Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

12.07. – 20.07.2016, 9 Tage oder 10 Tage Rundreise mit Flug Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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" Ja, vi elsker dette landet " ja wir lieben dieses Land - heißt es in der ersten Zeile der norwegischen Nationalhymne. Der Text zur Hymne stammt vom Literatur - Nobelpreisträger Bjørnstjerne Bjørnson.
Nicht nur die einheimischen identifizieren sich mit dieser Textzeile sondern auch die zahlreichen Touristen die es Jahr für Jahr nach Norwegen zieht..
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Flug nach Oslo Hamar

Am Flughafen in Berlin Tegel treffe ich unsere ersten Reisegäste die mit mir gemeinsam nach Oslo fliegen. Etwas verspätet startet unsere Maschine der Skandinavischen Airline nach Oslo. Auf dem Flughafen Gadermoen begrüßen wir recht herzlich unsere Gäste aus Frankfurt/ Main, München und Düsseldorf. Somit ist unsere Reisegruppe von Eberhardt Travel komplett. Unser deutscher Reisebus steht schon am Flughafen und nach dem das Gepäck eingeladen ist fahren wir zu unserer ersten Zwischenübernachtung in das Scandic Hotel in Hamar.

Lillehammer          Maihaugen         Trondheim

Hamar ist wohl bekannt geworden durch die Olympischen Winterspiele. Hier fanden die Wettkämpfe der Eissportathleten statt. Die Olympiahalle, umgangssprachlich auch als „Wikingerschiff" bezeichnet ist immer ein gutes Fotomotiv.
Die Stadt selbst liegt an den Ufern des Mjøsasee. Er ist der größte Binnensee in Norwegen und seine Uferzonen werden vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Auf dem Weg nach Lillehammer müssen wir leider eine Umleitung fahren, so dass uns die Ausblicke auf den See etwas erschwert werden. Von der Schanzenanlage „Lysgardsbakken" haben wir einen guten Blick zurück auf den See und die Olympiastadt Lillehammer. Hier fanden nicht nur die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Spiele statt sondern die Schanzen werden in der heutigen Zeit noch aktiv genutzt. Sei es als Trainingsanlage oder auch als Veranstaltungsort für Weltcupspringen. Zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten zählt das Freilichtmuseum in Maihaugen. Zu verdanken ist diese Anlage dem Zahnarzt Anders Sandvig. Er kam 1885 als junger, kranker Mann in die Stadt. Die gute Luft sorgte dafür das er seine Lungenkrankheit auskurieren konnte. Sandvig war als Zahnarzt im ganzen Gudbrandsdal unterwegs und begann auf seinen „Reisen" alte Gebrauchs- und Alltagsgegenstände der Bauernkultur zu sammeln. Im Verlaufe der Jahre kamen auch alte Gebäude dazu, die er in seinem privaten Garten wieder aufbaute. Doch mit der Zeit wurde sein privater Garten zu klein und somit wurde die Sammlung 1904 nach Maihaugen verlegt.
Hier erwartet uns Liv. Die Gästeführerin spaziert mit uns zum Bauernhof Bjornstad, eine Hofanlage aus Vågå zu der mehrere Häuser gehören. Hier werden erst mal die Ränge innerhalb der Gruppe (Bauer; Söhne, Knechte - Bäuerin, Töchter, Mägde) verteilt und wir bekommen einen kleinen Einblick über die Lebensweise der Menschen aus dem Gudbransdalen im 18. und 19. Jahrhundert. Ein besonders Erlebnis für unsere Gruppe ist auch diesmal der Besuch der Schule. Nach der Kontrolle der „sauberen Hände" heißt es dann „Arme hoch" und „Sport frei". Unsere Gäste lernen den Unterschied zwischen Æ - Å - Ø. Unseren Gästen bleibt noch ein wenig Zeit, einige nutzen die Gelegenheit um einen Blick in die Stabkirche Garmo zu werfen. Sie stammt ursprünglich aus der Kommune von Lom und wurde in Maihaugen 1921 wieder aufgebaut.
Zur Mittagszeit sind wir in Ringebu. Hier steht die im 13. Jahrhundert gebaute Stabkirche.
Sie zählt zu den größten des Landes und wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Die Baumaßnahmen im Jahr 1921 gab man der Kirche ihre ursprüngliche Form und Farbe wieder. Markantes Merkmal ist ihr roter Turm. Durch das Gudbrandsdal fahren wir weiter in Richtung Trondheim. Das Tal ist seit Jahrhunderten schon immer ein wichtiger Handels- und Verkehrsweg. Auch in der norwegischen Kultur spielt es eine wichtige Rolle. So soll „Peer Gynt" sich im Gudbrandsdalen aufgehalten und gelebt haben. „Peer Gynt" ist die Hauptfigur in Hendrik Ibens gleichnamigen Bühnendrama das von Edvard Grieg vertont worden ist.
Entlang der Europastraße Nr. 6 erreichen wir Dombås. Ein kleiner Ort, der ein wichtiger Verkehrskotenpunkt ist. Neben den Europastraßen kreuzen hier auch wichtige Eisenbahnverbindungen, die in alle Himmelsrichtungen führen. Für uns ist Dombås der Ausgangspunkt für die Fahrt über das Dovrefjell und den gleichnamigen Nationalpark, der 2002 neu gegründet wurde. Bei der Überfahrt können wir auch den Snohetta (2286 m) erkennen. Am Nachmittag erreichen wir die drittgrößte Stadt Norwegens und unser Hotel Scandic Bakklandet Hotel in Trondheim. Es befindet sich unmittelbar an der Bakke Bru und in der Nähe der Altstadt. Unsere Gäste nutzen die freie Zeit vor dem Abendessen für einen ersten Bummel. So dass unsere Gäste gleich nach dem Abendessen einen Spaziergang durch die Altstadt unternehmen können.

