Reisebericht: Weihnachtsreise nach Osttirol – Bergweihnacht in Lienz

Alle 18 Gäste, die die Reise in Pforzheim beginnen, sind pünktlich zur geplanten Abfahrt des Busses um 7:30 Uhr an der Güterstrasse, teils mit Zubringertaxis, teils durch Eigenanreise, eingetroffen und werden durch Herrn Peter Wagner herzlich in den Weihnachtsurlaub verabschiedet.
Dann beginnt die Reise, die uns als Erstes zum Busterminal des Flughafens Stuttgart führt, wo wir zwei weitere Gäste aufnehmen. Weiter geht die Reise bei Schmuddelwetter in Richtung München, wo wir an der Raststätte Vaterstetten unseren letzten Gast herzlich begrüßen.
Nun ist die Reisegruppe komplett mit 21 Gästen und unser nächstes Ziel ist das Gasthaus "Kramerwirt" am Irschenberg. Hier sind Plätze zum Mittagessen für uns reserviert und darüberhinaus ist Gelegenheit gegeben, sich etwas die Beine zu vertreten.
An Rosenheim vorbei geht unsere Fahrt gen Süden, und bald können wir die gewaltigen Berge des Kaisergebirges erblicken. Der mondäne Wintersportort Kitzbühel ist nun erreicht aber der anhaltende Regen mit Nebelschwaden auf den Bergen verwehrt uns etwas den Blick zum Kitzbüheler Horn, dem fast 2000 m hohen Hausberg der Stadt.
Auch auf der Weiterfahrt ändert sich das Regenwetter nicht und wir sind froh, zur geplanten Ankunftszeit im Hotel Moarhof einzuchecken
und unser Abendessen als 4-Gang- Menue einnehmen zu können. Hier treffen wir dann auf unsere aus Hamburg in Eigenanreise angekommenden 2 Gäste, sodaß unsere Gruppe nun insgesamt 23 Personen umfaßt.
Alles in allem war es eine angenehme Hinfahrt und die Vorfreude auf die morgige Reise nach Cortina d'Ampezzo begleitet uns ins Bett.

Heute begleitet uns ein örtlicher Reiseleiter, Herr Robert Wieser, zu unserem Ausflug nach Cortia d'Ampezzo, der Olympiastadt von 1956, die sich bereits auf die nächste Winterolympiade 2026 vorbereitet.
Schon die Hinreise an dem Fluß Drau entlang ist ein großes Erlebnis, nicht zuletzt auch dadurch, daß die Sonne von einem wolkenlosen Himmel auf uns herniederscheint - was für ein Kontrast zu dem verregneten Anreisetag !
Wir sind inmitten eines großartigen Alpenpanoramas, rechter Hand türmen sich die Berge des Defereggengebirges, linker Hand die Gebirgszüge der Lienzer Dolomiten. Von Herrn Wieser erfahren wir, daß es in der Region Osttirol 241 Dreitausender gibt - was für eine "Verschwendung"; Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, erreicht gerade einmal 2967 m Seehöhe, also nicht einmal 1 Dreitausender.
Bei Sillian überqueren wir die Grenze zu Südtirol, sind nun in Italien und fahren bis Toblach durchs wunderschöne Pustertal. Und dann dauert es nicht mehr lange und wir sehen das gewaltige Bergmassiv des Monte Cristallo (3221 m) vor uns aufragen. Cortina liegt am Fuße desselben und wird noch eingerahmt auf westlicher Seite von der 3244 m hohen Tofana, der höchsten Erhebung um Cortina herum.
In Cortina haben wir nun genug Zeit, um spazieren zu gehen über den Corso Italia, eine mondäne Fußgängerzone, in der elegante Damen, teilweise immer noch im Pelzmantel und überpflegte Herren entlang promenieren, um zu sehen und gesehen zu werden. Cortina halt. Wir jedenfalls genießen den strahlenden Sonnenschein, mancher von uns nimmt einen italienischen Espresso zu sich (für erstaunliche 1.30 €) und nach dem Vorbeischlendern an Gucchi, Armani, und Rolexläden treffen alle unsere Gäste wieder pünktlich zur Weiterfahrt am Bus ein.
Jetzt fahren wir, mit Eindrücken aus der eleganten Olympiastadt überhäuft und dem Vorschlag unseres Herrn Wieser gerne folgend, zurück durchs Pustertal ins Villgratental, einem wunderschönen vom Villgratenbach durchflossenen Tal in den Hohen Tauern. Am Ende dieses Tales liegt die Gemeinde Kalkstein mit einer sehr urigen bewirtschafteten Hütte, der Badl Alm. Hier hatte uns Herr Wieser angemeldet und jeder konnte tirolerisch warm oder kalt Speisen zu sich nehmen oder auch ein Tiroler Schnapserl trinken.
Auf der Rückfahrt wurde es dann langsam dunkel, im Bus ruhig, wir alle hatten einen sehr erlebnisreichen Tag in sensationeller Umgebung erlebt. Das Abendessen im Hotel ließ dann als 4 - Gang - Menue nichts zu wünschen übrig. Ein toller Tag neigt sich seinem Ende zu.

