Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

01.06. – 10.06.2016, 10 Tage bzw. 11 Tage Rundreise Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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"Zwick mich mal, damit ich auch glaube, dass das hier Wirklichkeit ist!" - Das war wohl das Motto unserer wunderschönen Norwegenreise.
Ein Reisebericht von
Dorothea Baumert

Tag 1 : 1.Juni 2016 Anreise Dresden – Kiel, Nachtfähre

Bei dunklen Gewitterwolken starten wir in aller Frühe unsere Fahrt nach Kiel. Zwischendurch machen wir Halt, um noch weitere Reisegästen einzusammeln, die Wolken werden immer dunkler, bis wir schließlich im strömenden Regen Richtung Kiel fahren. Wer würde da denken, dass Norddeutschland mit 23 Grad Celsius und bestem Sonnenschein auf uns wartet? Die Reisegesellschaft wird dann auch mit 43 Gästen komplett. Fahren tut uns im übrigen Peter - bei seinem sonnigen Gemüt ist es sowieso egal, welches Wetter draußen ist.
Die Fähre Stena Germanica bietet uns schönen Komfort, eine grandiose Sicht auf die Kieler Förde und ein bombastisches Abendbüffet.

Tag 2: 2. Juni 2016 Ankunft in Göteborg – Oslo – Hamar

In Göteborg angekommen wollen wir nicht gleich gen Norwegen düsen, sondern betrachten in aller Ruhe die Stadt und den Hafen vom Ramsberg aus. Von oben sieht man der Stadt ihre Geschichte als Industrie- und Hafenstadt an.
Schließlich müssen wir uns doch von dem Panorama trennen, denn Norwegen lockt. An der schwedischen Westküste entlang, einer beliebten Ferienregion, fahren wir, um dann über die Svinesundbrücke nach Norwegen einzureisen. In Oslo wartet dann auch schon unsere Stadtführerin Anna-Maria auf uns, welche mit uns ganz besonders die Oper, das Rathaus und den Vigelandspark erkundet. Auf unserem Spaziergang durch den Skulpturenpark ächzt und stöhnt so manch einer der Reisegäste, denn mit so einem guten Wetter hat man hier oben im Norden gar nicht rechnen wollen. 28 Grad Celsius traute man beim Kofferpacken dem Nordland einfach nicht zu.
Am Abend kommen wir dann in dem Städtchen Hamar am Mjösa-See an, werfen vor dem Check-In im Hotel noch einen Blick auf die Olympiahalle und schlemmen dann am guten Büffet.

Tag 3: 3. Juni 2016 Hamar – Lillehammer – Maihaugen – Dovrefjell – Dombaas – Trondheim


Als erster Programmpunkt steht heute das Freilichtmuseum Maihaugen im Plan. Dort werden wir von zwei volkstümlich gekleideten Norwegerinnen geführt und dürfen uns in den vielen alten Gebäuden anschauen, wie man im hohen Norden früher gelebt hat. So gerne wie jetzt ist wohl selten jemand zur Schule gegangen - wir wollen ja gar nicht wieder hinaus aus dem alten Schulgebäude und lernen fleißig das norwegische Alphabet.
Doch der Berg ruft. Genauer gesagt ist es die Sprungschanze von Lillehammer, Lysgard, die wir uns von oben anschauen wollen. Der Blick über die Stadt ist von hier aus großartig. Der Weg nach unten weit und steil. So manch einer wagt es, die vielen Stufen bergab an den Schanzen entlang zu gehen.
Unser nächster Halt ist zum Mittag an der Stabkirche von Ringebu. Geöffnet ist leider nicht, aber einen Anblick ist eine der wenigen 28 erhaltenen Stabkirchen schon wert.
Nun geht es weiter über das Dovrefjell, also ins Gebirge. Die Moschusochsen, die hier wieder angesiedelt wurden, lassen sich leider nicht blicken, aber eindrucksvoll ist diese karge und schneereiche Landschaft trotzdem.
In Dombaas machen wir kurz Halt - das ist ein obligatorischer Halt, gerade so, als würde man ohne Eis oder Kuchen nicht über den Pass kommen. ;)
Schließlich kommen wir nach einer langen und eindrucksvollen Fahrt am Abend in Trondheim an. Das Clarion Hotel bietet mehr Komfort als man sich vorstellen kann und verwöhnt unsere Gaumen mit einem reichen Büffet.

