Reisebericht: Kreuzfahrt Färöer–Inseln, Island, Jan Mayen & Spitzbergen

25.05. – 09.06.2023, 16 Tage EXPEDITIONS–Kreuzfahrt mit der MS SPITSBERGEN von Hurtigruten inkl. Eberhardt–Vorprogramm in Bergen – Lerwick auf den Shetland–Inseln – Torshavn und Elduvik auf den Färöer–Inseln – Bakkagerdi, Husavik und Akureyri auf Island – Jan Mayen – Longyea


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Eine Reise mit einem Expeditionsschiff der Reederei Hurtigruten ist etwas Besonderes.. Mit der MS Spitsbergen beginnt unsere Reise in Bergen, führt uns über die Shetland- zu den Färöer-Inseln, weiter nach Island und schließlich nach Spitzbergen, wo wir fast drei Tage verbringen werden. Für alle, die dabei waren, soll dieses Reisetagebuch eine Erinnerung sein. Für andere Abenteurer, die diese Reise mit Eberhardt TRAVEL unternehmen wollen, dient er als Inspiration und als Empfehlung. Viel Spaß beim Lesen, Erinnern und Träumen.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Donnerstag, 25.05.2023 Flug nach Bergen in Norwegen

Heute ist es endlich so weit. Wir starten zu unserer Expeditionskreuzfahrt mit dem Ziel Spitzbergen. Lange haben wir darauf gewartet und sind wirklich gespannt, was uns erwartet. Bevor wir jedoch auf unser Schiff, die MS Spitsbergen einchecken, hat Eberhardt TRAVEL ein Vorprogramm für uns organisiert. Und so trifft sich unsere kleine Reisegruppe in Berlin und wir fliegen gemeinsam nach Bergen. Nur gut eineinhalb Stunden dauert der Flug. Das Gepäck kommt zum Glück vollzählig an. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein, aber…
Nachdem wir also das Gepäck vom Band geholt haben, machen wir auch schnell unseren Bus ausfindig, der uns ins Hotel bringen wird. Der Bus wird von einer Dame eher höheren Alters gefahren und es ist fast schon ein bisschen unangenehm, ihr das Einstapeln der Koffer in den Bus zuzumuten. Und so findet sich einer unserer kräftigen Männer, der mit anpackt und der Dame behilflich ist. Wir kämpfen uns durch den nachmittäglichen Stau und erreichen eine gute halbe Stunde später das Hotel Zander K. Das Hotel liegt direkt neben dem Bahnhof, was den Vorteil hat, dass es auch wenn man noch nicht in Bergen war, leicht gefunden werden kann. (Wichtig für morgen nach der Freizeit).
Nach dem Zimmerbezug und kurzer Zeit zum Erfrischen, treffen wir uns mit Renato, der mit uns einen Stadtspaziergang durch Bergen unternimmt. Bergen wird heute seinem Ruf als regenreichste Stadt Europas nur zum Teil gerecht. Es ist ziemlich wolkig und auf dem Rückweg erwischen uns später noch ein paar Tropfen, aber sonst bleibt es trocken. Bergen hat heute eine Besonderheit zu bieten, es findet ein Musikfestival statt. Das bedeutet tatsächlich, dass hier im Freien musiziert wird und wir einige kleine Kostproben zu hören bekommen. Allerdings sind wir mehr darauf konzentriert, Renato zuzuhören, denn er berichtet vieles aus der Geschichte der Stadt, dem ehemaligen Großreich Norwegen und seinen berühmten Söhnen. Wir spazieren entlang des Festplassen, wo in einem künstlich angelegtem See eine Fontäne lustig sprudelt. Ringsherum befinden sich Bänke und große Schalen mit bunten Blumen. Bald kommen wir zum Seemannsdenkmal auf dem Torgallmenningen Platz. Es erinnert an die verschiedenen Epochen der norwegischen Seefahrt, die auf allen vier Seiten des Denkmals dargestellt werden - von der Wikingerzeit bis ins 20. Jahrhundert. Wir laufen weiter bis zum Hafen und erreichen den Fischmarkt. Wurde früher hier Fisch für Einheimische gehandelt, hat sich dieser Markt inzwischen als Touristenmagnet etabliert. Am Nachmittag ist nicht mehr viel los, dennoch haben einige Stände geöffnet und es wäre möglich, Brötchen mit frischem Fisch oder andere Köstlichkeiten zu erwerben. Einigen unserer Gäste brummt schon ganz schön der Magen. Wenn man das letzte Ma(h)l am Morgen hatte, wird es Zeit mal wieder etwas zu essen. Nun das muss noch ein bisschen warten, Bryggen, das ehemalige Hanseviertel wartet noch auf uns. In diesem, noch heute bewohntem, Viertel können wir uns ein Bild vom Leben der deutschen Kaufleute im Mittelalter machen. 1360 richteten die Hanseaten hier einen Handelsposten ein und blieben vierhundert Jahre. Die Stadt bestand damals vorwiegend aus Holzhäusern, was zur Folge hatte, dass diese mehrfach durch Brände zerstört wurden. Vor allem der große Brand von 1702 war verheerend, dennoch ist es gelungen, den historischen Teil zu erhalten, der heute von der UNESCO geschützt wird. Wir kehren jetzt um und laufen zurück zum Hotel. Einige Gäste verabschieden sich, fahren noch auf den Floyen oder kehren in eines der typischen Restaurants in Bergen ein. Die anderen lassen den Abend im Hotelrestaurant ausklingen.

