Reisebericht: Rundreise in die Kitzbüheler Alpen nach Tirol – Österreich

05.09. – 11.09.2021, 8 Tage Rundreise in Österreich mit 4–Sterne–Hotel mitten in Kitzbühel – Hahnenkamm – Schifffahrt Zeller See – Zillertal – Sennerei Mayrhofen – Krimmler Wasserfälle – Wildpark Aurach – Wilder Kaiser und Bergdoktor–Tour – Hohe Salve – Hartkaiser – Wochenbr


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So viel Glück muss man erst einmal haben. Eine Woche strahlender Sonnenschein, azurblauer Himmel inmitten eines fantastischen Bergpanoramas. Dazu leckeren Kaiserschmarrn, Germknödel oder Tafelspitz, was das Herz begehrt...
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Sonntag, 05.09.2021: Reise nach Kitzbühel

Unsere Fahrt beginnt am frühen Morgen um 6 Uhr am Flughafen Dresden. Hier steigen die ersten Gäste in den Bus. Ruckzuck sind nach ein paar Stopps auch alle anderen Mitreisenden eingesammelt und los geht's. Unterwegs beschäftigen wir uns damit, was es links und rechts der Autobahn zu sehen gäbe, wenn man denn hier oder dort abfahren würde. Machen wir aber nicht, für uns geht es nach Kitzbühel. Die Gruppe ist bunt gemischt, neun Gäste wollen wandern, 21 Gäste nehmen an der Rundreise teil, elf Gäste wohnen im Resch-Hotel und neunzehn im Q! Hotel Maria Theresia. Und manchmal mischen sich die Gruppen auch.
Am frühen Abend erreichen wir unser Ziel und werden in den Hotels freundlich begrüßt. Wir freuen uns auf die nächsten Tage und sind gespannt, was wir alles erleben werden.

Montag, 06.09.2021 Kitzbühel und Hahnenkammbahn

Nach dem Frühstück begrüßt uns Pepi, der Kitzbüheler Stadtführer, der uns seine Heimatstadt näher bringen wird. Er berichtet über die bayrische Vergangenheit der Stadt und über seine Erfahrungen im Tourismus. Pepi ist der Erfinder der Woche des Grüßens und der Woche des Lächelns. Besonders unterhaltsam wird es , als er uns dynamisch die Abfahrt auf der Streif erklärt. Besonders der Haxenlupfer bleibt uns dabei in Erinnerung.
Nach der Mittagspause treffen wir uns wieder am Q! Hotel Maria Theresia und gehen zu Fuß zur Talstation der Hahnenkammbahn. Hier erwartet uns Susi in Vertretung für Harry, der wegen eines schlimmen Verkehrsunfalls im Stau stecken geblieben ist. Mit der Gondelbahn fahren wir hinauf zum Hahnenkamm. Hier erklärt uns Susi, welcher Berg in welcher Richtung zu sehen ist. Wir haben fantastisches Wetter und eine fabelhafte Aussicht. Während wir zur Abfahrtstation der spektakulären Skirennstrecke Streif laufen, werden wir aufgehalten, weil sich gerade ein Gleitschirmflieger auf seinen Start vorbereitet. Das müssen wir uns ansehen. Erst als dieser mit seinem Gast davon geschwebt ist, wenden wir uns wieder der Streif zu. Wir stehen direkt an der Startstelle, an der sich jedes Jahr ein paar Verrückte in die Tiefe stürzen.
Unser Bergführer Harry ist inzwischen auch eingetroffen und so können wir uns bei der nun anstehenden Wanderung in zwei Gruppen aufteilen - die Anspruchsvollen und die Gemütlichen. Im idyllisch gelegenen Berggasthof treffen wir uns wieder und nach dem Genuss von leckerem Blaubeerkuchen und einer Tasse Kaffee schweben wir mit den Gondeln wieder ins Tal hinab.