Heute ist Heiligabend und wir können lange frühstücken. Mit der Stadtführerin für Lienz, Frau Musshauser, ist der Treff für 10:45 Uhr vereinbart. Pünktlich fahren wir mit unserem Bus in die Innenstadt und erleben eine weihnachtliche Stimmung auf dem Lienzer Weihnachtsmarkt. Unsere Stadtführerin führt uns durch die Innenstadt und erzählt uns Interessantes über die Geschichte der Stadt. So sind die ersten Funde einer Siedlung "locus Luenzina" aus dem Jahr 1025 nachweisbar. Leider ging auch in Lienz der 2. Weltkrieg nicht ohne Schäden vorrüber, viele Wohngebäude am Hauptplatz wurden durch Bomben zerstört. Nach dem Krieg hatte der orginalgetreue Wiederaufbau oberste Priorität, sodaß man heute ein charmantes, osttiroler Städtchen vorfindet mit gut erhaltenen Teilen der mittelalterlichen Stadtmauer.
Die Stadtführung endet schließlich am Weihnachtsmarkt, wo an der Liebburg, dem heutigen Rathaus, das letzte Fensterchen vom Adventskalender geöffnet wurde.
Glühweinduft und der gute Geruch von gebrannten Mandeln riecht verführerisch und wer nicht widerstehen konnte...
Zurück im Hotel erwartete uns dann ein weihnachtliches Kaffeetrinken mit Plätzchen in gemütlicher Runde.
Am Abend hatte unser Hotelchef mit seiner Familie zu einem Sektempfang ins Foyer geladen, wo wir den wunderschönen Christbaum bewundern konnten, der übrigens am Vortag auch von einigen unserer Gäste sehr geschmackvoll mit geschmückt worden war.
Wenn auch nicht vom Weihnachtsmann direkt verteilt, bekam jeder unserer Gäste ein kleines Weihnachtsgeschenk überreicht mit besten Grüßen und Wünschen der Firma Eberhardt.
Das Galadinner am Abend mit edlen Speisen und Getränken war dann schließlich der Höhepunkt der weihnachtlichen Feierlichkeiten.

Der heutige Ausflug mit unserem Bus wird begleitet von der örtlichen Reiseleiterin, Frau Kronawetter. Wir fahren nach einem wie jeden Tag großartig gearteten Frühstück, an Nikolsdorf vorbei durch das Oberdrautal immer an der Drau entlang. Wieder sind wir von Bergriesen umgeben, linkerhand die Kreuzeckgruppe mit bis zu 2700 m Seehöhe und rechts das Bergpanorama der Gailtaler Alpen. Das Wetter zeigt sich von seiner schönsten Seite, auch heute wieder Sonnenschein bei blauem Himmel, Kaiserwetter. Das erste Ziel mit einem Ausstieg aus dem Bus ist der Weißensee im Bundesland Kärnten. Dieser See liegt auf einer Meereshöhe von 930 m, was es mit sich bringt, daß dieser See zuverlässig zufriert und dann in der 2. Januarhälfte das weltgrößte Eislaufspektakel auf Natureis stattfinden kann. Von Frau Kronawetter erfahren wir, daß im Jahre 1986 hier die Eislaufszenen zu dem James-Bond-Film "Ein Hauch des Todes" gedreht wurden. Wir dürfen den See in seiner sommerlichen Schönheit erleben, er ist noch nicht zugefroren und bietet uns, auf einer Brücke über den See stehend, phantastische Ausblicke auf das stille Wasser und die den See umgebenden Gailtaler Alpen.
Weiter geht unsere Busfahrt durch das Alpenpanorama in Richtung Hermagor, durchs Obere Gailtal, an Kötschach vorbei ins Lesachtal. Hier beginnt bald eine Bergauffahrt in engen Serpentinen, die von unserem Busfahrer, dem Huib, alle Meisterschaft abverlangt. Er bekommt großen, wohlverdienten Beifall, als wir schließlich oben angekommen sind. Lieber Huib, das war großartig !
Unser nächstes Ziel ist das Kloster Maria Luggau. Ein Franziskanerkloster gegründet 1591 mit einem terrassierten frühbarocken Klostergarten. Nach einem kurzen Halt mit Besichtigung der Klosterkirche fahren wir dann weiter zum Gasthof "Unterwöger" nach Obertilliach, wo wir zu Speis und Trank erwartet werden.
Nach einem kleinen Spaziergang durch Obertilliach mit seinen herrlichen alten Alpenhäusern bringt uns der Bus zurück ins Hotel Moarhof, wo uns alle wieder ein großartiges 4 - Gang - Menue erwartet.
Ein erlebnisreicher 1. Weihnachtsfeiertag geht zu Ende.