Freitag, 26.05.2023 Freizeit in Bergen und Einschiffung MS Spitzbergen

Der Vormittag steht zur freien Verfügung. So ist genügend Zeit, Bergen auf eigene Faust zu erkunden. Es lockt die Fahrt auf den Floyen, ein Spaziergang durch die Straßen und Gassen und wer schon öfter mal hier war, nimmt sich vielleicht die Zeit für einen Museumsbesuch. So vergeht der Vormittag im Fluge. In der Lobby des Hotels stehen kostenlos Kaffee, Tee und Wasser zur Verfügung und kurz nach eins stellen wir unsere Koffer im Konferenzraum des Hotels ab. Dort werden sie später von einem Transferauto abgeholt und zum Schiff gebracht. Wir begeben uns zu Fuß Richtung Hafen, spazieren noch einmal an Bryggen und dem Tivolipark mit seinem Riesenrad vorbei bis wir unser Expeditionsschiff die MS Spitsbergen erreichen. Für den Check In ist ein kleiner Tisch aufgebaut, an dem wir unser Gesundheitsformular abgeben und unseren Impfnachweis erbringen müssen. Ein paar Schritte weiter erhalten wir einen Briefumschlag mit unserer Bordkarte und den Informationen für den heutigen Tag an Bord. Wir beziehen unsere Kabinen und können dann einen Imbiss genießen. Auch unser Gepäck erreicht rechtzeitig das Schiff und wird zu den Kabinen gebracht. In der Explorer Lounge auf Deck 6 werden wir mit Expeditionsjacken ausgestattet. Diese gibt es in vielen Größen und für jeden passend. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Jacken über den eigenen Anorak getragen werden sollen.
Um 17 Uhr versammeln wir uns an den zugewiesenen Musterstationen und bekommen die obligatorische Sicherheitsbelehrung. Außer, wie man die Schwimmweste anlegt, wird hier noch demonstriert, wie man einen Ganzkörperrettungsanzug anzieht. Außerdem gibt es Informationen zum nächsten Tag und Hinweise zur Hurtigruten App.
Danach gibt es auf Deck 8 draußen einen Willkommenscocktail und wir verlassen Bergen.
Im Restaurant Aune wird das Abendessen als Buffet gereicht. Es gibt verschiedene Salate, eine Gemüsesuppe, Pasta und diverse warme Gerichte mit Fleisch und Fisch sowie eine Dessert Station mit Süßspeisen.
Noch ist der Tag nicht vorbei. An der Rezeption müssen wir unsere Kreditkarte hinterlegen, uns um die Ausflüge für den nächsten Tag kümmern und letztendlich die Sachen auspacken, bevor wir uns zur verdienten Ruhe begeben.