Hurtigrutenfahrt      Kristiansund      Atlantikstraße      Molde

Trondheim war die erste Hauptstadt Norwegens. Sie liegt am gleichnamigen Fjord und ist die zweitälteste Stadt Norwegens. Die Altstadt wird vom Fluss Nidelv umschlossen und bildet somit eine Halbinsel. In Trondheim erhebt sich die größte Kathedrale von ganz Skandinavien - der Nidarosdom. Er ist die wichtigste Kirche des Landes. Olav der Heilige starb hier und über seinem Grab wurde der Kirchenbau errichtet. Mehrere Brände zerstörten die Kirche, dennoch erfolgte immer wieder der Auf- und Neubau. Als Baumaterial diente der blaugraue Seifenstein aus der Umgebung. Im Inneren der Kirche befinden sic zahlreiche Kunstwerk und seit dem Jahr 1988 werden in einer Seitenkapelle die norwegischen Kronjuwelen gezeigt.
Ein besonderer Höhepunkt des Reisetages ist die wohl „schönste Seereise". Die Reichsstraße Nr. 7 findet man in keinem Straßenatlas der Welt und doch bezeichnet man die Route der Hurtigrutenschiffe so. Der Reiz an dieser Fahrt ist das Miteinander von Reisegästen und die atemberaubende Schönheit der Landschaft. Seit 1893 verkehren täglich die Schiffe von Bergen nach Kirkenes und zurück. Die Postschifflinie verbindet 34 Orte miteinander auf einer 2300 km langen Strecke. Wir gehen in Trondheim an Bord der MS Nordlys. Namengeber ist eine der spektakulärsten Himmelserscheinungen „Das Nordlicht". Das Schiff wurde 1994 in der Volkswerft gebaut und bietet Platz für 623 Passagiere. Obwohl während unserer 6-stündigen Fahrt ein Sonne - Wolken - Regen Mix herrscht gibt es für unsere Gäste immer wieder neue wunderbare Landschaftsbilder. Nach der Mittagszeit bittet der Chefkoch die Passagiere auf das Sonnendeck. Es gibt eine Sondervorführung „Wie filetiert man einen Lachs?". Mit einer Geschwindigkeit von 15 Knoten erreichen wir am Nachmittag die Hafenstadt Kristiansund. Die Stadt liegt auf mehreren Inseln und ist weltbekannt für die Verarbeitung von Klipp- oder Stockfisch (gesalzener und getrockneter Dorsch/ Kabeljau).
Am Kai steht unser Bus und wir fahren in Richtung Molde. Die Fahrstrecke führt uns über eine der schönsten und spektakulärsten Touristenstraßen Norwegens. Die Atlantikstraße ist ein Teilstück der Reichsstraße Nr. 64. Auf einer Länge von 8274 m führt ihr Verlauf über acht Brücken. Seit neuestem gibt es an der Atlantikstraße eine weitere Attraktion, ein Aussichtsweg auf der Insel Eldhuaeya. Von hier hat man einen guten Blick auf die Storseisund - Brücke mit einer Länge von 260 m und einer lichten Höhe von 23 m . In Molde erreichen wir unsere Quality Hotel Alexandra. Die zahlreichen Rosengärten haben der Stadt den Beinamen „Stadt der Rosen" beigebracht. Bereits im Jahr 1913 hat man diesen Beinamen zu Marketingzwecken verwendet. Unser Hotel liegt genau gegenüber der Anlegestelle der Hurtigrute. Am Abend sehen wir noch einmal unsere Schiff die MS „Nordlys" mit der wir von Trondheim nach Kristiansund gefahren sind.

