Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

20.06. – 29.06.2012, 10 Tage bzw. 11 Tage Rundreise Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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Nirgendwo sind die Fjorde länger, tiefer als im Westen Norwegens. Die Eindrücke im Fjordland sind so vielfältig, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt, denn hinter jeder Kurve staucht eine neue grandiose, überraschende Szene auf.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Reisebericht

Anreise nach Kiel                 Fährüberfahrt  
Ein heftiges Regenband zieht an diesem Mittwochmorgen über die Stadt. und dennoch ist die Freude bei unseren Reisegästen nicht getrübt. Denn sie haben eine Reise bei Eberhardt Travel gebucht unter dem Motto „ Traumland Norwegen - Wunderwelt der Fjorde.“
Die Anreise für diese Busrundreise erfolgt über Döbeln, Leipzig, an Berlin vorbei nach Kiel.
Am zeitigen Nachmittag erreichen wir Kiel. Hier treffen wir noch zwei Gäste, die individuell angereist sind. Die Stadt ist an diesen Tagen wieder Treffpunkt vieler Segelfreunde, denn es findet die jährliche „Kieler Woche“ statt.
Sie ist heute das größte Segelsportereignis der Welt und das größte Sommerfest im Norden.
Unsere Gäste nutzen die verbleibende Zeit um sich ein wenig umzuschauen und ein leckeres Fischbrötchen zu essen.
Um 17.00 Uhr dürfen wir dann auf unser Schiff die „Germanica“ der Schiffsgesellschaft der Stena. Während unsere Gäste schon beim Abendessen sitzen und die Aussicht geniessen, legt das Schiff pünktlich um 19.00 Uhr ab. Mit an Bord 43 Reisegäste von Eberhardt Travel.
Vor uns liegt eine Strecke von ca. 490 km.
Göteborg                                Oslo                            Hamar
Nach einer ruhigen Überfahrt erreichen wir am morgen die schwedische Hafenstadt Göteborg. Nachdem das Handgepäck verladen ist, führt uns unsere Fahrt mit dem Bus ein kleines Stück durch Schweden. Alle Reisegäste halten nicht nur an diesem Tag gespannt Ausschau, um einen lebenden Elch zu erspähen.
Bei schönem Wetter lohnt sich der Spaziergang über die alte Svinesundbrücke und wir überschreiten die Schwedisch - Norwegische Grenze.
Die norwegische Hauptstadt empfängt uns an diesem Tag mit Sonnenschein.
Die Anfahrt zum Treffpunkt mit unserer örtlichen Gästeführerin gestaltet sich etwas schwierig. Es ist Verhandlungstag gegen den Attentäter von 2011 und anscheinend sind alle mit dem Auto unterwegs.
Während einer Stadtrundfahrt sehen wir die neue Oper, das Osloer Rathaus, das Parlament und das königliche Schloss.
Bei einem Spaziergang durch die weiträumige Parkanlage lernen wir das Vermächtnis des Bildhauers Gustav Vigelang kennen.
Auf der 800 m langen Achse können wir hunderte monumentale Figuren bewundern, die das Leben des Menschen darstellen.
Am Ende der Achse erhebt sich der 17 m hohe Monulit, eine Steinsäule, aus ineinander verschlungenen Menschen. Unterhalb plätschert ein Brunnen, dessen Schale von einem Kreis starker Männer getragen wird.
Vom Vigeland Park aus setzen wir unsere Reise an diesem Tag fort, nach Hamar zur Zwischenübernachtung in das Hotel Scandic.
Lillehammer                           Maihaugen                Trondheim
Nach dem Frühstück und nach dem verladen der Koffer setzen wir unsere Reise fort.
Den ersten Stop, nur wenige Kilometer hinter Hamar, legen wir an den Schanzen von Lillehammer ein. Vom Skisprungstadion aus eröffnet sich uns der Blick auf dem Mojsasee, dem größten Binnensee in Norwegen und auf die Stadt Lillehammer. Austragungsort der Olympischen Winterspiele im Jahr 1994.
Übrigens bei diesen Spielen durften Profisportler wieder an Olympischen Spielen teilnehmen, so  Katarina Witt und das britische Eistanzpaar Jayne Torvill und Christopher Dean.