Sonnabend, 27.05.2023 Shetland Inseln – Insel Mainland – Lerwick

Frühstück gibt es von 07.00 bis 09.00 Uhr. Wir können uns am reichhaltig bestückten Buffet bedienen. Bereits ab 08.30 Uhr erwartet uns das Expeditionsteam zum Wildlife watch. Vorrangig Möwen sind zu beobachten, allerdings wissen die Experten, dass wir es nicht mit Möwen zu tun haben, sondern dass es Tölpel und Eissturmvögel sind, die das Schiff begleiten. Die Tölpel sind bei näherem Hinsehen auch zu identifizieren, bei den Eissturmvögeln sieht es etwas anders aus, die sind für den Laien doch den Möwen ganz schön ähnlich. In weiter Ferne schwimmen dann auch noch Wale vorbei. Es gibt sie also tatsächlich hier. Gegen 11 Uhr erreichen wir Lerwick, die Hauptstadt der Shetlandinseln und damit Großbritannien. Das bedeutet, wir müssen uns einer Passkontrolle unterziehen. Diese verläuft unkompliziert und nach Gruppen geordnet ab. Bevor wir uns zum Stadtspaziergang begeben, stärken wir uns am Mittagsbuffet.
Über einhundert Shetlandinseln gibt es. Die Bewohner bewegen sich mittels Autofähren hin und her. Unsere MS Spitsbergen legt am Victoria Pier an. Währenddessen befinden wir uns gut verpackt auf Deck 8. Das Wetter ist wie erwartet grau und diesig. Unsere Stadtführerin erwartet uns am Lerwick Informationscenter, wo wir freundlich begrüßt werden und einen Stadtplan erhalten. Als erstes besichtigen wir ein Old Tolbooth, so heißen im Schottischen öffentliche Gebäude. In diesem Bau von 1770, vor dem wir stehen, war ursprünglich ein Gefängnis untergebracht. Heute hat die Leitstelle der Königlichen Nationalen Rettungsboot Institution hier ihren Sitz. Diese Lebensretter werden immer wieder gebraucht, wenn sich Boote in Not befinden. Wir kommen zu einem der meist fotografierten Häuser auf Lerwick. Grund ist der, dass hier Aufnahmen zur Krimiserie Shetland (2003 - inzwischen 8 Staffeln) stattgefunden haben. Das Haus ist eines der sogenannten Lodberries, das sind Häuser, die über eigene Lagerräume und Piers verfügen. Eine Besonderheit weist die Scottish Episcopal Church auf. In ihrem Kirchenfenster ist eine Erdbeere abgebildet. Die Erdbeere ist ein altes christliches Symbol für Bescheidenheit. Nun kommen wir am Rathaus vorbei. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Lerwick durch Hering und Fischverarbeitung reich. Aus dieser Zeit stammt auch das Rathaus im Scottish Baronial Style. Darunter ist ein historischer Architekturstil aus dem 19. Jahrhundert zu verstehen, der sich an Herrenhäusern und Schlössern aus dem 16. und 17. Jahrhundert orientiert, aber ein modernes der Zeit entsprechendes Innenleben bietet. Im ersten Stock gibt es wundervolle Buntglasfenster mit Motiven aus der Geschichte der Shetlandinseln. Wir erreichen nun das Fort Charlotte, das circa 1650 während des ersten Englisch-Niederländischen Krieges im natürlichen Hafen von Mainland errichtet wurde. Plan des schottischen Königs Karl II. war 1655 die Festung auszubauen und uneinnehmbar zu machen, was zunächst auch gelang. 1673, während der dritten kriegerischen Auseinandersetzung zwischen England und Holland überfielen und zerstörten die Holländer die Anlage. Fast einhundert Jahre dauerte es, bis das Fort wieder aufgebaut wurde. Abwechselnd diente es als Gefängnis, Gericht oder Standort der Küstenwache. Wir genießen, inzwischen in schönstem Sonnenschein den Blick auf den Hafen und unsere MS Spitsbergen. Zum Abschluss unseres Stadtspaziergangs besuchen wir das Shetland Museum. Neben den historischen Ausstellungsstücken befindet sich hier derzeit eine beeindruckende Fotoausstellung zum Thema „Fischerfrauen“.
Frauen haben in der Fischereiindustrie immer eine entscheidende Rolle gespielt. Sie haben Netze und Köderleinen repariert, Fische ausgenommen, die Hausarbeit erledigt und die Kinder großgezogen. Manche trugen sogar ihren Mann auf ihrem Rücken zum Fischerboot, damit dieser keine nassen Füße bekommt. Heute sieht man die Fischersfrauen nicht mehr am Kai. Sie arbeiten in Fischfabriken, Räucherbetrieben und kleinen Familienunternehmen entlang der Küste. Die Fotos zeigen stolze Frauen, die seit Jahrhunderten einer schweren Arbeit nachgehen und trotzdem glücklich sind.
Wir kehren nun zurück zum Hafen und kommen an einem Brunnen vorbei, der offensichtlich in Gedenken an jemanden errichtet wurde. Wir verstehen aber im Moment nicht worum es geht. Hier ist des Rätsels Lösung:
Am 08. Mai 1866 verließ das Walfangschiff Diana mit fünfzig Mann Besatzung den Hafen von Lerwick. Ziel war die westliche Seite von Grönland. Der Kapitän war ein erfahrener Walfänger, der schon andere Schiffe, die im Eis in Not geraten waren, gerettet hatte. Die Männer hatten für zwei Monate Vorräte dabei. Jedoch wurden sie im Eis eingeschlossen und kehrten erst nach elf Monaten zurück. Unterwegs starben dreizehn Männer, von denen neun Shetlander waren. Im Museum gibt es ein Tagebuch zu sehen, dass vom Schiffschirurgen geführt wurde. Daher weiß man, was die Mannschaft der Diana erleben musste. Der rote Marmortrinkbrunnen wurde vom Bürgermeister gestiftet und erinnert an dieses tragische Ereignis.

Sonntag, 28.05.2023 Tórshavn mit Verspätung

Die Nacht war heftig. Zwar nicht wegen der Windstärke, sondern eher wegen des hohen Wellengangs. Fünf Meter etwa waren angesagt. Und hier auf dem Expeditionsschiff merkt man die Schiffsbewegungen ordentlich. Heute wollen wir Tórshavn erreichen. Allerdings stellt sich bereits im laufe des Vormittags heraus, dass wir sehr viel Verspätung haben werden. Aufgrund des hohen Wellengangs kann die MS Spitsbergen nicht so schnell fahren wie geplant. Und so werden alle Landgänge für heute abgesagt. Auch der Kapitänsempfang fällt aus. Der Kapitän wird auf der Brücke gebraucht.
Den Vormittag verbringen wir an Deck oder bei interessanten Vorträgen. Das Expeditionsteam zeigt uns, wie man Wolken beobachtet, Tiere und Pflanzen identifiziert.
Erst am Abend kommen wir in Tórshavn an. Da unser Schiff über Nacht hier bleibt, beschließen wir nach dem Abendessen das Städtchen auf eigene Faust zu erkunden. Tórshavn befindet sich auf der größten Färöer Insel, auf Streymoy. Der Name bedeutet Thors Hafen, also der Hafen vom Gott der Blitze und des Donners. Die Straßen sind kopfsteingepflastert, die Häuser schwarz oder farbenfroh, oft mit Grasdächern bedeckt. Etwas außerhalb gibt es den Wasserfall Svartafoss zu bewundern, was an diesem Abend auch zwei unserer Mitreisenden schaffen.

