Reisebericht: Singlereise Österreich – Winterwandern im Stubaital

20.01. – 27.01.2024, 8 Tage Winterreise im Stubaital für Singles & Alleinreisende – Fulpmes – Innsbruck – Mieders – in kleiner Reisegruppe mit geführten Schneeschuh– und Winterwanderungen


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Reichlich Schnee, Sonne und eine motivierte Singlereisegruppe sind die beste Mischung für eine gelungene Reise. Dazu gab es eine gemütliche Unterkunft, gutes Essen und einen überaus sympathischen Wanderleiter aus Tirol. Wenn er seinen Husky dabei hatte, war der Hund die Nr.1 in der Gruppe und DAS Fotomotiv. Zum Abschluss besuchten wir Innsbruck und den Bergisel.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise ins Stubaital am 20.01.2024

Früh am Morgen startete der Reisebus in Dresden und unterwegs gab es 3 weitere Zustiege. Zusammen mit den Winterurlaubern fuhren die Teilnehmerinnen unserer Singlegruppe über die A72 und A 9 gen Süden. Bereits vor München staute sich der Verkehr und auch die A99 war stark frequentiert. Unsere beiden Fahrer versuchten immer wieder den Staus auszuweichen. Dennoch büssten wir etwas Zeit ein und kamen später als geplant in unserem Hotel Posthaus in Fulpmes im Stubaital an. 5 Singles reisten mit der Bahn an und waren kurz vor uns im Hotel. Die Zimmer waren schnell verteilt und so trafen wir uns gleich wieder im Foyer zur Jause. Viele Singles kannten sich schon von anderen Reisen und die "Neuen" waren schnell integriert. Wir machten uns mit den Räumlichkeiten vertraut und erkundeten den Weg unter der Strasse hindurch ins Haupthaus. Dann war Zeit fürs Abendessen und das gab es jeden Tag von einem Büffet. Nach dem Abendessen trafen wir uns im Foyer, ich gab die ersten wichtigen Informationen zum nächsten Tag und wir stellten uns vor bei einem Glas Prosecco und stiessen auf unsere bevorstehende Winterwanderwoche an. Alle waren sehr früh aufgestanden und so freute sich jede auf ihr Bett.


Schneeschuhwanderung zum Kloster Maria Waldrast am 21.01.2024 – 7 km und 310 Hm

Gut ausgeruht trafen wir uns zum Frühstück und genossen die große Auswahl am Frühstücksbuffet. Wir konnten auch problemlos unsere Thermoskannen mit heissem Tee füllen. Dann spazierten wir die steile Strasse hinunter zur Bushaltestelle Ortsmitte und fuhren mit unserer Gästekarte kostenlos das kurze Stück bis zur Talstation der Serles Seilbahnen. Da wir im Bus die Klingel nicht betätigt hatten, fuhr der Bus zunächst an der Haltestelle vorbei, dann aber rückwärts zur Haltestelle. Unser Wanderführer Kevin staunte nicht schlecht über unsere morgentliche "Aktion". Er erwartete uns wie abgesprochen auf dem Parkplatz der Seilbahn und hatte Schneeschuhe und Stöcke für uns dabei. Nachdem alles verteilt war, durfte Loki, sein Husky, auch die Box im Auto verlassen und der Hund begrüßte uns ganz aufgeregt.
Wir gingen hinauf zur Kasse, ich löste die Tickets für die Seilbahn und dann schwebten wir lautlos hinauf mit herrlichem Blick hinunter ins Tal. Oben angekommen waren wir überwältigt von dem Ausblick hinunter nach Innsbruck und zur Nordkette, zum Patscherkofel und ins Stubaital. Kevin half uns beim Anlegen und Anpassen der Schneeschuhe und Stöcke und dann ging es los. Zunächst wanderten wir bergan und später durch den Wald mal bergab und mal bergan. Bald kam die Ochsenhütte in Sicht und später das gewaltige Massiv der Serles. Wir wanderten mit den Schneeschuhen durch den hohen Schnee und hatten viel Spass, auch wenn es ganz schön Kraft kostete. Zu Mittag erreichten wir das Kloster Maria Waldrast. Das Wallfahrtskloster liegt auf 1638 m Höhe und gehört zur Gemeinde Matrei am Brenner. Im Kloster sind ein Hotel und ein Gasthof untergebracht. Daneben gibt es eine Kerzengrotte und die Kirche. 1785 hob Kaiser Ferdinand II das Kloster auf. Die Mönche mussten ihr Kloster verlassen und das Inventar wurde versteigert. Bereits 1844 konnte der Servitenorden das Kloster zurück kaufen und wieder aufbauen. Auch kehrte das Gnadenbild 1848 aus Mieders zurück und wurde mit einer Prozession wieder in der Wallfahrtskirche aufgestellt.
Wir kehrten zu Mittag im Klostergasthof ein und probierten typische tiroler Spezialitäten. Für den Rückweg zur Bergstation der Seilbahn nahmen wir den großen breiten Weg. Wieder unten am Parkplatz angekommen, verabschiedeten wir uns von Kevin und Loki und fuhren mit dem Linienbus zurück nach Fulpmes. Den Nachmittag verbrachten die meisten im Schwimmbad und in der Sauna oder erkundeten Fulpmes zu Fuss.


