Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

28.07. – 06.08.2010, 10 Tage bzw. 11 Tage Rundreise Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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Hohe Berge, tief eingeschnittene Fjorde, glasklare Seen, karge Hochebenen, rauschende Wasserfälle und das Geheimnis der Trolle - für viele erfüllt sich in Norwegen die Sehnsucht nach unberührter Natur.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Anreise nach Kiel und Fährüberfahrt

Es ist Mittwoch, pünktlich um 05.30 Uhr steht unser Reisebus am Flughafen in Dresden. Die ersten Gäste sind schon da, in freudiger Erwartung auf ihre Urlaubsreise in das "Traumland Norwegen". Die Anreise erfolgt auf dieser Fahrt über Döbeln, Leipzig, an Berlin vorbei nach Kiel.
Am zeitigen Nachmittag erreichen wir den Fähranleger "Schwedenkai", um gegen 17.00 Uhr an Bord zu gehen.
Pünktlich um 19.00 Uhr legt das Schiff der Stena Line in Kiel ab und mit an Bord sind 43 Reisegäste von Eberhardt Travel. Vor uns liegt eine Strecke von ca. 490 km, bevor wir am nächsten Morgen, nach einer ruhigen Überfahrt, die schwedische Hafenstadt Göteborg erreichen.

Göteborg – Oslo – Hamar

Nachdem das Handgepäck verladen ist, führt uns unsere Fahrt mit dem Bus ein kleines Stück durch Schweden. Alle Reisegäste halten nicht nur an diesem Tag gespannt Ausschau, um einen lebenden Elch zu erspähen. Doch leider bleibt uns dieses Erlebnis während der ganzen Reise versagt.
Bei einem Spaziergang über die alte Svinesundbrücke überschreiten wir die Schwedisch-Norwegische Grenze, im strömenden Regen.
Auch in Oslo, der norwegischen Hauptstadt, am gleichnamigen Fjord gelegen, wird während der Stadtrundfahrt das Wetter nicht besser. Lediglich im Vigeland Park hat Petrus mit uns ein einsehen. Trockenen Fußes kommen wir durch die weiträumige Parkanlage, das Vermächtnis des Bildhauers Gustav Vigeland. Auf der 800 m langen Achse können wir hunderte monumentale Figuren bewundern, die das Leben des Menschen darstellen. Am Ende der Achse erhebt sich der 17 m hohe Monulit, eine Steinsäule, aus ineinander verschlungenen Menschenleibern.
Bevor uns unsere Reise nach Hamar ins "Hotel Scandic"  zur Zwischenübernachtung weiterführt, bliebt noch Zeit um einen Abstecher zur Holmenkollenschanze zu machen. Noch ist man am bauen, doch in der nächsten Weltcupsaison ist sie wieder Treffpunkt für die Skispringer aus aller Welt.
Im strömenden Regen lädt unser Chauffeur die Koffer aus, - pudelnass - wird nicht nur er. Das Hotelpersonal hat noch ne Überraschung für uns: Alle Zimmerkarten sind nicht frei geschaltet, also noch mal runter zur Rezeption, schließlich öffnet man dann die Türen mit dem Generalschlüssel und endlich können wir die Zimmer beziehen.

Lillehammer – Maihaugen – Trondheim

Am nächsten Morgen geht bei allen Reisegästen der erste Blick hinaus, zum Himmel. Doch auch der heutige Tag zeigt sich vorerst nicht von seiner besten Seite. Wir hoffen alle; es kann nur besser werden.
Den ersten Stop, nur wenige Kilometer hinter Hamar, legen wir an den Schanzen von Lillehammer ein. Bei leichtem Nieselregen gibt es doch ein paar junge Nachwuchsathleten die an diesem Vormittag ihre Probesprünge auf der Anlage absolvieren. Wir sind uns einig; wir haben die Weltmeister von morgen gesehen!!!!!!!
Auf dem Weg, durch das Gubrandsdal nach Trondheim, haben wir noch einen Besichtigungstermin im Freilichtmuseum in Maihaugen, das älteste Freiluftmuseum in Norwegen.  Unsere Gästeführerin  führt uns mit jugendlichem Charme durch einen kleinen Teil der 40  ha großen Anlage mit ca. 200 historischen Gebäuden. Gegründet durch den Zahnarzt Anders Sondvig, der die bäuerliche Tradition Norwegens am Leben erhalten wollte. Bei der Besichtigung der Stabkirche, die aus   stammt, der Besuch der Schule und des eines Bauernhofes bekommen wir einen anschauenden Überblick über die Geschichte des Gudbrandsdalen und deren Bewohner.
Wir verlassen Lillehammer, wichtiges touristisches Zentrum im Grudrundsdal und fahren entlang des Mojsasees in das längste Tal Norwegens, in Richtung Trondheim. Das Tal ist ca. 200 km lang und nicht nur wichtige Verkehrsader, sondern auch eine der ältesten Kulturlandschaften in Norwegen. Vorbei an jahrhunderte alten Bauernhäusern erreichen wir das Dovrjefell. Es ist das nördlichste und am wenigsten erschlossene Gebiet Fjellnorwegens. Im Zentrum liegt der 2002 erweiterte Nationalpark. Zeit für einen Fotostop haben wir in Dombas und am Lappencamp.
Am späten Nachmittag erreichen wir Trondheim, die dritt größte Stadt am Trondheimsfjord. An diesem Wochenende feiern die Bewohner die Olav-Tage, die an den Wikingerkönig erinnern.
Im Hotel "Scandic Solsiden" treffen wir auf eine weitere Reisegruppe von Eberhardt Travel, diese ist auf dem Rückweg von der Nordkap-Reise, in Richtung Heimat.