Montag, 29.05.2023 Färöer Inseln: Tórshavn und Elduvik – ein fantastischer Tag

Unser Expeditionsteam hat den Plan umgestellt und den Bedingungen angepasst. Der Stadtrundgang in Tórshavn wird heute nachgeholt und der Ausflug nach Elduvik von hier aus organisiert.
Unsere Stadtführerin ist eine echte Färöerin. Ihr Deutsch hört sich fast muttersprachlich an, das erklärt sich als sie erzählt, dass sie auf einem deutschen Flussschiff gearbeitet hat. Wir nehmen den gleichen Weg wie gestern Abend und durchqueren zunächst das Hafengebiet. Vorbei am Leuchtturm geht es in die Gassen der Altstadt. Wir erfahren viel über die Geschichte und das moderne Leben auf den Färöer Inseln. Die Menschen auf den Färöer Inseln mussten sich oft anderen Herren beugen. Von den Wikingern über die Engländer bis zu den Dänen, alle wollte ihre Hand auf den Färöer Inseln haben. Heute sind die Inseln autonom, nur noch die Polizei und das Gericht werden von Dänemark gestellt. Die Färöer haben auch ihre eigene Sprache, die wir am Nachmittag noch kennenlernen werden.
Der Austernfischer ist der Nationalvogel der Färöer, was auf ein politisches Gedicht zurückzuführen ist. Der Dichter wird noch heute verehrt und im Hafen steht ein Denkmal für ihn. Wir spazieren weiter und erfahren, warum manche Häuser schwarz sind, welche noch bewohnt sind und wie die Vorratshäuser aussehen. In diesen werden Fische oder Schafsfleisch luftgetrocknet. Der Walfang ist auch hier verboten, nur kleine Grindlwale sind davon ausgenommen, warum das so ist, erklärt uns unsere Stadtführerin überzeugend. Nach eineinhalb Stunden kehren wir zurück zum Schiff. Gleich nach dem Mittagessen folgt der nächste Ausflug. Wir fahren mit dem Bus nach Elduvik, einem kleinen Ort auf der Insel Eysturoys. Wir sind dafür etwa eine Dreiviertelstunde unterwegs, davon mindesten zehn Minuten in einem Tunnel mit Kreisverkehr. In Elduvik leben ganzjährig nur dreizehn Personen, was man Angesicht der nicht wenigen Häuser gar nicht glauben kann. Jedoch sollen viele der Häuser wohl nur im Sommer bewohnt sein. Für uns ist ein freundlicher Empfang vorbereitet. Eine Gruppe von Männern und Frauen lädt uns (84 Gäste) zum Faroese Chain Dance ein. Dies ist ein sogenannter Kettentanz, der im Mittelalter überall in Europa üblich war. In den meisten Ländern und Regionen ist der Kettentanz verloren gegangen, weil die Kirche ihn als ketzerisch eingestuft hatte. Auf den Färöer Inseln dagegen hat sich die Tradition erhalten. Die vorwiegend älteren Männer und Frauen fassen sich an den Händen, ein Kapitän stimmt den Gesang an und alle stimmen ein. Dann bewegen sie sich zwei Schritte vor, einen Schritt zurück. Weitere Tänzer kommen dazu und bald werden wir aufgefordert mitzumachen. So bildet sich eine lange Kette und wir folgen gutgelaunt tanzend dem Gesang unserer Gastgeber. Anschließend werden wir in einem Privathaus zum Mittagessen eingeladen. Es gibt schmackhafte Fischsuppe nach Hausfrauenart (also ohne Rezept nach dem viele fragten). Zwei junge Frauen führen uns nun durch den Ort. Überall steht jemand bereit, um uns Geschichten aus dem Leben des Dorfes zu erzählen. Dazu gehört zum Beispiel ein Mann, dem ein Ruderboot gehört, das früher mit acht Männern zum Fischen auf das Meer fuhr oder ein Gedenkstein, der an einen Meeresmann erinnert. In einer anderen Familie gibt es Kaffee und Kuchen und zum Schluss ein paar nette Worte in der Kirche. Wir fühlen uns willkommen und kehren frohen Herzens zurück auf unser Schiff.
Am Abend entspinnt sich im Restaurant eine Minidiskussion mit Koch und Kellnern, die uns ihren leckeren Finbiff (Rentiereintopf) als Labskaus „verkaufen“ wollen. Es hat sehr gut geschmeckt und ich schwöre, es war kein Labskaus. :-)

Dienstag, 30.05.2023 Seetag – Wellen 4 bis 5 Meter, kräftiger Wind

Die Nacht war wieder sehr unruhig. Und auch am Morgen haben wir es mit hohen Wellen und starkem Wind zu tun. Das Wild watching am Vormittag wird aus Sicherheitsgründen abgesagt. Wer möchte kann an einem Origami-Workshop oder an einer Fitness-Stunde teilnehmen. Nach dem Mittagessen gibt es eine Informationsrunde zu Stimmen des Ozeans, wo es vor allem um Wale und Delfine geht. Warum ist der Schall für Unterwassertiere wichtig und wie nutzen sie diesen.
Um 17.00 Uhr findet ein obligatorisches AECO-Briefing statt. Wir werden belehrt, welche Sicherheitsbestimmungen für die Fahrt mit dem Zodiak gelten und wie wir uns in der Arktis zu benehmen haben. Also nichts mitbringen, nichts mitnehmen, nichts anfassen.
Nach dem Abendessen sitzen wir noch einmal zusammen und erfahren, wie der nächste Tag abläuft. Wer Interesse hat und ein bisschen Englisch versteht, kann später noch an einer Gesprächsrunde mit dem Expeditionsteam teilnehmen.

