Reisebericht: Rundreise Österreich – Erlebnisse in der Schladming–Dachstein–Region

14.06. – 20.06.2018, 7 Tage Busreise in die Steiermark mit Hochwurzen – Dachstein – Schladming – Planai – Vögeialm – Steirischer Bodensee – "Auf den Spuren der Bergretter" – Schloss Trautenfels


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Bei dieser Reise wollen wir vor allem die Bergwelt rund um Schladming erkunden. So werden wir zum Beispiel den Dachstein, den Hochwurzen und die Planai „erklimmen“. Aber auch die Bergseen und mehrere Almen der Region stehen auf unserem Ausflugsprogramm.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

14. Juni: Anreise in die Steiermark

Pünktlich 6 Uhr starten die ersten Eberhardt-Reisegäste in Dresden mit mir und Chauffeur Frieder zur Fahrt in die Steiermark. Nach vier weiteren Zustiegen ist die Reisegruppe in Münchberg komplett. Anfangs kommen wir trotz zahlreicher Baustellen auch gut voran. Kurz vor München geht es dann aber nur sehr stockend weiter und bei Bad Reichenhall verbringen wir fast 45 Minuten im Stau. So sind wir erst kurz vor 16 Uhr an der deutsch-österreichischen Grenze und 17.30 Uhr am Hotel in Haus bei Schladming. Hier begrüßt uns Wirt Peter Gürtl herzlich. Schnell sind die Zimmer bezogen und die Koffer werden uns von fleißigen Helfern gebracht. Zum Abendessen treffen wir uns alle im Wintergarten wieder. Ob hausgemachte Ölsardinen oder Kartoffelcremesuppe mit Steirerkas, ob Kalbstafelspitz, Muschelfleisch oder Schmorkartoffeln, ob Erdbeerbowle, Sachertörtchen oder Käse aus der Region - alles schmeckt vorzüglich. Einige unternehmen dann noch einen kleinen Spaziergang, die meisten freuen sich aber schon aufs Bett.

15. Juni: Hochwurzen und Reiteralm

Nach einen guten Frühstück mit Produkten aus der Region wollen wir unseren ersten Berg „erklimmen". Mit dem Bus fahren wir zunächst nach Rohrmoos. Von hier geht es mit der Seilbahn hinauf auf den Hochwurzen. In 1852 m Höhe haben wir einen schönen Blick auf das gegenüberliegende Dachsteinmassiv. Wir spazieren noch bis zum Gipfel des „Kleinen Wurzen", fotografieren Alpenrosen und beobachten die Go-Card-Fahrer. Von der Bergstation aus können wir auch unser nächstes Ziel schon sehen: die Reiteralm. Wie der Hochwurzen,  gehört auch sie zur Skischaukel Schladming-Dachstein-Tauern.
Wir fahren allerdings nicht mit der Seilbahn auf die Reiteralm, sondern über eine enge, serpentinreiche Straße mit dem Bus. Kompliment an unseren Frieder, wie er das meistert! Nach 30 Minuten erreichen wir die 1740 m hoch gelegene Preunegg-Jet-Bergstation. Da es inzwischen Mittag ist, kehren die meisten Gäste in die Grasselhöh-Hütte ein. Danach bleibt noch genügend Zeit für einen Spaziergang um den Reiteralmsee, für Fotos mit dem Schneemann oder einfach nur eine besinnliche Pause zwischen den Alpenrosen. Als wir uns alle am Bus wieder treffen, beobachten wir noch die Kühe, die von den Wiesen zum Stall laufen. Nun beginnt die Busrückfahrt ins Tal mit tollen Panoramablicken zum Dachsteinmassiv, in die umliegende Bergwelt und ins Ennstal.
In Haus erwartet uns schon Peter. Er möchte mit uns noch einen Rundgang durch seinen Heimatort machen. Dabei erfahren wir u.a. woher der Name „Haus" kommt und wie alte Traditionen heute noch gepflegt werden. Wir sehen eine alte Gerberei und den Marmorbrunnen, besuchen den Schlossplatz, die Kirche, den Pfarrgarten und den Friedhof. Besonders beeindruckt sind wir vom Blumenschmuck im Ort. Blumenbaum, Blumenampeln und Blumenpyramiden sind immer wieder Fotomotive für uns. Auch die Balkons und Fenster der Häuser präsentieren Blumen in allen Farben.
Gemütlich laufen wir zum Hotel. Hier nutzen die Gäste die Zeit bis zum Abendessen für einen Besuch im Wellnessbereich oder einen Drink auf der Terrasse.

