Reisebericht: Norwegen – Winterreise Tromsö

08.02. – 13.02.2023, 6 Tage Reise in Nord–Norwegen mit Nordlicht–Safari, 3– oder 4–Sterne–Hotel in Tromsö und Direktflug ab/an Dresden


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Drei Stunden Flug benötigt man über den Polarkreis (Beginn der Arktis) bis hinauf nach Tromsø. Zum Vergleich nach Sizilien fliegt man deutlich kürzer! Mit gut 70.000 Einwohnern ist Universitätsstadt Tromsø die größte Stadt in Nordnorwegen. Bis heute bildet sie das Tor zum Polarmeer. Nahezu alle großen Polarforscher haben auf dem Weg in den Norden hier Station gemacht... Nansen, Amundsen usw.
Vieles ist moderner geworden in der Stadt, dennoch werden viele der alten Holzhäuser an der Storgata und Umgebung noch geliebt und gepflegt. Taucht mit uns ein in ein (weiteres) arktisches Winterabenteuer...
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Tag 01 – 08.02.2023 Anreise nach Tromsø

Mit Sundair geht es nonstop von Dresden direkt nach Tromsø. Unser arktisches Abenteuer beginnt bereits in der Luft. Orkanartige Windböen sind bei der Landung vorhergesagt. Der Flugkapitän deutet an, dass wir möglicherweise überhaupt nicht landen können. Es kommt anders! Trotz widriger Wetterumstände gelingt den Piloten eine sichere Landung im ersten Versuch, auch die erwarteten Turbulenzen blieben uns glücklicherweise erspart. Temperaturen deutlich oberhalb des Gefrierpunktes erzeugen massives Tauwetter völlig ungewöhnlich im Februar in der Arktis. Das warme Wetter erzeugt Sturm, so dass die Straßenbrücke kurzzeitig sogar für den Verkehr gesperrt werden muss. Unsere Stadtrundfahrt mit dem Bus führt uns heute noch nicht nach Kvaløya und damit nicht über die gesperrte Brücke. Auf dem schmalen Sandnessund, der die Inseln Tromsøya und Kvaløya bilden sich schnell Wellen mit weißen Schaumkronen, interessant anzusehen. Dies bedeutet mindestens Windstärke 8 und mehr. Unser Reisebus ist wie nahezu alle Fahrzeuge im Norden Skandinaviens mit Spike-Reifen ausgestattet. Dies ermöglicht stets eine sichere Fahrt auf winterlich-eisigen Straßen.
Unsere Stadtrundfahrt führt durch die Innenstadt vorbei am Polariamuseum, der ältesten Kneipe der Stadt „Ølhallen“ und dem Polarmuseum, hinauf zur Universität, der größten in Nordnorwegen und dem angeschlossenen Universitätsklinikum in dem 6.000 Angestellte arbeiten. Weiter geht es durch das verzweigte Tunnelsystem, von dem an drei unterirdischen Kreisverkehren die verschiedenen Tunnelröhren im Inneren der Insel verlaufen bis hin zur Südspitze der Troms-Insel (Tromsøya), dort wo im 2. Weltkrieg das Schlachtschiff Tirpitz versenkt wurde. Höhepunkt ist der Besuch der Tromsdalenkirche, besser bekannt als „Eismeerkathedrale“. In den 1960er Jahren wurde sie schneeweiß errichtet. Sie erinnert an Eisberge passend für das „Tor zur Arktis“ wie die Stadt auch genannt wird. Protestantisch, skandinavisch, minimalistisch könnte man sie beschreiben. Sie verfügt über ein Buntglasfenster, das nachträglich eingebaut wurde, nach dem die Gläubigen oft von der Sonne geblendet mit Sonnenbrillen im Gottesdienst erschienen. Da der Pfarrer nun allerdings nicht mehr einschätzen konnte wer ihm inhaltlich noch folgte, musste ein neues Fenster her, was wiederum zum Bruch mit dem Architekten führte, der mit dieser Veränderung überhaupt nicht einverstanden war. Er sollte sein Bauwerk nie wieder betreten. Unsere Stadtrundfahrt endet direkt an unseren Hotels.