Mittwoch, 31.05.2023 Island – Bakkagerdi – Sonnenschein und blauer Himmel

Heute Nacht haben wir zum zweiten Mal die Uhr eine Stunde zurück gestellt. Endlich hat auch der starke Wind nachgelassen und die Wellen sind kaum noch zu spüren. Island empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein.
Unser Schiff liegt auf Reede und wir werden mit Zodiaks an Land gebracht. Als erstes verlässt die Gruppe, die die Wanderung unternimmt, das Schiff. Es folgen die Gruppen, die am Spaziergang in Bakkagerdi teilnehmen. Bakkagerdi ist ein typisches isländisches Fischerdorf mit etwa 150 Einwohnern. Arbeit finden die Menschen hier beim Fischfang und in der Fischverarbeitung, in der Landwirtschaft und im Tourismus. Das Dorf ist das ganze Jahr bewohnt, aber viele Häuser werden nur im Sommer genutzt. Früher, im 19. Jahrhundert, gab es nur wenige Häuser hier. Diese waren klein und hatten ein Grasdach. Eines dieser Häuser ist noch erhalten und wir dürfen es anschauen, fotografieren und sogar durch das Fenster schauen, denn die alte Dame, der das Haus gehört, ist nicht zu Hause. Bakkagerdi ist auch bekannt für seine Elfengeschichten. Bevor wir das Dorf verlassen, steigen wir auf den Alfborg, das ist der Hügel, wo Borghildur, die Königin der Elfen, wohnt. Es gibt viele Mythen über sie und andere Einwohner des Steinhügels. Von oben haben wir eine schöne Aussicht auf die Umgebung.
Hafnarholmi, wo unser Schiff angelegt hat, erreichen wir nach dem Dorfrundgang mit unserem Shuttlebus. Hafnarholmi ist ein ausgezeichneter Platz um Vögel zu beobachten. Besonders die putzigen Papageientaucher (Puffins) haben es uns angetan. Über zehntausend Puffinpaare nisten hier jeden Sommer. Hafnarholmi ist der Platz, wo man leicht und ganz nah Puffins beobachten kann.

Donnerstag, 01.06.2023 Island – Husavik

Den ganzen Tag liegt heute unsere MS Spitsbergen in Husavik, dem Ort, der als bester Walbeobachtungsort Islands gilt. Davon wollen wir uns überzeugen und haben die Tour Whale watching gebucht. Naja, was soll man dazu sagen? Ein Meer ist kein Zoo. Zwei Buckelwale gaben sich zwar die Ehre, uns zu überzeugen, dass hier tatsächlich Wale unterwegs sind, aber das war’s dann auch schon. Beim nächsten Mal haben wir bestimmt mehr Glück.
Ein Halbtagesausflug führt uns zum Diamant Circle. So wird eine touristisch interessante Region im Norden Islands bezeichnet. Zunächst besuchen wir einen gewaltigen Wasserfall - den Dettifoss. Weiter geht es zu den „flüsternden Klippen“ Hljodaklettar, eine Gruppe aus Kratern und Basaltsäulen, deren spiralförmige Gebilde für akustische Erscheinungen sorgen. Anschließend haben wir Zeit, um die Natur in der Asbyrgi Schlucht, auch Zufluchtsort der Götter genannt, zu genießen. Den Abschluss des Ausflugs bildet die Fahrt entlang der Halbinsel Tjörnes.
Zum Husavikurfjall, einem vulkanischen Berg mit 417 Metern Höhe führt eine Bergwanderung. Bei dem Wetter, was wir heute haben (17 Grad und Sonne) eine wahre Herausforderung.
Nach dem Abendessen versammeln wir uns an Deck und halten nach Walen Ausschau. Leider wieder vergebens.

Freitag, 02.06.2023 : Island – Akureyri

Für Gäste, die gern früh aufstehen, wird in der Explorer Bar ein Frühaufsteherfrühstück angeboten. Das üppige Frühstücksbüffet wird von 07.00 - 09.00 Uhr serviert.
Akureyri erreichen wir gegen 8 Uhr. Unsere MS Spitsbergen wird bis 17 Uhr im Hafen liegen. Außer unserem Schiff sind noch die Fridtjof Nansen und Mein Schiff 3 vor Ort.
Vom Expeditionsteam werden wieder einige Ausflüge angeboten:

08.30 - 15.30 Off the Beaten Track Jeep Tour
09.00 - 17.00 Juwelen des Nordens
09.15 - 11.45 Akureyri zu Pferd

Wir haben die Tour Juwelen des Nordens gewählt. Die Fahrt beginnt entlang des längsten Fjords von Island, dem Eylafjördur mit spektakulären Aussichten. Wir überqueren den Vikurskard-Pass, durchqueren das Fnjoskadalur Tal und erreichen den Godafoss Wasserfall, den Wasserfall der Götter, der tosend 12 Meter in die Tiefe und dreißig Meter breit hinabfällt. Weiter geht es Richtung Myvatn-See und anschließend sind wir zu einem Mittagessen eingeladen. Der Fisch des Tages, der serviert wird, ist ein schmackhafter Lachs. Unsere Tour führt uns nun in das Dimmubogir Lava Labyrinth. Das sind seltsamen Felsformationen, die vor fast zweitausend Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden sind und eine dunkle Burg bilden. Die einzigartige Gegend wird oft für Dreharbeiten genutzt. Zum Beispiel für die Fantasyserie Game of Thrones.

In der isländischen Sagenwelt spielt Dimmubogir eine besondere Rolle. Hier lebt der Legende nach Gryla - halb Troll, halb Oger mit ihrem Gatten Leppaludi und ihren Kindern - den dreizehn Weihnachtsmännern.