Dienstag, 07.09.2021 Westendorf – Kufstein – Jause

Ab heute beginnt für die Wanderer das eigene Programm. Wanderführerin Doris empfängt ihre Gäste am Q! Hotel Maria Theresia. Frohen Mutes und gut gelaunt startet die kleine Gruppe in den Tag. Am Abend kehren alle ordentlich geschafft zurück, verschwitzt und mit roten Bäckchen, aber mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Wandern macht offensichtlich glücklich.

Die Rundreisegäste fahren durch Kirchberg und Brixen im Thale nach Westendorf, wo ein erster Stopp eingelegt wird. Zu Fuß geht es einmal rund um die Kirche und wer will, kann noch einen Blick in die Sennerei werfen. Hier hat Sabine bereits Käsewürfel erstanden, die zurück am Bus, verkostet werden.
Weiter geht es mit: Kennst Du die Perle, die Perle Tirols? Das Städtchen Kufstein, das kennst Du wohl.... Selbstverständlich singen wir gemeinsam das Kufsteinlied, begleitet von Hansi Hinterseer und stimmen uns so auf den Besuch von Kufstein ein.
Vom Parkplatz spazieren wir am Inn entlang und kommen direkt in die bekannte Römerhofgasse. Wir bewundern die bunt bemalten Fassaden und das berühmte Auracher Löchl. Am Ende der Gasse führt eine steile Treppe zum Eingang der Festung Kufstein. Nachdem wir die Eintrittskarten erworben haben, können wir einen gläsernen Aufzug nutzen und gelangen bequem auf die Burg. Diese erobert jeder für sich. Einige genießen das Spiel der Heldenorgel, andere besuchen die multimediale Ausstellung im Fuchsturm, wo ein spannender Film über die Geschichte der Festung berichtet. Zurück in der Stadt ist noch ausreichend Zeit zum Mittagessen oder zum Bummel durch die Souvenirläden.
Am Nachmittag werden wir auf der Wochenbrunner Alm erwartet. Nach einer kurzen Irritation bezüglich der Gästezahlen, findet sich schnell eine Lösung (passt schon) und wir bekommen drei Tische mit beeindruckender Aussicht zugeteilt. Nach geraumer Zeit wird die Jausenplatte mit einer vielfältigen Auswahl an Wurst, Schinken und Käse mit deftigem Schwarzbrot serviert. Gut gesättigt treffen wir am Abend wieder in Kitzbühel ein.

Mittwoch, 08.09.2021: Krimmler Wasserfälle – Zillertalbahn

Von Kitzbühel aus fahren wir über den Pass Thurn zu den Krimmler Wasserfällen. Auf 1274 Metern Höhe legen wir einen Fotostopp ein. Es ist nicht zu übersehen, dass die Pass-Straße eine Hauptverbindung zwischen Tirol und Salzburger Land ist. Viele Pkws und Lastkraftwagen sind hier unterwegs und das Objekt der Begierde, das Schild mit der Höhenmeterangabe befindet sich mitten auf der Straße. Doch alle haben mit mehr oder weniger guten Fotos den Stopp überstanden und wir fahren weiter zu den Krimmler Wasserfällen. Neu ist eine Ausstellung namens Wunderbare Wasserwelten, die erst im letzten Jahr aufwendig restauriert und gestaltet wurde. Keine Frage, dass Eberhardt TRAVEL seine Gäste zusätzlich zu diesem Programmpunkt einlädt. Zu sehen ist das lebensspendende Element Wasser in all seinen Facetten. Es gibt ein Wasserkaleidoskop mit faszinierenden visuellen Effekten, einen Raum mit 3750 Wasserflaschen und viele Informationen rund um das Thema Wasser. Besonderen Spaß aber haben wir im anschließenden Park, wo wir spielerisch mit Wasser experimentieren können. Dieses Erlebnis ist nicht nur für Kinder gedacht. Zu Fuß geht es dann direkt zu den Wasserfällen. Über drei Stufen stürzen sich hier die Wassermassen in die Tiefe. Einige Gäste nutzen die Gelegenheit und wandern bis zur zweiten Stufe hinauf. Bis ganz oben hat es wohl keiner geschafft. Nachdem wir die Kaskaden ausgiebig bewundert haben, treffen wir uns im Café Hanke, wo wir mit dem Blick auf die Fälle unseren Mittagsimbiss genießen.
Am Nachmittag fahren wir mit der Zillertalbahn von Mayrhofen nach Jenbach. Eine alte Dampflok zieht zischend und fauchend die historischen Bahnwaggons über die Gleise. Der Zugführer hat Spaß daran, an jeder Station seine Zugpfeife zu bedienen. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir Jenbach, wo uns Thomas mit dem Bus und frisch gekochtem Kaffee erwartet.

