Reisebericht: Singlereise Winterwandern am Achensee in Tirol

29.01. – 05.02.2022, 8 Tage Winterreise für Singles in Kleingruppe am Achensee mit 5 geführten Winter–/Schneeschuhwanderungen


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14 Singles freuten sich auf eine Winterwoche am Achensee und natürlich hofften alle auf Schnee und Sonne. Wir wurden nicht enttäuscht und bekamen von beidem mehr als genug. Auf Schneeschuhen erkundeten wir die traumhaft schöne, fast unberührte Natur. und lernten viel Neues von den Rangern, die uns begleiteten.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise mit dem Winterurlaubspendelbus nach Achenkirch

Fast alle Gäste hatten für die Anreise den Bus gewählt und so hatten wir schon Gelegenheit, uns kennen zu lernen. Anfangs fuhren wir durch Nebel und Regen, doch schon vor München schien die Sonne und so konnten wir in der Ferne die Alpen sehen. Gegen 15 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft in Achenkirch und bezogen unsere schönen Zimmer in der Sportpension Geissler. Es war immer noch sonnig und so beschlossen wir, nicht erst auszupacken, sondern gleich noch zu einem kleinen Rundgang bis zum Achensee aufzubrechen. 18 Uhr gab es dann Abendessen und da erreichten auch die letzten beiden Gäste unsere Gruppe. Nach dem Abendessen stiessen wir mit einem Zirbenlikör auf unsere Winterreise an und alle waren schon sehr gespannt, wie es denn wohl mit den Schneeschuhen an anseren Füssen gehen würde.

Mit der Rofanseilbahn hoch hinaus am 30.01.2022 – 12 km

Nach einem guten Frühstück liefen wir zur nahe gelegenen Bushaltestelle und fuhren mit unserer Gästekarte als Ticket nach Maurach. Das Wetter war besser als vorher gesagt und so nahmen wir die Seilbahn hinauf auf das Rofanmassiv. Zu meiner Überraschung waren nur wenige Urlauber mit uns in der Seilbahn unterwegs und auch oben nur wenige Skifahrer. Wir nutzten die Ruhe und stellten uns erst einmal einander vor. Eigentlich wollten wir zum Adlerhorst hinauf laufen und von dort oben einem Adler gleich 200 Höhenmeter wieder in die Tiefe sausen an einem Seil. Wegen zu starkem Wind war aber der Adlerflug nicht möglich. So nutzten wir den bestens präparierten Winterwanderweg für unseren Rundgang bergauf und bergab über das riesige Rofanplateau. Anfangs lag noch eine hohe Wolkendecke über uns und darunter hatten wir aber eine gute Sicht auf die umliegenden Berge. Im tiefen Schnee wurden viele Fotos gemacht und gegen Mittag kehrten wir in der Erfurter Hütte ein und genossen die tiroler Spezialitäten. Nach der Mittagspause wurde das Wetter immer besser und die Sonne schien. So wanderten wir den gleichen Weg noch einmal und hatten eine grandiose Fernsicht bis hinunter ins Inntal, zu den Zillertaler und Stubaier Alpen und sogar die Gipfel auf dem Alpenhauptkamm waren gut zu erkennen. Gegen 15 Uhr fuhren wir mit der Seilbahn wieder hinunter nach Maurach und dann gleich zurück nach Achenkirch oder eine Stunde später nach dem Besuch der Sportgeschäfte in Maurach. Kurz vor 18 Uhr trafen wir uns und gingen gemeinsam zum Traditionsgasthof Fischerwirt am Achensee. Dort war für unsere Gruppe der Weinkeller reserviert und ein fulminantes 4 Gänge Menue bestellt. Auf den Fotos habe ich die Speisen beschriftet und dabei lief mir das Wasser wieder im Munde zusammen...Für den Heimweg bekamen wir Fackeln und so endete der Sonntag ganz romantisch.