Schneeschuhwanderung von der Brugger Alm zur Schlicker Alm am 22.01.2024 – 8 km, 330 Hm

Heute begann unsere Wanderung am Hotel und führte zunächst mit den Schneeschuhen in der Hand hinauf zur Seilbahn Talstation Schlick 2000. Dort sass an der Kasse eine junge Frau, die es ganz genau nahm und sich von den Seniorinnen der Gruppe die Personalausweise zeigen ließ. Dann schwebten wir hinauf zur ersten Station an der Brugger Alm auf 1362 m Höhe. Dort legten wir die Schneeschuhe an und wanderten alsbald rechts hinein in den Wald. Gleich zu Beginn musste ein Hügel überwunden werden und mit Schneeschuhen war das eine Herausforderung. Die meisten entschieden sich fürs Rutschen auf dem Hosenboden und so hatten wir viel Spass. Dann ging unser Weg wieder durch hohen Schnee und steil bergan durch den Wald. Kevin gab gute Tipps und klappte uns an den Schneeschuhen die "Aufstiegshilfen" runter und später wieder hoch. Unser absolut freundlicher und hilfbereiter Wanderführer fiel so jeden Tag mehrmals vor uns Frauen auf die Knie. Schliesslich erreichten wir wieder den breiten Winterwanderweg und auch bald die Schlicker Alm. Dort erwartete uns eine Teilnehmerin, die zu Fuss auf dem Winterweg die Strecke ohne Schneeschuhe zurück gelegt hatte. An der Schlicker Alm gab es dann als Belohnung einen Schnaps und verschiedene Snacks. Loki war wieder ein willkommenes Fotomotiv und das sogar bei den Gästen, die noch 2 Tage zuvor ihre Angst vor Hunden bekundeten. Danach gings bergab und diesmal nutzten wir alle den breiten Winterwanderweg. An der Brugger Alm kehrten wir zu Mittag ein und dann nahmen wir den Lift zurück ins Tal.
Nach dem Abendessen trafen wir uns im Stubaier Hof und lauschten dem Gesang und den Klängen der Gitarre eines englischen Musikers.


Schneeschuhwanderung Wilde Wasser Weg und Langenbachtal am 23.01.2024 – 7 km , 400 HM

Für heute war im unteren Tal Regen und weiter oben Schneefall angesagt. So tauschten wir die Ausflugstage und fuhren mit dem Bus ins Tal hinauf bis zur Tschangelair Alm. Dort erwarteten uns schon Kevin mit Loki, die Schneeschuhe waren schnell angelegt, schliesslich hatten wir Übung. Nun wanderten wir immer den Wilde Wasser Weg entlang talwärts bis zu einer Brücke und dort querten wir den Rüetz Bach. Danach floss das Wasser durch eine tiefe Schlucht und wurde zum Wilden Wasser. Weiter unten verliessen wir den Bachlauf und stiegen auf zur Strasse, querten diese und stiegen am gegenüberliegenden Hang auf einem Waldweg steil bergan. Ein Hubschrauber kreiste immer wieder über unseren Köpfen und war offenbar auf der Suche nach Jemandem. Es schneite immer noch unaufhörlich und so stapften wir immer weiter bergan durch den hohen Schnee. An einer privaten Alm machten wir Rast und weil heute unser Bergfest war, gab es einen leckeren Zirbenlikör und wieder Snacks. Danach gingen wir noch ein Stück bergan bis wir Sicht zur Bsuchalm im Langenbachtal hatten. Die Sonne versuchte immer wieder durch die dicken Wolken eine Lücke zu finden. Kevin suchte uns einen Weg im hohen Schnee bergab und so erreichten wir den Weg am Langenbach und folgten ihm ins Tal. Beim Langenbach Wasserfall gingen wir über eine Brücke auf die andere Uferseite und dann war es nicht mehr weit hinunter ins Tal und zur Strasse. Wir schnallten die Schneeschuhe ab und begaben uns in die Tschangelair Alm zur Mittagseinkehr. Die Besitzer dieser urigen Alm haben auch Tiere und Fischteiche. Die Empfehlung von Kevin war deshalb, zu Mittag den Fisch zu probieren und das taten auch viele von uns. Aber auch der Kaisersachmarrn war nicht zu verachten. Wir stärkten uns ausgiebig und nach der Mittagspause verabschiedeten wir uns von Kevin und von Loki und fuhren mit dem Bus zurück nach Fulpmes. Heute Abend gab es das kostenlose Angebot für eine Winterwandernacht bei Klaus Äuele und das nutzten wir natürlich. Nach dem Abendessen fuhren wir mit dem Bus hinauf und waren fasziniert vom festlich beleuchteten Geländen. Wir nahmen an der Fackelwanderung teil und hatten viel Freude an den Albhornbläsern, schauten einem Eisskulpturen Schnitzer bei der Arbeit zu, konnten die Hundeschlitten beobachten und fotografierten wie die Weltmeister. Gegen 21 Uhr fuhren wir mit dem Bus zurück nach Fulpmes und spazierten glücklich und zufrieden hinauf in unser Hotel.


