Reisebericht: Städtereise Wien für Genießer

21.06. – 26.06.2014, 6 Tage Rundreise zwischen Tradition und Moderne – Altstadt – Haus der Musik – Prater – Riesenrad – Jugendstil – Feigen und Wein in Wien


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Groß waren die Erwartungen von 2 Reisegruppen, die gemeinsam mit dem Bus die Reise nach Wien antraten, die "Genießer-Gruppe" und die "Individual-Gruppe" Werden sich bei Beiden die Vorstellungen erfüllen?
Ein Reisebericht von
Uta Leßke

1. Tag Hinreise


Heute stand die Anreise nach Wien auf dem Plan. Das Wetter war schön, die Sonne lockte. Zeitig begann für viele der Tag. Einige Gäste wurden schon 4.00 Uhr von zu Hause mit dem Transfer abgeholt, denn 6.20 Uhr war unser Reisebus in Chemnitz zum Beladen bereit. Die Fa. Müller Reisen aus Stolpen stellten den Bus bereit und unser Fahrer Tibor brachte uns bequem und sicher durch die deutschen, tschechischen und österreichischen Lande.
Nach Zustieg aller Gäste in Chemnitz, Siebenlehn und Dresden, fuhren wir auf der Autobahn A17/D8 nach Prag. Uns begleitete eine interessante Landschaft, die Sächsische Schweiz und das Erzgebirge lagen uns in Sachsen zur Seite. In Tschechien war es die Böhmische Schweiz und anschließend das Böhmische Mittelgebirge, die die Landschaft bestimmten. In der Böhmischen Senke erreichten wir Prag, die Hauptstadt der Tschechischen Republik aber auch der Region Böhmen.
Der erste Kaffee wurde während einer Pause vor Prag schon ausgeschenkt Ab Prag benutzten wir die tschechische Autobahn D1, die streckenweise durch das Rütteln und Schütteln viel Geduld abverlangte. Aber unsere Gäste waren alle sehr tapfer. Eine Mittagspause bei der Abfahrt Jihlava kam sehr gelegen, so konnte jeder Magen seine notwendige Labung erhalten. Natürlich in Form der „Lieblingsspeise“ aller Busreisenden, Bockwurst mit Senf und Weißbrot auf einem Tellerchen mit einer Serviette!
Ab Jihlava wollten wir die Buckelpiste verlassen, aber die Ausfahrt war infolge umfangreicher Bauarbeiten gesperrt und so fuhren wir bis Brünn. Ab da weiter auf gut ausgebauten Straßen Richtung Wien. Wir durchfuhren das Gebiet der „Pollauer Berge“ und erreichten Mikulov als letzte tschechische Stadt. Mikulov (Nikolsburg) ist die Weinhauptstadt in Mähren mit einem schönen barocken Stadtkern. Im Schloß hoch über der Stadt ist das Weinmuseum eingerichtet. Noch schnell eine Kaffeepause und dann haben wir auch schon bald Wien erreicht.
15.35 Uhr konnte die „Individual-Gruppe“ am „Austria Trend Hotel Messe“ den Bus verlassen. Sie sahen wir erst bei der Abreise wieder. Nicht weit entfernt erreichten wir unser Hotel, das „Austria Trend Hotel Lassalle“. Die Formalitäten waren schnell erledigt und unsere Gäste konnten ihre Zimmer beziehen. Bis zum Abendbrot, 19.00 Uhr, war noch ein wenig Zeit, so haben Gäste nach einer kleinen Pause die nähere Umgebung inspiziert. Heute, am Anreisetag, war für uns ein Abendessen gerichtet. Wir wurden verwöhnt mit einem 3-Gänge-Menü: Vorsuppe, Tafelspitz mit Gemüse und Kartoffeltaler, eine leckere Mehlspeise als Dessert. Das Essen schmeckte recht gut, der Hunger war gestillt und so verbrachte jeder den Rest des Tages nach eigenem Ermessen..
Der Bus fuhr am nächsten Tag zurück.

