Reisebericht: Reise Bregenzer Festspiele am Bodensee mit Oper "Der Freischütz"

04.08. – 07.08.2016, 4 Tage Busreise in Österreich & Deutschland: Bregenz – Bregenzer Festspiele – Opernaufführung "Der Freischütz" – Bodensee – Lindau – Säntis und Appenzell fakultativ


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Unsere Reise führt an den Bodensee. Höhepunkt dabei ist natürlich die Aufführung der Oper „Turandot“ auf der Seebühne Bregenz. Aber auch ein Besuch der Insel Mainau steht auf dem Programm.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

4. August: Anreise und Ulm

37 Reisegäste freuen sich heute auf ihre Fahrt an den Bodensee. Pünktlich stehen alle bereits an den Zustiegsstellen und in Münchberg ist unsere Gruppe komplett. Trotz zahlreicher Baustellen kommen wir sehr gut voran. So erreichen wir 15 Uhr Ulm. Hier legen wir eine Pause ein. Vom Parkplatz ist es nicht weit bis zum Ulmer Münster. Der Kirchturm ist mit 161,53 Metern der höchste der Welt. Auch das Innere der Kirche ist sehenswert, beispielsweise das imposante Chorgestühl, die Kanzel mit Schalldeckel und die Orgel. Sie besteht aus fast 9000 Pfeifen, wobei die größte 10 Meter misst. Dem Münster gegenüber befindet sich das Stadthaus, ein sehr moderner weißer Bau. Wenige Schritte weiter präsentiert sich das Ulmer Rathaus. Vor allem die opulente Fassadenbemalung bewundern wir hier. Die Sonne meint es fast zu gut mit uns, denn das Thermometer zeigt inzwischen schon 31 Grad. So finden sich nach 1 ½ Stunden wieder alle am Bus ein und wir setzten unsere Fahrt fort. Nun stehen wir doch noch im Stau, aber wir nutzen die Zeit, um uns per CD schon auf unseren morgigen Besuch der Bregenzer Festspiele einzustimmen.
Als wir dann am Hotel Lamm in Bregenz ankommen, ist für uns schon alles vorbereitet. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns zum Abendessen wieder. Hier erwartet uns ein schmackhaftes 4-Gang-Menü. Danach spazieren einige Gäste noch an den Bodensee und zum Festspielareal.

5. August Stadtführung Bregenz, Führung Seebühne und Besuch der Bregenzer Festspiele

Den heutigen Tag wollen wir in Bregenz verbringen. Vom Hotel aus starten wir gemeinsam mit zwei Stadtführerinnen per Bus Richtung Zentrum. Da es leider regnet fahren wir zuerst zur Pfarrkirche St. Gallus. Am Eingang begrüßen uns die Sandsteinfiguren Petrus und Paulus. Ein besonderes Kleinod ist der Silberaltar im Inneren. Wir dürfen auch bis zum Chorgestühl und zum Hochaltar. Dann geht es mit dem Bus zurück zur Fußgängerzone. Hier teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe spaziert hinauf zur historischen Altstadt, wo auch der Wahrzeichen von Bregenz, der Martinsturm steht. Er gilt als der größte Zwiebelturm Mitteleuropas. Die andere Gruppe geht zur Seekapelle und zum Vorarlbergmuseum. Hier ist zur Zeit die Ausstellung „Bregenzer Festspiele 1946 - 2016" zu sehen. Zahlreiche Bühnenmodelle erinnern an die Aufführungen der vergangenen Jahre. Eigentlich wollten wir nun noch etwas durch Bregenz bummeln, doch leider regnet es inzwischen so heftig, dass uns Jens mit dem Bus wieder zum Hotel bringt. Hier lassen sich die meisten Gäste zur Mittagszeit typisch österreichische Schmankerln schmecken.
Am Nachmittag sind wieder alle Gäste startklar, denn wir wollen während einer Führung einen Blick hinter die Kulissen der Seebühne werfen. Zuerst nehmen wir in der VIP-Lounge Platz. Hier hat man natürlich den besten Blick auf die Bühne. Zur diesjährigen Aufführung von „Turandot" wir das Bühnenbild von einem Abbild der Chinesischen Mauer beherrscht. 27 Meter hoch und 72 Meter breit. Schaut man genauer hin, erkannt man, dass sie in ihrer Form einem Drachen ähnelt. Hinter ihr und auch vor ihr im See wachen 200 Soldatenfiguren. Sie sind der sagenumwobenen chinesischen Terrakotta-Armee nachempfunden. Wir erfahren Interessantes zur Geschichte der Bregenzer Festspiele und auch zur besonderen Akustik der Seebühne. Für diese sorgen u.a. 780 Lautsprecher, die rund um die Tribünen angebracht sind und das sogenannte „Richtungshören" ermöglichen. Dann geht es hinter die Bühne. Wir sehen von hier die große Tribüne, die 7000 Plätze umfasst und kommen auch den Terrakotta-Kriegern ganz nah. Nun schauen wir uns noch den Konzertsaal an, in dem während der Vorstellungen die Wiener Symphoniker spielen. Nach diesen interessanten Einblicken freuen wir uns umso mehr auf die Vorstellung am Abend.
Schon den ganzen Tag haben wir besorgt zum Himmel geblickt, immer hat es geregnet. Nun aber können wir zum ersten Mal heute den Schirm wegstecken. Als wir zurück im Hotel sind, blinzelt sogar die Sonne durch die Wolken.
Nach dem Abendessen machen wir uns auf den Weg zur Seebühne. Wir suchen unsere Plätze auf der Zuschauertribüne und sind schon sehr gespannt. Leider fängt es nun wieder an zu regnen. Deshalb hüllen sich alle in ihre Capes und lauschen aufmerksam den Informationen. Wird die Aufführung womöglich wie gestern wegen schlechten Wetters abgesagt? Die Lautsprecherdurchsage stimmt uns aber wieder optimistisch. Dann ist es endlich so weit: die Oper „Turandot" beginnt. Sofort sind wir vom Geschehen auf der Bühne gefesselt. Ein Mandarin verkündet dem Volke: Prinzessin Turandot wird nur den fürstlichen Brautwerber heiraten, der ihre drei Rätsel löst. Gelingt ihm das nicht, wird er geköpft. Bisher hatte keiner die richtigen Antworten. Einem unbekannten Prinzen gelingz  dann doch das Unmögliche. Doch Turandot lässt sich nicht erobern. Der Prinz ist bereit zu sterben, wenn sie bis zum nächsten Morgen seinen Namen herausfindet. Keiner darf diese Nacht schlafen. Immer wieder wechselt die Kulisse. Eine dreh- und aufklappbare runde Bühne verwandelt sich in den Hof des Kaisers, in ein Leichenschauhaus oder einen Platz für asiatische Kämpfe. Auch die Chinesischen Mauer und die Terrakotta-Krieger zeigen sich ständig in anderen Farben. Ergreifend die Szene der unbeugsamen Sklavin Liù und wunderschön Calafs Arie „Nessun dorma" - wohl eine der bekanntesten Arien der Welt. Zum Schluss erscheinen Turandot und Calaf vor dem Kaiser. Die Prinzessin verkündet seinen Namen: „Liebe". Als sich dann beide unter dem Jubel des Volkes in die Arme sinken, die letzten Töne erklingen und die Bühne von Wasserfontänen eingerahmt wird, hat wohl so mancher Zuschauer ein Träne in den Augen. Noch beeindruckt von der Aufführung gehen wir zum Hotel zurück, wo einige Gäste den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen.

