Reisebericht: Rundreise Kärntner Berge und Großglockner

07.09. – 13.09.2014, 7 Tage Österreich–Rundreise nach Kärnten mit Großglockner und Hohe Tauern–Nationalpark – Weissensee – Naggler Alm – Maltatal – Sennereibesuch


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Natur pur! In einer unberührten Umgebung, abseits verkehrsreicher Landstriche, empfiehlt sich der der höchste Badesee der Alpen. Unverbaute Uferzonen geben dem unter Naturschutz gestellten Weissensee sein Gesicht.
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

1. Tag: Anreise zum Weißensee

Am Morgen reisten wir Richtung München. Doch schon vor Holledau staute es. Wir entschlosen uns die Autobahn zu verlassen und fuhren nach Bad Endorf und vorbei am Ufer des Chiemsee nach Traunstein. Hier setzten wir unsere Fahrt über die Tauernautobahn umgeben vom Hagengebirge und den Hohen Tauern weiter zum Weissensee, den höchst gelegenen See in den Alpen. Es regnete in Strömen als wollte die Welt unter gehen. Am Abend wurden wir von Christine mit einem leckeren Salatbuffet und einem 3- Gang Menü verwöhnt.

2. Tag Heiligenblut – Großglockner

Heute besuchten wir den Nationalpark Hohen Tauern. Wie wird sich das Wetter heute entscheiden. Petrus verwöhnte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein, so dass wir keines der schönen Motive auslassen wollten. Wir erreichten Osttirol und fuhren über den Iselberg in das Obere Mölltal nach Heiligenblut dem wohl bekanntesten Gebirgsdorf in Kärnten. Wir hatten Glück und der Großglockner hatte sich nicht hinter den Wolken versteckt. Ein Foto für das Familienalbum, ein Motiv wie auf der Postkarte. Von Heiligenblut führte uns die berühmteste Alpenstraße ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Wir erreichten den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs (3.798 Meter) und seinem Gletscher Pasterze. Auf dem Weg zum Fuße des Großglockners, der Kaiser-Josef-Höhe, durchquerten wir eine einzigartige Gebirgswelt mit duftenden Bergwäldern, mächtigen Felsen und ewigem Eis. Wir konnten die Murmeltiere beobachten. Nur die Steiböcke hatten sich heute versteckt. Einige laufen zur Aussichtskanzel oder kehrten zum Kaffee ein. Wieder in Heiligenblut besuchten wir die Kirche oder bummelten durch den Ort. Nach einem Stopp am Wasserfall "Jungfernsprung" fuhren wir durch das schöne Mölltal vorbei an der Reißeck- und Kreuzeckgruppe und erreichten wir wieder den Weissensee.

3. Tag: Weissensee – Schifffahrt – Frigga

Heute entdeckten wir mit Oma Friedel den Weissensee. Gemeinsam spazierten wir entlang des Sees und Oma Friedel erklärte uns einige Kräuter und ihre Anwendung. Auch die eine oder andere Geschichte über Ihr Leben erheiterte unser Gemüt. Die Sonne lacht und wir besteigen das Schiff für unsere Rundfahrt auf dem Weissensee. In einer Seehöhe von 930 m erstreckt sich der Weissensee im Gebiet der Gailtaler Alpen zwischen dem Drau- und dem Gailtal. Mit einer Länge von 11,6 km, der größten Breite von 960m, der tiefsten Stelle mit 99m und einer Fläche von 6,5 km² ist der Weissensee der viertgrößte Kärntner See. Das günstige Klima unterstützt eine einzigartige und reichhaltige Flora. Zwei Drittel des Seeufers sind vor allem im Ostteil des Sees unverbaut und naturbelassen. Im Jahr 2007 wurde der Weissensee zum Naturpark erklärt. Zu einer Besonderheit zählt, dass es keine Straßenverbindung zwischen dem West- und dem Ostufer und somit zwischen den beiden Naturparkgemeinden gibt. Der Kapitän gab uns Informationen und so erfuhren wir auch wie der See zu seinem Namen kam. Er leitet sich von seinem weißen, hellen Rand ab, der ihn umgibt. Der Kalkuntergrund schimmert in Ufernähe bis an die Oberfläche durch. Der Weissensee wurde auch als einer der ersten Kärntner Seen Ring kanalisiert. In Naggl gehen wir von Bord. Ein kurzes Stück mit dem Bus und nach einem kleinen Spaziergang durch den Wald erreichten wir eine alte Mühle. Oma Friedel und Lukas erwarteten uns schon. Ein romantischer Platz zur Mittagspause. Das Feuer war schon angezündet und uns wurde eine leckere Frigga zubereitet. Bei Bier oder Wein schmeckte es besonders gut. Entlang des Weissensee spazierten wir zurück zum Hotel.

