Landschaftsregionen, Landschaftsstraßen, Aussichtspunkte, Orte mit ihren Sehenswürdigkeiten, den Stabkirchen und vielem mehr, was wir gesehen und erlebt haben.
Ich würde es deshalb toll finden, wenn Sie mit meinen in diesem Bericht geschilderten Eindrücken und den Bildern in der Galerie
die Reise noch einmal in einer gemütlichen Zeit Revue passieren lassen würden.
Ich bin mir sicher, dass Sie, gepaart mit Ihren Bildern und Eindrücken, noch viele interessante Details erleben werden und dadurch der Süden Norwegens für Sie spannend bleibt.
Bei allen Reisegästen möchte ich mich für die stets kritische aber trotzdem angenehme Reiseteilnahme bedanken.
Besonderer Dank unserem Busfahrer Jens Schurig für seine stete Professionalität auch in schwierigen Situationen.

Hartwig Köllner Dresden
Reiseleiter

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