Trollstigen                Ålesund

Nach dem Frühstück fahren wir mit unseren Gästen auf den Hausberg von Molde. Der „Varden" erhebt sich in einer Höhe von reichlich 400 m über der Stadt und dem gleichnamigen Fjord. Das Molde Panorama mit seinen 222 Gipfeln sollte sich kein Tourist entgehen lassen. Leider sind unsere Aussichten an diesem Tag etwas getrübt.
Nach der Fährüberfahrt von S?lsnes nach Afarnes geht es am Romsdalfjord entlang nach Åndalsnes. Der Ort ist schon immer Ausgangsort für Reisende in die Romsdalalpen, für eine Fahrt mit der Eisenbahn/ der Raumabahn oder eine Fahrt über die Trollstigen. Durch das Isterdal fahren wir mit unserem Reisebus zum unteren Teil der Trollstigen und schauen ehrfürchtig hinauf. Hier stehen auch zwei Oldtimer die wir zum einen bestaunen und zum anderen uns fragen „Wollen die auch da hoch ?". Die Touristische Straße ist für alle Gäste etwas besonderes. Sie zieht sich auf einer Länge von 18 km auf 850 m Höhe. Sie ist ein Teilstück der Reichsstraße Nr. 63 und wurde 1936 von König Haakon VII. eröffnet. Eingerahmt von umliegenden Bergen, dem Bispen, dem Kongen und der Dronninga windet sich die Straße über elf Haarnadelkurven nach oben. In den letzten Jahren wurde viel Geld investiert um die Trollstigen sicherer zu machen, denn hunderttausend Touristen fahren alljährlich über diese Straße. Leider fahren wir an diesem Tag durch eine Nebelwand, so dass unseren Gästen die Aussichten getrübt sind. An der Gudbrands Bru legen wir einen weiteren Fotostop ein. Hier treffen mehrere Flüsse aufeinander und bilden ein einzigartiges Naturschauspiel. Junge Norwegerinnen verkaufen frische Erdbeeren - Jordbaer und unsere Reisegäste bekommen eine Kostprobe. Das Valldal, durch das wir im Anschluss fahren, ist bekannt für seine großen Erdbeerfelder. Die Ernte ist im vollen Gang. Norwegische Erdbeeren sind von guter Qualität und haben einen ausgeprägten Geschmack. Vermutlich liegt das Geheimnis in der Mischung aus guter Luft, langer Tageslichtzeiten und später Reife.
Am Nachmittag sind wir in Ålesund. Vom Aksla, dem Hausberg von Ålesund haben wir prächtige Aussichten auf die Stadt, die vorgelagerten Inseln, die Ausläufer der Sunnmøre Alpen und unser Scandic Parken Hotel. Ålesund wurde erstmalig Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt, damals waren es Kaufleute aus Bergen die sich auf dem Weg nach Norden an der Stelle niederließen. Das schlimmste Ereignis ereilte die Stadt am 23. Januar 1904. Damals zerstörte ein Großbrand fast die komplette Innenstadt und viele Einwohner wurden obdachlos. Dank der großartigen Hilfe von Kaiser Wilhelm II. konnte den Menschen geholfen und der Wiederaufbau der Stadt begonnen werden. Er schickte Schiffe der Reichsmarine mit Hilfsgütern, Lebensmitteln und Baumaterial. Neue Häuser durften nur noch aus Stein gebaut werden und somit ist Ålesund in der heutigen Zeit berühmt für seine Häuser im Jugendstil. In Dankbarkeit für die schnelle Hilfe ist eine der Hauptstraßen nach Wilhelm II. benannt und im Stadtpark steht ein Gedenkstein. In Ålesund findet während unseres Aufenthaltes ein Stadtfest statt und unsere Gäste nutzen die Zeit um die Abendsonne zu genießen.