Tag 4: 4. Juni 2016. Trondheim – Hurtigrute – Molde


Trondheim hat die eindrucksvollste Kirche von ganz Norwegen zu bieten - ausnahmsweise mal keine Stabkirche, sondern eine gotische Kathedrale. Das kurze Stündchen zwischen dem bombastischen Clarion-Hotel-Frühstück und unserer kleinen Kreuzfahrt nutzen wir also, um den Trondheimer Dom anzuschauen. Außerdem ist die Altstadt auch nicht weit und einpaar schöne Schnappschüsse lassen sich auch noch von der nördlichsten Stadt auf unserer Reiseroute knipsen.
Pünktlich 10 Uhr legt dann die MS Vesteraalen in Trondheim ab. Eine Fahrt von gut sechs Stunden haben wir auf dem gemütlichen Postschiff vor uns. Die Aussicht ist großartig - da lässt man lieber die Bilder für sich sprechen.
Am Nachmittag legen wir in Kristiansund an, statten noch fix dem Klippfischweib einen Besuch ab und sausen dann über die Atlantikstraße nach Molde. So nah am Atlantik, über und unter dem Wasser führt selten eine Straße entlang und wir genießen die Fahrt - auch wenn die Piste manchmal eher an eine Achterbahn erinnert, wo nur noch die Loopings fehlen.
In Molde gibt's zum ersten Mal auf unserer Reise Rentier zum Abendbrot. Das muss man mal gegessen haben - vielleicht reicht aber auch einmal.

Tag 5: 5. Juni 2016. Molde – Trollstigen – Alesund


Dass dies ein aufregender Tag wird, steht schon ins Blau des Morgenhimmels geschrieben. Strahlend blau, klar und sonnig - das perfekte Wetter für ein Abenteuer. Wir starten mit einer Auffahrt zum Hausberg von Molde, von wo aus wir den Blick über die Stadt und die Küstenlandschaft genießen. Und um dem großartigen Panorama noch das I-Tüpfelchen aufzusetzen, probieren wir ein Picknick mit norwegischen Köstlichkeiten: Wurst von Elch und Ren, die hochgepriesene Multebeermarmelade und dazu Knäcke- und Flatbrot, welches so dünn ist, dass es allein schon beim Angucken zerbricht. Zur typisch norwegischen Aussicht, kommt also auch noch ein typisch norwegischer Schmaus.
Aber weiter geht's, denn das Abenteuer ruft. Oder viel besser: die Trollwand und die Trollstigen rufen. Ins Gebirge zieht es uns und so bestaunen wir erst einmal die berühmte Trollwand von unten, bevor wir dann die Auffahrt auf den Trollstigen wagen. An manchen Stellen der Serpentinenstraße muss man doch die Luft anhalten und Gänsehaut stellt sich ein - ob die vom grandios schönen Ausblick oder vom Schwindelgefühl beim Blick nach unten kommt, sei dahingestellt. Oben, auf dem Gudbrandsjuvet angekommen, ist die Aussicht nochmal schöner und ergreifender.
Am Abend kommen wir dann mit vielen Eindrücken in Aalesund, der Stadt des Jugendstils, an. Die Beine kann man sich hier in der Stadt vertreten und dabei all die vielen Jugendstilornamente an den Häusern bestaunen oder aber man kraxelt hoch auf den Berg hinterm Hotel und hat eine Aussicht, die wieder mal ein „Zwick mich mal, damit ich auch weiß, dass das hier Wirklichkeit ist" einfordert.