Tag 02 – 09.02.2023 Hundeschlittenfahrt und Nordlichttour

Unser erstes Ereignis ist die Hundeschlittenfahrt auf Kvaløya. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Annett übernimmt die erste Gruppe, Martin die Zweite. Mit einem Bus geht es ca. 40 Minuten aus der Stadt hinaus über die Sandnessund-Brücke auf die Insel Kvaløya.
In einer Präsentation erfahren wir von den Anstrengungen, die das Hundeschlittenfahren mit sich bringt. Die Besitzer der Hundestation nehmen regelmäßig an Langstrecken-Hundeschlittenrennen wie dem berühmten Yukon Quest (1.600 km) in Alaska und Kanada und dem Finnmarksløpet (1.000 km) in der nördlichsten Provinz Norwegens teil.
Erst jetzt wird einigen unserer Reisegäste klar, dass auch wir heute selbst „Musher“ – Hundeschlittenführer sein werden. Glücklicherweise nicht auf einer anstrengenden Langstrecke! Wir lernen, dass in einem leistungsfähigen Schlittenhund sehr viele Hunderassen stecken: Siberian Husky, Alaskan Malamute, Alaskan Husky, Europäischer Schlittenhund… um nur einige zu nennen. Sie können bis zu 40 km/h schnell laufen. Ein Hund kann ohne weiteres bis zu 100 kg Last ziehen, maximal bis zum 9-fachen des eigenen Körpergewichts, dass in der Regel zwischen 16 – 30 kg liegt. Ein Wettkampfhund läuft täglich bis zu 200 km. Nun geht es ans Werk. Immer zwei Gäste bilden ein Team – ein Musher, der hinten auf dem Schlitten steht, den Hunden bei Bedarf Unterstützung gibt und bei Bedarf bremst und ein(e) Mitfahrer(in), der/die sich im Schlitten platziert.
Einerseits ist über Nacht reichlich frischer Schnee gefallen, anderseits befindet sich unter dem Schnee noch Matsch vom gestrigen Tauwetter. Viel Arbeit für die Hunde und den Musher auf nicht ganz optimalen Schneebedingungen. Optisch ist es allerdings eine subarktische Augenweide.
Die Strecke ist genau 5 km lang und 130 Höhenmeter müssen überwunden werden, nach etwa der Hälfte können „Mitfahrer(in)“ und Musher die Positionen tauschen. Bergab ist bremsen angesagt – im Zweifel mit vollem Körpereinsatz!
Unglaublich diese Kraft der Hunde zu spüren!
Ein Wort zur Bekleidung: Es empfiehlt sich eine gute Lage Winterbekleidung zu tragen, darüber kann ein warmer Overall getragen werden. Geeignete Winterstiefel, Handschuhe etc. können ebenfalls geliehen werden. Wir hatten heute vergleichsweise milde Temperaturen und kaum Wind, dass muss nicht immer so sein in der Arktis!
Nach erfolgreich absolvierter Runde kann man ausgiebig mit den Hunden „kuscheln“ und/oder sich in einer gemütlichen Hütte am Lagerfeuer aufwärmen. Eine guter Rentier-Eintopf und heißer Kakao sorgen für die innere Wärme.
Mit dem Bus geht es zurück nach Tromsø.
Am frühen Abend starten wir erneut mit dem Reisebus in das nächste Abenteuer – einer Nordlichtsafari. Die astronomischen Daten sind hervorragend! Für eine gute Beobachtung muss allerdings auch das Wetter mitspielen. Genau das Wetter will jedoch nicht recht mitspielen! Schneefall! Wolken! Alles wir heute Abend nicht gebrauchen können. Unsere beiden hervorragenden und erfahrenen örtlichen Guides Celine und Fabian entscheiden sich in südöstliche Richtung – Richtung Finnland zu fahren, dort haben sie im Niederschlagsradar in den späten Abendstunden ein Wolkenloch ausgemacht. Es schneit!!!
Über die E8 und E6 geht es in zwei Stunden Fahrt die 120 km lange Strecke nach Skibotn kurz vor der finnischen Grenze. Unterwegs Kontrollstopps – was macht der Himmel? Wolken und immer wieder kräftige Schneeschauer.
In Skibotn angekommen geschlossene Wolkendecke. Wir wollen mindestens eine Stunde bleiben! Bei der Polarlichtbeobachtung ist es wie auf der Jagd, man benötigt Geduld und warme Kleidung. Wir sind nicht die Einzigen, die an diesem Spot auf ihr Glück hoffen.
Eine Gruppe nach der anderen verlässt enttäuscht den Beobachtungspunkt! Die Magnetometerdaten werden immer besser, mit ein wenig „grün“ hinter dichter Wolkendecke geben wir uns nicht zufrieden. Dann ist es so weit. Der Himmel reißt auf, es wird sternenklar! Kurze Zeit später setzt das Nordlicht ein! Die „grüne Lady“ tanzt sogar am Nachthimmel (Bewegung).
Auch wenn das Vergnügen kurz war, wir konnten es beobachten! Zufrieden kehren wir tief in der Nacht nach Tromsø zurück.

