Reisebericht: Städtereise Wien für Genießer

29.08. – 03.09.2015, 6 Tage Rundreise zwischen Tradition und Moderne – Altstadt – Haus der Musik – Prater – Riesenrad – Jugendstil – Feigen und Wein in Wien


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Ob schon lange geplant oder schnell entschlossen - jeder Reisegast nimmt große Erwartungen mit auf diese Reise. Was werden wir erleben? Wie wird die Stadt auf uns wirken? Wird Wien sich verändert haben? Wien, wir freuen uns mächtig auf dich!
Ein Reisebericht von
Uta Leßke

1. Tag Hinreise

Zeitig am Morgen beginnt die Fahrt nach Wien in Chemnitz. Dort holte unser Busfahrer, Herr Hirche von der Fa. Hensel, die erstenn Gäste ab. Da wir über die A17 Richtung Prag fahren, ist Dresden der letzte Zustiegspunkt. 22 Gäste nutzen die bequeme Fahrt im 4****-Reisebus. 2 Gäste erwarteten wir in Wien, sie hatten sich für die Eigenanreise entschieden. Alle Gäste waren bester Reiselaune, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und so waren wir schnell inmitten des Autobantrubels unterwegs. Das Erzgebirge und die Sächsische Schweiz zogen an uns vorbei. Wir überfuhren die Grenze nach Tschechien und nuzten nunmehr die Autobahn D8. In Usti erlaubten wir uns noch einen schnellen Besuch der Elbe und erreichten bei Lovosice wieder die Autobahn. Pragdurchfahrt war angesagt und wir konnten einen schnellen Blick auf die Highlights der Stadt werfen, natürlich im Vorrüberfahren. Das war in der Ferne der Hradschin mit dem Veitsdom, der Jugendstilbahnhof, die Staatsoper, das Nationalmuseum und der Wenzelsplatz. Weiterfahrt auf der Autobahn D1. Ein Teil dieser Fahrt führte über die Böhmisch-mährische Hochebene und wir erreichten Südmähren, das Obst- und Gemüseparadies Tschechiens. Wir passierten die tschechisch-österreichische Grenze und freuten uns nun auf unser Reiseziel „Wien“, die Metropole Österreichs. Unser Hotel „Lassalle“ war schnell gefunden. Die Eigenanreise-Gäste waren auch schon da. So konnten wir alle gemeinsam 19.00 Uhr im Hotel unser Abendessen genießen. Unser Busfahrer verabschiedete sich zur Rückfahrt. Alle Gäste erhielten ihre Tickets der öffentlichen Verkehrsmittel für die nächsten Tage. Noch am gleichen Abend erkundeten einige Gäste die unmittelbare Umgebung des Hotels und machten auch schon mit der schönen blauen Donau Bekanntschaft.

2. Tag Stadtrundfahrt und Spaziergang Altstadt mit Stephansdom

Gut geschlafen und ausgeruht stärkten sich alle Gäste am reichhaltigen Frühstücksangebot. Das Wetter war schon am Morgen sehr schön und versprach einen warmen Tag. 4 Gäste wollten ihre Tagesprogramme selbst gestalten und nahmen somit an der Stadtrundfahrt nicht teil. Unser Stadtführer für alle Ausflüge in Wien, Herr Paminger, war 9.00 Uhr im Hotel, der angemietete Bus stand auch parat und so ging es pünktlich los. Wir durchfuhren den gesamten Ring und sahen dabei die wichtigsten Gebäude und Anlagen wie: früheres Kriegsministerium mit General Radetzki davor - gegenüber die Postsparkasse - Hochschule für angewandte Kunst - die Luxushotels und Palais am Ring - Stadtpark mit dem goldenen Johann Strauß - Kursalon neben dem Stadtpark - Burggarten mit W. A. Mozart - die Zwillingsbauten Kulturhistorisches Museum und Naturhistorisches Museum - dazwischen Maria Theresia und ihre Berater - dahinter das Museumsquartier - gegenüber Eingang zum Heldenplatz - Volksgarten mit Standbild der Kaiserin Sisi - das Burgtheater - gegenüber das Parlament und das Rathaus - Universität - Votivkirche - Börse - Rossauer Kaserne - Schwedenplatz . Wir sahen weiter das Wohnhaus und die Village, entworfen von Friedensreich Hundertwasser. Weiter ging es zum Schloß Belvedere mit einer Außen-Besichtigung dieser Sommerresidenz des Prinzen Eugen von Savoyen, dem Befreier Österreichs von den Türken 1683. Das Schloß Schönbrunn konnten wir nur bei einer Vorbeifahrt bewundern. In der Innenstadt sahen wir weiter die Karlskirche, das Haus des Musikvereins (Spielstätte des Neujahrskonzertes), die Secession (Haus der modernen Kunst). Am Theresienplatz beendeten wir die Rundfahrt und erreichten nach einem kleinen Spaziergang in der Innenstadt die Gaststätte (Beisl) „Bierhof“. Hier erwartete uns ein leckeres Mittagessen (Salat - Gulasch mit Knödel - Kaiserschmarrn). Nach einer ausreichenden Mittagspause trafen wir uns mit Herrn Paminger am "Stephansdom" zur Besichtigung. Vorher erklärte er uns noch rund um den Dom interessante Straßen und Häuser und den Dom von außen. Nach dem Betreten des Domes genossen wir als erstes die kühle Luft. Die Sonne hat es an diesem Tag sehr gut gemeint. Herr Paminger erzählte sehr interessant über die Geschichte des Domes, seine Zerstörung im 2. Weltkrieg, der enorme Wiederaufbauwille aller Bundesländer nach dem Krieg. Er erklärte auch die Kunstwerke im Dom wie den Altar, die Kanzel, die Gemälde, die Figuren, die Grablege u.a. Als Abschluß war noch ein Blick von oben angesagt, entweder vom Nordturm, zu erreichen mit einem Aufzug oder vom Südturm. Dafür mußten allerdings 360 Stufen erklommen werden, das wollte keiner. So fuhren alle per Schnellaufzug zum Nordturm und statteten der „Pummerin“, der bekanntesten Glocke des Domes, einen Besuch ab. Sie läutet nur an besonderen Feiertagen, z.B. 0.00 Uhr zum Beginn jeden Jahres. Mit dem Besuch des Domes wurde der Spaziergang beendet. Die Gäste hatten Zeit für eigene Prammgestaltung.