Tag 6, 6. Juni 2016. Geirangerfjord – Stabkirche Lom – Jotunheimen

Bei dieser Reise folgt ein Höhepunkt auf den nächsten. Und so ist es heute der Geirangerfjord, welcher ganz besonders heraussticht. Wir machen eine kleine Kreuzfahrt über den Fjord, sehen, staunen, genießen. Das Wetter ist wiedermal super und verwöhnt uns mit Sonnenschein. In dem kleinen Ort Geiranger lässt es sich dann noch gut bummeln, bis wir schließlich weiterfahren auf die Dalsnibba. Oh, was für ein Blick! Es ist ja nicht so, dass wir bisher wenig gute Fotomotive gehabt hätten, aber das hier schlägt doch alles Dagewesene um Längen! Zwischen schneebedeckten Berggipfeln liegt unten, weit weit unten in der Tiefe, der Geiranger Fjord und auf ihm schippert ein Kreuzfahrer.
Am späten Nachmittag besichtigen wir noch die eindrucksvolle Stabkirche zu Lom. Vemund gibt uns eine sehr gute Führung und wir staunen nicht schlecht - sowohl über sein astreines Deutsch, als auch über die vielen Informationen über die Stabkirchenarchitektur.
Nun ist es aber Zeit, um ins Hotel zu fahren. Heute ist es besonders spannend, denn wir werden in einem familienbetriebenen Antikhotel untergebracht sein. Aber was soll das? Kurz vor dem Elveseter-Hotell ist die Straße gesperrt und ein Bauarbeiter namens Björne meint, wir müssten zwei Stunden warten, bis der große Felsbrocken weiter vorne auf der Straße wegtransportiert ist und wir durchfahren könnten. Oha, das ist also auch Norwegen.
Nun gut, Eberhardt gibt einen aus und wir warten. Die Sonne scheint und die Landschaft sieht nicht so schlecht aus.
Später am Abend kommen wir dann also doch noch im Elveseter-Hotel an. So gut wie heute hat uns das Abendessen wohl noch nie geschmeckt und so schöne und verschiedene Zimmer wie im Elveseter, findet man wohl auch selten.

Tag 7, 7. Juni 2016. Sognefjell, Stegastein, Bergen


Heute führt uns unser Weg über das Sognefjell, also durchs Gebirge. Falls irgendjemand von soviel gutem Sommerwetter die Nase voll hätte, könnte er sich heute also etwas Abkühlung im Schnee verschaffen. Wir fahren vorbei an den Sommerskigebieten und sehen die Sportler beim Langlauf.
Um die Kontraste möglichst hoch zu halten, machen wir wenig später Halt am Fjord, wo sich Familien am „Strand" in der Sonne aalen.
In Laerdal, dem Zentrum für Wildlachsfischerei, machen wir Mittagspause. Die Altstadt des kleinen Ortes ist ganz liebreizend. Und weitergehts, diesmal auf der Schneestraße, die ihrem Namen auch alle Ehre macht, vorbei am Stegastein (wo man eine großartige Aussicht über den Aurlandsfjord hat) und schließlich nach Bergen. So manch einer geht heute Abend noch einmal vor die Tür und erkundet das Nachtleben der Stadt.

Tag 8, 8. Juni 2016. Bergen – Steindalsfossen – Hardangervidda – Vöringsfossen – Noresund

Bergen - diese Stadt, wo einst die Hanse ihr Kontor hatte, die muss man einfach erlebt haben. Ihr wird nachgesagt, dass sie über 200 Regentage im Jahr hat - also mehr als London. Was sind wir für Glückspilze, dass wir Sonne und blauen Himmel haben? Stadtführerin Susanne begleitet uns auf einer Stadtrundfahrt und hat allerlei Interessantes zu erzählen. Schließlich kann man noch ein Stündchen freie Zeit in der Altstadt, auf dem Fischmarkt oder aber auf dem Floyen, dem Hausberg der Stadt verleben.
Heute ist übrigens auch der Tag der Wasserfälle. Der Steindalsfossen, bei welchem wir unsere Mittagspause einlegen, ist von hinten begehbar und beeindruckt durch seine Größe.
Bald nach dem Wasserfall sind wir weniger beeindruckt, sondern eher ernüchtert. Wir stehen auf einer schmalen Küstenstraße (die Landschaft hört einfach nicht auf, großartig zu sein, aber daran haben wir uns inzwischen schon gewöhnt). Also, wir stehen auf dieser kleinen, schmalen Straße, ganz nahe am Fjord. Vor uns Verkehr, hinter uns Verkehr, aber vor allem Stau. Langsam, ganz langsam bewegen wir uns vorwärts. Teilweise stehen wir auch einfach nur still. Diese kleine, enge Küstenstraße ist doch tatsächlich verstopft, weil nämlich auf einer anderen Zufahrtsstraße zu Bergen Gerölllawinen heruntergekommen sind und der Verkehr über unsere Straße umgeleitet werden muss. Nun werden wir also Zeugen, wie die Norweger ein handfestes Verkehrsproblem selbst in die Hand nehmen. Eine Art Abenteuer ist das gewissermaßen auch.
Nach geschlagenen drei Stunden hat sich der gordische Knoten gelöst und wir düsen der Hardangervidda entgegen. Die Hochebene hält für uns schönste Landschaft in einer Mischung aus Schneefeldern, Seen und kleinen idyllischen Hütten parat.
Kurz bevor wir am Abend, sehr spät am Abend dann in Noresund ankommen, sehen wir doch tatsächlich noch einen Elch am Straßenrand stehen. Damit hat so spät heute wohl niemand mehr gerechnet und geknippst hat ihn, denke ich, leider niemand.

