Reisebericht: Norwegen – Winterreise Tromsö

07.02. – 12.02.2024, 6 Tage Reise in Nord–Norwegen mit Nordlicht–Safari, 3– oder 4–Sterne–Hotel in Tromsö und Direktflug ab/an Dresden


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Diese Reise in den Norden Norwegens bot ein einzigartiges Wintererlebnis mit der Chance, die Nordlichter zu sehen und in schneebedeckten Landschaften Abenteuer zu erleben. Tägliche Ausflüge, wie die Jagd nach Nordlichtern, Katamaranfahrten, Hundeschlitten- und Motorschlittenfahrten machten die Reise zu etwas Besonderem und versprach unvergessliche Eindrücke der arktischen Wildnis und komfortablen Aufenthalt in der Hauptstadt der Arktis - Tromsö.
Ein Reisebericht von
Valentin Meyer-Plath
Valentin Meyer-Plath

Anreisetag

Früh am Morgen um 5:30 Uhr beginnt die Reise für uns am Flughafen in Dresden. Nach und nach trudeln die Gäste der Gruppe „rot“ ein und wir können schließlich einchecken und boarden. Zusammen mit fünf anderen Eberhardt-Reisegruppen teilen wir uns den Flieger, der uns weit in den Norden bringen soll. Der Direktflug mit Smart Wings dauert etwa drei Stunden und schon beim Landeanflug werden wir von einem malerischen Berg- und Fjordpanorama mit strahlendem Sonnenschein begrüßt. Nachdem wir die Koffer entgegengenommen haben, begrüßt uns unser örtlicher Guide Fabian und wir machen eine kleine Stadtrundfahrt. Mit dem Bus geht es über die über einen Kilometer lange Sandnessund-Brücke auf die Insel Kvaloya. Fabian nutzt die Zeit und erzählt uns viel Wissenswertes über die Stadt Tromso, ihre Geschichte und die Natur- sowie Tierwelt der Region. Unser erster Stopp ist am Ufer nahe des Dorfes Kaldfjord, von wo aus sich ein fantastischer Blick auf den gleichnamigen Fjord und seine Berglandschaft bietet. Viele nutzen die Chance für erste Fotos und alle sind begeistert vom Panoama, das sich uns bietet. Weiter geht es zurück auf die Hauptinsel und weiter über die Tromso-Brücke zum Wahrzeichen der Stadt, der Eismeerkathedrale. Die evangelisch-lutherische Pfarr- und Seemannskirche wurde im Jahr 1965 vom Architekten Jan Inge Hovig erbaut und soll mit ihrer Architektur die lange Dunkelheit, das Eis und das Polarlicht symbolisieren. Nach einer kurzen Besichtigung geht es dann zum Scandic Grand, unserem Hotel für die nächsten 5 Tage, wo die Stadtrundfahrt endet und wir checken alle in unsere Zimmer ein. Am späten Abend schließen sich uns einige Gäste an, mit der „Fjellheisen“-Seilbahn auf den Berg Storsteinen zu fahren. Oben angekommen erwartet uns ein einmaliges Naturspektakel. Wie bestellt öffnet sich für uns der Himmel und wir werden Zeuge der berühmten Polarlichter, auch Aurora Borealis genannt. Hier oben wird uns klar, warum Tromso auch die Hauptstadt der Arktis genannt wird: bei kühlen -17 Grad Celsius und Wind frieren einem die Hände beim Fotografieren fast ein. Bei diesem Panorama ist es uns das aber wert und wir sind dankbar, schon am ersten Abend Polarlichter beobachten zu können. Erschöpft vom langen Tag geht es für uns gegen 22 Uhr mit dem öffentlichen Bus zurück ins Hotel und alle sind gespannt auf die nächsten Tage.