Nidarosdom in Trondheim – Hurtigrutenfahrt – Kristiansund – Molde

Nach dem Frühstück heißt es wieder Gepäck laden.
Die Stadt Trondheim besitzt mit dem Nidarosdom die größte Kirche Skandinaviens. Nach einem kurzen Besichtigungsstop bringt uns der Bus zur Anlegestelle der Hurtigruten. Mit der MS Polarlys, Baujahr 1996, stechen wir in See. Nicht umsonst sagt man: Hurtigruten - die schönste Seereise der Welt. Davon können wir uns in den nächsten Stunden überzeugen, denn damals wie heute schafft diese Reise unvergessliche Momente. Sanfte Hügel, schroffe Felsen und liebliche Landschaften ziehen an uns vorbei. Was uns am meisten freut: Das Wetter wird langsam besser. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 18 Knoten erreichen wir gegen 16.30 Uhr den Hafen von Kristiansund.
Hier wartet schon der Bus auf uns. Nach einer kurzen Kaffeepause setzen wir unsere Tagesetappe fort. Es geht zur Atlantikstraße, "Atlanterhavsveien". Die sich wie eine Schlange durch ein Labyrinth aus Schären und Meer windet, ist bei jedem Wetter ein ganz besonderes Erlebnis.
Am Abend sind wir zur Zwischenübernachtung in Molde im Hotel "Qaulity Hotel Alexandra".
Molde, die Stadt am Nordufer des Romsdalsfjord, auch genannt die "Stadt der Rosen", hat heute eine einfache Nachkriegsarchitektur. Da die Stadt auch Anlaufstelle der Hurtigruten ist, wundert es nicht, das wir am Abend noch einmal unser Schiff die MS Polalys wieder treffen, die auf dem Weg nach Süden - Bergen - ist und obendrein noch die MS Nordkap sehen, auf dem Weg nach Norden - Kirkenes.

Trollstigen – Alesund

Trübe Aussichten, nach dem alle Koffer verstaut sind, wagen wir die Auffahrt auf den Varden, den 407 m hohen Hausberg von Molde.
Bei schönem Wetter und guter Sicht kann man das berühmte Molde - Panorama bewundern und auf die 222 Gipfel der Romsdalalpen schauen. Für uns bietet sich an diesem Morgen nur ein kurzer Ausblick, aber dennoch überwältigend.
Bei der anschließenden Weiterfahrt haben wir eine Fährpassage von Solsnes nach Afarnes zu überwinden. Entlang des Romdalsfjorden führt uns unsere Reise nach Andalsnes. Hier beginnt die 55 km lange Verbindung nach Valdal. Während das Isterdal ein tief eingeschnittenes grünes Tal ist, führt die wohl bekannteste touristische Straße Norwegens in 11 Serpentinen auf eine Höhe von 850 Metern. Mittendrin stürzt der Wasserfall "Stigfoss" direkt neben der Straße in die Tiefe. Eingerahmt vom Trolltindan, dem Kongen, dem Dronningen und den Bispen. Der Sage nach versteinerten "Trolle".
Die Straße, wurde 1936 eingeweiht, zählt zu den meistbesuchten Orten in Norwegen. Hier oben angekommen, eröffnen sich beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Berge. Und manch Reisegast nutzt die freie Zeit um seinen eigenen Troll zu bauen oder das ein oder andere Souvenir zu kaufen.
Am Nachmittag erreichen wir Alesund. Die Stadt ist das Zentrum der Region Sunmore. Vom Stadtberg Aksla, hat man einen grandiosen Blick auf die dichtbebauten Inseln der Stadt, auf die vorgelagerten Schären und die Sunmore Alpen. Die Stadt wurde 1904 durch einen verheerenden Stadtbrand zerstört und durch die großzügige Spende von Kaiser Wilhelm II. binnen kurzer Zeit im Jugendstil wieder aufgebaut. Nach dem Zimmerbezug im „Rica Parken Hotel" bleibt unseren Gästen noch genügend Zeit die Stadt zu besichtigen.