2. Tag Stadtrundfahrt / „Wien und der Jugendstil“ (fakt. Ausflug)


Nach einer ruhigen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück erwartete uns im Hotel unser Stadtführer, Herr Franz Paminger, zur Stadtrundfahrt. Er wird bei allen Unternehmungen unsere nie versiegende Auskunftsquelle über Wien und die Umgebung sein, ständig bereit, uns seine Heimatstadt näher zu bringen. Ein angemieteter Bus war unser Begleiter und brachte uns zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten.
Wir erfuhren viel über Wien, über ihre Geschichte, ihre Entwicklung zur heutigen Großstadt, über ihre Herrscher in den verschiedenen Zeiten. Und diese Stadt wollten wir kennenlernen bei wunderbarem Wetter.
Unsere Rundfahrt führte uns zuerst den gesamten inneren Ring entlang: vom Franz-Josephs-Kai Einfahrt in den Ring. Gleich am Beginn das frühere Kriegsministerium mit dem Reiterstandbild „Generalfeldmarschall Radetzky“ - gegenüber die Postsparkasse, ein typischer Jugendstilbau - Stadtpark (mit seinen Skulpturen verschiedenster Künstler, allen voran Johann Strauß) - Musiksalon (wo heute nochvorwiegend Strauß gespielt wird) - Schwarzenbergplatz (Fürst Schwarzenberg war maßgeblich an der Völkerschlacht bei Leipzig beteiligt), dahinter der Hochstrahlbrunnen und das Denkmal des russischen Soldaten - Weiterfahrt auf der Ringstraße vorbei am Hotel Imperial (First Class Hotel der Stadt) - Kunsthistorisches Museum und gegenüber Naturhistorisches Museum (2. Hälfte 19. Jh. mit weltberühmten Schätzen verschiedener Künstler, eine große Gemäldegalerie u.v.a.) - zwischen diesen Museen das Maria-Theresia-Monument - (1888, sie thront auf einem hohen Sockel, umgeben von Beratern) - direkt hinter Maria Theresia das Museums-Quartier (ganz neu ausgebaut aus den alten Stallungen der Burg, es beinhaltet eine große Anzahl verschiedener Museen) - gegenüber auf der anderen Straßenseite der „Heldenplatz“ (Eingang in das Burgareal).
Uns überraschte das Parlament (im neugriechischem Stil, 1874-83, Sitz der Landesregierung) - das Rathaus (1872-1883, neugotischer Stil, nach Brüsseler Vorbild) - Burgtheater (Eröffnung 1888, eines der führenden Theater zur Pflege der deutschen Sprache) - anschließend das Cafe Landmann - Börse - RossauerKaserne - Franz-Josephs-Kai mit der Ruprechtskirche (die älteste Kirche in Wien)
Fahrt zum Hundertwasserhaus, ein sozialer Wohnungsbau, dem der österreichische Künstler (Maler) Friedensreich Hundertwasser, seinen Namen gab, aber auch die Bauart bestimmte. Alles natürlich, keine geraden Linien und viel Grün war seine Devise. So entstand dieses Wohnhaus, das viele andere Bauten, auch im Ausland, nach sich zog. Hier hatten wir 30 min Zeit zum Staunen.
Als nächstes erkundeten wir das Schloß Belvedere, das Lustschloß des Prinzen Eugen von Savoyen, erbaut 17./18. Jh. Das untere Schloß diente Wohnzwecken, im oberen Schloß wurde gefeiert. Prinz Eugen hat sich besonders bei den Kämpfen gegen die Türken Ende des 17. Jh. einen verdienten Namen gemacht. Wir hatten 40 min. Zeit zum Ansehen, dazu unternahmen wir einen kleinen Parkspaziergang.
Fahrt zum Karlsplatz mit der Karlskirche (1716 - 1738) - Haus des Musikvereins, in dem das Neujahrskonzert in die Welt übertragen wird - der Secession - zum Theresienplatz. Ende der Busrundfahrt.
Per Fuß ging es weiter über den Heldenplatz - durch die Hofburg (Michaelertrakt, Stallburg, Josefsplatz mit der Staatsbibliothek und der Augustinerkirche) - vorbei an der Albertina (mit der weltweit größten Graphischen Sammlung) zur Einkaufmagistrale Kohlmarkt und weiter zum Mittagsessen im „Bierhof“, einem urigen Beisl. Da das Wetter sehr schön war, konnten wir im Freien essen (Griechischer Salat / Wiener Schnitzel / Kaiserschmarren). Im „Bierhof“ endete die Stadtrundfahrt/-rundgang.