Geirangerfjord          Stabkirche Lom         Jotunheimen

Sonnengelbe Vorhänge in meinem Zimmer lassen mich froh locker für einen schönen Tag. Doch der Schein trügt. Regenwolken haben sich vor die Sonne geschoben und es ist grau und trüb. Wir starten zur nächsten Tagesetappe. Von Magerholm aus nehmen wir die Fähre nach Sykkylven. An den Orten Hole und Stranda vorbei geht unsere Reise nach Hellesylt. Der geplante Fotostop ist eher schlecht. Der Geirangerfjord liegt im Nebel- Regenschleier. Er ist eines der meist besuchten Touristenziele in Norwegen und wurde 2005 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Von Hellesylt aus fahren wir mit dem Schiff nach Geiranger. Gleichbezeichnend Ort und Fjord. An den Ufern des Fjordes gibt es mehrere verlassene Bauernhöfe, die zum Teil widerentdeckt und restauriert werden. Eingerahmt wird der Fjord durch steile Felswände an denen Wasserfälle herunter rauschen. „Die sieben Schwestern" - „Der Freier" - „Der Brautschleier". Doch während unserer kleinen „Kreuzfahrt" hat Petrus kein Einsehen mit unseren Gästen und lässt es noch einmal so richtig regnen. Der Ort Geiranger ist in den Wochen der Saison ein vielbesuchtes Ziel. Die wenigen Einwohner sind dann in der Unterzahl. Tagestouristen, Busreisegäste, Kreuzfahrer bestimmen das Ortsbild. Geiranger lebt vom Tourismus, kurz ist die Saison - lang der Winter. Oberhalb von Geiranger bietet die Aussichtsplattform einen grandiosen Blick noch einmal zurück und wie zum Hohn kommt nun auch die Sonne zum Vorschein. Während unserer Fahrt haben wir immer wieder atmberaubende Ausblicke und Fotomotive. Immer wieder lohnt sich auch die Auffahrt auf den Dalsnibba. Von der Dyupvasshytta fahren wir hinauf auf den Gipfel in einer Höhe von 1476 Metern. Hier weht uns ein frischer Wind um die Ohren. Trotzdem blicken wir zurück und hinunter auf den Geirangerfjord. Wer hoch fährt - muss auch wieder hinunter. Durch das Ottadalen kommen wir zum Campingplatz nach Donefoss. Hier hat der wasserreiche Fluss Otta etwas besonders geschaffen - Stromschnellen und Strudeltöpfe. Am Nachmittag werden wir in Lom erwartet. Es steht die Besichtigung der Stabkirche auf unserem Programm. Die Kirche wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gebaut und ist das beliebteste Fotomotiv des Ortes. Bei der Innenbesichtigung erfahren wir viele Einzelheiten über den ursprünglichen Bau, über die Drachenköpfe, die Sitzordnung, die Orgel und die Malereien von Eggert Munchs. Unser Gästeführer zeigt den Gästen einen Holzstab. Ein Heiratsantrag in Runen geschnitzt. Ihn hat man bei Restaurierungsarbeiten unter dem Fußboden auf der Frauenseite gefunden. Die Inschrift lautet: „ Håvard sendet Gottes Gruß und seine Freundschaft. Und es ist mein voller Wille um deine Hand anzuhalten. Denk über deine Ehepläne nach und lass mich wissen, was du willst."
Im Anschluss geht unsere Fahrt zum „Elveseter Touristhotel" im Boverdalen. Es ist seit mehreren Generationen im Familienbesitz und in seiner Form einzigartig. Die Anlage und die Innenausstattung sind Zeugen der Vergangenheit und spiegeln das Leben der Bewohner im Boverdalen wieder. Auf dem Gelände steht die „Saga Säule" oder auch „Eidsvoll -Säule. Sie wurde auf Initiative von Amund Elveseter im Jahr 1992 auf das Gelände gebracht und zeigt Darstellungen der norwegischen Geschichte von der Schlacht am Hafrsfjord Ende des 9. Jahrhunderts bis zum Jahr 1814 als in Eidsvoll die norwegische Verfassung angenommen wurde. Das war am 17. Mai, dieser Tag ist seit dem Nationalfeiertag.

