Reisebericht: Österreich – Wien, Steiermark & Burgenland

14.06. – 20.06.2017, 7 Tage Rundreise mit den 4 UNESCO–Welterbestätten Semmeringbahn, Neusiedler See , Stift Göttweig und Wiener Altstadt – Sopron – Gartenschau Tulln – Apfelland – Stubenbergsee


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Bei dieser Reise werden wir vier Berge „erklimmen“, ein „süßes Museum“ erkunden, die stolzen Lipizzaner beobachten, mehrere Schlösser besuchen, mit „Schlumberger“ anstoßen und auch die österreichische Küche kennenlernen.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

14. Juni: Anreise nach Miesenbach

29 Reisegäste machen sich mit mir und Chauffeur Jens am Morgen gut gelaunt auf den Weg nach Österreich. Der kleine Ort Miesenbach in den Wiener Alpen ist unser Ziel. Unsere Fahrt führt uns zunächst nach Tschechien. Wir umfahren Prag und dann weiter auf der D 1. Hier stehen wir dann leider fast eine Stunde im Stau. Auf der Landstraße nach Jihlava geht es aber wieder gut voran. Nach Znojmo machen wir noch eine Pause bei den rauchspuckenden Drachen in Merlins Kinderwelt, dann passieren wir die Grenze zu Österreich. Wir kommen durch das Weinviertel schließlich nach Wien. Auch hier staut der Verkehr in alle Richtungen und wir brauchen fast eine Stunde durch die Stadt. Gegen 19 Uhr erreichen wir schließlich das Hotel „Börsenhof" in Miesenbach. Familie Hornung erwartet uns schon. Nach einer herzlichen Begrüßung werden die Schlüssel „verlost". Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns zum Abendessen wieder. Nach einem leckeren 3-Gang-Menü stoßen wir mit einem „Kaiserspritzer" auf die kommenden Tage an.

15. Juni: Hohe Wand und Hirschenkogel

Schon zum Frühstück begrüßt uns die Sonne und auch der Wetterbricht verspricht einen schönen Tag. Das freut uns besonders, denn heute wollen wir gleich auf zwei Berge. Die „Hohen Wand" ist unser Ziel. Es handelt sich dabei um ein Bergmassiv, für das die steilen Felsabbrüche auf der Südseite namensgebend sind. Wir erreichen dieses Gebirgsmassiv über eine Straße mit engen Kehren. Oben angekommen, spazieren einige Gäste zum Wildgehege und beobachten die Hirsche. Die anderen Gäste gehen zum Aussichtsturm. Danach treffen wir uns alle am Streichelgehege wieder. Unser nächstes Ziel ist der Skywalk. 120 Meter über dem Boden wandeln wir auf dieser spektakulären Aussichtsterrasse. Dabei schweben über uns immer wieder die mutigen Gleitschirmflieger.
Weiter geht es zum Semmering und damit an die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Hier befindet sich die Talstation zum Hirschenkogel, den man auch „Zauberberg" nennt. Mit der Kabinenbahn fahren wir auf 1340 m Höhe. Mit uns unterwegs sind zahlreiche Mountainbiker, die die steilen Abfahrten immer wieder absolvieren. Wir erklimmen lieber den hölzernen Aussichtsturm, von wo man einen besonders schönen Blick auf den Schneeberg und die Raxalpe hat. Einige Gäste verbringen die Mittagspause dann auf der Terrasse des Liechtensteinhauses.
Zurück zum Hotel fahren wir entlang der Schwarza durch das Höllental und weiter durch das Kloster- und das Piestingtal.
Am Abend erwartet uns wieder ein leckeres Menü, das heute mit Marillenknödeln endet. Danach stimmt uns Josef mit einem Vortrag über Wien noch auf den morgigen Tag ein. Die meisten Gäste lassen den lauen Abend dann im Biergarten des Hotels ausklingen.