Hundeschlittenfahrt & Polarlichtsafari

Nach einem sehr vielfältigen Frühstücksbuffet geht es für einen Teil der Gruppe am Morgen mit dem Bus an Kaldfjord vorbei zum Tromsø Wilderness Center. Hier im Camp leben über 200 Alaskan-Huskys. Dieser Hundetyp stammt aus den arktischen Regionen Alaskas und wurde ursprünglich gezüchtet, um einen idealen Schlittenhund zu erhalten. Durch die Kreuzung mit Polarhund, Windhund und Jagdhund entstand ein Hundetyp, der einen unbändigen, ausdauernden Willen zum Laufen, harte, zähe Pfoten, dichtes und wetterfestes Fell, Genügsamkeit sowie Verträglichkeit mit anderen Hunden und vor allem zum Menschen vorweist. Nach der Ankunft im Camp werden wir erst einmal mit Thermoanzügen und dicken Schuhen ausgestattet und kriegen eine schnelle Einweisung zu den Schlitten. In Pärchen werden wir auf die Schlitten aufgeteilt, einer ist der Fahrer und der andere darf vorne auf dem Schlitten entspannen und die Fahrt mit Fotos und Videos dokumentieren. Schon nach den ersten Metern merkt man, dass die Hunde wirklich zum Laufen gezüchtet sind. Mit scheinbar unendlicher Kraft ziehen uns die fünf Hunde durch die traumhafte norwegische Berglandschaft. Nach der Hälfte der Fahrt tauschen wir die Plätze und fahren in der Schlitten-Kolonne zurück ins Camp. Hier haben wir ein bisschen Zeit durchs Camp zu schlendern und uns bei den Hunden mit ein paar Streicheleinheiten für die Fahrt zu bedanken. Zum Abschluss treffen wir uns in einer Jurte und werden zu einer heißen Schokolade, einer Schüssel Rentier-Eintopf und einem Stück Schokoladenkuchen eingeladen. Alle Mitarbeiter im Camp sind sehr nett und erzählen uns (auf Deutsch!) viel über die Arbeit mit den Hunden. Gegen 14 Uhr geht es zurück nach Tromso und auf der Rückfahrt können wir aus dem Bus bereits den Sonnenuntergang beobachten. Der Nachmittag steht allen zur freien Verfügung aber um 19 Uhr treffen wir uns mit der ganzen Gruppe wieder in der Hotel Lobby. Zusammen mit unserem Guide vom Vortag, Fabian, fahren wir mit dem Bus in nördliche Richtung auf der Festlandseite von Tromso. Vorbei an beleuchteten Skipisten und den typischen skandinavischen Holzhäusern entfernen wir uns langsam von der Stadt und der dortigen Lichtverschmutzung. Nach etwa einer Stunde erreichen wir einen Parkplatz mitten in der bergigen Landschaft, wo wir von den Lichtern Tromsos kaum noch etwas mitbekommen. Jetzt heißt es warten, dass die grünen Himmelslichter am Horizont auftauchen. Wir warten und warten und nutzen die zeit um eindrucksvolle Aufnahmen der Sternenbilder über uns zu machen. Durch die geringe Luftverschmutzung präsentieren sich uns der große und kleine Wagen, der Orion und noch viele mehr unfassbar klar. Da es bei bis zu -18 Grad Celsius ganz schön kalt werden kann, steht unser Bus die ganze Zeit in der Nähe und bietet die Möglichkeit sich wieder aufzuwärmen. Nach ein paar Stunden ist es dann soweit. Hinter einem der Berge kommt ganz schüchtern der markante grüne Schleier hervor und alle zücken ihre Kameras. Auch wenn die Polarlichter heute nicht ganz so stark sind, wie am ersten Abend, war die Polarlichtjagt trotzdem ein eindrucksvolles Erlebnis und die Bilder sprechen für sich. Spät am Abend kommen wir wieder am Hotel an und freuen uns auf den nächsten Tag.

Fjord Kreuzfahrt und Aurora Dinner Cruise

Mit strahlendem Sonnenschein beginnt der Tag heute für einige Gäste mit einer Natur- und Landschaftsfahrt mit einem Hybrid-Katamaran. Am Hafen von Tromsø gehen wir an Bord und werden von der Crew des Schiffes begrüßt. Ein isländischer Kapitän, ein polnischer Bordtechniker und Guides aus Italien und Dänemark; hier zeigt sich, wie attraktiv Norwegen als Arbeitgeber ist. Los geht die Fahrt in Richtung Süden und wir genießen die vorbeiziehenden Winterlandschaft. Die Crew erzählt uns viel über die Entstehung der Fjorde, die Unterwasserwelt dieser und das Phänomen der Polarnacht. Nach einer kurzen Fahrt biegen wir dann in den Ramfjord ein. Der 15 Kilometer lange Fjord bietet uns fantastische Ausblicke und Foto-Motive mit schneebedeckten Bergen. Eigentlich frieren Fjorde aufgrund ihres hohen Salzgehaltes im Wasser im Winter nicht zu. Am Ende des Ramfjords fließen aber zwei kleine Flüsse in den Fjord, die eine dünne Schicht aus Süßwasser auf der Wasseroberfläche des Bodden bilden. Diese gefriert bei Kälte und beschert uns bei unserer Fahrt das Gefühl durch Eisschollen zu fahren. Wieder raus aus dem Fjord geht es dann an Land der Insel Kvaloya. Hier besichtigen wir ein kleines Fischerdorf mit mehreren Holzpyramiden. Diese dienen dazu, den Fisch über mehrere Monate zu trocknen und damit haltbar zu machen. Die Holzgestelle sind mit Netzen überzogen, um zu verhindern, dass sich Tiere am Fischbuffet bedienen. Nach dem kurzen Landgang kommt noch ein letztes Highlight der Fahrt. Mit Hilfe einer Unterwasser-Drohne können wir sehen, wie es auf dem Grund des Meeres aussieht. Ein paar Algen, ein paar Seeigel und eine Menge Sand…leider keine Fische. Dennoch war der kurze Einblick in die Unterwasserwelt wirklich eindrucksvoll und informativ. Gegen 15 Uhr sind wir zurück am Hafen von Tromsø und es ist Zeit fürs Mittagessen. Bis zum Abend haben alle Zeit für sich und um 19 Uhr geht es für den Großteil der Gruppe wieder aufs Schiff. Dieses Mal steht die Schifffahrt jedoch ganz im Zeichen der Polarlichter. Von Tromsø aus geht es unter der Tromsø-Brücke hindurch in Richtung Norden. Bei einem vorzüglichen 3-Gänge-Menü genießen wir die Fahrt und sind beeindruckt von der Landschaft mit den vielen kleinen Häusern am Ufer, die alle hell erleuchtet sind. Die Crew erklärt uns wie Polarlichter überhaupt entstehen und warum Tromsø so ein guter Ort für Polarlichtjagden ist. Alle warten gespannt darauf, dass der Kapitän den Polarlicht-Alarm gibt, aber leider haben wir an diesem Abend nicht so viel Glück. Trotz guter Bedingungen und Werte lässt sich Lady Aurora nicht blicken. Trotzdem sind wir vom Himmel beeindruckt, da man die Sterne unfassbar klar erkennen kann. Spät am Abend treffen wir wieder am Hafen ein und blicken zurück auf einen Tag mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen.