Gryla hat ein gar schreckliches Aussehen und ist allen isländischen Kindern bekannt. Denn ihr gelüstet es maßlos nach Kindereintopf. An Weihnachten wirft sie sich einen Sack über die Schulter und versucht, freche und ungezogene Kinder zu finden. Allerdings sind die isländischen Kinder alle sehr brav (vor allem weil sie Angst vor Gryla haben) und so verhungert die scheußliche Hexe jedes Jahr nach Weihnachten. Und im nächsten Jahr - ist sie wieder auferstanden - na so was.
Inzwischen ist Gryla viele hundert Jahre alt und hatte in dieser Zeit auch einige romantische Beziehungen. Insgesamt sind drei ihrer Ehemänner bekannt. Der erste hieß Boli, war ein Troll, der sehr alt wurde und mit dem Grylla viele Kinder hatte, bevor er schließlich starb. Den zweiten Gatten, der Gustur hieß, verspeiste Grylla nach seinem Ableben. Heute lebt sie mit Leppaludi zusammen. Er ist der Vater der dreizehn isländischen Weihnachtsmänner und hat, so wie seine Frau, immer Appetit auf Kindereintopf. Allerdings überlässt er das Fangen der Kinder seiner Frau. Er gilt als roher, träger und ungehobelter Faulenzer.
Die dreizehn Weihnachtsmänner sind das Ergebnis einer amtlichen Rationalisierung. Gab es vor 1746 doch mehr als achtzig Charaktere, wurden diese von staatswegen auf dreizehn reduziert. Alle haben wuschelige Bärte, abgetragene Kleidung und individuelle Gewohnheiten. So gibt es den Schafschreck, den Schaumschuft, den Kurzen, den Löffellecker und den Schüsselschlecker und die anderen recht sympathischen Gesellen. Das Beste aber ist, das sie in einer einzigen Nacht, nämlich an Weihnachten, allen Kindern im Land Geschenke bringen. Voraussetzung dafür ist, das geputzte Schuhe auf dem Fenstersims stehen.

Sonnabend, 03.06.2023 Seetag – plus 1 Stunde

Heute feiern wir einen Geburtstag. Der Tisch ist geschmückt und wir singen unserem Geburtstagskind ein Ständchen. So viel Tradition muss sein und zaubert doch immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Dafür wird man nie zu alt.
Nach dem Frühstück begeben wir uns auf Deck 8 zum Wildlife Watch. Und tatsächlich sind in weiter Ferne Blasfontänen von Walen zu sehen und einer der Wale winkt uns sogar.
An Bord gibt es Vorträge seitens der Wissenschaftler, die die Expedition begleiten. Das Thema am Vormittag ist die Bedeutung von Plankton. So klein und doch so wichtig. Außerdem werden heute die Expeditionsstiefel ausgegeben. In der Explorer Lounge findet die Anprobe statt und auf Deck 3 die Ausgabe. Die Stiefel werden wir bis zum Ende der Reise behalten.
Am Nachmittag feiern wir die Überquerung des Polarkreises und es findet eine Polarkreistaufe statt. Vergnügt lassen sich viele Gäste Eiswürfel in den Nacken kippen, bekommen dann einen Löffel Lebertran und einen Schnaps. Anschließend wird, ebenfalls an Deck, Bidos - ein Rentiertopf serviert.
Vor dem Abendessen können wir uns über das Verhalten und die Emotionen von Walen und Delfinen informieren und uns dann am amerikanisches Buffet laben. Wie jeden Abend gibt es von 20.15 bis 20.30 Uhr die Information zu den Plänen für morgen.

Sonntag, 04.06.2023 Jan Mayen

Heute wird es spannend. Werden wir auf Jan Mayen anlanden können oder nicht? Wir haben recht böigen Wind und die Wellen machen uns auch zu schaffen. Wir stehen an Deck und beobachten die vielen Vögel, die unser Schiff begleiten. Dann gibt es eineDurchsage vom Kapitän. Programmänderung! Uns schwant nichts Gutes, aber wir werden überrascht. Der Kapitän ändert den Kurs. Anstatt, wie geplant, auf der Westseite von Jan Mayen zu ankern, fahren wir die Ostseite an. Dort ist es ruhiger und die Zodiaks können uns an Land bringen. Alles atmet auf.
Ab halb zwei ist es dann so weit. Wir ziehen unsere Gummistiefel und die Schwimmwesten an und dann werden wir in Gruppen, jeweils zu Zehnt, an Land gebracht. Bei einem kurzen Briefing gibt es nochmals den strengen Hinweis, nichts anzufassen, nichts mitzunehmen, nicht in die Fenster zu kucken und ja nicht die Antennen zu fotografieren. Dann stiefeln wir los. Links das Meer, rechts steile Felsen und immer wieder vulkanische Steinformationen. Es gibt eine Art Straße, nicht gepflastert, aber trotzdem deutlich erkennbar. Dann andersherum - links die Felsen, davor bemooste Flächen, rechts das Meer. Wir gelangen zu Siedlung der Wissenschaftler. Es ist einsam hier. An einem „Haus“ ist ein Fenster offen. Die junge Frau, die uns T-Shirts, Postkarten und andere kleine Souvenire verkauft, ist die hiesige Krankenschwester. Außer ihr sind derzeit noch 16 andere Personen vorübergehend auf Jan Mayen. Das berichtet uns die Stationsmanagerin, die wir auf dem Rückweg treffen und die uns freundlich grüßt.
Ein paar mutige Expeditionsteilnehmer(innen) wagen es, in dem polaren Wasser ein Bad zu nehmen. Mehr als ein bis zwei Minuten sind allerdings nicht zu empfehlen.
Mit den Zodiaks fahren wir zurück zum Schiff. Ein außergewöhnliches Erlebnis liegt hinter uns. Als die MS Spitsbergen weiter fährt, öffnen sich die Wolken und es bietet sich uns ein fantastischer Blick auf den Beerenberg - 2277 Meter hoch, schneebedeckt. Wunderbar, die Emotionen, die uns erfassen, sind nicht zu beschreiben.

