Reisebericht: Rundreise Kleinwalsertal und Bayern

22.09. – 28.09.2018, 7 Tage Rundreise Deutschland & Österreich: Kleinwalsertal – Riezlern – Schloss Neuschwanstein – Meersburg – Bodensee – Insel Mainau – Nebelhorn – Breitachklamm – Fellhorn – Kanzelwandbahn – Mittelberg


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Eine Reise in die phantastische Bergwelt der Allgäuer Alpen brachte uns viele Höhepunkte. Ob das Schloss Neuschwanstein, die Blumeninsel Mainau am Bodensee oder die zahlreichen Bergbahnfahrten zu den Gipfeln - eine ereignisreiche Reise liegt hinter uns.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Die Fahrt ins Reich der Berge

22.9.2018. Der Sommer will in diesem Jahr nicht weichen. Nach einer recht kurzen Nacht schrillt der Wecker und damit beginnt der schöne Urlaub in den Alpen. Doch zunächst geht es zur Abfahrtsstelle des Busses der uns schon einmal durch einige schöne Ecken der Heimat bringt. Als die Sonne aufgegangen ist sehen wir den Kamm des Erzgebirges und durcheilen bald die grünen Erhebungen Frankens, schon hier ein kleiner Vorgeschmack auf die Impressionen der nächsten Tage.Vorbei an Ulm, wir sehen auch einmal kurz den Turm des Münsters, gelangen wir hinter Memmingen in das Allgäu. Ganz im Hintergrund sind dann schon die Alpen zu sehen die, eine lange Kette bildend, schroff emporsteigen. Bald verlassen wir die Autobahn und in diesem leicht welligen Gebiet zeigen sich uns schon all die Naturschönheiten für die das Allgäu so bekannt ist. Saftig - grüne Wiesen auf denen ganz gemütlich die Kühe grasen, schöne, gepflegte Häuser und über allem ist ein blauer Himmel gespannt welchen nur zarte weiße Wolken zieren. Und der Sommer ist auch hier noch nicht gewichen; das Thermometer zeigt über 25° als wir in das Kleinwalsertal einschwenken und wenig später vor unserem Hotel anlagen. Hier werden wir von Doreen ganz herzlich empfangen und, nachdem wir die Zimmer bezogen haben, genehmigen wir uns einen ersten gemütlichen Spaziergang im beeindruckenden Reich der Berge. Zum Abendessen ist dann unsere Gruppe endgültig komplett und muntere Gespräche lassen uns einander kennenlernen.

Die schroffe Breitachklamm

23.9.2018. An diesem Morgen ziehen dicke Wolken durch das Tal; in der Nacht hat es etwas geregnet und als wir uns aufmachen, sind die Wolken noch nicht gewichen. Das hemmt unseren Tatendrang aber nicht um uns an diesem Vormittag eines der beeindruckenden Naturwunder der Gegend anzuschauen. Im Laufe der Jahrmillionen hat sich der kleine Fluss Breitach tief in das Gestein eingefressen und die Klamm die sich dabei gebildet hat, wollen wir nun besuchen. Am Eingang erwartet uns ein interessanter Film, dann geht es los. Bald rücken die steilen Wände ganz eng zusammen; tief zu unseren Füßen gurgelt der Wildfluss und bald wird es ganz dunkel. Beim Blick nach oben ist der Himmel nicht mehr zu sehen und wie in einer gigantischen Höhle verläuft unser Weg. Etwas beängstigend ist das schon; die Wege sind aber gut ausgebaut und bald treten die Wände wieder zurück und es geht, immer noch entlang des Flusses, hinauf zur Walserschanze direkt an der Grenze Deutschlands zu Österreich.Das Nebelhorn und OberstdorfNur langsam weichen heute die Wolken; die Berge sind aber bis zu den Spitzen frei und somit steht unserer nachmittäglichen Bergtour nichts mehr im Wege. Es geht das Tal abwärts uns bald sehen wir zu unserer Rechten, eingebettet in ein weites Tal, die malerischen Häuser und den spitzen Kirchturm von Oberstdorf. Das ist unser Ziel und bald gelangen wir zur Talstation des Nebelhorns. Wir brauchen auch gar nicht lange zu warten, die Gondel bringt uns hinauf zur ersten Station. Hier sehen wir die schönen Wanderwege, steigen in die nächste Gondel und nach kurzer Fahrt bringt uns eine letzte Bahn ganz hinauf zur Spitze. Hier über der Baumgrenze, auf über 2 000 Metern, bietet sich uns ein Rundblick der überwältigender nicht sein kann. Ringsumher schroffe Bergspitzen, Bergdohlen umfliegen uns dabei geschickt, und als unser Blick nach Norden geht, sehen wir im Hintergrund die grünen Wiesen des Allgäus - einfach wunderbar. Wir können uns gar nicht so richtig von diesen schönen Impressionen losreisen, aber der Ort Oberstdorf hat schließlich auch noch etwas zu bieten. Und somit geht es mit der Bahn wieder herab; die Sonne ist nun auch da und der Bummel entlang der pittoresken Häuser von Oberstdorf wird zum Genuss und bei immer noch sehr warmen Temperaturen gönnen wir uns ein Eis oder einen Kaffee auf der Terrasse in einem der zahlreichen Restaurants und atmen dabei ganz tief die reine Luft der Berge.