Patscherkofel am 24.01.2024 – 7 km, 280 Hm

Für heute war Fön angesagt und nochmals Sonne. So tauschten wir abermals das Programm. Gegen 9 Uhr holte uns ein Kleinbus von Taxi Schöpf am Hotel ab und brachte uns zur Talstation der Patscherkofel Bahn. Zusammen mit Kevin fuhren wir hinauf und mussten überraschenderweise an der Mittelstation die Seilbahn Kabine wechseln. Aber alle waren pfiffig und hatten das bemerkt !! Oben dann legten wir ein letztes Mal unsere Schneeschuhe an und wanderten immer stetig bergan. Durch den Fön hatten wir eine fantastische und klare Sicht hinunter ins Inntal mit Innsbruck, auf die Brennerautobahn, in unser Stubaital und über das Wipptal bis hinein nach Südtirol und damit auf die Alpensüdseite. Der Wind nahm ständig zu und oben am Gipfelkreuz auf 2248 m Höhe blies der Wind uns fast weg. Wir machten unsere Fotos und gingen dann ein Stück zurück bis zum Gipfelhaus. Dort nahmen wir windgeschützt Platz auf einer langen Bank und dort gab es zur Belohnung eine Mozartkugel und Trockenfrüchte. Beim Abstieg auf gleichem Weg hatten wir ständig das prächtige Panorama vor uns und konnten uns kaum sattsehen. Bei der Bergstation auf 1965 Metern Höhe kehrten wir im Patscherkofel Schutzhaus zu Mittag ein und genossen die wohlschmeckenden Suppen und Strudel. Dann nahmen wir die Bahn zurück zum Parkplatz und gaben die geliehenen Schneeschuhe und Stöcke ab. Dort holte uns auch der Kleinbus wieder ab und brachte uns zurück ins Hotel. Nun war Zeit für Schwimmbad und Sauna.


Ersatzwanderung Neustift–Milders und hinauf zur Weber Lois Alm am 25.01.2024 – 8 km, 220 Hm/15 km, 380 HM

Der Fön am gestrigen Tag hatte den Wetterumschwung angekündigt und heute nun sollte es Schneeregen geben. Die ausgeschriebene Tour zu den Telfser Wiesen machte keinen Sinn und so hatten Kevin und ich eine andere Idee. Wir fuhren mit dem Bus nach Neustift und wanderten im Tal der Rüetz nach Milders. Der Weg war teils noch vereist und so kamen die Grödln oder auch Spikes genannt zum Einsatz. Kevin hatte verschiedene Leihmodelle wieder dabei und ein Teil der Gäste auch eigene. Mit den Grödln kamen wir gut und sicher voran. Allerdings war auch Regenkleidung nötig und so wanderten wir tapfer in Regensachen und mit Regenschirmen. In Milders wechselten wir die Seite und gingen am anderen Ufer ein Stück zurück und dann im Wald steil bergan hinauf zur Weber Lois Alm. Kevin hatte uns in der Alm angemeldet und so war der Ofen schon angeheizt und ein frischer Kirschkuchen gebacken für uns. Die Alm wird seit dem Tod des Besitzers von Mutter und Tochter Neuhäuser geführt und die beiden sind ein perfektes Team. Wir hatten den urigen Hüttenraum ganz für uns alleine, konnten die Sachen trocknen und die leckeren Speisen und Getränke geniessen. Kevin übergab jeder von uns zur Erinnerung an unsere gemeinsamen Wanderungen 2 Fotos und wir bedankten uns natürlich auch ganz herzlich bei ihm für seine hervorragende Betreuung. Gut gestärkt wanderten wir auf der Strecke der Rodelbahn hinunter nach Neustift und dort verabschiedeten wir uns sehr herzlich von Kevin. 10 Singles nahmen dann den Bus zurück nach Fulpmes und 5 wanderten mit mir über nochmal 7 km zurück zu unserem Hotel. Dort war dann immer noch Zeit für einen Kurzbesuch im Schwimmbad und in der Sauna.
Wegen des Bahnstreiks konnten unsere 5 Mitreisenden nicht mit dem gebuchten Zug nach Hause fahren und so organisierte ich über Eberhardt Travel, dass sie mit uns im Bus zurück fahren konnten am Samstag.