Montag, 05.06.2023 Seetag – auf dem Weg nach Spitzbergen

Wie jeden Tag lockt am Morgen das leckere Frühstücksbüffet. Anschließend haben wir die Qual der Wahl, wie wir den Tag verbringen möchten. Zur Auswahl stehen verschiedene Angebote des Expeditionsteams und die eigenen Interessen. Es ist also genug Zeit, zum Lesen, Schlafen oder aus dem Fenster zu schauen.
Alternativ gibt es am Vormittag einen interessanten Vortrag zum Thema Seevögel. Hier erfahren wir, warum Seevögel Meerwasser trinken können und keine kalten Füße bekommen.
Für die sportlich Aktiven gibt es eine Kajakeinweisung. Nach dem Mittagessen können wir uns über spektakuläre Algen informieren und an Deck wird Trollfjord-Suppe serviert. Nun zeigen uns die echten Seemänner wie Seemannsknoten geknüpft werden und das ist gar nicht so einfach.
Ein Vortrag stellt die Geschichte von Spitzbergen vor. Dick angemummelt stehen wir später an Deck und sehen in der Ferne Wale vorbeischwimmen. Ganz klein, aber doch erkennbar. Am Abend sind unsere Kellner festlich bunt gekleidet. Viele kommen von den Philippinen und heute wird ein philippinisches Buffet angeboten. Nachdem wir den Informationen für morgen - Hornsund Spitzbergen - gefolgt sind, wird ein Meeting mit dem Kapitän sowie die Seekarte für einen guten Zweck versteigert. Wer wissen möchte, welche Sorten von Aquavit es gibt und wie diese schmecken, hat heute Abend die Gelegenheit dazu.
Es folgt eine ruhige Nacht.

Dienstag,06.06.2023 Spitzbergen – Hornsund

Noch den ganzen Vormittag fahren wir immer weiter nördlich. Bald kommt Land in Sicht. Unser Sehnsuchtsziel Spitzbergen. Eine weiße Wolke verhindert schöne Fotos, sie hängt wie Blei vor dieser fantastischen Kulisse. Nach dem Mittagessen haben wir es geschafft. Wir sind unter der Wolke durchgefahren und haben nunmehr einen Blick auf die einzigartige Umgebung.
Nachmittags werden wir mit den Zodiaks in Gnaloppen an Land gebracht. Alle Expeditionsteilnehmer sind in Gruppen eingeteilt, damit die Beladung der Zodiaks unkompliziert abläuft. Wir sind die Gruppe Harp Seals, eine Gruppe wirklich putziger Gesellen und das gefällt uns gut. Das Expeditionsteam hat an Land Fähnchen aufgestellt, damit wir uns sicher bewegen können und dabei nicht etwa brütende Vögel stören. Steil ragt vor uns der Fels in die Höhe und von oben rauscht ein kleiner Wasserfall herab. Diesen umkreisen kreischende Dreizehenmöwen und Dickschnabellummen, mit gutem Auge oder Fernglas können wir ihre Nester erkennen. Wir spazieren über weiches Moos und stapfen durch tiefen Schnee. Dank unserer dicken Gummistiefel bleiben die Füße warm. Einige Mutige wagen wieder ein Bad im kalten Meer. Nach einer Stunde kehren wir zurück zum Schiff.

Mittwoch, 07.06.2023 Spitzbergen

Obwohl wir noch zwei Tage auf Spitzbergen vor uns haben, müssen wir bereits an den Abschied denken. Daran erinnert uns das Tagesprogramm, welches wir täglich in der Hurtigruten App abrufen können. Wir haben unsere (schwarzen) Kofferanhänger bekommen und erfahren, wie die Bord-Abrechnung erfolgt.
Am Vormittag erreichen wir den Nordenskioldbreen, einen Gletscher im Billefjord. Hier unternehmen wir eine Zodiakrundfahrt von etwa einer halben Stunde. Still gleiten unsere Schlauchboote über das spiegelglatte Wasser. Wir halten Ausschau nach Eisbären, freuen uns aber über zwei Robben und viele Gryllteiste (schwarz-weiße Seevögel). Fantastisch ist die Aussicht auf die spektakuläre Umgebung. Was haben wir für ein Glück. Strahlender Sonnenschein und azurblauer Himmel lassen das Weiß des Gletschers förmlich leuchten.
Nach dem Mittagessen zieht es uns gleich wieder auf Deck 8. Nicht nur weil es hier schottischen Kaffee gibt, sondern um die Weiterfahrt an Deck zu erleben.
Am Nachmittag erreichen wir Skansbukta. Noch größer, noch gewaltiger ragen hier die Felsen aus dem Meer und bilden eine geschützte Bucht. Am Ufer hat es sich ein gewaltiges Walross gemütlich gemacht.
Wieder kommen die Zodiaks zum Einsatz. Wir fahren zu einem Strandabschnitt, wo sich die Überreste einer Gipsmine befinden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mine eröffnet, aber alsbald wieder geschlossen. Übrig geblieben ist eine Hütte, ein Fahnenmast und ein paar Schienen.