Fahrt mit dem Schneemobil in den Lyngenalpen

Die Lyngenalpen, ein Gebiet, das für seine beeindruckenden Berggipfel und Gletscher bekannt ist. Während der Fahrt erlebten wir die rauhe, winterliche Landschaft hautnah. Die kalte Luft und das Panorama der schneebedeckten Täler waren beeindruckend und boten uns eine ganz neue Perspektive auf die Natur des hohen Nordens. Es war eine eindrucksvolle Erfahrung, durch diese unberührte Schneelandschaft zu fahren, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Unser Ausflug führte uns zum Camp Tamok, rund 90 Kilometer von Tromsø entfernt. Dort angekommen, stand eine Motorschlittenfahrt durch die Lyngenalpen auf dem Programm. Bekannt für seine schroffen, schneebedeckten Gipfel und die tiefen Gletscher, boten die Lyngenalpen die perfekte Bühne für unser Abenteuer.
Nach einer kurzen Einführung und Sicherheitseinweisung stiegen wir auf unsere Motorschlitten und begannen unsere Fahrt. Während der Fahrt erlebten wir die herrliche, winterliche Landschaft und schneebedeckten Täler.
Wieder im Camp Tamok angekommen, wärmten wir uns in einer der Hütten mit heißem Tee und einem leckeren traditionellen Rentiereintopf auf. Im Anschluss ging es mit dem Bus zurück nach Tromsø.

Havila Kreuzfahrt & Sami Festlichkeiten

Heute verließen wir am Morgen Tromsø und fuhren Richtung Finnsnes, eine kleinere Stadt südlich gelegen. Es hat ziemlich geschneit, was unsere Fahrt begleitete. In Finnsnes angekommen, bestiegen wir die Havila Castor für eine Fahrt entlang der Hurtigruten-Route. Der Schneefall setzte sich fort und unsere Sicht auf die Fjorde war dadurch leider etwas eingeschränkt.
An Bord der Havila Castor, einem neuen Schiff der Flotte, verbrachten wir die Zeit mit dem Erkunden der Einrichtungen. Trotz der schlechten Sicht war es interessant, die Annehmlichkeiten des Schiffes zu nutzen. Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden bis wir wieder in Tromsø ankamen.

Einige aus unserer Gruppe nutzten noch die Gelegenheit, sich das Finale des Rentier-Rennens anzusehen, das während der Samischen Wochen in Tromsø stattfand. Diese Veranstaltung bot einen Einblick in die Kultur der Sami, die Indigenen der Region. Neben dem rennen gab es auch noch einen kleinen samischen Markt in der Fußgängerzone, auf dem man Felle, Rentierfleisch und samische Strickwaren kaufen konnte.

Heimreise

Die sechs Tage gingen schneller vorbei, als man dachte und schon steht die Abreise an. Nach dem Frühstück haben alle Gäste noch einmal Zeit letzte Besorgungen zu machen und bei einem Spaziergang Abschied von der traumhaften Stadt Tromso zu nehmen. Um 13:30 werden wir vom Transfer abgeholt und zum Flughafen auf der anderen Seite der Insel gebracht. Leider kam schon die Tage zuvor die Nachricht, dass das Bodenpersonal am Dresdner Flughafen streikt und unser Rückflug deshalb nach Prag umgeleitet wird. Dennoch lassen wir uns davon nicht die Rückreise verderben und fliegen ohne Komplikationen in die tschechische Hauptstadt. Hier warten schon Busse auf uns, die uns nach Dresden bringen. Eine traumhafte Reise geht zu Ende mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen im Gepäck.

Schlusswort

Wir würden uns freuen, Euch auf der einen oder anderen Reise einmal wiederzusehen, es hat viel Spaß gemacht, mit Euch unterwegs zu sein.
Tusen takk und bis zum nächsten Mal, herzlichst Eure Valentin und Madlena

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