Tag 9, 9.Juni 2016. Abschied von Norwegen


An unserem vorletzten Reisetag verabschieden wir uns von Norwegen. Aber zunächst begutachten wir noch die Holmenkollen-Skisprunganlagen in Oslo. Der Blick über die Stadt ist auch einmalig gut. Das ist doch für einen Abschied angemessen.
Die Überschreitung der Grenze von Norwegen nach Schweden zelebrieren wir dann, indem wir zu Fuß über die alte Svinesundbrücke marschieren.
In Göteborg gehen wir schließlich an Bord von der Stena Germanica, wo ein gutes skandinavisches Büffet den Tag abrundet.

Tag 10, 10.Juni 2016. Heimfahrt Kiel – Dresden


In Kiel angekommen verabschieden wir uns von einem Teil unserer Reisegäste und machen uns geschwind auf den Weg gen Heimat.
Gefüllt mit Eindrücken und Erlebnissen kommen wir alle gut und gesund wieder zu Hause an. Norwegen war großartig, aber zu Hause ist es auch schön.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank nochmals für die herrliche Reise, welche wir an Hand des Reiseberichts und der Bilder nochmals nacherleben durften...
Vielen Dank auch nochmals der tollen Reiseleiterin Dorothea, die für uns die bisher beste war, sowie dem rührigen und lustigen Peter Möbius als Fahrer.
Wir hatten dies zwar schon in der Bewertung bei Eberhardt Travel geschrieben, aber ich denke, man kann das gar nicht genug betonen.
Für die Zukunft wünschen wir diesem Team alles Gute und hoffen, dass wir irgend wann nochmals in diesen Genuss kommen werden...
Beste Grüße
Christa und Peter Heun

Christa und Peter Heun
29.06.2016

Vielen Dank nochmals für die herrliche Reise, welche wir an Hand des Reiseberichts und der Bilder nochmals nacherleben durften...
Vielen Dank auch nochmals der tollen Reiseleiterin Dorothea, die für uns die bisher beste war, sowie dem rührigen und lustigen Peter Möbius als Fahrer.
Wir hatten dies zwar schon in der Bewertung bei Eberhardt Travel geschrieben, aber ich denke, man kann das gar nicht genug betonen.
Für die Zukunft wünschen wir diesem Team alles Gute und hoffen, dass wir irgend wann nochmals in diesen Genuss kommen werden...
Beste Grüße
Christa und Peter Heun

Christa und Peter Heun
29.06.2016

Nochmal herzlichen Dank für die tolle Reise.Besonderen Dank an unsere
Reiseleiterin Dorothea sowie an unseren Busfahrer Peter.
Beide waren ein erstklassiges Team, sie waren hilfsbereit und verbreiteten viel Freude.
Wir wünschen Dorothea und Peter für Ihre weiteren Reisen gutes Gelingen.
Macht weiter so.
Mit freundlichen Grüßen Friedhelm und Gerdamarie Holtmann

Friedhelm + Gerdamarie Holtmann
30.06.2016

Wir haben uns eine Reise gerausgepickt die im nachhinein so ganz unseren Vorstellungen entsprach. Wir wollten Norwegen sehen und erleben. Dies wurde uns mit dieser Norwergen- Rundfahrt geboten. Wir bedanken uns bei Dorothea für die liebevolle Begleitung und tolle Organiation in diesen 10 Tagen und natürlich auch Peter der uns geschickt durch Höhen und Täler kutschiert hat ohne anzuecken tolle Leistung und vor allem seine Verpflegung an Bord war Spitze an alles wurde gedacht . Danke das wir das erleben durften und das Postkartenwetter hat dazu beitragen diese Reise zu einem Erlebnis zu machen. Danke.
Ralf und Raina Künkel

Künkel Ralf und Raina
15.07.2016