Anschließend an das Mittagessen starteten wir (7 Pers.) zum fakultativen Ausflug „Wien und der Jugendstil“ Dazu besichtigten wir eine ganz spezielle Kirche, die „Kirche St. Leopold am Steinhof“. Sie ist der größte und schönste Jugendstil-Sakralbau Wiens. Die Kirche fanden wir nach einer Busfahrt mit der Linie 48A im Stadtteil „Baumgartner Höhe“ auf dem Areal eines großen Klinikums. Wir erreichten sie auf einer Anhöhe als krönender Abschluß des Parkgeländes. Hier treffen wir auch unsere sehr kompetente Kirchenführerin, Frau Mandl. Sie erzählt uns alles Wichtige und Interessante über diese Kirche. Sie stellt das Hauptwerk des Wiener Jugendstiles dar. Erbaut 1906 bis 1907 vom bekanntesten Wiener Jugendstil-Baumeister Otto Wagner. Der monumentale kreuzförmige Zentralbau geht in eine mit Kupferplatten gedeckten Kuppel über. Diese ist weithin sichtbar. Die Außenfassade ist mit weißen genieteten Marmorplatten bedeckt. Der Innenraum stilreiner Jugendstil , die Seitenfassaden schmücken wunderschöne Glasfenster. Frau Mandl erzählte nicht nur über die Kirche. Sie schloß die gesamte Entwicklung des Jugendstiles in Wien in ihre Erklärungen mit ein. So erhielten wir viele Informationen über diese Architekturepoche in Wien. Mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt zurück.