Im Stadtgebiet von Lillehammer befindet sich auch das Freilichtmuseum Maihaugen - das ältestes Freiluftmuseum in Norwegen. Unsere Gästeführerin, aus Nürnberg,  führt uns mit jugendlichem Charme durch einen kleinen Teil der 40  ha großen Anlage mit ca. 200 historischen Gebäuden. Gegründet wurde das Museum durch den Zahnarzt Anders Sondvig, der die bäuerliche Tradition Norwegens am Leben erhalten wollte. Bei der Besichtigung eines alten Bauernhofes und dem Besuch der Schule hat unsere Gästeführerin doch einige Mühe. Haben wir doch einige Jungen in unserer Gruppe, denen das „ still sitzen und leise sein „ sehr schwer fällt.
Wir verlassen Lillehammer, wichtiges touristisches Zentrum im Grudrundsdal und fahren entlang des Mojsasees in das längste Tal Norwegens. Das Gudbrandsdal ist ca. 200 km lang, nicht nur wichtige Verkehrsader, sondern auch eine der ältesten Kulturlandschaften in Norwegen. An der Stabkirche von Ringebu legen wir den Fotostop und die Mittagspause ein.
Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert, ist durch zahlreiche Umbauten aber kaum noch als solche zu erkennen. Vorbei an jahrhunderte alten Bauernhäusern erreichen wir das Dovrjefell. Es ist das nördlichste und am wenigsten erschlossene Gebiet Fjellnorwegens. Im Zentrum liegt der 2002 erweiterte Nationalpark. Zeit für eine Pause haben wir in Dombas
Am späten Nachmittag erreichen wir Trondheim, die dritt größte Stadt am Trondheimsfjord. An diesem Wochenende feiern die Bewohner die Olav-Tage, die an den Wikingerkönig e
Im „ Comfort Hotel „  nehmen wir Quartier für eine Nacht.
Hurtigrutenfahrt                  Kristiansund  Molde
Die Stadt Trondheim besitzt mit dem Nidarosdom die größte Kirche Skandinaviens. Für eien Blick von außen haben wir Zeit, für mehr reicht es nicht. Denn auf dem Ausflugsprogramm steht heute die Fahrt mit einem der Schiffe der Hurtigrute. Der Begründer, Richard Wirth , dokumentierte den idealen Seeweg, auf dessen Linie auch heute noch die Hrutigrutenschiffe unterwegs sind. Mit der MS Nordkap, Baujahr 1996, stechen wir in See. Nicht umsonst sagt man: Hurtigruten - die schönste Seereise der Welt. Davon können wir uns in den nächsten Stunden überzeugen, denn damals wie heute schafft diese Reise unvergessliche Momente. Sanfte Hügel, schroffe Felsen und liebliche Landschaften ziehen an uns vorbei. Was uns am meisten freut: Das Wetter passt. Blauer Himmel - Sonnenschein. Mit einer normalen Geschwindigkeit von ca. 15 Knoten sollten wir eigentlich gegen 16.30 in Kristiansand sein.
Doch was ist schon normal. Die MS Nordkap hat ein kleines technisches Problem uns so schippern wir nur langsam vorwärts und erreichen gegen 17.15 Uhr den Hafen.
Hier wartet schon der Bus auf uns. Nach einer kurzen Kaffeepause setzen wir unsere Tagesetappe fort. Es geht zur Atlantikstraße, "Atlanterhavsveien". Die sich wie eine Schlange durch ein Labyrinth aus Schären und Meer windet, ist bei jedem Wetter ein ganz besonderes Erlebnis.
Am Abend sind wir zur Zwischenübernachtung in Molde im Hotel "Qaulity Hotel Alexandra".
Molde, die Stadt am Nordufer des Romsdalsfjord, auch genannt die "Stadt der Rosen", hat heute eine einfache Nachkriegsarchitektur. Da die Stadt auch Anlaufstelle der Hurtigruten ist, wundert es nicht, das wir am Abend  noch einmal unser Schiff die MS Nordpap wieder treffen, die immer noch recht langsam auf dem Weg nach Süden - Bergen - .ist.
Trollstigen                              Alesund
Herrliche Aussichten, ein unbeschreibliches Panaorama - bietet der Blick vom Hausberg -  der Varden, 407 m hoch .
Bei schönem Wetter und guter Sicht kann man das berühmte Molde - Panorama bewundern und auf die 222 Gipfel der Romsdalalpen schauen. Für uns bietet sich an diesem Morgen der ungetrübte Ausblick -  ein Grund mehr diesen Reisetag mit einem „ Sektfrühstück „ zu beginnen.
Bei der anschließenden Weiterfahrt haben wir die Fährpassage von Solsnes nach Afarnes.
