Reisebericht: Rundreise in der Wachau – Österreichs romantisches Donautal

06.10. – 12.10.2019, 7 Tage Rundreise in der Wachau mit Emmersdorf an der Donau – Krems – Dürnstein – Spitz – Melk – St. Pölten – Donau–Schifffahrt


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Die Wachau in Niederösterreich ist das Ziel unserer Herbstreise. Wir wollen diese Region an der Donau mit dem Bus, zu Fuß und vom Schiff aus erkunden. Aber auch Ausflüge nach Wien und St. Pölten stehen auf unserem Programm.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

1. Tag Anreise in die Wachau

Gut gelaunt und voller Erwartungen starten die Eberhardt-Reisegäste mit mir und Chauffeur Volker am Morgen in Dresden. Unsere Fahrt führt uns durch Tschechien nach Österreich. Heute am Sonntag kommen wir gut voran. Der letzte Abschnitt unserer Anreise bringt uns über zahlreiche Serpentinen hinunter an die Donau.  Bereits 16 Uhr erreichen wir den Emmersdorfer Ortsteil Luberegg in der Wachau. In „Pichlers Landhotel" werden wir mit einem Glas Wein begrüßt. „Nicht Zuhause und doch Daheim" lautet hier das Motto. Schnell sind die Zimmer bezogen und die meisten Gäste unternehmen noch  einen kleinen Erkundungsspaziergang oder machen erste Fotos vom Hotel. Dann treffen wir uns im Wintergarten zum Abendessen. Zuerst bedienen wir uns am Salatbuffet, dann wird uns ein leckeres 3-Gang-Menü serviert. Danach gibt es noch ein Geburtstagsständchen für einen Reisegast aus unserer Gruppe und wir lernen Kurt kennen, unseren örtlichen Reiseleiter für die morgige Wachau-Rundfahrt.

2. Tag Wachau–Rundfahrt

Die romantische Uferlandschaft der Wachau mit schroffen Felsen und sanften Weinhängen, bezaubernden Winzerhäusern und monumentalen Schlössern und Klöstern wollen wir heute kennen lernen. Kurt begleitet uns den ganzen Tag und bringt uns seine Heimat näher. Es geht zunächst über die Donau und wir sehen Schloss Schönbühl und die Burgruine Aggstein. Kurz vor Mautern haben wir auch einen schönen Blick auf Stift Göttweig. Dann wechseln wir wieder  das Donauufer. Unser erstes Ziel liegt in Stein. Wir wollen hier die Wachauer Marillen-Destillerie „Bailoni" besuchen. Der Chef selbst empfängt uns und führt uns durch seinen Familienbetrieb. Dabei erfahren wir, dass das Bailoni-Stammhaus auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Bereits seit 1872 werden hier die Wachauer Marillen destilliert und verarbeitet. Wir begeben uns auf einen Rundgang, der uns  von der Marillen-Anlieferung bis zur Abfüllanlage bringt. Natürlich wird anschließend auch verkostet. Und fast alle nehmen sich ein Fläschchen für zu Hause mit.
Weiter geht es nach Krems. Am Steiner Tor verlassen wir den Bus und laufen hinein in die über 1000jährige Stadt. Zunächst spazieren wir durch die Fußgängerzone. Dabei erfahren wir, was ein Kalmuck-Janker ist und was sich hinter dem österreichischen Ausdruck „Simandl" verbirgt. Es geht dann hinauf zum Hohen Markt und zur Piaristerkirche, die man auch die „kleine Schwester des Stephansdoms" nennt. Über steile Treppen steigen wir hinunter zum Dominikanerplatz und sind bald auch wieder am Steiner Tor. Nun bleibt noch Zeit zur Einkehr in eines der Cafés oder Beisl.
Unser nächstes Ziel ist Dürnstein, die kleinste Stadt in Österreich. Bald sind in der Ferne der blaue Kirchturm und die Burgruine von zu sehen. Wir begeben uns auf die Spuren von Richard Löwenherz und lernen auch den Sänger Blondel kennen. Durch das nördliche Stadttor erreichen wir die verträumten Gassen des Ortes, machen einen Abstecher zum Pranger, zum Stiftshof und in den Hof des Alten Rathauses. Am Renaissance-Schloss - heute ein 5-Sterne-Hotel - haben wir einen schönen Blick hinunter zur Donau und hinauf zum Hungerturm.
Nun besuchen wir noch Weißenkirchen, das man auch das „Herz der Wachau" nennt. Der Ort wird dominiert von der mächtigen gotischen Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert. Einige Gäste erklimmen die Stufen dort hinauf. Weiter geht es durch Spitz, wo wir das Mariandl-Haus sehen. Auf der Rückfahrt zum Hotel erfahren wir von Kurt noch so manch Interessantes zum Weinanbau.
Am Abend sind wir zum Essen in den Heurigen „Haferkast'n" eingeladen. Er befindet sich im Schloss Luberegg, das auch zum Hotel gehört. Beim „Heurigenmenü" lassen wir uns das eine oder andere Gläschen Wein schmecken.

