Reisebericht: Österreich – Wien, Steiermark & Burgenland

27.09. – 03.10.2017, 7 Tage Rundreise mit den 4 UNESCO–Welterbestätten Semmeringbahn, Neusiedler See , Stift Göttweig und Wiener Altstadt – Sopron – Gartenschau Tulln – Apfelland – Stubenbergsee


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Abwechslungsreiche Ausflüge, interessante Museumsbesuche, imposante Bergbahnfahrten und natürlich so manch österreichisches Schmankerl - all das erleben wir bei dieser Reise.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

27. September:  „Reisen, reisen, in die weite Ferne, wer hat das nicht gerne, komm doch auch mal mit"

Bereits in Chemnitz beginnt für die ersten Gäste die Reise. Weiter geht es über Siebenlehn und Dresden. In Heidenau und Dohna steigen dann die letzten Gäste zu. Alle freuen sich auf sonnige Herbsttage in Wien und den Wiener Alpen. Und wenn der Wetterbericht hält, was er verspricht, könnte dieser Wunsch in Erfüllung gehen.
Unsere Fahrt führt uns zunächst nach Tschechien. Wir umfahren Prag und dann weiter auf der D 1. Nach Jihlava geht es durch zahlreiche Dörfer. Aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten müssen wir mehrmals an der Ampel warten. Kurz vor der österreichischen Grenze machen wir unsere letzte Pause in Merlins Kinderwelt. Wir kommen nun durch das Weinviertel und schließlich nach Wien. Schon von weitem sehen wir die beiden Hausberge der Stadt: den Kahlenberg und den Leopoldsberg. Vorbei geht es am Fernsehturm und weiter über die Donau. Im Piestingtal erwartet uns dann noch eine „tierische" Überraschung: Unweit der Straße stehen mindestens 20 Gämsen am Hang.
18 Uhr erreichen wir schließlich das Hotel „Börsenhof" in Miesenbach. Familie Hornung erwartet uns schon. Nach einer herzlichen Begrüßung werden die Schlüssel „verlost". Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns zum Abendessen wieder. Nach einem leckeren 3-Gang-Menü stoßen wir mit einem „Kaiserspritzer" auf die kommenden Tage an. Danach stimmt uns Josef mit einem Vortrag über Wien noch auf den morgigen Tag ein.

28. September:  „Wien, Wien, nur du allein...."

Den Stephansdom besuchen, die Hofburg sehen, mit dem Fiaker fahren - das sind heute die Wünsche der Gäste. Am Morgen hüllt sich das Miesenbachtal in dichten Nebel, doch Wien empfängt uns mit Sonnenschein. Wir fahren vorbei am Schloss Belvedere, überqueren den Schwarzenbergplatz, wo der Hochstrahlbrunnen steht, und biegen in die Ringstraße ein. Hier sehen wir u.a. das Hotel „Imperial" und die Wiener Staatsoper. Am Maria-Theresia-Platz verlassen wir den Bus und gehen zur Hofburg. Unser erstes Ziel ist die Spanische Hofreitschule. Hier können wir die Trainingsarbeit der Reiter mit ihren Lipizzanern beobachten. Danach geht es gleich nebenan in den Prunksaal der Nationalbibliothek. Wir bestaunen die Bücherschränke aus Nussholz, in denen 200.000 Bücher stehen, ebenso das Fresko in der Kuppel und die vier Prunkgloben.
Alle treffen wir uns dann in der Augustinerkirche, wo Sisi einst geheiratet hat. Von hier aus geht es weiter vorbei an der Albertina, der größten grafischen Sammlung der Welt, zum berühmten Hotel Sacher. Einige Gäste besuchen nun noch das „Haus der Musik". Es gilt als weltweit einzigartiges interaktives Klangmuseum. Die meisten Gäste nutzen die freie Zeit für eine Fiakerfahrt. Natürlich darf auch der Stephansdom im Besichtigungsprogramm nicht fehlen.
Am Nachmittag steht noch eine Führung durch die Schlumberger Kellerwelten auf dem Programm. Dabei begeben wir uns auf eine Reise von der Traube bis zum prickelnden Mousseux im Glas. Wir erfahren, was die Begriffe Degorgieren und Dosage bedeuten, und können einem „Rüttler" bei der Arbeit zusehen. Dann gibtt es für alle noch Gläschen „Schlumberger".
Im Hotel serviert man uns am Abend - passend zu unserem heutigen Ausflugsprogramm - ein Kaisermenü mit Tafelspitz und Kaiserschmarren. Danach gibt es noch einen interessanten Film zum Thema „Semmering".