Zur Blumeninsel Mainau

24.9.2018. Mit einem Schlag ist der Sommer verschwunden. Ein mächtiger Sturm fegte in der Nacht über uns hinweg und brachte einen Temperatursturz. Als wir uns früh am Bus treffen tröpfelt es leicht und ein kühler Wind lässt uns etwas frösteln. Aber, auf geht es! Unser Ziel heißt heute Bodensee und auf uns wartet die schönste Insel dieses Gewässers. Ein Stück Weg liegt nun vor uns und das Wetter bessert sich langsam. Bald sehen wir auf unserer linken Seite die mächtige Wasserfläche und in Meersburg gelangen wir direkt zur Promenade. Nun steht uns erst einmal eine gemütliche Schifffahrt bevor; nach einer guten Viertelstunde haben wir dann unser Ziel, die Blumeninsel Mainau, erreicht. Hier werden wir schon von unseren Führern erwartet; auch die Sonne lässt sich nun blicken, ein schöner Rundgang beginnt! Zunächst schauen wir uns die herbstlich - bunte Blütenpracht der Dahlien an. Über befestigte Wege sind wir mittendrin in all diesen Schönheiten und dieser Rundgang hat noch viel mehr zu bieten. Bald gelangen wir auf höheres Terrain um hier die uralten und gigantischen Mammutbäume zu bewundern. Viel erfahren wir über den Fleiß der Menschen die dieses hohe Naturgut pflegen. Dann verabschieden sich die Führer und bis zur Abfahrt des Schiffes verbleibt noch Zeit für den Besuch weitere Höhepunkte der Blumeninsel. Besonders eindrucksvoll ist das Schmetterlingshaus. Inmitten tropischer Pflanzen umschwirren und die buntesten Falter und wir staunen über besonders große exotisch Schmetterlinge die es bei uns in freier Natur gar nicht gibt. Auch der Besuch des Palmenhauses ist interessant; leider vergehen die Stunden auch hier viel zu schnell. Das Schiff bringt uns wieder hinüber zum Festland und mit dem Bus gelangen wir über die besonders eindrucksvolle Alpenstraße bei schönstem Sonnenschein wieder in das Kleinwalsertal.

Fellhorn und Kanzelwand

25.9.2018. Heute wollen wir noch einmal tief eintauchen in die gigantische Bergwelt der Alpen. Beim Blick hinaus sehe ich die Wiesen vor meinem Fenster leicht vom Raureif überzuckert, bald geht die Sonne auf und der schöne Tag beginnt. Mit dem Bus gelangen wir an Oberstdorf vorbei in ein schmales Seitental; hier befindet sich die beeindruckende Skiflugschanze, ein Fotostopp bringt uns dieses Bauwerk näher. Dann geht es nur noch wenige Kilometer durch den Wald und wir stehen vor der Talstation der Fellhornbahn. Fast kein Wölkchen trübt den Himmel; wir besteigen die Gondel und leise schnurrend geht es bergauf. Oben angelangt sind wir über der Baumgrenze und genießen von hier einen ungetrübten Blick über die mächtige Bergwelt die uns umgibt. Unten im Tal sehen wir den Ort Riezlern wie im Spielzeugland, selbst unser Hotel ist von hier oben gut zu sehen.
Die Wanderfreunde nehmen den Weg auf sich um hinüber zur Kanzelwand zu gelangen, die andern nehmen den Bus und bald langen wir an der dortigen Talstation an. Hier führt nun eine kleine Kabinenumlaufbahn hinauf, ganz gemütlich geht es zur Kanzelwand. Wieder neue Perspektiven, grandiose Ausblicke und der volle Genuss einer unberührten schönen Natur - das sind die Impressionen die wir hier in aller Ruhe genießen können.
Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont entgegen, Zeit um wieder hinunter in das Tal zu fahren.