3. Tag „Rund um den Steffl“ / „Das Jüdische Wien“ (fakt. Ausflug)


Wir starteten den neuen Tag wieder bei schönem Wetter und wollten als erstes das „Herz Wiens“ kennenlernen. Deshalb spazieren wir „Rund um den Stephansdom“, liebevoll „Steffl“ genannt. Dazu treffen wir uns mit Herrn Paminger auf dem Stephansplatz. Als „Wunderwerk der Steinmetzkunst“ wird er bezeichnet, das geliebte Wahrzeichen der Stadt, der „Stephansdom“. 108 m lang, 39 m hoch das Langhaus, 137 m misst die Spitze des Südturmes. 20.000 m³ Sandstein sollen verarbeitet worden sein. Im 12. Jh. gab es eine erste Basilika. Im 14. Jh. dann wurde mit dem gotischen Neubau begonnen. Im 16. Jh. wechselte der Baustil in die Renaissance. Jahrhunderte blieb der Dom fast unversehrt, erst im April 1945, am Ende des 2. Weltkrieges, erlitt er verheerende Brandschäden. Ein rascher Wiederaufbau erfolgte unmittelbar nach dem Krieg, alle österreichischen Bundesländer haben ihren Anteil daran. Die Inneneinrichtung birgt viele Schätze, z.B. die „Pilgram-Kanzel“, die „Dienstbotenmadonna“, den „Orgelfuß“ ebenfalls von Pilgram, das marmorne „Hochgrab Friedrich III.“ u.a. Weiter zu erwähnen die verschiedenen Seitenkapellen mit ihren Altären und den unzähligen Skulpturen. Durch die Höhe des Domes und seine Lichtverhältnisse wird er von Kennern auch als der „weihevollste Kirchenraum der Welt“ bezeichnet. Wichtig ist die „Pummerin“, die bekannteste Dom-Glocke, die u.a. generell das neue Jahr einläutet.
Unser weiterer Spaziergang führte uns in die vielen kleinen Straßen und Gassen rund um den Stephansdom. Sehr imposant sind die großen Stadtpalais, die auch in ganz engen Gassen zu finden sind. Oft sind Hinweisschilder zu sehen, die auf Gegebenheiten aus der Geschichte oder auf den Aufenthalt besonderer Persönlichkeiten hinweisen, z.B. Auftrittsorte des ganz jungen W.A. Mozart.
Wir lernten u.a. das Umfeld des „Judenplatzes“, des „Hohen Marktes“, das „Bermuda-Dreieck“ an der „Salzgasse“, die „Ruprechtskirche“ als älteste Kirche von Wien, die „Griechische Kirche“ und das „Griechenbeisl“ oberhalb des „Schwedenplatzes“ kennen. Es war ein sehr warmer Tag geworden und alle Gäste waren froh, als wir gegen 12.00 Uhr das „Cafe Frauenhuber“ erreichten, ein Cafe der alten Schule in Wien. Da war aber erst mal ein Abkühlung fällig! Als kleines EHT-WOW bekam jeder Gast ein kühles Getränk seiner Wahl spendiert. Das wurde sehr gern angenommen. Anschließend bekamen wir einen Kaffee Melange und ein Stück Mehlspeise (Sachertorte, Apfel-, Topfen- oder Zwetschgenstrudel oder Torte des Hauses) serviert. Mit dem Besuch im Cafe wurde der Vormittags-Spaziergang beendet.
Das Nachmittagsangebot „Das Jüdische Wien“ entfiel wegen Mangels an Beteiligung. Somit konnten alle Gäste den freien Nachmittag nach eigenen Vorstellungen gestalten.
So ruhig sollte der schöne Tag aber nicht zu Ende gehen. Wir trafen uns 17.00 Uhr an der Haltestelle „Schottentor“ und wollten unbedingt einen „Heurigen“ kennenlernen und einen solchen auch kosten. Mit der Straba 38 fuhren wir bis Grinzing, von dort weiter mit dem Bus 38A zum „Kahlenberg“. Schönes Wetter, gute Sicht - Wien lag uns zu Füßen. Von 2 Aussichtsstellen konnten wir die Stadt wunderbar überschauen. Das war toll!
Die „Sobiewski-Kapelle“ haben wir auch kennengelernt. Sie erinnert an die Türkenbelagerung 1683. Hier am Kahlenberg hat der polnische König Jan Sobiewski mit seinen Truppen die Türken in die Flucht geschlagen.
Auf der Rückfahrt war ein Halt in Grinzing natürlich Pflicht. Beim Heurigen „Reinprecht“ wurde Abendbrot konsumiert und der Heurige Wein probiert. Es waren viele lustige Gäste da, Musik natürlich auch und so wurde musiziert, gesungen und auch viel gelacht. Es war ein schöner Abend, so wie man sich den „Heurigen“ vorstellt. Glücklich und zufrieden betraten wir gegen 23.00 Uhr das Hotel.