29. September: „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen, steigen dem Gipfelkreuz zu"

Heute wollen wir gleich zwei Berge „erklimmen". Die „Hohen Wand" ist unser erstes Ziel. Es handelt sich dabei um ein Bergmassiv, für das die steilen Felsabbrüche auf der Südseite namensgebend sind. Wir erreichen dieses Gebirgsmassiv über eine Straße mit engen Kehren. Oben angekommen, spazieren einige Gäste zum Wildgehege und beobachten die Hirsche, die allerdings recht müde sind. Die anderen Gäste gehen zum Aussichtsturm. Von dort kann man sogar die Miesenbacher Kirche sehen. Danach treffen wir uns am Streichelgehege bei den Alpakas wieder. Unser nächstes Ziel ist der Skywalk. 120 Meter über dem Boden wandeln wir auf dieser spektakulären Aussichtsterrasse. Unter uns der Abgrund, über uns die Gleitschirmflieger - ein schönes Erlebnis.
Weiter geht es zum Semmering und damit an die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Hier befindet sich die Talstation zum Hirschenkogel, den man auch „Zauberberg" nennt. Zunächst stärken wir uns am Bus mit Würstchen und Kartoffelbrei. Mit der Kabinenbahn fahren wir dann auf 1340 m Höhe. Die meisten Gäste steigen noch auf den hölzernen Aussichtsturm, von wo man einen besonders schönen Blick auf den Schneeberg und die Raxalpe genießt.
Noch ein Kaffee, dann geht es weiter. Ein kurzer Spaziergang führt uns zum  "20 Schilling Blick". Von hier hat man eine tolle Aussicht auf das 184 Meter lange und 46 Meter hohe „Kalte Rinne"-Viadukt der Semmeringbahn, das auf der Rückseite der vorletzten Ausgabe der 20-Schilling-Banknote zu sehen war. Nun besuchen wir den Skulpturenpark Semmering. Der Künstler Ignaz Semlitsch hat hier mehr als 30 Skulpturen aus verschiedenen Metallen und Acryl aufgestellt. Sie tragen Namen wie „Der Gletscher", „Der vorsichtige Golfer", „Universumkarussell" und „Brunnen tanzender Kugeln".
Über die Autobahn und vorbei an Wiener Neustadt kehren wir nach Miesenbach zurück. Hier begeben wir uns auf die Spuren von Friedrich Gauermann, einem der bedeutendsten Landschafts- und Tiermaler der Biedermeierzeit. Wir besuchen sein Grab auf dem Miesenbacher Friedhof, die kleine Kirche und das Gauermannmuseum, wo wir zahlreiche Bilder von ihm bewundern können. Mit dem Bus oder zu Fuß geht es zurück zum Hotel. Hier hat man derweil ein Abendbuffet für uns vorbereitet.

