Reisebericht: Single–Wanderreise Österreich – vom Ötztal nach Südtirol

22.07. – 29.07.2017, 8 Tage Wandern in den Alpen für Singles: Obergurgl – Gaisbergtal – Similaun–Hütte – Texelgruppe – Schnalstal – Meran (25 oder 56 Wanderkilometer)


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Das Wetter meinte es nicht so gut mit uns und nur einmal waren wir nass bis auf die Haut.
Ein Reisebericht von
Betina Marinov
Betina Marinov

Vom Ötztal nach Meran – Alpenüberquerung     22.07. – 29.07.2017

1.Tag: Anreise ins Ötztal

Am frühen Morgen reisten wir vorbei an Nürnberg, München und über die Europabrücke. Sie ist Österreichs höchste Brücke mit einer Höhe von 190 m über Grund überspannt sie das Wipptal. In Innsbruck Süd holte uns ein Transferbus ab, der uns bis Obergurgl brachte.
Am Nachmittag erreichten wir das Hotel Wiesental", unseren Ausgangsort für die nächsten 5 Tage. Herzlich wurden wir von der Familie Scheiber empfangen.
Während unserer Vorstellungsrunde tranken wir genüsslich den Wellcome - Drink und freuten uns auf die Ötztaler Köstlichkeiten.

2.Tag: 23.07.2017   Zirbenwald und Rotmoos–Wasserfall                     + 740 Höhenmeter ca. 8km 4,5 Std.

Durch die Wetterlage änderten wir unsere Planung. Wir entschieden uns für den Aufstieg und zum Abstieg konnten wir die Gondel benutzten.
Leider konnten wir die Berge nur erahnen, da die Wolken sehr tief hingen. Da es rutschig war, erforderte die Wanderung zur Schönwieshütte volle Konzentration.
Unsere erste Rast in der Schönwieshütte kam uns sehr gelegen und die Sonne blinzelte ab und zu durch die Wolken
Der weitere Aufstieg erfolgte durch das Rotmoostal zum Wasserfall. Hier stürzte die
Rotmoosache ca. 100 m in eine Schlucht. Ein Lehrpfad schlängelte sich durch den 400
Jahre alten Zirben Wald, der vom Land Tirol als Naturdenkmal gekennzeichnet wird.
Wir begaben uns auf den weiteren Anstieg, der uns später zur Hohe Mut Alm führte.
Zu unserer Überraschung spielte bärenstark die Huebar Böhmische Blaskapelle. Die
ersten österreichischen Spezialitäten / Kaiserschmarren etc. wurden probiert.
Mit der Hohe Mut Bahn ging es zur Mittelstation, einige Wanderer zogen es vor bis ins
Tal zu fahren.

3.Tag: 24.07.2017 Seenplatte

Vom Dorfzentrum ging es zunächst über die Gurgler Ache in Richtung Seeplatte. Fast 150 m schafften wir den Anstieg. Der Regen wurde immer stärker und das Gewitter braute sich über unseren Köpfen zusammen. Deshalb mussten wir die Tour abbrechen, wir waren komplett durchnässt.
Am Nachmittag statteten wir Sölden einen Besuch ab. Im Sommer geht es erstaunlich ruhig zu, im Winter ist es voll und ein Eldorado für internationale Ski- und Snowboard-Fans.

4.Tag: 25.07.2017 Wanderung von Obergurgl nach Hochgurgl

+ 225 Höhenmeter – 150 Höhenmeter 8 km ca. 4 Std.

Ab Obergurgl führte ein sehr schöner Wanderweg 3, umsäumt mit unzähligen Lärchen und Fichten durch die Gurgler Heide.
Der Höhenweg ins Königstal führte erst rechts, dann links am Königsbach entlang.
Die Baumgrenze ist deutlich zu erkennen, sie liegt zwischen 2.000 und 2.400 Höhenmetern. Auf unserem schmalen Weg kreuzte uns eine Ziegenherde, die pardauz den gleichen Weg nutzten wie wir.
Von der Mittelstation aus brachte uns die Bahn weiter zum Sessellift. Ein kurzer Umstieg auf den Top Mounten Star und wir erreichten 3.082 Meter.
Zum Gipfelkreuz auf den Wurmkogel war es nicht mehr weit und wir erlebten ein fantastisches Panorama auf unzählige Dreitausend Meter hohe Gipfel. Die neuerbaute Top Mountain Star Hütte aus Stahl und Glas, läutete eine neue Ära der Hüttenkultur ein. Vom Dach bis zum Boden alles aus Glas, ermöglicht einen uneingeschränkten Rundblick in die Ötztaler Alpen.
Mit der Hochgurgl Bahn gelangten wir sicher wieder ins Tal und in der gemütlichen Downhill Grill Hütte wurden wir mit Köstlichkeiten verwöhnt.