Sognefjord                 Bergen

Vom Hotel Elvester fahren wir an diesem Tag in den Nationalpark Jotunheimen. Es ist das höchste Gebirge Norwegens und Skandinaviens. Übersetzt bedeutet es soviel wie „Heim der Riesen". Hier liegen die beiden höchsten Gipfel Norwegens der Galdh?piggen und der Glittertind. Über die Sognefjellsveien erreichen wir den höchsten Punkt bei Fantesteinen 1434 m. Die Passstraße ist eine der ältesten Verkehrsverbindungen und 110 km lang und verbindet die Orte Lom und Gaupne. Früher wurden über diesen Handelsweg Fische, Salz, Tierhäute, Butter und Eisen transportiert und von Wegelagerern unsicher gemacht. Daher auch der Name „Fantesteinen" (Landstreicherstein). Im Winter ist die Straße wegen der großen Schneemengen gesperrt und die letzten Schneereste sind noch vorhanden. Von Mannheller fahren wir wieder mit einer der Fjordfähren nach Fodnes. In Lærdal am Sognefjord machen wir unsere Mittagspause. Zeit genug für unsere Gäste durch das Gamle Lærdas?yri zu spazieren. Die alte Siedlung, mit 160 historischen Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert steht unter Denkmalschutz. Dennoch wohnen hier die Einheimischen in ihren Häusern und haben sich damit arrangiert das die Touristen durch die Fenster schauen. Vom Sognefjord, dem König der Fjorde - der längste und tiefste der Welt, fahren wir hinauf auf Aurlandsfjell. Die Aurlandsvegen ist eine der schönsten Hochgebirgsstraßen in Norwegen. Der höchste Punkt liegt bei 1309 Metern. In dieser Höhe hält sich der Schnee das ganze Jahr - deshalb auch die Bezeichnung „Snøveg". Die Schneestraße, ca. 48 km lang, verbindet die Orte Lærdal und Aurland. Kurz vor Aurland liegt ein spektakulärer Aussichtspunkt. Stegastein - eine Aussichtsrampe hoch über dem Aurlandsfjord, sie ist 30 m lang und befindet sich ca. 640 m über dem Fjord. Der Aurlandsfjord ist ein Seitenarm des Sognefjords. Am Aussichtspunkt treffen wir eine andere Reisegruppe von Eberhardt Travel. Sie sind auf den „Schönsten Panoramastraßen in Norwegen" unterwegs. Bevor wir an diesem Tag die Stadt Bergen erreichen lohnt sich noch ein Stop am Twindefossen. Der Wasserfall fällt breit gefächert aus einer Höhe von ca. 150 Metern. In Bergen angekommen beziehen wir unsere Zimmer im Scandic Neptun Hotel.