30. September: „Ich will keine Schokolade..."

...sang einst Trude Herr. Wir schon, deshalb fahren wir nach dem Frühstück in das Schokomuseum der Confiserie Heindl am Rande von Wien. Hier herrscht heute viel Betrieb, denn es wird das Schoko-Maroni-Fest gefeiert. Wir treffen Sisi und Kaiser Franz und verkosten die Geleebananen. In der ersten Etage empfängt uns der Chef des Hauses mit weiteren Süßigkeiten. Er gibt uns einen Einblick in die Firmenphilosophie und wir können in die Produktionsräume schauen. Dann geht es ins Schokomuseum. Hier erfahren wir, woher die Kakaobohnen kommen, wie Schokolade entsteht und wie Schokopralinen hergestellt werden. Wir „schnüffeln und tasten" uns durch die Räume und naschen gleich an drei Schokobrunnen. Likör- und Maronipralinen, Mozartkugeln und Sisi-Taler, Geleebananen, Haselnuss- und Mandelwaffeln - so manch süße Sache wird für zu Hause mitgenommen.
Entlang des Donaukanals, vorbei an zahlreichen Gewächshäusern, einer Erdölraffinerie und dem Flughafen Schwechat führt uns unsere Reise zur „Kornkammer" Österreichs. Unser Ziel ist das Schloss Hof im Marchland. Auch hier wird heute gefeiert, nämlich das Drachensteigfest. Fluggeräte in vielen Formen und Farben steigen gen Himmel. Im Schloss ist derzeit u.a. eine Ausstellung über Maria Theresia zu sehen. Nach einem kurzen Rundgang durch die Räumlichkeiten bestaunen wir die barocke Gartenanlage, die sich über sieben Etagen erstreckt. Außerdem besuchen wir die Orangerie und den Gutshof. Pferde, Schafe, Trampeltiere, Alpakas, Ponys, ja sogar Ziegen mit vier Hörnern und weiße Barockesel haben hier ein Zuhause. Auch Duftgarten, Rosengarten, Bauerngarten, und Gemüsegarten sind sehr interessant. Hier könnten wir sicher einen ganzen Tag verbringen, doch wir wollen noch das Jagdschloss Eckartsau in den Donau-Auen besuchen. 16 Uhr beginnt unsere Führung. Wir begeben uns dabei in die bewegte Zeit von Thronfolger Franz Ferdinand, der hier jagte, sowie von Kaiser Karl, der mit seiner Familie im November 1918 im Schloss Zuflucht suchte.
Nach diesem umfangreichen Besichtigungsprogramm erwartet uns im Hotel wieder ein schmackhaftes Abendessen. Danach macht uns Josef mit einem Film über Laxenburg schon neugierig auf den morgigen Ausflug.

1. Oktober: „Bunt sind schon die Wälder..."

Auch heute geht es wieder durch eine schöne Herbstlandschaft. Der Schlosspark von Laxenburg, unser erstes Ziel, gilt als Paradebeispiel historischer Gartenbaukunst des 18. Und 19. Jahrhunderts. An der weitläufigen Anlage hatte schon Kaiserin Elisabeth großen Gefallen gefunden. Auch wir spazieren durch den Park mit dem beeindruckenden Baumbestand oder fahren mit dem Bähnle. Dann bringt uns eine Seilfähre zur Franzensburg. Namensgebend für dieses „Schatzhaus Österreichs" ist Kaiser Franz I. Bei einer Führung durch die Räume bewundern wir u.a. die Holzkassettendecken, die Ledertapeten,  die Marmorböden, die Möbel und Skulpturen, die Waffen und vor allem die Glasmalereien in seltenen Techniken.
Unser nächstes Ziel liegt im Wienerwald. Das Stift Heiligenkreuz ist das größte Zisterzienserkloster Europas. Über 100 Mönche leben derzeit dort. Nach einer Mittagspause am Bus ist Zeit für einen kleinen Spaziergang zum Kreuzweg und zur Sonnenstrahluhr. Dann werden wir zu einer Führung erwartet. Dabei lernen wir u.a. den Kreuzgang, die Sakristei, den Kapitelsaal und das Brunnenhaus kennen, erfahren aber auch so Manches über den Alltag im Kloster. Den Abschluss bildet der Besuch der imposanten Abteikirche mit der riesigen Orgel und dem wertvollen Chorgestühl.
Die Krupp-Stadt Berndorf im Triestingtal steht nun auf unserem Programm. Hier befinden sich zwei Schulen, die für ihre Stilklassen bekannt sind. Jedes Zimmer wurde in einem anderen klassischen Baustil ausgestattet. Wir besuchen eine der Schulen und begeben uns dabei auf eine Zeitreise, die uns u.a. ins alte Ägypten, nach Byzanz und in den Barock führt. Anschließend werfen wir noch einen Blick in die imposante Margaretenkirche von Berndorf.
Am späten Nachmittag sind wir wieder in Miesenbach. Das Abendessen endet heute mit einem besonders leckeren Schokodessert, dann sehen wir uns noch einen Film über die Berge der Wiener Alpen an.