Neuschwanstein

26.9.2018. Ein weiterer Höhepunkt steht heute ins Haus. Gar nicht weit vom Kleinwalsertal hat sich seinerzeit der Bayernkönig Ludwig II einige Schlösser erbaut. Das wohl spektakulärste wollen wir uns am heutigen Vormittag anschauen. Zunächst ein Stück auf der Autobahn bis Füssen, von hier in Richtung Schwangau und wir langen unterhalb von Neuschwanstein an. Nun geht es zu Fuß weiter; der Weg führt empor und schon beim Aufstieg sehen wir dieses Märchenschloss fast unwirklich am Berge thronen. Hier ist alles auf die Minute organisiert; bald erlangen wir Eintritt und können über die verschwenderische Ausstattung nur staunen. Hier dreht sich alles um nordische Mythologie, kein Wunder Ludwigs Lieblingskomponist Richard Wagner gab mit seinen Werken die Inspiration und so verwundert es nicht, das wir Siegfried, Tristan und Isolde und selbstverständlich auch Lohengrin mit dem Schwan sehen.
Zum Schluss genießen wir noch vom Balkon einen grandiosen Blick auf den See und die Berge, dann geht es wieder hinunter neuen Höhepunkten entgegen.Kloster Ettal
Strahlend blauer Himmel liegt über dem Land; unsere Tour führt uns vom Allgäu hinüber nach Oberbayern, auch hier ist alles landwirtschaftlich geprägt. Über den bekannten Ort Oberammergau, berühmt durch seine Passionsspiele, gelangen wir immer entlang der Ammer nach Ettal. Schon von weitem sehen wir die mächtige Kuppel der Basilika und die großzügigen Gebäude des Klosters. Diesen wunderbaren Ort wollen wir nun besuchen; über den gepflegte Innenhof gelangen wir in die Kirche und kommen dabei aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der reichhaltige Schmuck des Barocks, Illusionsmalerei, Gold und wertvolle Stuckarbeiten zieren dieses Gotteshaus und bringen uns diese wichtige Epoche damit näher.
Alles wirkt so gepflegt, so sauber auch der Ort selbst besticht durch seine schöne Architektur, einfach ein Genuss!
Da nun der Nachmittag schon etwas vorangeschritten und unser Weg noch weit ist, starten wir um noch einmal durch eine romantische Landschaft zu fahren. Wenige Kilometer und wir sind in Tirol angelangt, entlang des Plansees geht es hinauf zum Oberjoch, eine Serpentinenstraße führt uns dann hinunter nach Bad Hindelang und von hier ist es nun gar nicht mehr weit bis zu unserem Hotel. Ein weiterer schöner Tag ist zu Ende gegangen; muntere Gespräche beim Diner lassen ihn noch einmal aufleben.

Ein letzter Tag in den Bergen, Fahrt zum Walmendinger – Horn

27.9.2018. Wir starten gegen neun um schon nach zehn Minuten unser einziges Ziel für heute zu erreichen, den Ort Mittelberg, nahezu am Ende des Kleinwalsertales gelegen. Hier befindet sich auch die Talstation der Walmendingerhorn - Bahn. Auch heute lässt uns Petrus nicht im Stich: keine Wolke am blauen Himmel, warme Temperaturen und die reine Luft die es nur im Gebirge gibt, Herz was willst du mehr!
Und somit begeben wir uns ein weiteres Mal in die Gondel die uns hinauf bringt; bei jedem Meter den wir hierbei gewinnen zeigen sich erneut atemberaubende Panoramen und, oben angelangt, liegt das Reich der Berge vor unseren Augen. Ein Viertelstunde Weg und wir haben das Gipfelkreuz erreicht; der Blick geht zu Tal und entlang der Bergketten vor uns, Augenblicke die man nie vergisst!
Entspannt vergeht die Zeit; manche wagen den Abstieg zu Fuß, die meisten nehmen die Gondel und unten angelangt geht es am zeitigen Nachmittag zurück nach Riezlern wo noch einmal zahlreiche Freizeitaktivitäten möglich sind. Ein kräftiges Mittagessen, ein Kaffee oder Eis, der Nachmittag vergeht und als sich die Sonne langsam aufmacht hinter den Bergen zu versinken, hat sich unsere Reisegruppe versammelt um das letzte Abendessen dieser Reise im Hotel Montana zu genießen. Morgen heißt es nun schon leider Abschied nehmen, schade, die schöne Zeit verging viel zu schnell.

Abschied und Heimfahrt

28.8.2018. Wie schnell sind die Tage vergangen? Der Abschied fällt vielfach schwer, die schönen Berge, das prima Wetter und nicht zuletzt ein nettes und aufmerksames Team vom Hotel Montana lassen uns nur schwer scheiden, doch es muss sein.Wir starten früh; unser Weg ist weit und das Wetter hat sich noch einmal zu seiner Höchstform aufgeschwungen. Sonnenschein und eine ungetrübte Sicht auf die Berge sind letzte Impressionen als wir vom Kleinwalsertal in Richtung Oberstdorf fahren. In der letzten Woche war diese Traumkulisse immer unser Begleiter, die Gedanken gehen zurück an diese schöne Zeit. Doch alles ist endlich, die Heimat wartet mit neuen Aufgaben, die Berge entschwinden und das Betonband der Autobahn lässt uns der Heimat zustreben. Bei Ulm ein erster Abschied, dann geht es weiter nach Sachsen wo uns leider einige Staus behindern, dennoch, mit der nötigen Geduld langen wir dann doch in Dresden an, hier wo vor einer knappen Woche alles begann, endet die Reise.
Die Wagen stehen bereit um die letzte Etappe bis zur Haustür zurückzulegen, der Abschied ist herzlich, die vergangenen schönen Tage sind verflossen, sie werden in unserer Erinnerung weiterleben...
Steffen Mucke
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können.
Jean Paul

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