Tag 03 – 10.02.2023 Schneemobil–Tour & Dinner Cruise

Die „Frühjahrsnächte“ sind kurz im Norden – heißt es oft in den nordischen Märchen. Wir haben laut Kalender noch kein Frühjahr, dennoch war die Nacht äußerst kurz.
Voll motiviert und pünktlich stehen wir am Morgen bereit für das nächste Abenteuer! Auch heute teilen wir die Gruppe für unsere Schneemobil-Tour in den Lyngen-Alpen.
Die Lyngen-Alpen heißen eigentlich Lyngs-Fjell und sind ein massiver Gebirgsrücken der im Westen durch den Ullsfjord und im Osten und Norden durch den Lyngenfjord begrenzt wird, eine Landbrücke gibt es nur im Süden und macht das Lyngen-Fjell zu einer Halbinsel.
Dieses Fjell erstreckt sich ca. 90 km in Nord-Süd-Richtung und ca. 25 km in Ost-west-Richtung. Der höchste Gipfel im Gebiet ist der 1.834 m hohe Jiekkevárri, damit der höchste Gipfel der nördlichsten Provinz „Troms og Finnmarken“. Zahlreiche noch heute existierende Gletscher zerschneiden die Fjell Landschaft. Das Wort „Lyngen“ bedeutet frei übersetzt „Heide“ im Sinn der Pflanze.
Unser Bus bringt uns zunächst über die E8 in Richtung Süden, später über die Fv91 bis nach Breivikeidet am Ullsfjord, Nebenarm des Lyngenfjordes. Unterwegs passieren wir das wichtige Polarlicht-Observatorium „Eiscat“ markant durch seine riesige Parabol-Radarantenne.
Hier wechseln wir das Verkehrsmittel. Mit der Fjordfähre geht es in gut 20 Minuten über den Ullsfjord nach Svensby auf der Lyngen-Halbinsel. Jeder sollte einen typischen Fährimbiss „Waffle med Brunost og Jordbærsyltetøy“ – Waffel mit Braunkäse und Erdbeermarmelade probieren! Es gibt keine Fähre in Norwegen, die das nicht anbietet!
In Svensby werden wir vom Schneemobil-Team in Empfang genommen. In wenigen Schritten erreichen wir das Ziel.
Auch hier empfiehlt es sich eine gewisse winterliche Unterbekleidung, darüber kommt der Overall. Je nach Wetterlage empfiehlt sich eine dünne Mütze ggf. Sturmhaube, die auch das Gesicht abdeckt. Letzteres war heute nicht zwingend erforderlich.
Leichte Handschuhe sind empfehlenswert. Allerdings sind alle Bedienelement am Schneemobil regelbar beheizt! Bei Schneefall kann sich eine Ski Brille empfehlen, keine Voraussetzung!
Zum Schutz gibt es noch einen (Motorrad-) Helm, dieser ist verpflichtend zu tragen. Wenn man seinen gültigen PKW Führerschein vorgelegt hat, kann es los gehen mit dem Schneemobilfahren.