4. Tag „Wien und die Musik“ / „Spaziergang über den Naschmarkt“ (beide fakt. Ausflüge)


Auch an diesem Tag hatte uns das schöne Wetter nicht verlassen Der Vormittag war zur freien Programmgestaltung, der Ausflug „Wien und die Musik“ entfiel mangels Beteiligung.
Wir trafen uns 14.00 Uhr am Hotel und fuhren mit der U-Bahn zum Karlsplatz. Dort war der Treff mit Herrn Paminger angesagt, zum „Spaziergang über den Naschmarkt“. Bis zum Markt war ein kleiner Spaziergang. Wir erfuhren wieder viel Interessantes über die unmittelbare Umgebung. Die Karlskirche dominiert majestätisch den Platz. Sie ist Wiens bedeutendster Barockbau. Ihre patingrüne Kuppel überragt alle anderen Gebäude der Umgebung, sie ist 72 m hoch. In unmittelbarer Nähe die Secession mit ihrer vergoldeten aufgesetzten Haube. Hier fanden die Künstler des 19. Jh., die neue Stilrichtungen in Architektur, Malerei, Musik und anderer Kunst suchten, ihre Heimstatt. Dazu gehörten der Architekt des Jugendstils, Otto Wagner, und Wiens bekanntester Maler dieser Zeit, Gustav Klimt. Unser eigentliches Ziel, der Naschmarkt, ist ein Markt, der in früheren Zeiten Produkte aus Landwirtschaft und Handwerk der Umgebung darbot. Heute ist es ein äußerst vielfältiges Angebot von Händlern aus den verschiedensten Ländern der Welt, wie Türken, Italiener, Araber, Chinesen u.v.a. Alle bieten ihre Köstlichkeiten und Waren ihrer Heimatländer an. Wir konnten verschiedene, bunt zusammengestellte und sehr schmackhafte Kostproben naschen. Das hat geschmeckt! Sehr schön auch die Gestaltung der Auslagen in verschiedenster Art und Weise. Weiterhin findet man auf dem Markt viele kleine und kleinste Restaurants, die gut besucht sind. Umfangreiche Sanierungsarbeiten waren im Gange, deshalb war ein Teil gesperrt.
Mit 500 m Länge befindet sich der Markt zwischen der Rechten Wienzeile und der Linken Wienzeile. In Höhe des Marktes sind zwei bedeutende Jugendstil- Wohnbauten Otto Wagners zu bewundern - das Majolikahaus (über und über mit bunten Blumenfliesen geschmückt) und das Nachbarhaus mit vielen goldglänzenden Medaillons, Palmblättern und Girlanden. Ebenfalls zu erwähnen ist das Theater an der Wien, das jahrelang als Musicaltheater genutzt wurde.
Zum Abschluß des Tages lud uns Herr Paminger zu einem Kaffee in eins der ältesten Cafe-Häuser Wiens ein, in das Cafe Sperl. Eine leckere Mehlspeise mußte natürlich auch sein.

Den Abend krönten sich 6 Gäste mit dem Besuch eines Konzertes in der Hofburg. Gespielt wurden Werke von Johann Strauß und Wolfgang Amadeus Mozart.