Schneeschuhwanderung von Achenkirch ins Oberautal und zum Stod Wasserfall am 31.01.2022 – 10 km

Heute konnten wir etwas später starten und gingen wieder zu Fuss zum Fischerwirt. Dort erwartete uns schon Lisa, eine Rangerin aus dem Nationalpark Karwendel. Lisa ist gebürtige Thüringerin und lebt seit 3 Jahren in Tirol. Von ihr bekamen wir unsere Schneeschuhe und Stöcke und auf einer Wiese am Achensee wurde alles angepasst. Nun konnte es losgehen. Es begann stärker zu schneien und die ersten Meter mit den Schneeschuhen waren schon sehr ungewohnt. Im Gänsemarsch liefen wir vorbei am Caravan Park hinein ins Oberautal. Lisa informierte uns über den NP Karwendel, die Tiere und Pflanzen und sie berichtete über ihre Arbeit. Teilweise liefen wir durch sehr hohen Schnee, dann wieder auf verharschten Wegen und ganz allmählich freundeten wir uns mit unseren Schneeschuhen an. Am Stodwasserfall konnten wir Wasseramseln beobachten und unterwegs auch schon die ersten Spuren der Wildtiere erkennen. Nach gut 2 Stunden waren wir zurück am Parkplatz und gaben unsere Schneeschuhe und Stöcke wieder ab. In unserer Pension aßen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und dann brachen wir nochmals auf zu einem Ortsrundgang durch Achenkirch in nördliche Richtung. Wir liefen vorbei an den Christlum Liften und dann auf dem Karwendelweg immer am Waldrand entlang. Wieder unten auf der alten Dorfstrasse sahen war die Miniaturkirche und im Ortszentrum das historische Posthotel. Der Pfarrkirche statteten wir eine Innenbesuch ab und dann fanden wir den Weg hinauf zur kleinen Annakirche auf einer Anhöhe. Auch die Annakirche war offen und so konnten wir das Innere besichtigen und für das Gelingen unserer Reise Kerzen spendieren. Während unseres Rundganges schneite es ununterbrochen und auch für die kommende Nacht wurde starker Schneefall angekündigt. Wieder zurück in unserer Pension gab es dann bald Abendessen und das hatten wir uns redlich verdient. Fortsetzung folgt....

Schneeschuhwanderung von Pertisau in die Tristenau/Gelände des Golfplatzes und nachmittags zum Vitalberg am 01.02.2022 – 9 km

Unsere nächsten 3 Schneewanderungen begannen immer in Pertisau am Langlaufstüberl. Dorthin gelangten wir ganz bequem mit dem Linienbus und unserer Gästekarte als Ticket. Auf allen 3 Wanderungen wurden wir vom Ranger Sebastian begleitet und er hatte es besonders bei den ersten beiden Touren sehr schwer. Es schneite ununterbrochen und er musste im hohen Schnee die Spur legen für uns. Da zu dem starken Schneefall auch noch Sturm kam, gingen unsere Schneeschuhtouren oft durch den Wald, oder in geschützten Flussbetten. Es war ein unvergessliches Erlebnis, in dem frischen, hohen Schnee mit unseren Schneeschuhen unterwegs zu sein. Aber es war auch anstrengend und so kehrten wir meist nach den Touren im Langlaufstüberl ein. Unsere erste Tour führte in die Tristenau, einmal um das Gelände des Golfplatzes herum. Spuren von Wildtieren sahen wir kaum, weil sie immer gleich wieder zugeschneit wurden. Aber Sebastian konnte uns eine Fichtengallwespe zeigen und viel Interessantes zum Wald in diesem Gebiet berichten. Am Nachmittag wanderten wir ohne Schneeschuhe durch Pertisau zum Museum Vitalberg. Dort wird die Geschichte des Ölschieferabbaus sehr anschaulich erzählt. Jeder bekam ein Audiogerät und so konnten wir in aller Ruhe durch die Ausstellungsräume schlendern und am Schluss noch einen interessanten Film sehen. Auf grund des immer noch anhaltenden Schneefalls wurde es bald dunkel und so konnten wir im Zentrum von Pertisau noch die großen beleuchteten Figuren bestaunen. Dann gings mit dem Bus zurück nach Achenkirch und zum Abendessen in unserer Sportpension Geissler.