Der Pfad führt zunächst durch ein Wäldchen. Bei der Anfahrt nach einem kurzen Stopp passiert ein kleines Malheur, die Kurve an einem Abzweig wird von einem Schneemobil bei langsamer Fahrt nicht richtig erwischt. Dabei kippt es um. Man liegt in federweichem Tiefschnee, nichts passiert – keiner verletzt – kein Schaden. Einige Männerhände heben das Gefährt zurück auf den Weg. Es zeigt: Vorsichtig fahren – so ein Gerät kann kippen! Der Wald lichtet sich, der Schneefall lässt nach und gibt den Blick auf das Fjell frei! Traumhafte Kulisse! Bei jedem kleinen Fotostopp können Fahrer/Mitfahrer beliebig die Position wechseln, sofern beide einen Führerschein haben.
Im Lauf der Fahrt geht es dann noch durch ein Stück Tiefschnee. Herrlich!
Insgesamt sind wir gut 15 km mit dem Schneemobil unterwegs.
Bei der Rückkehr werden wir von der Dame des Hauses mit einer frisch gekochten Fischsuppe beehrt, alternativ eine ebenso intensive Gemüsesuppe. Bei Nachtisch und einem guten Kaffee werden erste Erinnerungen ausgetauscht.
Zu Fuß geht es zurück zum Fähranleger! Während wir unsere Suppe genießen, trifft die zweite Gruppe mit Annett ein. Gleiche Runde gleiches arktisches Abenteuer.
Mit der Fähre geht es zurück über den Ullsfjord und weiter mit dem Bus nach Tromsø.
Ein ereignisreicher Tag, der allerdings noch lange nicht zu Ende ist.
Am Abend treffen wir uns zu unserer gemeinsamen Dinner-Nordlicht-Cruise.
Mittlerweile umfasst die Flotte der Brim-Explorer mehrere Schiffe. Hochmoderne, futuristische Schiffe mit leisem Hybrid-Antrieb. Das Wetter für Nordlicht ist wieder sehr mäßig. Der Kapitän entscheidet sich für eine Routenänderung, aufgrund des Wetters entscheidet er sich vor der Troms-Insel zu bleiben. Wenn schon kein Polarlicht, dann wenigstens die beleuchtete „Skyline“ von Tromsø. Klingt etwas überspitzt, bei der Vielzahl an Neubauten in der Stadt allerdings durchaus treffend.
Während der Fahrt werden wir mit „Arktischen Tapas“ in mehreren Gängen verwöhnt!
Brim-Explorer ist allerdings keine reine Ausflugsfahrt, unterwegs gibt es immer wieder sehr interessante Themeneinheiten, die von der kompetenten Crew gehalten werden.
Mitten in einer Präsentation wieder das Wetterwunder: Gott Njørd ist uns gnädig, er vertreibt die Wolken und siehe da, der Kapitän meldet Polarlicht! Alle Mann (und Frau) an Deck!
Nach gut drei Stunden Fahrt legen wir wieder am Kai an.