16. Juni: Schloss Trautenfels und Prebersee

Unser erstes Ziel heute ist Schloss Trautenfels. Es liegt an der Enns auf einem Felsvorsprung am Fuße des Grimmings. Im ersten Stock des Schlosses ist ein umfangreiches und sehr liebevoll gestaltetes Heimatmuseum untergebracht. Hier erfahren wir u.a. Interessantes zum Thema Holz und Wald, lernen die Tiere der Region kennen, können sehen, wie man früher hier lebte und welche Bräuche heute noch gepflegt werden. Wir schauen uns die reich verzierten Prunkräume, den prächtigen Marmorsaal und den Gewölberaum mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert an. Wer genug Puste hat, erklimmt noch den Aussichtsturm und genießt den schönen Blick über das Ennstal von dort oben.
Zum Mittag stärken wir uns am Bus mit Bockwurst und Wiener. Dann geht es durchs Ennstal zurück bis Radstadt und von dort über den Radstädter Tauernpass. Eine landschaftlich sehr schone Fahrt. Vorbei an Mauterndorf und Tamsweg erreichen wir den Prebersee. Hier machen wir einen längeren Aufenthalt. Wir haben Glück, heute findet eines der weltweit wohl einmaligen Preberseeschießen statt. Einige Gäste nutzen die Zeit für einen Spaziergang rund um den alpinen Moorsee, andere lauschen der Volksmusik oder kehren in die urige Ludlalm ein. „Ein schöner Aufenthalt" - so die einhellige Meinung als sich alle wieder am Bus einfinden und es über den Tauernpass zurück zum Hotel geht.
Hier sind wir zu einer Weinverkostung mit Sommerlier Bernadette eingeladen. Sie kredenzt uns fünf österreichische Weine: einen Stadtwein aus Wien, einen Morillon aus der Südsteiermark, einen Rosé von der Neusiedlersee-Region, eine Spätlese und einen Heideboden-Rotwein. Ob man nun lieber trockenen oder süßen Wein mag - für jeden ist etwas dabei. Außerdem testen wir unseren Geruchssinn, lernen den Unterschied zwischen Buschenschank und Heurigen kennen und erfahren, was Avinieren ist. Am Ende wissen wir auch alle, wo sich auf unserer Zunge welche Geschmacksnerven befinden und wie man Wein richtige trinkt: Schauen, Schwenken, Riechen, Trinken. Nun haben wir Hunger und freuen uns auf das Gourmetabendessen.

17. Juni: Dachstein, Mandlberggut und Steirischer Bodensee

Heute wollen wir besonders hoch hinaus, deshalb geht unser Blick schon vor dem Frühstück hinüber zum Dachsteinmassiv. Die Gipfel liegen nicht in den Wolken, so machen wir uns schon 8 Uhr auf den Weg. Durch Ramsau und über die Dachsteinstraße gelangen wir ins Ramsauer Almengebiet. Hier befindet sich die Talstation der Dachstein-Südwandbahn. Mit der rundum verglasten Gondel fahren wir auf eine Höhe von 2700 m. Besonders spektakulär: Einige Gäste nutzen die Möglichkeit, diese Fahrt im Freien auf dem Dachbalkon der Gondel zu machen. Oben angekommen, begeben wir uns zum Dachstein-Skywalk. Er ragt über die 250 m senkrecht abfallende Felswand des Hunerkogels hinaus. Gleich nebenan beginnt der Rundweg um die Dachstein-Gletscherbahn. Die meisten Gäste wagen sich auch auf Österreichs höchstgelegene Hängebrücke und steigen die „Treppe ins Nichts" hinunter. Es bleibt auch noch Zeit für einen Besuch des Eispalastes. So manches bekannte Bauwerk wurde hier detailgetreu aus Eis geschnitzt. Im Gletscherrestaurant wärmen wir uns dann bei Glühwein, Tee und Kaffee auf. Wieder unten angekommen, machen wir unsere Mittagspause im Alpengasthof Hunerkogel oder in der Türlwandhütte.
Gut gestärkt geht es ins Ennstal zurück und von dort weiter zum Mandlberggut. Hier werden wir schon zu einer Führung erwartet. Diese beginnt in der Latschenkiefer-Brennerei. Dort wird die Latschenkiefer zur Ölgewinnung genutzt. Wir erfahren u.a., dass 400 kg Nadeln und Zweigspitzen nötig sind, um ca. einen Liter ätherisches Latschenkiefernöl zu gewinnen. Nun besuchen wir noch die Dachstein-Destillerie, wo wir erklärt bekommen, wie aus frischem Obst edle Brände entstehen. Und natürlich wird auch verkostet. Zur Auswahl stehen Bergwiesenkräutermix, Berggeist oder Zitronengraszirbe und Bischofsmütze, Blaserl oder Rosenlikör. Im kleinen Shop wird dann so Mitbringsel gekauft.
Am Nachmittag wollen wir noch zum Steirischen Bodensee. Frieder bringt uns deshalb mit dem Bus ins Seewigtal. Vom Parkplatz spazieren wir gemütlich zum See. Einige Gäste laufen weiter und umrunden den See, andere können den leckeren Eisbechern im „Forellenhof" nicht wiederstehen.
Pünktlich zum Anpfiff des ersten Spiels der Deutschen Mannschaft bei der diesjährigen Fußball-WM sind wir wieder im Hotel. Die Fußballfans treffen sich natürlich zum gemeinsamen Schauen. Als allerdings Mexiko gewinnt, ist die Stimmung etwas getrübt. Doch das ändert sich bald wieder, denn der Tag wird mit einem Grillabend ausklingen. Das Grillbuffet bietet z.B. marinierte Spare Ribs, Lammschlögel, Schweinesteaks, Bratwürstl und Putenmedaillons. Dazu gibt es die verschiedensten Beilagen und Sauce.