2. Oktober: „Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir"

Kalt ist es geworden in der Nacht. Am Morgen zeigt das Thermometer im Miesenbachtal bei dichtem Nebel nur 2 Grad an und auf den Wiesen hat sich Raureif gebildet. Wie wird das Wetter auf den Bergen sein?
Mit dem Bus geht es über den Aschepass. Je höher wir kommen, umso schöner präsentiert sich das Wetter. Der Himmel zeigt sich strahlend blau. In Puchberg befindet sich der Bahnhof der Schneebergbahn. Diese über 100 Jahre alte Zahnradbahn - auch Salamanderbahn genannt - bringt uns in 40minütiger Fahrt auf 1.800 m Höhe. Unterwegs wird ein Halt am Baumgartnerhaus eingelegt. Hier gibt es die leckeren Schneebergbuchteln. Oben auf dem Schneeberg erwartet uns gleich ein Superlativ: Der Bergbahnhof ist der höchste Bahnhof Österreichs. Nur wenige Schritte, dann sind wir am Elisabethkircherl. Außerdem besuchen wir das Kaleidoskop mit multimedialen Vorführungen und die höchstgelegene Galerie des Landes. Hier erleben wir sogar ein „Schneetreiben". Einige Gäste spazieren dann auf dem „Paradies der Blicke"-Weg mit immer wieder herrlichen Ausblicken in die Bergwelt der Wiener Alpen. Zum Schluss schauen wir noch in das historische Berghaus neben dem Bahnhof. Dann fahren wir mit 19 km/h wieder hinunter nach Puchberg.
Nun wollen wir mit der Seilbahn noch auf die Raxalpe. Dafür brauchen wir acht Minuten, legen dabei 2160 Meter zurück, wobei die größte Entfernung zwischen Gondel und Boden 60 Meter beträgt. In 1546 m Höhe machen die meisten Gäste erst einmal Mittagspause auf der Terrasse des Berggasthofes. Wir lassen uns feurige Gulaschsuppe oder Raxalptoast schmecken. Einige wandern währenddessen zum Otto-Haus, andere nehmen einfach nur ein Sonnenbad oder genießen die herrliche Aussicht. Nach reichlich zwei Stunden geht es wieder hinunter zum Bus.
Zurück zum Hotel fahren wir entlang der Schwarza durch das romantische Höllental und weiter durch das Kloster- und das Piestingtal.
Bergluft macht Appetit - deshalb freuen wir uns schon wieder auf das Menü am Abend. Diesmal serviert man uns Griesnockerlsuppe, danach „Jungfernbraten" und zum Schluss leckere Apfelküchlein mit Erdbeersuppe und Eis. Anschließend macht Josef mit uns noch so manche Blödelei.

3. Oktober: „Sag beim Abschied leise Servus"

Schnell sind die Tage vergangen. Nach einem letzten Frühstück verabschieden wir uns vom „Börsenhof" und bedanken uns bei Josef für die unterhaltsame Reisebegleitung, die vorzügliche Verpflegung und die liebevolle Betreuung.
Mit unserer Abreise setzt der Regen ein und begleitet uns den ganzen Tag. Erst nach Prag lässt er nach und zum Abschluss der Reise zeigt sich noch ein Regenbogen. Immer wieder sagen wir uns „Was hatten wir bei unseren Ausflügen doch für Glück mit dem Wetter! Alles konnten wir bei strahlendem Sonnenschein genießen."
Pünktlich erreichen wir unsere Ausstiegsstellen. Im Gepäck haben wir viele tolle Erinnerungen an die schönen, erlebnisreichen und sonnigen Herbsttage in den Wiener Alpen.
Ihnen, liebe Gäste, wünsche ich für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und noch viele schöne Reisen.
Ihre Martina Pötschke

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