Donnerstag, 09.09.2021: St. Johann – Kaiserbachtal – Fischbachalm – Wilder Käser

Für den Vormittag haben wir ein kleines Zusatzprogramm geplant. Die Kirche von St. Johann und das Zentrum schauen wir vom Bus aus an. Unseren Stopp legen wir an der Aggstein Brennerei ein. Hier werden Edelbrände, Schnäpse und Liköre hergestellt, verkostet und verkauft. Zum Kosten ist es vielleicht noch ein bisschen früh am Tag, aber einkaufen geht immer. Einen hohen Stellenwert nimmt dabei der Jagatee ein, für den die Aggstein Brennerei schlauerweise ein Patent angemeldet hat. Mit vollen Taschen setzen wir unseren Weg fort und fahren zum Kaiserbachtal. An der Mautstelle steigen wir aus und gehen zu Fuß weiter. Eine ganze Stunde lang genießen wir auf dem Weg die fantastische Aussicht. An einigen Stellen sind Schautafeln aufgestellt. Hier werden bekannte Bergsteiger und Kletterer vorgestellt. Und jeder von ihnen hat ein Utensil zur Verfügung gestellt mit der Beschreibung warum und weshalb das Teil eine Bedeutung hat. So gibt es einen Schuh, der auf dem Mont Everest war, eine Sonnenbrille von einem blinden Bergsteiger, der trotzdem seine Augen schützen muss, eine Griffbürste und vieles mehr. Bevor wir zur Fischbachalm abbiegen, besuchen wir die Gedenkkapelle für Menschen, die am Berg zu Tode gekommen sind. Bis ins Jahr 1881 geht das Andenken zurück. Aber auch in den letzten Jahren gab es einige tödliche Bergunfälle im Kaisergebirge. Die Namen derjenigen werden hier festgehalten und einmal im Jahr findet ein Gedenkgottesdienst statt.
Wir widmen uns wieder den schöneren Dingen und kehren in die Fischbachalm ein. Die Karte bietet regionale Speisen und so genießen wir wieder Kaiserschmarrn und Co.
Nur zehn Minuten weiter zu Fuß erreichen wir nach dem Mittagessen die Latschenbrennerei. Wir werden herzlich empfangen und über das gesunde Latschenkiefernöl informiert. Seife und Salbe wandern in unsere Taschen.
Am Nachmittag erwartet uns der Wilde Käser. Wir besuchen die Tiroler Schaukäserei. Nach einem freundlichen Empfang werden wir mit einem Film über den Prozess der Käsezubereitung informiert. Anschließend werfen wir einen Blick in die Produktionsstätte, es folgen Verkostung und Verkauf. Kleiner und großer Stinker - leckerer Camembert und viele Bergkäsespezialitäten sind dabei.