Schneeschuhwanderung von Pertisau im Falzthurntal und nachmittags in die Edelbrennerei am 02.02.2022 – 10 km

Es schneite immer noch, als wir wieder zu unserer Schneeschuhwanderung ab Pertisau aufbrachen. Inzwischen hatte man einige Täler wegen Lawinengefahr gesperrt. Sebastian war immer sehr gut informiert, wo unbeschwertes Gehen möglich war und so führte er uns im Flussbett des Falzthurnbaches bergauf. Wieder ging es durch sehr hohen frischen Schnee und diesmal lernten wir die Hochwasserschutzeinrichtungen im Bachbett kennen. Auch zeigte uns Sebastian das "Werk" eines Schwarzspechtes und berichtete von der langen Zunge dieser Vögel und wie sie so die Schädlinge aus dem Baum "bergen" können. Nach einer kurzen Stärkung fuhren wir mit dem Bus nach Maurach und besuchten dort die Edelbrennerei Kostenzer. Der Junior Chef führte uns zu den Brennanlagen und in den Keller, wo zahlreiche Fässer lagerten. Danach probierten wir die edlen Brände und Liköre. Und ja, der Unterschied zu den im Supermarkt gekauften Spirituosen wird zu erschmecken. Aber diese Brände hatten auch einen anderen, höheren Preis. Recht beschwingt gings dann zurück zur Bushaltestelle und mit dem Bus nach Achenkirch. Da hatten wir kurz Zeit zum Umziehen und/oder Ausruhen und kurz vor 18 Uhr brachen wir auf zu Fuss zur Talstation der Christlum Lifte. Ich nahm die vorbestellten Schlitten in Empfang und löste die Tickets - nachdem wieder alle Impfpässe kontrolliert waren - und dann gings auch schon hinauf zum Christlum. Fast alle hatten einen Schlitten dabei, nur 4 entschieden sich, auch bergab doch lieber wieder dem Sessellift zu nehmen. In der Christlumalm stärkten wir uns bei einem zünftigen Abendessen und dann wurde es ernst. 4 wanderten wieder hinauf zur Bergstation des Lifts und alle mit Schlitten fuhren die 3,5 km lange Rodelstrecke hinunter ins Tal. Es war ein toller Spass und Gott sei Dank waren nicht zu viele Rodler unterwegs. Wir gaben die Schlitten zurück und spazierten zurück zum Hotel.

Endlich wieder in der Sonne Schneeschuhwandern ab Pertisau am 03.02.2022 – 10 km

Schon der erste Blick am Morgen aus dem Fenster liess unsere Herzen höher schlagen. Es schneite nicht mehr und die Sonne vertrieb den Nebel aus dem Tal. Noch einmal nahmen wir den Bus nach Pertisau und dort erwartete uns Sebastian zu unserer letzten gemeinsamen Tour. Bei Sonnenschein waren auch deutlich mehr Menschen unterwegs mit Langlaufski, zu Fuss und wir wieder mit Schneeschuhen. Die heutige Tour war deutlich länger und ging auch schon mal bergan und bergab durch den Wald im Pletzachtal. Sebastian berichtete über die Fütterung der Wildtiere. Unser Ziel war die Pletzachalm, wo wir einkehrten und in der Sonne auf der Terrasse sassen. Zurück gingen wir unten im Flussbett des Pletzbaches und wieder zurück in Pertisau verabschiedeten wir uns von Sebastian und dankten ihm herzlich für seine Mühen im hohen Schnee und die vielen interessanten Informationen. Danach kehrten wir im Langlaufstüberl ein auf eine ausgiebige Jause. Wieder mit dem Bus fuhren wir zurück nach Achenkirch und nahmen unser Abendessen in der Sportpension Geissler ein.