18. Juni: Planai, Vögeialm und Schladming

Bei unseren Fahrten durchs Ennstal haben wir in den letzten Tagen schon mehrmals den Hausberg von Schladming, die Planai, gesehen. Heute wollen wir dort hinauf. Das machen wir gemütlich mit der Seilbahn. Als wir oben ankommen, hüllt sich der Berg in Nebel. Doch bald lichtet sich dieser und wir sehen Häschen in mehreren Varianten, die ins Hopsiland einladen. Einige Gäste laufen zum Gipfel oder umrunden diesen auf dem Panoramaweg. Andere Gäste fahren etwas eher wieder hinunter nach Schladming, um die Planai-Welten zu besuchen. Hier kann man in die Geschichte des Skilaufs eintauchen und auch einen Blick auf die Anfänge der Erschließung von Planai und Hochwurzen werfen.
Nun fahren wir durch die Pongauer Forstau, ein Seitental der Enns. Unser Ziel, die Vögeialm, liegt am Ende des Tales inmitten unberührter Natur auf einer Höhe von 1360 m. Wir kehren zu einer Jause mit Produkten aus eigener Herstellung ein. Uns schmecken Buttermilch, Leberknödelsuppe und Buchteln ebenso wie Saiblingfilet oder Wildsalami-, Almkas- und Rinderschinkenbrot. Gut gestärkt unternehmen wir noch einen Spaziergang auf der Alm, beobachten dabei die Kühe, Schweine, Hühner, Wachteln und Kaninchen.
Den Nachmittag nutzen wir dann für einen Aufenthalt Schladming. Durch das historische Stadttor gelangen wir ins Zentrum. Hier sind vor allem der Hauptplatz mit den blumengeschmückten historischen Häusern und das Rathaus mit dem Park davor sehenswert. An der Schladminger Brauerei, deren Bier einige von uns gern trinken, steigen wir wieder in den Bus und fahren zum Hotel zurück. Im Panoramabad und in der Sauna kann man bis zum Abendessen noch entspannen. Dann erwarten uns u.a. gebeizter Lachs, Steirisches Backhenderl und Apfel-Marzipanstrudel.

19. Juni: Usprungalm und Hauser Kaibling

An unserem letzten Ausflugstag wollen wir eine weitere Alm erkunden: die Ursprungalm. Sie befindet sich am Fuß der Steirischen Kalkspitze in den Schladminger Tauern. Bekanntgeworden ist sie vor allem, da einst Szenen für einen Heidifilm dort gedreht worden. Unser Bus ist allerdings zu lang für die Auffahrt zur Alm, aber wir werden mit einem kleineren Bus auf landschaftlich beeindruckender Strecke bis auf eine Höhe von 1604 m gebracht. Hier haben wir genügend Zeit, auf dem Almdorf-Rundwanderweg zu spazieren. Besonders beeindruckend sind die bunten Blumenwiesen. Nachdem wir uns noch mit den Kühen „unterhalten" haben, kehren wir in die Almhütte ein, dann bringt der Bus uns wieder hinunter ins Tal.
Den Nachmittag nutzen wir für die Auffahrt auf den Hauser Kaibling. Er ist der höchste Berg der Schladminger Skischaukel. Wir gelangen mit der Schladminger Tauernseilbahn, eine der ältesten Seilbahnen in der Steiermark, hinauf. Von der Aussichtsterrasse des Berggasthofes hat man einen tollen Fernblick ins Ennstal und auf die Bergwelt der Dachstein-Tauern-Region. Von hier spazieren einige der Gäste noch zur Kaiblingalm oder sogar zum Gipfel.
Wieder unten in Haus bleibt auch noch Zeit für einen Besuch des Dekanatsmuseums. Dann lassen wir uns letztes Mal kulinarisch beim Abendessen im Hotel verwöhnen.

20. Juni: Heimreise

Schnell sind die Tage in der Schladming-Dachstein-Region vergangen. Wir haben vier Berge „erklommen", mehrere Almen besucht und verschiedene Seen umrundet, haben Schladming, Haus und Schloss Trautenfels kennengelernt, kleine Wanderungen und schöne Spaziergänge unternommen und sind über den Tauernpass gefahren. Und dass alles bei schönem Wetter! Außerdem wurden wir von Familie Gürtl und ihrem Team liebevoll im Panoramahotel betreut.
Mit vielen schönen Erinnerungen und einem süßen Abschiedsgeschenk im Gepäck geht es zurück in die Heimat.

Liebe Reisegäste,

ich möchte mich herzlich bei Ihnen bedanken und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute. Es würde mich freuen, wenn Sie noch oft und gern an unsere gemeinsamen Tage in der Schladming-Dachstein-Region zurückdenken.
Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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