Entlang des Romdalsfjorden führt uns unsere Reise nach Andalsnes.  Vor Anker liegt ein Kreuzfahrtschiff das uns schon auf der Hurtigrutefahrt begegnet ist. In Andalsnes beginnt die 55 km lange Verbindung nach Valdal. Während das Isterdal ein tief eingeschnittenes grünes Tal ist, führt die wohl bekannteste touristische Straße Norwegens „ Die Trollstigen „ in 11 Serpentinen auf eine Höhe von 850 Metern. Mittendrin stürzt der Wasserfall "Stigfoss" direkt neben der Straße in die Tiefe. Eingerahmt vom Trolltindan, dem Kongen, dem Dronningen und den Bispen. Der Sage nach versteinerte "Trolle".
Die Straße, wurde 1936 eingeweiht, zählt zu den meistbesuchten Orten in Norwegen. Hier oben angekommen, eröffnen sich beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Berge. Und manch Reisegast nutzt die freie Zeit um seinen eigenen Troll zu kaufen. Die Mittagspause legen wir an einem schönen Waldparkplatz ein, daneben gleich ein rauschender Gebirgsbach. Unser Chauffeur nutzt die Gelegenheit um Wasser für den Bus zu „ tanken „.
Am Nachmittag erreichen wir Alesund. Die Stadt ist das Zentrum der Region Sunmore. Vom Stadtberg Aksla, hat man einen grandiosen Blick auf die dichtbebauten Inseln der Stadt, auf die vorgelagerten Schären und die Sunmore Alpen. Die Stadt wurde 1904 durch einen verheerenden Stadtbrand zerstört und durch die großzügige Spende von Kaiser Wilhelm II. binnen kurzer Zeit im Jugendstil wieder aufgebaut. Nach dem Zimmerbezug im „Rica Parken Hotel“ bleibt unseren Gästen noch genügend Zeit die Stadt zu besichtigen oder einen Spaziergang auf den Hausberg, den Aksla, zu unternehmen.
Geirangerfjord                   Jotunheimen   
Nach dem Frühstück, wie jeden Tag - Koffer laden. Ab geht die Fahrt, erst zur Fähre nach Magerholm und dann nach Hellesylt. Die kleine Ortschaft ist Ausgangspunkt für die beliebten Kreuzfahrten auf dem Geirangerfjord. Nach einem kurzen Aufenthalt beginnt unsere Fahrt auf dem Fjord. Er erstreckt sich zwischen Hellesylt und der Ortschaft Geiranger auf einer Länge von 20 km., auf beiden Seiten ragen Berge hinauf bis zu einer Höhe von 1000 Metern. Seit dem Jahr 2005 steht er auf der UNESCO Welterbeliste. Zur Mittagszeit erreichen wir den Touristenort Geiranger. Der Ort explodiert förmlich im Sommer, täglich liegen hier Kreuzfahrtschiffe vor Anker und auch die Schiffe der Hurtigruten  machen hier täglich Halt auf ihrer Fahrt gen Norden. Norwegerpullover, Trolle, Käsehobel - kaum ein Tourist verlässt den Ort ohne ein Souvenir erworden zu haben.
Wir nutzen die schöne Aussicht um ein Stück auf der Adlerstraße zu fahren, bis zum Aussichtspunkt „ Adlernest „. Von hier haben wir noch mal den Blick zurück auf den Geirangerfjord und die „ Sieben Schwestern „.
Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und wir wagen die Auffahrt auf Dalsnibba. Eingerahmt von hohen Schneewänden, entlang der Fahrstraße, erreichen wir den Aussichtspunkt, auf einer Höhe von 1500 m. Auch hier wieder fantastische Ausblicke auf die umliegende Bergwelt und den Fjord.
Durch das Ottadal, an den Stromschnellen von Donefoss vorbei, erreichen wir Lom. Wir besichtigen die über 800 Jahre alte Stabkirche, die trotz vieler Umbauten und Erweiterungen ihren ursprünglichen Charakter nicht verloren hat.
Unser heutiges Hotel zur Zwischenübernachtung ist das Touristhotel Elveseter im Boverdal.  Das ehemalige Bauerngehöft, ist heute ein Hotel. Auf dem Gelände befindet sich auch die norwegische Sagasäule. Der Hotelchef, Herr Elveseter erläutert uns die Hintergründe, warum diese Säule nicht wie geplant vor dem Parlamentsgebäude in Oslo sondern auf dem Hof vom Elveseter steht.
Sognefjell                               Sognefjord                 Bergen
Pünktlich um 8.00 heißt es wieder Koffer laden, vor uns liegt eine Tagesetappe die es in sich hat. Zuerst durchfahren wir das Sognefjell und passieren bei Fantesteinen den höchsten Punkt, 1434 m, der Sognefjellvegen. Die höchste Passstraße Nordeuropas wurde von arbeitslosen Jugendlichen mit Hacken - Spaten - Brechstangen - Schubkarren gebaut und 1938 eröffnet.