Freitag, 10.09.2021 Kitzbüheler Horn und Wildpark Aurich

Heute werden zuerst die Wanderer transferiert. Ihre Wanderung beginnt am Wildpark Aurach. Thomas und Sabine checken mit Hilfe von Doris die Strecke, denn zum Park geht es eine enge Straße steil bergauf. Schafft das der Bus? Thomas meint - ja. Es sei zwar etwas knifflig, aber: passt schon, wie die Österreicher sagen.
Eine Stunde später beginnt für die Rundreisegäste die Fahrt zum Kitzbüheler Horn. Auch auf dieser Strecke wartet eine Herausforderung auf unseren Busfahrer. Ein ganz schmales Tor muss durchquert werden. Er schafft es, ohne den Bus anzuschrammen - BRAVO!
Begleitet von Johann Strauss Musik schiebt sich der Bus Kurve um Kurve die Panoramastraße hinauf. Auf 1670 Metern Höhe ist es geschafft. Kaum haben wir den Bus verlassen, werden wir von einer freundlichen jungen Frau am Alpenhaus begrüßt. Sie ist die Tochter der Familie, die bereits in fünfter Generation das Alpenhaus betreibt. Die Mutter steht im Souvenirshop und andere Verwandte in der Küche. Wir bekommen Informationen, was wir hier alles unternehmen können und wo welcher Weg entlang führt. Nebenbei ist die junge Frau damit beschäftigt, Porschefahrer darauf hinzuweisen, warum sie da, wo sie parken möchten, nicht parken dürfen. Erst mittags erklärt sich, warum. Für uns ist Freizeit angesagt und einige Gäste wagen sich den steilen Weg zum Alpenblumengarten hinauf. Einige schaffen es sogar noch weiter bis zum Gipfel des Kitzbüheler Horns. Und ein paar Verbliebene machen es sich auf der Restaurantterrasse gemütlich. Wir sind ganz alleine hier. Doch das ändert sich bald. Nach und nach erobern Motorradfahrer die Terrasse. Nein, es sind keine Motorradfahrer - alle fahren Vespa. In Zell am See findet das diesjährige Vespa-Treffen statt, das größte in Europa mit Teilnehmern aus 38 Nationen. Die maximale Teilnehmerzahl ist in diesem Jahr auf 1000 begrenzt und 400 davon treffen sich heute auf dem Kitzbüheler Horn. Respekt vor der Bedienung. Trotz dieses Massenansturms schaffen sie es, die Übersicht zu bewahren und freundlich zu bleiben. Was für ein Ameisenhaufen!
Während sich unser Bus die Panoramastraße wieder hinabschraubt, rauschen auch immer wieder Vespafahrer vorbei. Sie hupen und winken, weil Thomas Platz gemacht und sie vorbei gelassen hat. Nachdem wir auch das schmale Tor wieder unbeschadet durchquert haben, können wir aufatmen und zum Wildpark Aurach fahren. Hier treffen wir auf die Wanderer, die aber lieber bei einem kühlen Bier im Restaurant sitzen bleiben möchten und darauf verzichten, den Hirschen einen Besuch abzustatten. Alle anderen kommen zunächst am Steinbock-Gehege vorbei. Hier erweist uns ein stolzer Bock die Ehre und springt mit einem vollen Satz auf einen Baum, von dem er uns dann von oben herab betrachtet. Etwas weiter grasen dutzende von Rehen, Hirschen, Bergziegen und Esel. Halb drei können wir beobachten, wie alle gespannt auf die Fütterung warten. Die Tiere wissen genau Bescheid. Als der Traktor mit dem Futter kommt, sind schon etliche an den Trögen. Andere beobachten von Ferne aus und warten offensichtlich bis sie dran sind. Ein interessantes Spektakel. Um weitere Tiere des Wildparks zu sehen, muss man einige steile Wege bewältigen. So blinzeln wir noch den Schneeeulen zu und lassen uns bei den Graugänsen sehen. Anschließend bleibt noch Zeit zum Kaffee trinken und Eis oder Kuchen essen, bevor wir nach Kitzbühel zurückkehren.

Sonnabend, 11.09.2021 Heimfahrt

Wir lassen uns Zeit. Eigentlich ist es nicht so weit bis nach Hause. So weit so gut. Die Realität ist eine andere. Wir müssen einige Staus in kauf nehmen und so kommen wir jeweils mit einer Stunde Verspätung an unseren Abholstationen an.

Schlusswort

Liebe Reisefreunde, es hat mich sehr gefreut, mit Ihnen unterwegs zu sein. Ich bedanke mich für alle lieben Worte, die mich zum Abschied erreichten. Ich danke allen für die schöne Zeit und die gegenseitige Rücksichtnahme bei der doch etwas ungewöhnlichen Gruppenkonstellation. Bleiben Sie gesund und reisefreudig! Ihre Reiseleiterin Sabine Letzybyll

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