5. Tag Das kaiserliche Wien (Schloß Schönbrunn) / Besuch des Praters (fakt. Ausflug)


10.00 Uhr verließen alle das Hotel, wir trafen uns mit unserem Stadtführer im „Schloß Schönbrunn“, der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger. Wir wollten die kaiserliche Seite der Stadt etwas näher kennen zu lernen. Die Eintrittskarten zur Führung durch die kaiserlichen Appartements sind zeitlich eng begrenzt. Wir hatten noch Zeit für einen Bummel durch den barocken Schloßpark. Diesen erreichen wir über den Kronprinzengarten. Uns zeigten sich kunstvolle Blumenbeete, Kieswege und schnurgerade Alleen, gesäumt von Bäumen und Hecken.
Abgeschlossen wird dieser zentrale Teil des Gartens durch die Gloriette, auf einer Anhöhe gegenüber des Schlosses. Sie wurde 1775 zur Erinnerung an den Sieg über Preußen in der Schlacht bei Kolin errichtet. Ein dreibogiges Triumphtor bildet den Mittelteil der Gloriette.
Unterhalb der Gloriette breitet sich der gewaltige Neptunbrunnen aus. In der linken Hälfte des Gartens, der mit verschiedensten Bäumen bewachsen ist, findet man eine künstliche romantische Römische Ruine, die auch als Kulisse für Veranstaltungen genutzt wurde. Ein Obelisk mit Kaskadenbrunnen begegnet uns und natürlich der Schöne Brunnen, der der gesamten Schloßanlage den Namen gab. In einer künstlich angelegten Grotte sprudelt seit 1778 klares Wasser.
Nach dem Spaziergang begaben wir uns in das Schloß zur Führung, natürlich mit Herrn Paminger. Unsere Gäste bekamen jeder einen eigenen Kopfhörer, somit war eine wunderbare Verständigung möglich. Wir wurden durch die Repräsentationsräume, aber auch durch die Privatgemächer, vor allem Kaiser Franz -Josephs und der Kaiserin Sisi geführt. Hier zeigte sich, daß der Kaiser für seine Verhältnisse sehr einfach lebte. In seinen Privaträumen gab es keinen Glimmer und keinen Glanz. Arbeiten für die Monarchie war ihm wichtig und das tat er täglich, 68 Jahre. Anders natürlich in den öffentlichen Räumen, sie waren reichlich und prunkvoll ausgestattet. Die Kaiserin liebte schon etwas das Moderne. Fließendes Wasser im Badezimmer, eine moderne Badewanne, einen Turnraum mit Geräten - all das war ihr wichtig. Aber sie war viel auf Reisen, lebte sehr unstetig. Das Leben nach der Spanischen Hofetikette fiel ihr sehr schwer. Erinnerungen aus der Zeit von Maria Theresia waren in einigen Räumen auch sichtbar.
Nach der Führung und einer kleinen Freizeit trafen wir uns im Residenz-Cafe neben dem Schloß zur „Apfelstrudel-Show“. Extra für uns organisiert, zeigte man, wie der originale Apfelstrudel in Wien hergestellt wird. Die Zutaten wurden bekannt gegeben und die Handgriffe zur Herstellung des hauchdünnen Teiges vorgeführt. Na, ob das wohl allen so gelingt? Bei mir habe ich da Bedenken! Natürlich wurde der Apfelstrudel gekostet und einen guten Kaffee gab es dazu. Lecker, lecker ... Der Ausflug war mit dieser Show beendet. Rückfahrt in die Stadt, ev. auch ins Hotel war für fast alle angesagt.

Der Tag war noch nicht abgeschlossen - 17.30 Uhr war Herr Paminger im Hotel, für die entsprechenden Gäste begann der „Spaziergang über den Prater“, unser letzter Ausflug auf der Reise. Wir hörten viel über Geschichte, die Bedeutung gestern und heute des Praters. Dabei erfuhren wir, daß der Prater Jahrhunderte lang ein reines Auengebiet war und ausschließlich dem Kaiser und seinen Gästen zur Jagd diente. 1766 öffnete der Reformkaiser Joseph II. das gesamte Gebiet für das Volk. Begeistert war der Adel nicht. Der größte Teil des Praters ist noch heute Erholungsgebiet mit verschiedensten Möglichkeiten der Beschäftigung. Für Kinder gibt es ausreichend Spielplätze, die Erwachsenen können Sport treiben auf die unterschiedlichste Art. Sehr viel sieht man die Wiener einfach joggen. Das Fußballstadion „Ernst Happel“ befindet sich im Park, ein Eisstadion, Tennisplätze oder man spaziert in aller Ruhe auf den verschiedenen Wegen.
Und dann gibt es den Volksprater, der schon im 19. Jh. Vergnügungen anbot. 1896 wurde die große Attraktion, das Riesenrad aufgestellt. Aus einer Höhe von 67 m war Wien zu betrachten. Und das geht heute noch. Im 2. Weltkrieg stark zerstört, wurde das Riesenrad wieder aufgebaut und gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Natürlich sind wir auch damit gefahren. Eine Umdrehung, ca. 15 min. dauert die Fahrt. Bei schönem Wetter kann man natürlich weit ins Land sehen. Bei einem anschließenden Bummel über den Prater konnte man die verschiedenen Attraktionen betrachten. Wir dehnten den Spaziergang etwas in den grünen Prater aus um auch da Interessantes zu entdecken. Aber es hatte vorher stark geregnet und so war wenig Betriebsamkeit.
Den Abschluß des Ausfluges, aber auch unserer Reise bildete ein Abendessen in der Gaststätte „Meierei“ im Prater. Ein deftiger „Bauernschmaus“ wurde uns gereicht, 2 Scheiben versch. Fleisch mit Kraut und einen großen Semmelknödel. Dazu gab es einen ½ l Bier oder ein anderes Getränk.
Nach dem Essen verabschiedete sich Herr Paminger von uns und wünschte eine gute Heimreise. Wir bedankten uns im Namen aller Gäste für seine umfangreichen und ausführlichen Informationen und Erklärungen und sagten mit etwas wehem Herzen „Auf Wiedersehen“, und das vielleicht wirklich.