3. Tag Besichtigung Stift Melk

Vom Hotel aus ist unser heutiges Ziel schon zu sehen: das hoch über der Donau liegende  Stift Melk, das als eine Meisterleistung barocker Baukunst gilt. In wenigen Minuten sind wir mit dem Bus dort. Wir steigen vom Parkplatz die Stufen hinunter und spazieren zum Innenhof. Hier beginnt unsere Stiftsführung. Maria Theresia sagte 1743. „Es reuete mich, so ich nit hier gweßn wer". Deshalb sind wir schon sehr gespannt. Zunächst geht es über die Kaiserstiege in den Kaisergang. Im modern gestalteten Stiftsmuseum erhalten wir Einblicke in die Geschichte des Stifts und in das Klosterleben. Wir bestaunen dabei u.a. das älteste Objekt, einen Tragaltar aus dem 11. Jahrhundert. Dann kommen wir in den Marmorsaal und auf die Altane. Hier bietet sich uns ein großartiger Ausblick auf die Donaulandschaft und die Westfassade der Stiftskirche. Anschließend besichtigen wir noch die bekannte Stiftsbibliothek. Die prunkvolle Stiftskirche ist dann der Abschluss und Höhepunkt unseres Rundgangs.
Die meisten Gäste gehen anschließend zur Nordbastei. Hier ist zur Zeit die Ausstellung „Der Fluss" vom Stiftsgymnasium zu sehen. Natürlich fahren wir auch hinauf zur Aussichtsplattform. Von hier aus hat man u.a.  einen schönen Blick auf den Barockgarten, durch den wir auch noch spazieren.
Nun kehren wir ein ins Stiftsrestaurant. Ob Wiener Schnitzel, Frittatensuppe oder Marillenknödel - die Speisekarte bietet für jeden Geschmack etwas. Auch eine Spezialität aus der Steiermark schmeckt lecker: Vanilleeis mit Kürbiskernöl. Gut gestärkt laufen wir vom Stift hinunter in die Altstadt von Melk. Vom Rathausplatz geht es über den Hauptplatz zum Nibelungenlände. Im Wachau-Infocenter kann man sich einen interessanten Film anschauen. Vor allem für Fotografen lohnt sich dann noch ein Abstecher über die Hubbrücke. Da kommt man nämlich an einen Stelle, von der man das Stift Melk gleich zweimal sieht: einmal hoch oben über dem Ort, einmal im Wasser des Donauarms. Nach diesen Erkundungen spazieren einige Gäste zurück zum Hotel, die anderen fahren mit dem Bus nach Luberegg.

4. Tag Entdeckungen in Wien

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Wien. Über die Westautobahn erreichen wir die Stadt, die zu den schönsten der Welt zählt. Unser erstes Ziel ist Schönbrunn. Am Parkplatz begrüßt uns Stadtführer Willi. Mit ihm gehen wir zum Schloss, das Leopold I. Ende des 17. Jahrhunderts als Jagdschloss errichten ließ und unter Maria Theresia Mitte des 18. Jahrhunderts zur Sommerresidenz ausgebaut wurde. Wir umrunden das Schloss und gelangen so in die Garten- und Parkanlage. Hier ist noch alles farbenfroh bepflanzt. Und man hat natürlich einen sehr schönen Blick zum Triumphtor „Gloriette".
Wieder zurück im Bus fahren wir entlang des Wienflusses und vorbei am Nachmarkt Richtung Stadtzenrum. Bald erreichen wir den Karlsplatz mit der Karlskirche und den Schwarzenbergplatz mit dem Hochstrahlbrunnen. Wir kommen vorbei am Schloss Belvedere und biegen auf die Ringstraße ein, eine der schönsten Straßen Europas. Sie wurde nach dem Niederreißen der alten Stadtmauern und Festungswerke 1858 rund um die Innenstadt angelegt, ist 6 Kilometer lang und wird von zahlreichen monumentalen Bauten und Parkanlagen gesäumt. Hier „treffen" wir Beethoven, Mozart, Strauß, Goethe und Schiller. Außerdem sehen wir u.a. die Wiener Staatsoper, die Albertina und das Museumsquartier. Dann verlassen wir den Bus wieder für einen Abstecher zur Hofburg.
Der letzte Abschnitt unserer Rundfahrt bringt uns noch zum Parlament, zum Rathaus und zum Burgtheater. Dann spazieren wir vom Schwedenplatz zum bekanntesten Bauwerk der Stadt, zum Stephansdom. Hier endet unsere Führung, aber noch nicht unser Wienaufenthalt. Einige Gäste nutzen die freie Zeit für eine Fahrt mit dem Fiaker, einige lassen sich im Cafè „Sacher" die gleichnamige Torte schmecken, andere machen einen Bummel über den Graben oder durch die Kärntner Straße. Als wir dann mit dem Bus wieder zum Hotel zurück fahren, gibt es viel zu erzählen.