5.Tag: 26.07.2017 Tag zur freien Verfügung

Einige Wanderer entschieden sich für das Timmelsjoch.
Fast alle Berge erreichten ca. 3000 Höhenmeter und das Panorama erschien immer wieder faszinierend von einem anderen Blickwinkel aus.
Der Terme in Längefeld wurde ebenfalls ein Besuch abgestattet, um Kraft zu tanken für den nächsten Tag.

6. Tag: 27.07.2017 Aufstieg zur Similaun Hütte + 1.120 Höhenmeter                                                 ca. 19 km ca. 5,5 Std.

Mit dem Bus erreichten wir das beschauliche Bergführer Dörfchen Vent.
Von dort aus ging es über die Spieglbachbrücke ins Niedertal. Der erste Aufstieg war heftig, aber bequem zu gehen. Durch einen Berg Rutsch konnten wir nur auf der gegenüber liegenden Talseite wandern, wodurch sich unser Weg 1,5 km verlängerte.
An der Martin Busch Hütte angekommen, schmeckte unser Essen vorzüglich.
Weitere 3 Std. über teilweise schmelzende Gletscher ging es zur Similaun Hütte auf 3.019 Höhenmeter. Das war schon anstrengend... Jedoch zur Belohnung gab es einen Gipfel Schnaps und der Blick auf den 3.599 m vergletscherten Similaun war beeindruckend.
Vor über 100 Jahren wurde die Similaun Hütte errichtet, die sich jetzt in Privatbesitz der Familie Pirpamer befindet. Sie wird aber wie eine Alpenvereinshütte betrieben.
Es ist der höchste Punkt der Alpenüberquerung am Schnalskamm in den Ötztaler Alpen und grenzt an der Texel Gruppe im Schnalstal in Südtirol.Die Fundstelle des „Ötzis" liegt 1,5 Std. entfernt am Tisenjoch (3.210 m) und es ist ein spannender Ausflug in die Steinzeit. Ein „Muss" für jeden interessierten Wanderer. Der Weg ist sehr anspruchsvoll, da er über Geröll und unebene Steine führt. Teilweise sind auch Seil und Ketten erforderlich und absolute Trittfestigkeit. Da es sehr steil auf dem Grad entlang ging und einige Schneefelder zu passieren waren, erforderte es die letzten Kräfte zu mobilisieren.
Der Mann aus dem Eis wurde 1991 gefunden, stammt aus der Kupfersteinzeit ca. 3100 Chr. und ist ca. 5.300 Jahre alt. Zwei Wanderer, Familie Simon aus Nürnberg hatten
Ihn entdeckt. Jetzt liegt er in Bozen im gekühlten Museum.


7.Tag: 28.07.2017 Abstieg nach Vernagt - 1.205 Höhenmeter                                             ca. 13 km  ca. 4 Std.


Da die Wolkenschicht locker bewölkt war, erblickten wir zum letzten Mal den majestätischen Similaun. Eine Gletscherzunge ist noch deutlich erkennbar. Je tiefer wir kamen tauchten wir in die Nebelschicht ein. Diese blieb jedoch nicht lange und auf alten Passwegen kamen wir ins Südtiroler Schnalstal bis zum Tisenhof auf 1.814 Höhenmeter. Dieser Bergbauernhof Tisenhof (1306) besteht aus 3 Gebäuden, diente auch als Jausenstation und wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt.
Der Vernagt- Stausee liegt auf 1.689 Höhenmeter und hat eine Fläche von ca. 100 ha.
Im Stausee versanken acht Höfe des Dorfes Vernagt. Die Spitze des Kirchturms ragt bei Niedrigwasser aus dem See. Der Stausee erstand erst in den 1950 /1960iger Jahren
mit einer 65 Meter hohen Staumauer.
Mit dem Bus ging es von Vernagt nach Naturns zum Bahnhof und von dort war es nur ½ Stunde mit dem Zug nach Meran. Im Hotel Kolping standen unsere Koffer bereit und somit war unser Gepäck wieder vollständig. Einige Gäste nutzen auch den schönen Pool im Hotel zum Relaxen.
Am Nachmittag war Zeit für einen Spaziergang durch die charmante Altstadt von
Meran.


8. Tag 29.07.2017 Abreise

Mit dem Italien Bus-Pendel ging es von Meran nach Bozen und weiter bis Steinach
am Brenner.
Dort erfolgte unsere Pause der Umstieg am Hotel „Wipptaler Hof".
Sicher brachte uns der Chauffeur über die Alpen und weiter nach Sachsen.
Jedoch trägt jeder von uns in seinem Herzen ein Stückchen von den unbeschreiblich schönen Bergen mit nach Hause. Die Faszination der Bergwelt ist unglaublich....
Sie strahlen so viel Kraft und Energie aus, die noch sehr lange anhalten wird.
Bestimmt sehen wir uns bei der einen oder anderen Tour wieder,
mit den herzlichsten Grüßen,
Eure Betina

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