Geirangerfjord – Jotunheimen

Nach dem Frühstück, wie jeden Tag - Koffer laden. Doch wir sind an diesem Tag nicht die einzigen, hinter uns noch drei Busse in der Warteschlange. Ab geht die Fahrt, erst zur Fähre nach Magerholm und dann nach Hellesylt. Die kleine Ortschaft ist Ausgangspunkt für die beliebten Kreuzfahrten auf dem Geirangerfjord. Nach einem kurzen Aufenthalt beginnt unsere Fahrt auf dem Fjord. Er erstreckt sich zwischen Hellesylt und der Ortschaft Geiranger auf einer Länge von 20 km., auf beiden Seiten ragen Berge hinauf bis zu einer Höhe von 1000 Metern. Seit dem Jahr 2005 steht er auf der UNESCO Welterbeliste. Zur Mittagszeit erreichen Geiranger. Der Ort explodiert förmlich im Sommer, täglich liegen hier bis zu 4 Kreuzfahrtschiffe vor Anker und auch die Schiffe der Hurtigruten  machen hier täglich Halt auf ihrer Fahrt gen Norden. Norwegerpullover, Trolle, Käsehobel - kaum ein Tourist verlässt den Ort ohne ein Souvenir erworden zu haben. Oberhalb des Fjordes legen wir einen Stop ein, zum einen genießen wir an dieser Stelle den wunderbaren Ausblick, zum anderen gab es auch heute wieder „lecker, lecker" Mittagessen. „Kartoffelsuppe" . Die Speisekarte unseres Chefkoches Falk war vom feinsten; Soljanka, Kochklopse, Bohnen-, Erbsen,- und Linseneintopf.
Gut gestärkt setzen wir unsere Fahrt fort. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und wir wagen die Auffahrt auf Dalsnibba. Im Bus herrscht gespannte Ruhe, auf einer Höhe von 1500 m erreichen wir das Aussichtsplateau und genießen die wunderbare Bergwelt die sich uns eröffnet.
Durch das Ottadal, an den Stromschnellen von Donefoss vorbei, erreichen wir Lom. Wir besichtigen die über 800 Jahre alte Stabkirche, die trotz vieler Umbauten und Erweiterungen ihren ursprünglichen Charakter nicht verloren hat.
Unser heutiges Hotel zur Zwischenübernachtung ist das Touristhotel Elveseter im Boverdal.  Das ehemalige Bauerngehöft, ist heute ein Hotel. Auf dem Gelände befinden sich mehrere alte  Holzgebäude und die Sagasäule die mit Motiven der norwegischen Geschichte geschmückt ist. Hier wohnt man, wie in einem Museum, denn überall kann man die alten Traditionen, anhand von alten Möbeln, Gemälden und Gebrauchsgegenständen, mit erleben.

Sognefjell – Sognefjord – Bergen

Pünktlich um 7.45 Uhr laden wir heute die Koffer, vor uns liegt eine Tagesetappe die es in sich hat. Zuerst durchfahren wir das Sognefjell und passieren bei Fantesteinen den höchsten Punkt, 1434 m, der Sognefjellvegen. Die höchste Passstraße Nordeuropas wurde von arbeitslosen Jugendlichen mit Hacken - Spaten - Brechstangen - Schubkarren gebaut und 1938 eröffnet. Am Lustrafjorden entlang, an Gaupne vorbei erreichen wir Kaupanger. Es bleibt noch Zeit für einen kurzen Fotostop bevor wir mit unserem Bus an Bord gehen und eine Kreuzfahrt auf dem Sognefjord, dem Aurlandsfjord und dem Naerofjorden unternehmen. Der Naerofjord, nur 18 km lang, gilt als einer der engsten Fjorde Europas, wird eingerahmt von über 1000 Meter hohen Felswänden.
In Gudvangen endet unsere kleine Kreuzfahrt und es geht weiter in Richtung Begen. Am Tvindefoss bleibt noch Zeit für einen kurzen Fotostop. An den Ortschaften Voss und Dale vorbei erreichen wir am Nachmittag die Stadt Bergen.
Unser Hotel Scandic Bergen City, liegt zentral, so dass unseren Reisegästen ausreichend Zeit bleibt für einen Stadtbummel.