4. Tag: Lesach Tal – Lienz

Auf unserem heutigen Ausflug begleitete uns der Hotelchef Peter in das Lesach-Tal. Dieses Tal liegt eingebettet zwischen den Karnischen Alpen im Süden und den Lienzer Dolomiten im Norden im südwestlichsten Teil Kärntens an der Grenze zu Osttirol. In das doch noch etwas verschlafene Tal führt nur eine schmale Serpentinenstraße. Doch nach jeder Kurve stockte uns der Atem über das schöne Tal und die sich immer wieder veränderten Landschaft und wunderschönen Ausblicken. Das Lesach-Tal wurde im Jahr 1991 zu "Europas umweltfreundlichster und naturbelassenster Alpengemeinde" ausgezeichnet. Das historische Zentrum des Tales ist Maria Luggau, gleichzeitig das religiöse Zentrum des Tales und ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Dort werden wir schon von einer Bäuerin erwartet. Sie erzählte uns über das Leben im Tal von damals und heute. Die Menschen hier hatten es nicht einfach und mussten für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten. Wir begannen unseren Rundgang mit dem Besuch der Mühlen: die 5 alten Wassermühlen werden noch immer zum Mahlen verwendet. Im Mühlenmuseum gibt es bäuerliches Werkzeug zu sehen und einen selbstgebrannten Obstler. Die Brechelstube und der Wasserbetrieb sind ebenfalls sehenswert. Eine der Mühlen war noch im Betrieb und wir konnten den Mahlvorang beobachten. Der Müller, ein typisches Original der Vergangenheit, beantwortete unsere Fragen. Wir liefen über  Almwiesen und besichtigten die Marienwallfahrtskirche im ehemaligen Servitenkloster. Die Runde schloss sich mit dem historischen Dorf (Malerei und Baukultur) und dem Besuch im Bauernladen, wo 60 Bauern ihre Produkte anbieten. Nach einer Mittagspause fuhren wir weiter durch das Tal und erreichten Osttirol. Dort besuchten wir die Stadt Lienz.

5. Tag: Nassfeld – Käserei – Millstätter See

Wie voraus gesagt erwartete uns schlechtes Wetter. Einige besuchten am Weissensee den Bauernmarkt. Anschließend fuhren wir zum Nassfeld. Nach einem kurzer Abstecher zum Presseger See erreichten wir über die Paßstraße das Nassfeld und besuchten dort die Käserei Tressdorfer Alm. Nach den interessanten Ausführungen des Senners verkosteten die wir in der Hütte die verschiedenen Käsesorten. Anschließend fuhren wir über die Windische Höhe nach Spittal an der Drau. Es regnete immer noch und es lohnte sich nicht aus zu steigen. 

6. Tag: Malta–Hochalmstraße – Gmünd

Am heutigen Tag wollten wir ins Malta Tal. Ein Blick aus dem Fenster und ein Anruf an der Mautstelle machte uns Mut. Die Wetterprognosen für das Maltatal verhießen bessere Aussichten. Also fuhren wir los. Und wir hatten Glück bei blauen Himmel und Sonnenschein. Die Malta-Hochalmstraße beginnt in Gmünd. Auf 14,4 Kilometern Länge, vorbei an 9 Kehren und durch 6 Tunnel, führt die kühn angelegte Malta-Hochalmstraße von der Mautstelle auf 911 m bis zur Kölnbreinsperre auf 1.933 m Seehöhe. Die zahlreichen Wasserfälle entlang der Malta-Hochalmstraße gaben dem Malta-Tal auch den Namen "Tal der stürzenden Wasser". Nach einer interessanten Fahrt besuchten wir das derzeit weltweit einzigartige 4-D Kino auf 2000m Höhe. Durch die Einbindung aller sechs Sinne erlebten wir das Thema Natur und Technik im 3-D Film „Snowrider" auf eine unterhaltende und einprägsame Art. Ein besonderes Erlebnis. Ein tolles Erlebnis war auch der Ausblick auf dem Skywalk Bella Vista. Wir standen auf einer Glasfläche mit 200 Meter freier Sicht in den nackten Abgrund und rundherum eine atemberaubende Aussicht auf die hochalpine Landschaft der Hohen Tauern. Nur auf dem Skywalk Bella Vista erlebten wir die Architektur der Kölnbreinsperre in all ihren Facetten. Anschließend fuhren wir zur Gmünder Hütte und genossen die verschiedenen Spezialitäten. Die kleine Stadt Gmünd ist immer einen Besuch werd. Ein Bummel durch die Gasen der Altstadt darf dabei nicht fehlen. Nachdem wir im Bus waren begann es zu regnen. Durch das schöne Liesertal fuhren wir nach Spittal an der Drau und zurück an den Weissensee.

7. Tag: Heimreise

Es war eine sehr schöne Reise mit wunderschöner Landschaft, Natur und vielen Erlebnissen. Der Weissensee bietet zu jeder Jahreszeit zahlreiche Möglichkeiten zum erholen, wandern und Rad fahren.

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