Reisebericht: Weihnachtsreise Österreich – Kärntner Berge

Am Morgen reisten wir über die Tauernautobahn ohne Stau nach Kärnten zum Weissensee. Er ist der viertgrößte Kärntner Badesee, aber auch der höchst gelegenen See (930m) in den Alpen. Er unterscheidet sich von den anderen Seen das seine Ufer nicht verbaut sind. Umgeben von den Bergen bietet er viele Wanderwege. Besonders schön ist es im Winter da verwandelt sich der See in eine riesige Eisfläche, zum eislaufen, wandern und Eisstockschießen. Im Hotel wurden wir schon von der Familie Schwarzenbacher erwartet.

Leider war das Wetter heute sehr schlecht, es regnete. Doch das tat unserer Stimmung keinen Abbruch. Unser heutiger Ausflug führt uns in das Gurktal. Ein vielbesuchter Wallfahrtsort ist der Dom zu Gurk. Im 11.Jh. hatte die fromme und vor allem reiche Gräfin Hemma von Gurk diesen bau gestiftet. Die romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert zählt zu den bedeutendsten Bauwerken europäischer Sakralkunst. Im Laufe ihrer Geschichte ist dieses als Bischofskirche errichtete Gotteshaus ein Gesamtkunstwerk der unterschiedlichsten Stilepochen geworden. Das Gurker Fastentuch ist ein beeindruckendes Beispiel spätmittelalterlicher Malkunst, es ist das älteste und größte Fastentuch Österreichs (1458). Auch Papst Johannes Paul II. war 1988 hier und zelebrierte vor 60000 Gläubigen eine Messe. Auf dem Weg nach Klagenfurt regnete es immer noch. Doch die Hauptstadt Kärntens lohnt immer einen Besuch. Dick anziehen und auf zu einem Bummel durch das weihnachtliche Klagenfurt - zum Christkindlmarkt in der Innenstadt. Wir genehmigten uns Glühwein, Jagatee oder Orangenpunsch und Bratwurst oder Peitschenwurst dazu. Es schmeckte auch ohne Schnee.

Eigentlich wollten wir heute den Mölltaler Gletscher besuchen. Doch auf Grund des schlechten Wetters lohnte sich eine Auffahrt nicht. Deshalb suchten wir nach Alternativen und besuchten den Kur- und Wintersportort Bad Kleinkirchheim. Auch hier mussten wir feststellen das es der Wettergott mit dem Schnee nicht so gut meint. Aber auch das konnte und die gute Laune nicht vermiesen. Nach einem kleinen Spaziergang lud ich alle an der Schirmbar mit Stimmungshits zu einem „Willi" ein. Wir stießen auf unsere schöne Reise an. In der Hütte kehrten wir ein und ließen uns die deftigen Speisen und einen Punsch schmecken. Wir waren rechtzeitig zurück am Weissensee und so hatte jeder die Möglichkeit die Kinderchristmette in der Katholischen Kirche in der nähe des Hotels zu besuchen. Wir freuten uns schon auf die Weihnachtsfeier. Familie Schwarzenbacher hatte ein schönes Programm vorbereitet. Die beiden Söhne spielten auf ihren Instrumenten und Oma Friedel trug Geschichten und Lieder vor. Aus der Küche tauchte ich plötzlich mit Weihnachtsschürze, Kopfdekoration, Nudelholz und leckeren Keksen auf. Natürlich durfte der Weihnachtsmann auch nicht fehlen. Mit einem großen Sack voller Geschenke stapfte er ins Hotel. Es war ein schöner gemütlicher Weihnachtsabend mit viel Spaß und guter Laune. Wir feierten bis in den frühen Morgen. Ein gelungener Abend.

Heute unternahmen wir eine Dreiländerfahrt. Wir reisten durch Tarvisio in Italien und erreichen in Slowenien Planica, wo sich die größte Flugschanze der Welt befindet. Wenn man direkt vor der Schanze steht ist es sehr beeindruckend. Weiter führte uns die in eines der schönsten Orte Sloweniens nach Bled. Wir fuhren um den See und genossen den Blick über den gleichnamigen See mit der Insel inmitten des Sees, auf die Bleder Burg. Als Überraschung hatte ich auf einem Bauernhof eine Mittagsjause bestellt. Wir wurden mit einem selbstgebrannten Schnaps begrüßt und es gab eine Jause mit selbst hergestellter Wurst, Käse, Brot und Salat. Auch den frischen Apfelsaft und Wein ließen wir uns schmecken. Beherrscht wird der Ort von der Burg, in der ein Museum eingerichtet ist und die einen überwältigenden Ausblick über den See und auf die Alpen bietet! Wir hatten noch etwas Zeit deshalb besuchten wir die Burg. Beeindruckt waren wir von der original eingerichteten Druckerei und dem Weinkeller, wo der Wein an der Region angeboten wird. Der Höhepunkt des Tages war die Veranstaltung am See „Die Verwunschene Glocke". Zum aufwärmen standen Feuertöpfe bereit und Stände mit heißen Getränken. Die Wartezeit hatte sich gelohnt. Es wurde langsam dunkel und ein Glockenspiel zog uns in den Bann. Ein Boot kam an das Ufer und das Lied „Stille Nacht" wurde in mehreren Sprachen gesungen. Nachdem auch der Weihnachtsmann vom Boot aus alle begrüßt hatte wurde die Geschichte der Glocke erzählt und mit Musik untermalt. Die Taucher begaben sich in den See und schwammen mit Fackeln im Takt der Musik um den Weihnachtsbaum. Als krönenden Abschluss des Tages wurden wir mit einem Höhenfeuerwerk verabschiedet. Ein Nachmittag voller besonderer Erlebnisse der allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Durch den Karawankentunnel erreichen wir wieder Kärnten. Wieder im Hotel zurück erwartete uns die Familie Schwarzenbacher zum etwas späten Abendessen.

Wir fuhren durch das Mölltal eines der schönsten Täler Kärntens. Das neue lohnende Ausflugziel im Mölltal ist die "Zeitfabrik" mit 400 Quadrat- metern kunstvoller Darstellung der Entwicklung des Menschen von der Urzeit bis in die Zukunft begeistert uns. Auf einer Reise durch die Zeit fanden wir uns selbst und spürten, umgeben von historischen Figuren und einmaligen Wandmalereien, den Zeitgeist, der in den Gewölben und Räumen des jahrhundertealten Bauwerks stets umgibt. Doch jetzt freuten wir uns auf unsere Pferdeschlittenfahrt auf dem 1.645 Meter hohen Katschberg. Dieser verbindet Kärnten mit dem Salzburger Land. Es erwartete uns eine fantastische und romantische Pferdeschlittenfahrt ins Naturschutzgebiet Gonntal zur urigen Pritzhütte. Hier war für unsere Stärkung schon eine typische Brettljause vorbereitet. Gut gestärkt kehren wir zum Hotel zurück.

Leider heißt es Abschied nehmen von der schönen Region. Es war eine schöne Weihnachtsreise und einige Gäste meldeten sich schon wieder für das nächste Jahr an. Auf Wiedersehen zur Weihnachtsreise 2011.