Bergen                       Hardangervidda

Nach dem Frühstück begrüßen wir unsere Gästeführerin Sybille. Sie ist vor einigen Jahren nach Norwegen ausgewandert. Erst kam die Arbeit - dann die Liebe. Gemeinsam mit ihr unternehmen wir die Stadtrundfahrt. Im Jahr 2000 war Bergen Europäische Kulturhaupstadt. Das hat mit dazu beigetragen das Bergen alljährlich zahlreiche Touristen anlockt. Auch bei unserem Aufenthalt sind wir nicht die einzigen Besucher. In den Häfen liegen vier Kreuzfahrtschiffe. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen unter anderem die König Haakons Halle mit dem Rosenkranzturm, die Kunsthalle, die Grieghalle - Kultur und Kongresszentrum, Torget - der Fischmark und das Hanseviertel Bryggen. Seit dem Jahr 1979 steht dieses auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Hier spazieren wir durch die kleinen engen Gassen. Die alten hanseatischen Handelshäuser wurden durch mehrere Stadtbrände vernichtet. Doch nach jedem Brand wieder aufgebaut, so dass sie in der heutigen Zeit immer noch das gleiche Profil haben wie im 12. Jahrhundert. Am Wunderbrunnen werfen einige unserer Gäste eine Münze mit dem geheimen Wunsch. Ungeklärt wird bleiben ob die Wünsche auch in Erfüllung gehen. Nach der Stadtbesichtigung bleibt unseren Gästen noch ausreichend Zeit für einen individuellen Bummel über den Fischmarkt oder durch das alte Bryggen. Dann wollen wir weiter. Doch die Polizei von Bergen ist der Meinung das der Bus samt Gäste erst einmal auf die Waage muss. Wir haben „kein Übergewicht" und müssen also nicht „abspecken". Der nächste planmäßige Stop ist am Steindalsfossen. Er hat „nur" eine Höhe von ca. 50 Metern - ist aber trotzdem etwas besonderes. Denn ein Weg führt hinter den Wasserfall und die Besucher werden nicht nass. Am Hardangerfjord entlang sehen wir zahlreiche Obstanbaugebiete. Hier ist das Klima so gut das an den windgeschützten Uferbereichen Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen gedeihen. Am Eidfjord fahren wir in den Vallaviktunnel. Ein gigantisches Bauwerk mit blau ausgeleuchtetem Kreisverkehr. Um besser fotografieren zu können - drehen wir eine extra Runde. Ein gigantisches Bauwerk schließt sich an. Die Hardangerbrücke wurde 2013 für den offiziellen Straßenverkehr frei gegeben. Mit einer Spannweite von 1310 Metern und einer lichten Höhe von 55 Metern ist sie die längste Hängebrücke Norwegens. Der Hardangerfjord ist zwar tief genug doch die neue Brücke verhindert das große Kreuzfahrtschiffe bis zum Ende fahren können. Die Baukosten für die Brücke beliefen sich auf ca. 287 Mill. Euro und ist Mautpflichtig. Auch nach der Brücke geht es wieder in einen Tunnel und falls der erste Versuch des fotografieren gescheitert ist - hat man noch eine neue Chance, denn auch hier ist der Kreisverkehr blau ausgeleuchtet. Auf dem Weg zur Hardangervidda liegt Vöringfossen. Er ist einer der höchsten Wasserfälle Norwegens und von mehreren Aussichtsplattformen zu bestaunen. Die Gesamtfallhöhe liegt bei 183 Metern. Auf der Hardangervidda haben wir herrliche Aussichten auf das Umland und bis hinüber in das Gletschergebiet vom Jostedalbreen. Dem größten Festlandsgletscher in Europa. Die Hardangervidda ist die größte Hochebene Europas. Die weiten Ebenen, die flachen Seen und die sanften Gipfel sind ein Ergebnis der letzten Eiszeit. Teile der Vidda sind als Nationalpark ausgewiesen und vor menschlichen Einflüssen geschützt. Im Wintersportort Geilo im Bardola Hoyfjellshotel haben wir unsere nächste Zwischenübernachtung.