Donnerstag, 08.06.2023: Abschied von MS Spitsbergen – ein Tag in Longyearbyn – Flug nach Oslo

Frühstück gibt es wie immer von 07.00 bis 09.00 Uhr. Dann müssen die Kabinen verlassen werden. Unsere Koffer wurden bereits heute Nacht von der Crew eingesammelt und stehen zum Abtransport bereit. Wir können uns in den öffentlichen Bereichen des Schiffes aufhalten und warten ebenfalls darauf, ausgeschifft zu werden. Gegen halb elf ist unsere Gruppe dran. Ein letztes Mal werden wir sicher in die Zodiaks buchsiert, diesmal mit Rucksack und Handgepäck. Aber dank der hervorragenden Crew ist das alles kein Problem. Am Ufer wartet bereits ein Bus und nachdem wir unsere Rettungswesten abgegeben haben, steigen wir ein und harren der Dinge die da kommen. Eine Deutsch sprechende örtliche Reiseleiterin bringt uns ins Zentrum von Longyearbyn. Im Restaurant des Radisson Hotels werden wir zum Mittagessen erwartet. Es gibt Hähnchencurry mit Reis und einen Schokoladenpudding sowie ein Getränk nach Wahl. Nach der Mittagspause geht es zu Fuß weiter. Wir besuchen das Svalbard Museum. Hier können wir uns über die Geschichte von Spitzbergen und die spezifische Tierwelt informieren. Es folgt eine kleine Stadtführung mit anschließender Freizeit zum Souvenire kaufen. Alle sehen ziemlich glücklich aus. In Longyearbyen gibt es eine Besonderheit. Wenn man das Stadtzentrum verlässt, kann es immer passieren, dass man auf Eisbären trifft. Darauf machen entsprechende Warnschilder aufmerksam. Einheimischen ist es deshalb erlaubt, sich mit Warnschusspistolen auszurüsten. Allerdings darf man mit diesen keinen Laden oder Supermarkt betreten. An den Eingangstüren zu selbigen gibt es entsprechende Verbotsschilder, beliebtes Fotomotiv für Touristen. Gegen 15.30 Uhr werden wir zum Flughafen transferiert. Hier sind inzwischen unsere Koffer eingetroffen und werden nun von uns wieder übernommen.
Ausschließlich Gäste der MS Spitsbergen fliegen heute Nachmittag von hier nach Oslo. Denken wir. Aber wir irren und geraten so fast in eine andere Gruppe, die heute ebenfalls ihre Expeditionskreuzfahrt beendet hat und vor uns abfliegt. Gerade noch rechtzeitig werden wir von freundlichen Mitreisenden darauf aufmerksam gemacht und haben wieder einmal einen Grund zum Lachen. Die nächste Abfertigung gilt dann aber tatsächlich uns und wir fliegen ab nach Oslo. Während des kurzen Fluges wird eine warme Mahlzeit und ein Getränk serviert. Zu fortgeschrittener Zeit, am späten Abend, erreichen wir Oslo. Es dauert ein bisschen bis alle ihren Koffer haben und wir uns zum Ausgang begeben können. Hier findet eine Passkontrolle statt und wir müssen uns bei einem Mitarbeiter von Hurtigruten melden. Nachdem unsere Anwesenheit registriert ist, werden wir mit dem Bus zum Hotel gefahren. Wieder warten freundliche Mitarbeiter von Hurtigruten auf uns. Unsere Zimmerschlüssel sind vorbereitet, wir bekommen einen Gutschein für zwei Getränke und den Hinweis, wo wir uns ein Baguette abholen können. Trotzdem es schon relativ spät ist, beschließen wir als Gruppe das Abendessen einzunehmen und lassen gemeinsam den erlebnisreichen Tag ausklingen.

Freitag, 09.06.2023 Stadtrundfahrt in Oslo – Heimflug

Nach dem Frühstück sind wir nun als Eberhardt Gruppe wieder für uns. Ein schicker Van mit Fahrer Sam holt uns am Hotel ab und wir fahren ins Stadtzentrum von Oslo. An der Festung treffen wir auf unseren Stadtführer Nikolai. Wir fahren auf den Holmenkollen und genießen die Aussicht auf Oslo. Später besuchen wir den Vigelandpark mit seinem berühmten Trotzköpfchen. Nach der Stadtbesichtigung bleibt noch ein bisschen Zeit für eigene Unternehmungen. Wir können die neue Bibliothek besichtigen, der Oper aufs Dach steigen und eine Kleinigkeit essen. Dann ist es Zeit, zum Flughafen zu fahren. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir Berlin. Der Flughafen BER zeigt sich von seiner berühmt-berüchtigten Seite: es dauert lange bis das Gepäck kommt. Aber immerhin - es kommt alles an. Nun verabschieden wir uns und fahren in alle Richtungen nach Hause.

Schlusswort

Liebe Reisefreunde, das Abenteuer liegt nun hinter uns. Es war mir eine große Freude, Euch kennenzulernen oder wieder zu treffen. Danke, dass ihr dabei ward. Ich wünsche Euch nun eine schöne Zeit der Erinnerungen. Bleibt gesund und habt weiter viel Spaß daran, unsere große weite Welt zu bereisen.
Herzliche Grüße Eure Reisebegleiterin Sabine Letzybyll

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Diese Reise Habe ich mir schon lange gewünscht und es ist noch viel schöner geworden als ich es mir vorstellen konnte. Es ist alles so gut organisiert gewesen. Liebe Sabine du hast uns in vielen unterstützt und warst uns immer eine gute Freundin. Wir danken dir und wünschen dir viel Kraft und Freude und Gesundheit für noch viele schöne Touren. Es war eine super Zeit und wir werden vielleicht noch weitere Reisen unternehmen bis bald LG Gabi

Michael Gabriele
16.06.2023

Diese Reise Habe ich mir schon lange gewünscht und es ist noch viel schöner geworden als ich es mir vorstellen konnte. Es ist alles so gut organisiert gewesen. Liebe Sabine du hast uns in vielen unterstützt und warst uns immer eine gute Freundin. Wir danken dir und wünschen dir viel Kraft und Freude und Gesundheit für noch viele schöne Touren. Es war eine super Zeit und wir werden vielleicht noch weitere Reisen unternehmen bis bald LG Gabi

Michael Gabriele
16.06.2023