Innsbruck und Bergisel am 26.01.2024 – 7 km und wenige Hm

Heute hatten die Wandersachen Pause. Wir gingen nach dem Frühstück hinunter zur Bushaltestelle und fuhren nach Innsbruck. Am Bahnhof erwartete uns Christian, unser Stadtführer, und mit ihm spazierten wir zur Maria Theresia Strasse ins Stadtzentrum. Er berichtete sehr kurzweilig über seine Stadt und zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Von der Annasäule gings zur alten Stadtmauer und in die Touristinformation - einst der Pferdestall der Habsburger, dann in einen alten Innenhof - einst die erste staatliche Schule unter Maria Theresia, weiter zum Inn mit Blick hinüber zur Nordkette, zum Hotel Goldener Adler und natürlich zum Goldenen Dachl. Den Stadtturm und die Bergiselschanze sahen wir nur in der Ferne. Dann folgten Hofburg und Dom und die Hofkirche von aussen und schliesslich endete die Führung wieder vor dem Goldenen Dachl. In der kurzen Freizeit suchte sich jeder etwas zu Essen und danach fuhren wir gemeinsam mit dem Fahrstuhl im Neuen Rathaus hinauf ins Cafe, um den tollen Ausblick auf die Stadt und die umliegenden Berge noch einmal zu geniessen. Mit der Strassenbahn Linie 1 fuhren wir bis zur Endhaltestelle an der Basilika Wilten und wanderten von dort hinauf zum Bergisel. Wir sahen das Denkmal von Andreas Hofer und gingen dann weiter hinauf zum Bergisel Olympia Stadion. Die imposante Sprungschanze wurde 2002 eingeweiht und das Stadion bietet Platz für 28 000 Zuschauer. Mit dem Schrägaufzug und dem Fahrstuhl im Schanzenturm gelangten wir ganz nach oben und hatten einen fantastischen Blick. Das Cafe im Turm lud zu einer Kaffeepause ein. Es war ein wunderbarer Abschluss unserer Wanderwoche im schönen Tirol. Auf gleichem Weg spazierten wir wieder hinunter und fuhren mit der Strassenbahn zurück nach Fulpmes.
Nach dem Abendessen hatten wir unser "Meeting" in der Stube mit einem Gläschen Zirbenbrand. Wir liessen die gemeinsamen Tage noch einmal Revue passieren, besprachen die Abreise und ich gab Informationen zu weiteren Eberhardt Reisen.


Heimreise am 27.01.2024

Eigentlich konnten wir ausschlafen, aber pünktlich halb Acht waren alle beim Frühstück. Dann mussten die Koffer gepackt werden und bis 11 Uhr der checkout erledigt sein. Danach blieb noch Zeit für einen letzten Spaziergang im Sonnenschein und so nahmen wir ein wenig wehmütig Abschied vom Stubaital. 13 Uhr holte uns Taxi Schöpf ab und brachte uns zum Cafe Zillertal. Dort erfolgte nach einiger Wartezeit der Umstieg in den Eberhardt Bus und dieser brachte uns ganz pünktlich zu unseren Ausstiegsorten.


Schlusswort

Wir haben in den tiroler Bergen im Stubaital und in Innsbruck eine abwechslungsreiche und erholsame Wanderwoche verbracht. Ich danke euch allen ganz herzlich, dass ihr diese Reise gebucht hattet und ich euch begleiten durfte. Ganz besonderer Dank gilt Kevin für seine tollen Wandervorschläge und die perfekte Betreuung.
Bleibt bitte alle gesund, neugierig und reiselustig. Dann freue ich mich auf ein Wiedersehen nächstes Jahr im Kleinwalsertal oder schon früher.
Alles Liebe und Gute und bis auf bald -. Eure Ria

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