6. Tag Rückreise


8.30 Uhr steht der Bus von „Sonnenscheinreisen“ vor dem Austria Trend Hotel Messe für den Zustieg der „Individual-Gruppe“ einschließlich Koffer einladen. Die Gäste wurden von mir abgeholt, alles ist in Ordnung, die Gäste fühlen sich wohl und hatten nach ihrer Aussage eine wunderbare Zeit in Wien. Nun schnell zu unserem Hotel Lassalle zum Zustieg der „Genießer-Gruppe“. Nachdem auch hier das Auschecken erledigt ist, starten wir 9.30 Uhr unsere Heimfahrt. Wir nehmen als Fahrtroute die Gegenrichtung wie zur Anreise, Wien - Brünn - Prag - Dresden - Gera Unsere beiden Fahrer Alf und Frank sind über Nacht nach Wien angereist und haben so ausreichend Ruhe zur Rückfahrt. Nach dem Grenzübertritt nach Tschechien wird die erste Kaffeepause eingelegt. Brünn lassen wir dann an uns vorüberziehen und legen nach der Auffahrt Jihlava die Mittagspause ein. Auch dieses Mal wieder das komplette Busmenü: Bockwurst mit Brot und Senf auf Tellerchen und Serviette. Die Ausgabe von Getränken ist natürlich selbstverständlich. Die „Holperpiste“ Brünn - Prag überstehen wieder alle gut und wir sind wieder schnell auf der Autobahn D8. Auf der A17 erreichen wir 17.10 Uhr den ersten Ausstieg in Dresden, Bayerische Str. Transfer ist zur Stelle und gleich kann es weitergehen. Aber der Feierabendverkehr in der Stadt verzögert etwas unser Vorankommen. Aber trotzdem, auf die Minute 18.00 Uhr erreichen wir den Flughafen in Dresden. Das war wieder ein zeitlicher Volltreffer. Hier steigen 8 Gäste aus und auch die Reisebegleiterin. Nun müssen die Busfahrer die weiteren Gäste in Siebenlehn und in Gera den Transfers übergeben. Aber ich bin mir sicher, daß klappt alles bestens.
Unsere gemeinsame Reise ist nun leider zu Ende. Es hat mir sehr sehr viel Spaß gemacht. Die Antwort auf die Frage in der Einleitung muß sich jeder selbst beantworten, ich habe eine Vorliebe für Wien und fahre immer wieder gern in diese Stadt.
Die Rosen des 6. Tages möchte ich meinen Gästen widmen und damit meinen herzlichsten Dank an Sie verbinden. Vielen Dank, daß Sie mir Ihr Vertrauen geschenkt haben, für Ihr Interesse an der Reise und dem guten Miteinander. Ihnen allen viel Gesundheit, alles Gute und noch viele schöne Reisen.
Ihre Reisebegleiterin
Uta Leßke 03.07.2014

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