6. August: Ausflug nach Meersburg und zur Insel Mainau oder Freizeit in Bregenz

Nach dem Frühstück starten die meisten Gäste zu einer Fahrt entlang des Bodensees. Vorbei an Lindau und Friedrichshafen geht es nach Meersburg. Hier „stechen wir in See". In 20 Minuten bringt uns das Motorschiff „München" zur Insel Mainau. Schon von weitem sehen wir das Barockschloss. Vom Schiffsanleger aus starten wir zu unserem Bummel über die Insel. Der 2004 verstorbene Graf Lennart Bernadotte nannte sie auch „Blumenschiff" und beschrieb sie einst mit folgenden Worten: „Sie ist eine kokette kleine Dame, diese Mainau, die stets und ständig große Aufmerksamkeit fordert, noch mehr Liebe und vor allem unaufhörlich neue Kleider". Auch für uns hat sie sich schön gemacht. Wir spazieren durch den Rosengarten, bestaunen die italienische Wassertreppe, bewundern die zahlreichen Dahlien, fotografieren den großen Pfau und die bunten Blumenenten. Es bleibt auch Zeit für eine Rast in einer der zahlreichen Gaststätten und für den Besuch der Schlosskirche. Natürlich besuchen wir auch das Schmetterlingshaus. Je nach Saison fliegen hier 700 bis 1000 bunte Falter durch die tropische Umgebung. Wir erkunden weiterhin den Kräutergarten und bestaunen die riesigen alten Bäume.
Nach vier sonnigen Stunden auf der Blumeninsel  treffen sich alle wieder am Ausgang. Hier erwartet uns allerdings die Nachricht, dass unser Schiff wegen eines Motorschadens nicht fährt. So müssen wir auf das nächste Schiff warten. Doch dann geht es zurück nach Meersburg. Hier haben wir Zeit für individuelle Erkundungen. Einige Gäste gehen über eine der beiden Treppen in die Oberstadt, wo sich u.a. die Burg Meersburg und das Schloss befinden. Andere nutzen die Zeit für eine Kaffeepause am Bodenseeufer.
Zurück im Hotel treffen wir beim Abendessen die Gäste wieder, die den Tag in Bregenz verbracht haben. Auch sie hatten schöne Erlebnisse, sei es bei einer Bodenseerundfahrt, bei einer Fahrt mit der Kabinenbahn auf den Pfänder oder bei einem Bummel durch Bregenz.

7. August: Lindau und Heimreise

Die beiden Tage am Bodensee sind schnell vergangen. Doch so ganz verabschieden wir uns noch nicht, denn im benachbarten Lindau wird noch ein Stopp eingelegt. Gemeinsam gehen wir zum Hafen, um in Gruppenfoto zu machen. Natürlich werden auch der Leuchtturm und der Bayrische Löwe fotografiert. Die engen Gassen und das Rathaus sind ebenfalls sehenswert. Doch dann heißt es endgültig Abschied nehmen. Am Morgen war noch der Wirt des Hotels zu uns in den Bus gekommen und hatte uns als „Marschverpflegung" eine Flasche Obstler mit auf den Weg gegeben. So stoßen wir während unserer Mittagspause nochmal auf die vergangenen Tage an. Dann geht es auch diesmal an mehreren Baustellen nur stockend voran. Trotzdem erreichen wir fast pünktlich unsere Ausstiegsstellen und eine erlebnisreiche Reise endet.

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