16. Juni: Wien

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Österreichischen Hauptstadt. Josef begleitet uns auch heute. Vorbei am Schloss Belvedere, mehreren Botschaften und dem Hochstrahlbrunnen - der allerdings ausgeschaltet ist - geht es zur Ringstraße. Hier sehen wir das Hotel „Imperial", das „Grand Hotel Wien, die Karlskirche und die Wiener Staatsoper, treffen aber auch Goethe, Schiller und Mozart.
Am Maria-Theresia-Platz verlassen wir den Bus und gehen zur Hofburg. Unser erstes Ziel ist die Spanische Hofreitschule. Hier können wir die Trainingsarbeit der Reiter mit ihren Lipizzanern beobachten. Das morgendliche Gymnastizieren wird von klassischer Wiener Musik begleitet.
Danach geht es gleich nebenan in die Nationalbibliothek. Der barocke Prunksaal ist 77 m lang, 14 m breit und fast 20 m hoch und wird heute als Museum genutzt. Wir bestaunen die Bücherschränke aus Nussholz, in denen 200.000 Bücher stehen, ebenso das Fresko in der Kuppel und die vier Prunkgloben.
Nun treffen wir uns in der Augustinerkirche, wo Sisi einst geheiratet hat. Von hier aus geht es weiter vorbei an der Albertina, der größten grafischen Sammlung der Welt, zum berühmten Hotel Sacher. Die meisten Gäste nutzen die Niederösterreich-Card noch für einen Besuch im „Haus der Musik". Es gilt als weltweit einzigartiges interaktives Klangmuseum. Auf fünf Etagen des historischen Palais kann man auf eine musikalische Entdeckungsreise gehen. Besonders interessant finden wir die 3. Etage, wo wir den bekanntesten Komponisten begegnen und unser Talent als Dirigent der Wiener Philharmoniker unter Beweis stellen können. Danach ist Zeit für individuelle Erkundungen in Wien.  Einige Gäste spazieren die Kärtner Straße entlang, andere machen einen Abstecher zum „Graben" oder probieren die leckere Sachertorte. Natürlich darf auch der Stephansdom im Besichtigungsprogramm nicht fehlen. Einige Gäste fahren sogar mit dem Lift im Nordturm, der den Zugang zur Pummerin und zur Aussichtsplattform ermöglicht. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf Wien.
Am Nachmittag steht noch Führung durch die Schlumberger Kellerwelten auf dem Programm. Dabei begeben wir uns auf eine Reise von der Traube bis zum prickelnden Mousseux im Glas. Wir wissen nun, was die Begriffe Degorgieren und Dosage bedeuten und lernen auch die hölzernen Rüttelpulte kennen. Natürlich wir zum Schluss verkostet.
Danach fahren wir auf dem „Gürtel" von Wien, sehen dabei die Votovkirche, das Rathaus, das Museumsquartier, die Kunstakademie, die Secession und den Naschmarkt.
Im Hotel serviert man uns am Abend ein Kaisermenü mit Tafelspitz und Kaiserschmarren. Auch heute treffen sich die meisten Gäste zum Abschluss im Biergarten.

