Reisebericht: Jahreswechsel in Österreich – Silvester in den Kärntner Bergen

28.12. – 02.01.2013, 6 Tage Rundreise über Silvester mit Weissensee – Nassfeld – Seenrundfahrt – Naggler–Alm – Katschberg


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Mit der längsten Kabinenbahn der Alpen, dem Millenium-Express, schwebten wir dem Gipfel der Sonnenalpe Nassfeld entgegen. In knapp 20 Minuten überwindet die Bahn reichlich 1.300 Höhenmeter. Auf einer Gesamtlänge von sechs Kilometern genossen wir die entspannende Fahrt und ließen uns vom Panorama beeindrucken...
Ein Reisebericht von
Günter Löwe

Reisebericht

Da alle Reisegäste sehr pünktlich am Flughafen Dresden erschienen, konnten wir unsere Reise schon vorzeitig starten. Nachdem am Parkplatz Neukirchener Wald der Fahrerwechsel vollzogen war, ging es mit unserem Stammfahrer Micha zügig über die A72 und A9 nach Münchberg, wo wir die restlichen Gäste an Bord nehmen konnten. Vorbei an München und Salzburg erreichten wir am Nachmittag über die Tauernautobahn fahrend das Tauernmassiv, welches wir im 6,4 km langen Tauerntunnel durchquerten. Durch die Anlage einer zweiten Röhre wurde dieser wie auch der Katschbergtunnel in den vorangegangenen Jahren zu den sichersten Tunneln auf dem Kontinent ausgebaut.
Gegen Abend erreichten wir über eine steile Serpentinenstraße unser Hotel Arlberger Hof am Weißensee. Schon das erste Menü am Abend ließ uns eine kulinarische Woche erwarten. Wir wurden nicht enttäuscht: Die Küche unserer Hotelchefin stand der eines 5-Sterne-Hotels keineswegs nach.
Am zweiten Reisetag starteten wir gegen 9.00 Uhr. Nach einer Fahrt über den 1077m hohen Kreuzbergsattel erreichten wir Hermagor. Die Bezirkshauptstadt liegt an der Einmündung des Gitschtales im Gailtal. Nach nur wenigen Kilometern im Gailtal aufwärts fahrend kamen wir nach einer knappen Stunde in Tröpolach an. Massen von Skifahrern standen an den Kassen der Milleniumsbahn. Dank unserer telefonischen Vorbestellung erhielten wir die Tickets aber sehr schnell. Nach längerem Anstehen erwischten wir schließlich auch einen Platz in einer der Gondeln. Die Fahrt hinauf zur 1919m hohen Madritsche schaffte die Seilbahn in 17 Minuten. Dort oben empfing uns strahlender Sonnenschein. Staunend erlebten wir, wie Kinder im Kindergartenalter schon gekonnt die steilen Abfahrten meisterten.
Rückfahrt zur Tressdorfer Alm auf 1590m Höhe, wo im Ofenstübel schon Plätze für uns reserviert waren. Gestärkt fuhren wir dann zu Tal. In einer dreiviertel Stunde erreichten wir danach unser Hotel.
17.00 Uhr war ein großer Teil unserer Gäste zur Fackelwanderung mit der 70-jährigen Oma Friedel bereit, einer sportlichen Dame, die im selben Jahre noch den Großglockner bezwungen hatte. Sie führte uns auf das Eis des Weißensees und erzählte uns viel Wissenswertes über den Ort und das Hotel. Natürlich hielt sie für uns auch einen Obstler zum Aufwärmen bereit.
Am dritten Tag fuhren wir über Seeboden nach Millstatt, wo wir eine erste Rast einlegten, um die Klostergebäude in Augenschein zu nehmen. Die Weiterfahrt über Radenthein führte nach Bad Kleinkirchheim, welches wir nach kurzem Aufenthalt wieder verließen. Durch das Gegendtal gelangten wir vorbei an Feldsee und Afritzer See nach Villach. Ein Highlight der Reise war zweifellos die Fahrt über die Villacher Alpenstraße zur Rosstratte, wo im Rosstrattenstübl für uns Plätze reserviert waren. Anschließend wurden wir am Aussichtspunkt mit einem Obstler überrascht. Durch unvernünftig parkende PKW wurde unsere Abfahrt leider um eine dreiviertel Stunde verzögert. Ohne die aktive Hilfe von Frau Herkert hätte es wahrscheinlich noch länger gedauert, wofür wir ihr an dieser Stelle herzlich danken möchten. Trotz allem kamen wir noch zu geplanter Zeit in Velden an, wo das Schloss am Wörthersee und das Casino die beliebten Anziehungspunkte darstellten. Über das Gailtal und Gitschtal fahrend erreichten wir dann gegen 17.30 Uhr unser Hotel in Gatschach.
Am Silvestertag empfing uns Oma Friedel in der Hotelhalle. Sie wanderte mit uns über die Seebrücke hinüber zur Talstation vom Sessellift, der uns in sieben Minuten zur Naggler Alm brachte. Eine knappe Stunde führte uns Friedel dann bei einer Rundwanderung um die Alm zu herrlichen Ausblicken und erzählte uns die spannende Geschichte vom versunkenen Hirsch und dem toten Taucher. Nach einer Stärkung mit einer Brettljause traten wir dann die Talfahrt an.
Ausgeruht nahmen wir am Abend das 5-Gänge-Silvestermenü ein, was sowohl ein Augen- als auch ein Gaumenschmaus war. Mit Liedern von Mariella begleitet, tanzten wir ins neue Jahr hinein. Unvergessen wird uns auch das grandiose mitternächtliche Feuerwerk bleiben, welches uns Hotelchef Peter zum Auftakt des neuen Jahres "servierte". Für diese schönen Stunden unser herzlicher Dank an alle Mitarbeiter des Hotels.
Das neue Jahr war noch sehr jung, als wir am Neujahrstag nach dem Frühstück wieder aufbrachen. Durch das Liesertal fuhren wir auf der Bundesstraße 99 nach Gmünd, über uns in schwindelerregender Höhe die Brücken der Tauernautobahn. Einen längeren Aufenthalt in Gmünd gestalteten wir individuell nach Interessenlage. Der größte Teil unserer Gruppe zeigte großes Interesse am ersten privaten Porsche-Automuseum, welches dort 1982 entstanden war. Was viele nicht wussten, Porsche produzierte von 1944 bis 1950 mit 300 Arbeitern in dieser Stadt. Aber auch das Alte Schloss sowie Marktplatz mit Neuem Schloss und Pranger waren gefragte Objekte für die Objektive. Und dann gab es da auch noch ein gemütliches Cafe am Marktplatz....
Danach Anstieg bis auf 1641m. Dort am Katschbergsattel mussten wir kurze Zeit auf die "Pferdekutschenschlitten" warten, die uns in etwa 1750m Höhe durch herrlichen Winterwald mit tollen Ausblicken ins Murtal zur Pritzhütte brachten. Hier möchten wir dem Besitzer des Unternehmens, Herrn Neuschitzer, danken, der uns nach telefonischer Fürsprache den Termin für die Fahrt um eine Stunde vorgezogen hatte, so dass wir die Hinfahrt noch bei Tageslicht erleben konnten.
Nach Verzehr einer zünftigen Jause ging es dann durch den dunklen Winterwald zurück zum Bus, der uns sicher ins Quartier am Weißensee zurückbrachte.
Vier erlebnis- und auch sonnenreiche Tage lagen hinter uns, als wir am sechsten Reisetag unserer Heimat zustrebten.

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