Bergen – Hardangervidda

Bergen, die Stadt am Byfjord, erkunden wir an diesem Morgen bei unserer Stadtrundfahrt. Mit einem örtlichen Reiseleiter geht die Fahrt zum Hafen, von hier hat man einen eindrucksvollen Blick hinüber auf die alte Häuserreihe von Bryggen. Am Fischmarkt vorbei, Hakonshalle, Rosenkrantzturm erreichen wir das ehemalige Viertel der deutschen Hanse. Die bunten Holzhäuser entstanden nach einem Brand und stehen auf der Welterbeliste der UNESCO. Bei einem Bummel durch Bryggen erfahren wir viel wissenswertes über das mittelalterliche Bergen, die Geschichte der Hanse und über die Stadt. Es bleibt noch etwas Zeit um über den Fischmarkt zu bummeln, dann starten wir in Richtung Noresund.
Vor uns liegt ein gutes Stück Weg, entlang des Hardangrfjordes, durch das Bjoreldalen, über die Hardangervidda, durch das Hallingdal zu unserem Hotel „Best Western Sole" .
Einen ersten Fotostop legen wir am Steindalsfossen ein. Der Wasserfall hat zwar nur eine Höhe von 50 m, aber ein Spaziergang hinter den Fall wird zum bleibenden Erlebnis.
Die Fahrt über die Hardangervidda, die größte Hochebene Europas nimmt den größten Teil der Fahrstrecke in Anspruch. Immer wieder beeindruckende Fotomotive, wir kommen nicht so richtig vorwärts. So leid es uns auch tut, wir müssen auch mal ein Machtwort sprechen, denn weiter fahren. Auch am Vöringfossen, Norwegens bekanntester Wasserfall, das gleiche Bild. Unsere Gäste sind beeindruckt von der Schönheit der Natur und gemeinsam stoßen wir hier mit einem „Becher Sekt" auf die gelungene Reise an.
Gegen 19.00 Uhr erreichen wir unser Hotel in Nöresund, gelegen am Kroederen - einem Binnensee in Norwegen. Die weitläufige Anlage lädt ein zu einem Abendspaziergang, hinunter an den See.

Nöresund – Göteborg

Langsam wird es ernst, es geht in Richtung Heimat. Doch bevor wir uns auf den Weg nach Göteborg machen, besteht noch die Möglichkeit einen Aufenthalt in Oslo einzuplanen. Auf der Fahrt in die norwegische Hauptstadt wechseln sich Sonne und Regen ab. Aprilwetter
Auch in Oslo ist das Wetter nicht besser, aber es gibt ja Shoppingcenter, da ist es trocken. Es werden die letzten Souvenirs gekauft und zur Mittagszeit starten wir.
Die Fahrt nach Oslo gestaltet sich ohne Probleme, wir kommen gut voran und erreichen um 17.15 Uhr den Fähranleger der Stena Line. Check in erfolgt ohne Probleme. Während wir schon vom reichhaltigen Buffet schlemmen, steht unser Bus immer noch am Kai in der Warteschlange.
Vor uns liegen wieder ca. 490 km mit der Nachtfähre nach Kiel.

Heimreise

Nach einer ruhigen Überfahrt legt das Schiff pünktlich um 09.00 Uhr in Kiel an. Nach einer kurzen Wartezeit kommt dann auch unser Bus und wir treten die Heimreise an.
Die ersten Gäste verabschieden wir am Flughafen in Leipzig, am Autohof in Döbeln fahren wir erst mal vorbei und „landen" fast pünktlich um 18.15 Uhr in Dresden.
Ein Dankeschön an alle, die bei der Planung der Reise mitgewirkt haben. Alle Reisegäste sind mit uns der Meinung: Es war eine gelungene Reise.

Kommentare zum Reisebericht

Diese Reise wird für uns ein wunderbares Erlebnis bleiben.Wir haben uns sehr Wohl gefühlt bei Gabriele und Swen.Nochmals Ein Dankeschön für die wunderbaren Tage an Bord ! Ps. leider können wir uns nicht anmelden, da wir keine Kundennummer auf den Schriftverkehr finden können.Mit freundlichen Grüssen H & H Jahn

Hannelore & Heinz Jahn
11.08.2010