17. Juni: Schokomuseum, Schloss Hof, Jagdschloss Eckartsau

Verführerisch süß beginnt unser heutiges Ausflugsprogramm: Am Rand von Wien gibt es seit 2001 das Schokomuseum der Confiserie Heindl. Hier tauchen wir ein in die Welt der Schokolade und verfolgen den Weg von der Kakaopflanze bis zur Praline. Wir erfahren, woher die Kakaobohnen kommen, wie Schokolade entsteht und wie Schokopralinen gemacht werden. Wir „schnüffeln und tasten" uns durch die Räume und naschen gleich an drei Schokobrunnen. Likör- und Maronipralinen, Mozartkugeln und Sisi-Taler, Geleebananen, Haselnuss- und Mandelwaffeln - so manch süße Sache wird für zu Hause mitgenommen.
Unsere Reise führt uns nun durch die „Kornkammer" Österreichs. Unser Ziel ist das Schloss Hof im Marchland. Wir begeben wir uns auf eine Zeitreise in die Epoche des Barock. Noch heute entfaltet der einst von Prinz Eugen kunstvoll gestaltete Landsitz die Pracht vergangener Tage. Im Schloss ist derzeit u.a. eine Ausstellung über Maria Theresia zu sehen. Die Schlossanlage erstreckt sich über mehrere Etagen und ist mit 50 Hektar die größte ihrer Art in Österreich. Außerdem besuchen wir die Orangerie und den Gutshof. Pferde, Schafe, Trampeltiere, Alpakas, Ponys, ja sogar Ziegen mit vier Hörnern und weiße Barockesel haben hier ein Zuhause. Auch Duftgarten, Rosengarten, Bauerngarten, und Gemüsegarten sind sehr interessant. Hier könnten wir sicher einen ganzen Tag verbringen, doch wir wollen noch das Jagdschloss Eckartsau in den Donau-Auen besuchen. Zuerst schauen wir uns kurz in der Waldausstellung um, treffen Hirsch, Wildschwein und Biber. Dann beginnt unsere Führung durch die Räume des Schlosses. Wir begeben uns dabei in die bewegte Zeit von Thronfolger Franz Ferdinand, der hier jagte, sowie von Kaiser Karl, der mit seiner Familie im November 1918 im Schloss Zuflucht suchte.
Auf der Rückfahrt zum Hotel erzählt uns Josef noch so manches vom „Börsenhof". Und nach dem Abendessen macht er uns mit einem Film über Laxenburg schon neugierig auf unseren morgigen Ausflug.

18. Juni: Schlosspark Laxenburg, Franzensburg, Stift Heiligenkreuz, Stilklassen Berndorf

Heute fahren wir zuerst zum Schloss Laxenburg, das ca. 15 km südlich von Wien liegt. Der Schlosspark gilt als Paradebeispiel historischer Gartenbaukunst des 18. Und 19. Jahrhunderts. An der weitläufigen Anlage hatte schon Kaiserin Elisabeth großen Gefallen gefunden. Im Schloss Laxenburg wurde auch ihr Sohn Kronprinz Rudolph geboren. Auch wir spazieren durch die Anlage mit dem beeindruckenden Baumbestand oder fahren mit dem Bähnle. Dann bringt uns eine Seilfähre zum „Schatzhaus Österreichs", wie die Franzensburg genannt wird. Bei einer Führung durch die Räume bewundern wir u.a. die Holzkassettendecken, die Ledertapeten, die Möbel und Skulpturen, die Waffen und vor allem die Glasmalereien in seltenen Techniken. Nach diesem Ausflug in die Lebenswelt der Österreichischen Herrscher geht es zurück zum Bus, wo wir unsere Mittagspause machen.
Unser nächstes Ziel liegt m Wienerwald. Das Stift Heiligenkreuz ist das größte Zisterzienserkloster Europas. Fast 100 Mönche leben derzeit dort. Bei einer Führung kommen wir u.a. in den Kreuzgang, in die Sakristei, den Kapitelsaal und ins Brunnenhaus. Den Abschluss bildet der Besuch der imposanten Abteikirche mit der riesigen Orgel und dem wertvollen Chorgestühl.
Die Krupp-Stadt Berndorf im Triestingtal steht nun auf unserem Programm. Hier befinden sich zwei Schulen, die für ihre Stilklassen bekannt sind. Jedes Zimmer wurde in einem anderen klassischen Baustil ausgestattet. Wir besuchen eine der Schulen und begeben uns dabei auf eine Zeitreise, die uns u.a. ins alte Ägypten, nach Byzanz und in den Barock führt.
Anschließend werden wir noch einen Blick in die imposante Margaretenkirche von Berndorf. Den Innenraum beherrscht ein 20 Tonnen schwerer Hochaltar aus Bronze.
Am späten Nachmittag sind wir wieder in Miesenbach. Da bleibt noch Zeit für einen Spaziergang zur Kirche und zum Gauermannmuseum. Oder man kostet die Spezialität unseres Hotels: gebackenes Eis.
Nach dem umfangreichen Abendessen sehen wir uns heute einen Film über die Wiener Alpen an.