Letzte Schneeschuhwanderung ab Achenkirch zur Falkenmoosalm am 04.02.2022 – 11 km und 430 Höhenmeter

Bei unseren Schneeschuhwanderungen hatten wir das Pensum von Tag zu Tag gesteigert und heute nun folgte zum Abschluss unsere "Königsetappe". Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus gen Norden ans Ende von Achenkirch und dort startete am Wanderparkplatz Falkenmoos unsere Schneeschuhtour. Diesmal waren wir nur 9 Singles und Marina unsere Rangerin für die Tour. Wir hatten Übung und so ruckzuck unsere Schneeschuhe angelegt und schon gings steil bergan über den ersten Skihang. Weiter führte der Weg durch den Wald und auf einer Lichtung gab es die letzte Lektion zu den Wildtieren. Zur Demonstration hatte Marina das Geweih eines Hirsches, das Geweih eines Rehbocks sowie die Hörner von Gemsen dabei. Auch Füsse dieser Tiere und ihre Losungen konnten wir bestaunen. Dann gingen wir weiter und bald kam der letzte steile Hang in Sicht, den wir in großen Schleifen hinauf stiegen. Mit den Schneeschuhen anden Füssen, machte das richtig Spass, denn man rutschte nicht zurück und kam so gut voran. Endlich oben an der Falkenmoosalm wurden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt und natürlich gab es auch wieder etwas hochprozentiges und Trockenobst dazu. Nach vielen Fotos stiegen wir wieder bergab und waren glücklich über diesen gelungenen letzten Tag mit Schneeschuhen. AmParkplatz verabschiedetn wir uns von Marina und auch Lisa, die parallel mit einer anderen Gruppe unterwegs war. Wir wanderten ein Stück durch Achenkirch und fuhren weiter mit dem Bus zu unserem Hotel. Zuvor besuchten wir ein Sportgeschäft. Nun musste der Koffer gepackt werden und 18 Uhr trafen wir uns zum letzten gemeinsamen Abendessen.

Heimreise nach einem letzten Rundgang bei Sonnenschein am 05.02.2022 – 10 km

Nach dem Frühstück stellten wir unsere Koffer in den Keller und wanderten anschliessend auf dem Winterwanderweg Richtung Stod Wasserfall und Gamsalpsteig. Auf dem Rückweg hatte ein Bauer seine Kühe nach draussen gelassen und die Tiere genossen die Sonne und den Schnee. 12 Uhr nahmen wir im Seeeck unser letztes gemeinsames Mittagessen ein und genossen besondere tiroler Spezialitäten und den ausgezeichneten Service im Lokal. Da sich unsere Busabfahrt verspätete, machten wir nochmals eine kleine Runde zum Achensee und zurück zum Hotel. 15 Uhr endlich fuhr unser Bus ab und die Fahrt über den Achenpass und entlang des Tegernsees konnten wir aufgrund des starken Verkehr geniessen und alles in Ruhe aus den Busfenstern betrachten. Bei Holzkirchen erreichten wir die Autobahn und von da an ging es flott nach Hause. So erreichten wir etwas vorfristig unsere Aussteigsstellen und nun hiess es endgültig ade zu sagen.

Schlusswort

Meine lieben Singles,

wir durften zusammen eine erlebnisreiche Woche bei viel Schnee und Sonnenschein in Tirol verbringen. Das Wetter war perfekt für unsere Unternehmungen und die Schneeschuhwanderungen für viele von euch sicher eine neue Erfahrung. Mir hat es sehr viel Freude bereitet, mit euch unterwegs zu sein. Und ich danke euch ganz herzlich, dass ihr diese schöne Reise bei Eberhardt Travel gebucht hattet.

Für das Jahr 2022 wünsche ich euch alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und bleibt reisefreudig. Viele schöne Reisen warten auf euch und ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns auf einer dieser Reisen wieder sehen.

Bis dahin alles Gute und liebe Grüße von

Ria

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Gaby,
danke für deine Rückmeldung und alles Gute von Ria

Ria Heilmann
11.02.2022

danke für die schöne erinnerung, liebe ria!

gaby bretschneider
11.02.2022