Unser heutiges Ziel ist die Pritzhütte am Katschberg im Lungau, einem Bezirk im Südosten des Salzburger Landes.
Frau Kronawetter begleitet uns wieder, sodaß wir unterwegs einiges erfahren über Leben, Lebensart in den Bergen und lokale Geschichtchen aus ihrer Heimat.
Wir erreichen St. Michael im Lungau und steigen um in drei Pferdeschlitten, die uns zur Pritzhütte auf 1800 m Seehöhe bringen werden. Wir haben Glück, denn auf dem überwiegenden Teil der Strecke liegt ausreichend Schnee, sodaß die Schlitten auf Kufen ruhig dahingleiten können. Nur machmal, besonders zu Beginn der Reise, die auf Asphalt beginnt, wird von Kufen auf Räder gewechselt, wofür unsere Schlittenführer die Kurbel ganz schön drehen müssen.
Nach fast einer Stunde Schlittenfahrt, die größtenteils durch Waldgebiet führt, die aber auch immer wieder Blicke freigibt in die Weite der schneebedeckten Landschaft des Lungaus, erreichen wir die Pritzhütte. Hier ist eine Jause für uns angerichtet vom Feinsten und es macht Spaß, mit mehreren Gästen zusammen von einem großen Brettl, die lokalen Spezialitäten von selbstgebackenem Brot, rohem Schinken, Schmalz, kaltem Braten, Käsesorten sowie Paprika, Tomaten, Gurken und anderes genießen zu können. Ein heißer Tee, ein kaltes Bier oder auch ein heißer Jagatee runden den gesamten Brett'l - Jausen - Spaß ab. Anschließend dürfen die Gäste, wenn sie wollen, die nun schon wieder vor der Hütte wartenden Pferde streicheln und sich bei ihnen bedanken für die fleißige Hinfahrt und die nun anstehende Rückfahrt, die etwas weniger Kraftanstrengung bedarf, da es immer leicht bergab geht.
Für die Rückfahrt in unserem Bus wählen wir jetzt bei einbrechender Dämmerung den schnellen Weg über die Autobahn, sodaß wir pünktlich zum Abendessen wieder in unserem Hotel Moarhof eintreffen. Für uns alle war es ein schöner echter Wintertag mit viel Schnee.

Ein letztes, überaus reichhaltiges Frühstück, sodann heißt es Abschied nehmen vom 4 - Sterne - Hotel Moarhof.
Alle Gäste erscheinen pünktlich zur Kofferverladung am Bus und nun geht es auch schon los auf unsere etwa 500 km lange Rückfahrt. Noch einmal geht es vorbei an der Slalom - Rennstrecke am Hochstein, an der am nächsten Tag ein Weltcuprennen der Damen stattfindet.
Auf der Rückreise ist freie Fahrt gegeben, kein Stau hindert uns und so erreichen wir nach einem kurzen Stopp an der Raststätte "Landzeit" schließlich den "Kramerwirt" am Irschenberg, wo eine letzte Mittagsrast vorgesehen ist.
Das Wetter ist prächtig, die Stimmung im Bus ausgezeichnet und viele Gäste äußern sich ähnlich in etwa so:
Lienz, der Moarhof, die wunderschönen Ausflüge, alles das war eine Reise wert.

Im Namen der Firma Eberhardt bedanke ich mich als Ihr Reiseleiter noch einmal ganz herzlich, daß Sie diese Reise gebucht haben, daß Sie so eine nette Reisegruppe waren und verbinde damit den Wunsch, mit Ihnen allen oder auch nur mit dem einen oder anderen von Ihnen mal wieder unterwegs sein zu dürfen.

In diesem Sinne bleiben Sie gesund, bleiben Sie heiter und so weiter und vielleicht gibt es ja ein Nächstesmal mit Ihrem
Reiseleiter

Gerd Pierschek