Tag 04 – 11.02.2023 Fjord– und Küstenfahrt mit Hurtigruten

Auch heute beginnt der Tag früh, wir müssen ein Schiff erreichen! Gemeinsam in einem Bus zusammen mit Annett und Martin geht es über die E8 und E6 nach Finnsnes. Von hier nutzen wir die legendäre nordgehende Hurtigrute M/S Nordlys von Finnsnes zurück nach Tromsø.
Hurtigruten/Havila besser bekannt als „Postschiff“. In 12 Tagen verkehren diese Schiffe 5.000 km entlang der norwegischen Küste von Bergen nach Kirkenes (russische Grenze) bis nach Bergen. Im Regelfall startet ein Schiff täglich in Bergen nordwärts, in Kirkenes südwärts, sodass alle 31 Hurtigrutenhäfen täglich bedient werden.
Die Hurtigruten sind kein Kreuzfahrtschiff! Sie sind öffentlich und können von jedem Bürger und Tourist besucht, genutzt und gebucht werden. Die Schiffe sind wesentlich kleiner als klassische Kreuzfahrtschiffe, die ihre maximale Auslastung in der Regel bei 250 – 350 Passagieren haben (je nach Schiff). Neben Passagieren können auch Fracht (in geeigneter Größe) und bis zu 30 Pkw befördert werden.
Die M/S Nordlys wurde 1994 in der Volkswerft von Stralsund gebaut. Mit dem Ablegen des Schiffes unterqueren wir die 1.147 m lange Gisund-Brücke aus dem Jahr 1972. Der Gisund trennt das Festland von der Insel Senja, die zweitgrößte Insel Norwegens, die noch als echter Geheimtipp gilt! Der Gisund stellt die Hauptschifffahrtsroute zwischen Harstad und Tromsø dar für alle Schiffe, die eine lichte Durchfahrtshöhe von 41 Metern nicht überschreiten (Brücken-Durchfahrtshöhe).
Im Verlauf der Fahrt gelangen wir zum Rystraumen. Der Name verrät schon, dass es sich um einen mächtigen Gezeitenstrom handelt. Auf weniger als 500 Meter verengt sich der Sund, so dass sich mit den Gezeiten enorme Wassermassen mal in die Eine, dann wieder in die andere Richtung bewegen. Die Strömungsgeschwindigkeit kann 6-8 kn betragen (ca. 10 – 15 km/h). Je nach Gezeitenstand und Mondphase bilden sich Verwirbelung bis hin zur Strudeln, die mehrere Meter Durchmesser haben können. Sie unterscheiden sich optisch vom „Badewannenstrudel“ und sind deutlich gefährlicher als sie aussehen.
Am frühen Nachmittag erreichen wir wieder Tromsø. Ein seltenes Bild: Drei Hurtigrutenschiffe liegen hintereinander am Kai.
Die nordgehende M/S Nordlys und die beiden Hurtigruten Expeditionsschiffe M/S Otto Sverdrup (ehemals M/S Finnmarken, die heute am Hamburg verkehrt) und die M/S Maud (früher M/S Midnatsol, die ab Dover verkehrt). Beide waren schon sehr oft in arktischen und antarktischen Gewässern unterwegs.
Die Samische Woche erreicht so langsam ihren Höhepunkt. Das Samische Volk mit seiner 10.000 Jahre alten Geschichte ist eines der letzten Urvölker Europas. Verteilt auf die vier Länder Norwegen, Schweden, Finnland und Russland besiedeln sie ein riesiges Gebiet in Fenno-Skandinavien, dass sie selbst als Sapmi bezeichnen. Sapmi ist weder ein Reservat noch hatte man jemals vor sich unabhängig zu machen und/oder einen eigenen Staat anzustreben. Jeder Sami hat die volle Staatsbürgerschaft von dem Land, in dem er registriert ist. Es gibt drei große Gruppen die Bauernsamen, die Seesamen und Bergsamen (Fjellsamen). Die letzte Gruppe dürfte die bekannteste sein, da sie nach traditionellem Recht die Einzigen sind, die Rentiere züchten dürfen. Ausnahmslos jedes Rentier in Nordskandinavien hat einen samischen Besitzer!!! Es dürfte weniger als 1.000 Wildrene in ganz Norwegen geben, die sich im Wesentlichen auf die südlichen Nationalsparks Hardangervidda und Dovrefjell verteilen.
Betrachtet man die heutige skandinavische Landkarte findet man weit verstreut einige kleine Städte und Siedlungen. Sie basieren auf den traditionellen Plätzen an dem jeweils im Frühjahr und Herbst zunächst „Rentierscheiden“ (Zählungen) und dann Märkte abgehalten wurden, auf denen Waren verkauft, gekauft und getauscht werden konnte. Kirche und Staat erkannten diesen Nutzen sehr schnell, konnte man solchen Orten sehr einfach auf eine Großzahl von Samis treffen. Somit wurden diese Marktorte schnell Ziel von Missionaren und Steuereintreibern. Später wurden daraus feste Siedlungen bis zu den heutigen Orten, die wir heute noch auf den Landkarten wahrnehmen können.
Und einer dieser traditionellen Zusammenkünfte findet gerade in dieser Woche als „Samische Woche“ in Tromsø statt.
Am heutigen Samstag finden „Lasso-Weltmeisterschaften“ statt, in dem die Besten Ihres Fach demonstrieren, wie schnell und sicher sie mit einem Lasso ein Rentier fangen und bändigen können. Auf dem Stortorget werden authentische samische Produkte und Köstlichkeiten feilgeboten.
Hier beginnt auch der Vorverkauf für den morgigen Höhepunkt das „Rentier-Rennen“.