5. Tag St. Pölten, die Hauptstadt von Niederösterreich

Über die Westautobahn und vorbei an der Schallaburg fahren wir heute nach St. Pölten, seit 1986 Landeshauptstadt von Niederrösterreich. Bald sehen wir das Wahrzeichen der Stadt: das Rathaus, das gleich mehrere Baustile präsentiert. Von hier startet der sogenannte „Hauptstadt-Express". In gemächlichem Tempo fährt er durch die barocke Innenstadt, vorbei am Stadthotel, am ehemaligen Brauhaus und am „Baadhaus". Dann folgt ein Abstecher in den neuen Verwaltungs- und Kulturbezirk. Hier befinden sich u.a. der Klangturm, das Festspielhaus, das Museum Niederösterreich und das Landtagshaus. Über die Wiener Straße geht es zurück zum Rathausplatz. Hier steht heute ein großes Zelt und überall wird gehämmert. Was ist los? Ein Plakat klärt uns auf: Es wird der bundesweit beste Lehrling der Dachdecker, Glaser und Spengler gesucht. Das schauen wir uns natürlich auch mal an. Dann spazieren wir noch zum Domplatz, wo heute der Wochenmarkt stattfindet. Einige Gäste essen hier an den Ständen einen Kleinigkeit, andere besuchen den 77 m hohen Dom. Ein Bummel durch die Gassen beschließt unseren Aufenthalt in St. Pölten.
Am Nahmittag lädt uns der Chef des Hotels, Herr Pichler, zu einer Weinverkostung in die „Fürnberg-Stub'n" ein. Schließlich ist die Wachau das bekannteste Weinanbaugebiet Österreichs. Vor allem Weißweine kommen von hier.  Wir erfahren, was sich hinter den Begriffen „Steinfeder", „Federspiel" und „Smaragd" verbirgt. Dieses theoretische Wissen können wir gleich praktisch anwenden, denn wir probieren einen Grünen Veltliner und zwei verschiedene Rieslingweine. Lustige Geschichten, wie die von der „Wanderbonboniere" die von der „Schöpfung des Mannes" und sogar eine vom „Popel" lassen die Zeit bis zum Abendessen schnell vergehen.

6. Tag Wachau–Schifffahrt

Heute fahren wir noch einmal mit dem Bus nach Krems. Die Donau hüllt sich allerdings in dichten Nebel, das gegenüberliegende Ufer ist anfangs nicht zu erkennen. In Krems gehen wir an Bord des Ausflugsschiffes „Austria". Es beginnt unsere Wachau-Schifffahrt - und das bei inzwischen sonnigem Herbstwetter. Die meisten suchen sich sogar einen Platz auf dem Sonnendeck. Die Laubfärbung hat bereits begonnen und so bieten sich immer wieder schöne Ausblicke. So sehen wir noch einmal aus einer anderen Perspektive auf die kleinen Wachau-Orte und die zahlreichen Weinhänge. In Spitz verlassen wir das Schiff. Der Ort liegt zu Füßen der Burgruine Hinterhaus am sogenannten „Tausendeimerberg". Man sagt, dass der Ertrag dieses Weinberges in guten Jahren bei 1.000 Eimern, das heißt bei 57.000 Litern Wein liegt. Wir bummeln durch die Gassen, schauen uns die barocken Bürgerhäuser an, blicken in die romantischen Innenhöfe und kommen auch zur Kirche, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Interessant ist ebenfalls die Rollfähre, die an einem Seil hängend die Donau überquert. Es bleibt noch Zeit für einen Spaziergang entlang der Donaupromenade, zur Einkehr in eines der vielen romantischen Restaurants und zum Kauf von Wein. Dann holt uns Volker mit dem Bus wieder ab. Einige Gäste steigen bereits im Zentrum von Emmelsdorf aus und spazieren das letzte Stück, andere fahren bis zum Hotel mit und unternehmen dort noch einen Bummel. Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder. Den Auftakt macht heute eine Grießnockerl-Suppe. Beim Hauptgang kann man zwischen Putengeschnetzeltem, Lachs oder Spinat-Palatschinken wählen. Den süßen Abschluss bilden Malakoff-Nockerln. Es wird noch so manches Gläschen Wein oder Obstler getrunken, dann müssen wir unsere Koffer packen.

7. Tag Heimreise

„Sag beim Abschied leise Servus" - schnell sind die Tage in der Wachau vergangen. Ein letztes Mal stärken wir uns am wirklich sehr guten Frühstücksbuffet. Schnell sind die Koffer geladen, wir verabschieden uns von Herrn Pichler und treten die Heimreise an. Im Gepäck haben wir nicht nur sehr schöne Erinnerungen an die Wachau, auch Fotos, Weinflaschen und Marillenprodukte fahren mit uns zurück nach Deutschland.

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