19. Juni: Schneeberg und Raxalpe

Heute schauen wir während des Frühstücks besonders gespannt zum Himmel. Hält sich das schöne Wetter der vergangenen Tage? Ja - auch heute scheint die Sonne! Da steht unserem Ausflug auf die Berge nichts im Wege.
Mit dem Bus geht es über den Aschepass in den Nachbarort Puchberg. Hier befindet sich der Bahnhof der Schneebergbahn. Diese über 100 Jahre alte Zahnradbahn - auch Salamanderbahn genannt - bringt uns in 40minütiger Fahrt auf 1.800 m Höhe. Unterwegs wird ein Halt am Baumgartnerhaus eingelegt. Hier gibt es die leckeren Schneebergbuchteln. Oben auf dem Schneeberg erwartet uns gleich ein Superlativ: Der Bergbahnhof ist der höchste Bahnhof Österreichs. Nur wenige Schritte, dann sind wir am Elisabethkircherl. Außerdem besuchen wir das Kaleidoskop mit multimedialen Vorführungen und die höchstgelegene Galerie des Landes. Hier erleben wir sogar ein „Schneetreiben". Die meisten Gäste spazieren dann auf dem „Paradies der Blicke" mit immer wieder herrlichen Ausblicken in die Bergwelt der Wiener Alpen. Zum Schluss schauen wir noch in das historische Berghaus neben dem Bahnhof. Dann fahren wir mit 19 km/h wieder hinunter nach Puchberg.
Zur Raxalpe, die wir ja vom Hirschenkogel aus schon sehen konnten, wollen wir am Nachmittag. Wir fahren mit der Seilbahn hinauf. Dafür brauchen wir acht Minuten, legen dabei 2160 Meter zurück, wobei die größte Entfernung zwischen Gondel und Boden 60 Meter beträgt. In 1546 m Höhe machen die meisten Gäste erst einmal Mittagspause auf der Terrasse des Berggasthofes. Einige wandern dann noch zum Otto-Haus, andere nehmen einfach nur ein Sonnenbad oder genießen die herrliche Aussicht.
16 Uhr geht es wieder hinunter zum Bus, der uns zum Hotel bringt.
Bergluft macht Appetit - deshalb freuen wir uns schon wieder auf das Menü am Abend. Diesmal serviert man uns die beliebteste Suppe der Österreicher, die Frittatensuppe, danach „Jungfernbraten" und zum Schluss leckere Apfelküchlein mit Erdbeersuppe. Anschließend macht Josef mit uns noch so manche Blödelei. Ein letztes Mal trifft man sich dann zum Tagesausklang im Biergarten.

20. Juni: Heimreise

„Sag beim Abschied leise Servus" - die Tage sind schnell vergangen. Nach einem letzten Frühstück verabschieden wir uns vom „Börsenhof" und sagen Dankeschön für die vorzügliche Verpflegung und die liebevolle Betreuung.
Die Heimreise führt uns auf bekannter Strecke wieder durch Wien und durch das Weinviertel zu unserer ersten Pause in Merlins Kinderwelt. Dann machen wir noch einen Stopp an den Obstständen der Znojmoer Gärtner, fahren nach Prag und schließlich Richtung Deutschland.
Im Gepäck haben wir viele tolle Erinnerungen an die schönen, erlebnisreichen und sonnigen Tage in den Wiener Alpen.
Ihnen, liebe Gäste, wünsche ich für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und noch viele schöne Reisen.
Ihre Martina Pötschke

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