Oslo

Wir haben uns entschlossen an diesem Tag etwas eher in Richtung Oslo zu fahren. Durch das Hallingdal, am Kroederen -See und Tyrifjord vorbei erreichen wir zur Mittagszeit die Schanzenanlage am Holmenkollen und gilt als älteste Sprunganlage der Welt. Der Holmenkollen ist ein 371 m hoher Berg und die Umgebung wird von den Einheimischen gern für Freizeit- und Sportmöglichkeiten genutzt. Hoch oben über der Stadt und dem Oslofjord liegt das Wintersportzentrum, die weitläufige Schanzenanlage und das Biathlonstadion. Der Holmenkollbakken wurde anlässlich der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 neu gebaut. Eine Schanze gab es allerdings schon viel früher, der erste Skisprungwettbewerb wurde bereits im Januar 1892 ausgetragen. Einen Elch haben wir auch noch gesehen, wenn auch nur aus Holz. Nach dem Aufenthalt am Holmenkollenbakken fahren wir in die norwegische Hauptstadt. Wir sind pünktlich am Treffpunkt, an der „Festung Akerhus". Nur unsere Gästeführerin Solveig lässt auf sich warten. Nach einem kurzen Telefonat ist sie dann auch da und wir beginnen unsere Stadtrundfahrt. An der Oper können unsere Gäste aussteigen und auf dem Dach spazieren gehen. Die Fassade besteht zum größten Teil aus Carraramarmor und norwegischem Granit. Das Neue Opernhaus ist seit 2008 Spielstätte der Norwegischen Oper. Weiter geht unsere Rundfahrt durch den Stadtteil Bjørvika. Hier stehen zahlreiche neue Häuser, die man wegen ihrer Bauart „Barcode" nennt.
Während unserer Rundfahrt sehen wir die alte Bank, das alte Rathaus, das Parlament, das Grand Hotel und fahren über die Kongens Gate am Königlichen Schloss vorbei.
Einen Großteil der Stadtrundfahrt nimmt der Spaziergang durch den Skulpturenpark - geschaffen von Gustav Vigeland ein. Gustav Vigeland war ein norwegischer Bildhauer, geboren 1896 in Mandal - verstorben 1943 in Oslo.
Auf einem 32 Hektar großem Areal hat Vigeland ein Kunstwerk geschaffen, mit schmiedeeisernen Toren, Brunnen, Skulpturen und dem Monolith. Er erhebt sich am Ende der Hauptallee und ragt 17 m in die Höhe umgeben von Figurengruppen. Sie zeigen die Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und Altersstufen. Im Park stehen 212 Figuren, aus Bronze und Granit, sie zeigen den Lebenszyklus des Menschen. Der Vigelandpark zählt jedes Jahr eine Million Besucher und ist somit die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der norwegischen Hauptstadt. Zum Abschluss unserer Stippvisite haben unsere Gäste noch Zeit für einen Bummel in der Hauptstadt von Norwegen. Zum Abendessen sind wir pünktlich im Quality Hotel Expo in Fornebu.

Rückflug

Am frühen Morgen bringt uns unser Reisebus zum Osloer Flughafen Gadermoen. Hier heißt es schon einmal Abschied nehmen von unseren Reisegästen die nach Frankfurt/ Main, München und weiter nach Düsseldorf fliegen. Gemeinsam mit dem Großteil unserer Eberhardt Reisegruppe fliege ich zurück nach Berlin Tegel. Hier sagen wir herzlich „Ha det bra".
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi Schwarze

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Besten Dank für die tolle Reise an Sie und den Fahrer, der uns an alle Ziele brachte und uns sicher über die Berge , zu den Tälern und in die Städte sowie Hotels brachte.
Die Eindrücke waren gewaltig..und sicher braucht es noch etwas "Luft", um alle Eindrücke aufzuarbeiten. Ich bin gerad dabei. Wie kann ich den Reisebericht speichern? Ich möchte diesen meinen Aufzeichnungen beifügen
Grüße von V. Unger

Volkmar Unger
09.08.2016

Liebe Frau Schwarze, vielen Dank für den Reisebericht und die Bilder. Die Norwegen-Reise war einmalig schön, prächtige Landschaften, gute Hotels,
hervorragende Verpflegung. Besonders erwähnen möchte ich noch die
erstklassige Reiseleitung und die bemerkungswerte Leistung des Busfahrers.
Bitte teilen Sie mir per e-mail mit, wie Ihr Reisebericht und die Bilder zu
speichern sind. Vielen Dank!

Friedrich Wilhelm Kramer
07.09.2016