Tag 05 – 12.02.2023 Samische Woche und Rentierrennen

Das Wetter verändert sich erneut. Es wird wieder stürmischer. Die geplante Bootsfahrt mit dem Brim-Explorer wurde wetterbedingt abgesagt. Alle Gäste haben nun Freizeit.
Höhepunkt des Tages ist das „Rentier-Rennen“ auf der Storgata.
Mitten in der Fußgängerzone der Altstadt wird Schnee angeliefert. Das muss sein, egal wieviel es vorher geschneit hat und wo die Temperatur liegt. Viele der Gehwege und Fußgängerzonen sind mit Fußbodenheizungen beheizt, so dass diese immer eisfrei sind. Extra für das Rennen, wird diese Heizung ausgeschaltet. In 4 Stunden Arbeit in der Nacht ist die Rennpiste bereitet.
In mehreren Läufen für Junioren und Senioren versucht ein Gespann bestehend aus Rentier und Ski-Läufer im Sprint eine Distanz von 201 Meter so schnell wie möglich zu absolvieren.
Am heutigen Tag finden die Endausscheidung statt, die vielen Vorläufe wurden schon Wochen im Voraus ausgetragen. Der Weltrekord auf der Distanz liegt bei etwa 14 Sekunden.
Die schnellsten schaffen es heute mit 17 Sekunden. Ermittelt wird der Norwegische Meister!
Aufgelockert wird das Ganze, ich hielt es selbst zunächst für einen Scherz, mit Qualifikationsläufen der Schneeschuh-Meisterschaft, der Finale im März wiederum in Tromsø ausgetragen wird.
An der kleinen Rakete (Kneipenkiosk) am Stortorget findet die Siegerehrung statt. Nebenbei kann man sich dort mit einer „Pølse“ und einem „Gløgg“ stärken und ggf. wieder aufwärmen.

Tag 06 – 13.02.2023 Rückreise nach Deutschland

Ein arktisches Winterabenteuer geht zu Ende! Mit Sundair geht es nonstop zurück nach Dresden.

Schlusswort

Ein arktisches Winterabenteuer geht zu Ende! Mit Sundair geht es nonstop zurück nach Dresden.

Zeit Danke zu sagen. Danke an unsere lokalen Guides Celine und Fabian, sowie unseren zahlreichen Bus-Chauffeuren. Danke für die gute Zusammenarbeit und die vielen spannenden Details und Geschichten über Tromsø und Nordnorwegen!

Einen speziellen Dank an meine verehrte Kollegin Annett. Es war mir eine Freude mit Dir vor Ort arbeiten zu dürfen! Danke an die weiteren Reiseleiter-Kollegen Katrin (Nordkapp), Christin (Lofoten), Sinah (Schwed. Lappland), Petra (Single-Reise) und Roland (Fotoreise).

Der größte Dank gehört natürlich Euch – unseren Gästen! Vielen Dank, dass Ihr Euch für eine Eberhardt Travel Reise entschieden habt. Vielen Dank für Euer großes Interesse!

Wir als Team von Eberhardt Travel + Partner hoffen, dass wir Ihnen ein paar schöne Tage in der norwegischen Arktis bereiten konnten. Es würde mich und uns erfreuen, Euch recht bald wieder im Namen von Eberhardt Travel auf eine der nächsten Reisen recht herzlich begrüßen zu dürfen.

In diesem Sinne, bleibt gesund und reisefreudig. Bis bald.

Annett Müller & Martin Büchner
Reiseleiter Eberhardt Travel

und das gesamte Team von Eberhardt Travel & Partnern.
Leipzig, 18.02.2023

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Kommentare zum Reisebericht

Es war eine wunderschöne Reise, vielen Dank für die tolle Organisation, und das Durchhalten bei der Polarlicht-Jadg.
Danke auch für den Reisebericht:)

Barbara
20.02.2023

Es war eine tolle Reise, danke für die super Organisation und die Ausdauer bei der Jagd nach den Polarlichtern.

Barbara
20.02.2023

Es war eine tolle Reise, sei Dank Eberhardt- Reise. Auch in einem höheren Alter, kann man diese Reise empfehlen. Diese Reisebeschreibung von Martin, gefällt uns sehr. Danke schön füt die schönen Tage.

Marianne und Klaus
15.03.2023