Überwältigt von den Eindrücken und den Schneewänden nehmen wir uns die Zeit für das Gruppenfoto.
Am Lustrafjorden entlang, an Gaupne vorbei erreichen wir Kaupanger. Es bleibt noch Zeit für einen kurzen Fotostop bevor wir mit unserem Bus an Bord gehen und eine Kreuzfahrt auf dem Sognefjord, dem Aurlandsfjord und dem Naerofjorden unternehmen. Der Naerofjord, nur 18 km lang, gilt als einer der engsten Fjorde Europas, wird eingerahmt von über 1000 Meter hohen Felswänden.
In Gudvangen endet unsere kleine Kreuzfahrt und es geht weiter in Richtung Bergen. Am Tvindefoss bleibt noch Zeit für einen kurzen Fotostop. An den Ortschaften Voss und Dale vorbei erreichen wir am Nachmittag die Stadt Bergen.
Unser Hotel Scandic Bergen City, liegt zentral, so dass unseren Reisegästen ausreichend Zeit bleibt für einen Stadtbummel.
Bergen                       Hardangervidda
Bergen, die Stadt am Byfjord, erkunden wir an diesem Morgen bei unserer Stadtrundfahrt. Mit einem örtlichen Reiseleiter geht die Fahrt zum Hafen, von hier hat man einen eindrucksvollen Blick hinüber auf die alte Häuserreihe von Bryggen. Am Fischmarkt vorbei, Hakonshalle, Rosenkrantzturm erreichen wir das ehemalige Viertel der deutschen Hanse. Die bunten Holzhäuser entstanden nach einem Brand und stehen auf der Welterbeliste der UNESCO. Bei einem Bummel durch Bryggen erfahren wir viel wissenswertes über das mittelalterliche Bergen, die Geschichte der Hanse und über die Stadt. Es bleibt noch etwas Zeit um über den Fischmarkt zu bummeln, dann starten wir in Richtung Noresund.
Vor uns liegt ein gutes Stück Weg, entlang des Hardangrfjordes, durch das Bjoreldalen, über die Hardangervidda, durch das Hallingdal zu unserem Hotel „Best Western Sole“ .
Einen ersten Fotostop legen wir am Steindalsfossen ein. Der Wasserfall hat zwar nur eine Höhe von 50 m, aber ein Spaziergang hinter den Fall wird zum bleibenden Erlebnis.
Auch am Vöringfossen, Norwegens bekanntester Wasserfall, nehmen wir uns die Zeit für den Fotostop.
Die Fahrt über die Hardangervidda, die größte Hochebene Europas nimmt den größten Teil der Fahrstrecke in Anspruch. Immer wieder beeindruckende Fotomotive.
Gegen 19.00 Uhr erreichen wir unser Hotel in Nöresund, gelegen am Kroederen - einem Binnensee in Norwegen. Die weitläufige Anlage lädt ein zu einem Abendspaziergang.
Nöresund                   Göteborg
Heute beginnt unsere Fahrt Richtung Süden.
Am morgen reisen wir nach Oslo, natürlich nicht ohne Fotostop am Tyrifjord.
In Oslo gönnen wir unseren Gästen eine längere Freizeit. Es werden die letzten Souvenirs gekauf, eine Kleinigkeit zu essen und zur Mittagszeit wird es ernst.
Die Fahrt nach Göteborg gestaltet sich ohne Probleme, wir kommen gut voran und erreichen um 16.30 Uhr den Fähranleger der Stena Line. Der Check in erfolgte ohne Probleme. Gemeinsam schlemmen wir wieder vom reichhaltigen Buffet und dazu passend das Bier oder den Wein.
Vor uns liegen wieder ca. 490 km mit der Nachtfähre nach Kiel.
Heimreise
Nach einer relativ ruhigen Überfahrt legt das Schiff pünktlich um 09.00 Uhr in Kiel an. Unser Bus ist einer die das Schiff verlassen. Schließlich standen wir in Göteborg auf der „ Pole Position.“
Uns stockt erst mal der Atem, denn es ist schwülwarm und bei unserer Fahrt zur Autobahn entlädt sich der Himmel.
Die ersten Gäste verabschieden wir am Rasthof in Michendorf. Man sagt sich Auf Wiedersehen und weis wir waren im „Traumland Norwegen - Wunderwelt der Fjorde „ und mit dazu beigetragen hat auch das Wetter, das sich während der ganzen Reise von seiner besten Seite gezeigt hat.
 
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi S

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