3. Tag Hofburgviertel mit "Silberkammer" und "Kronjuwelen"

Wieder war ein warmer Tag angebrochen. Der heutige Ausflug versprach das Kennenlernen von Macht und Reichtum. Wo finden wir die Zeugen dafür, natürlich in der Hofburg. Mit Herrn Paminger trafen wir uns im Burghof. Zuerst gab es Erklärungen zur Geschichte der Hofburg, zu den ständigen Erweiterungen bei Machtantritt eines neuen Regenten aus dem Hause Habsburg und zur Nutzung der Burg heute. Der Bundespräsident hat z.B. seine Arbeits- und Repräsentationsräume in der Hofburg. Wir schauten uns zuerst die „Silberkammer“ an. Hier findet man alles was zur Führung eines kaiserlichen Hauses für die Versorgung der kaiserlichen Familie sowie der unzähligen Gäste notwendig ist. Das sind u.a. die größten Töpfe und Pfannen, die verschiedensten Service in den unterschiedlichsten Ausführungen besten Porzellans, Gold und Silber, die kleinsten und zartesten Tassen für einen Mokka, Tischschmuck für jede Gelegenheit. Die Präsentation der Macht bewunderten wir in der Ausstellung der „Kronjuwelen“. Hier sahen wir die Gewänder und Ornate, die Könige und Gefolge zu den Krönungszeremonien trugen. Dazu gehörte natürlich die Krone. Das ist einmal die Königskrone von Österreich. Aus Gold gefertigt und reich verziert mit verschiedensten Edelsteinen. Weiterhin ist zu sehen die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das Prunkstück der Ausstellung. Dazu das Krönungsornat des Kaisers . Auch diese Krone war in den letzten Jahrhunderten dieses Reiches im Hause Habsbug geblieben Mit vielen neuen Eindrücken beendeten wir unseren Ausstellungsbesuch. Wir entschlossen uns noch zu einem kleinen Bummel durch die Altstadt. Ob es wirklich ein „kleiner“ Bummel wird? Wir lernten einen weiteren Teil Wiens kennen, Plätze und Straßen, versteckte Ecken und Gassen. Zuerst ging es zur Minoritenkirche. Dort sahen wir eine wahre Rarität, das Bild „Das Heilige Abendmahl“ von Leonardo Da Vinci, in Mosaiksteinen nachgestaltet. In unmittelbarer Nähe ist das Cafe Central zu finden, das warscheinlich bekannteste Cafe der Stadt. Man kann das Flair vergangener Zeiten gut nachempfinden. Weiter ging es zum Platz „Am Hof“ , einer der historisch bedeutendsten Plätze Wiens. Hier schlugen bereits die Römer ihr erstes Heerlager „Vindebona“ auf. Auch an diesem Platz bauten hunderte Jahre später die ersten Regenten aus dem Hause der Babenberger ihre erste Pfalz. Über den „Judenplatz“ mit dem Holocaustdenkmal erreichten wir den „Hohen Markt“, den ältesten Platz der Donaumetropole. Die Entstehung reicht bis zum Beginn der Stadtgeschichte zurück. Eine große Attraktion ist hier die „Kunstuhr der Ankerversicherungsgesellschaft“ von 1914. In einem die Straße überspannenden Schwibbogen paradieren stündlich bedeutende Persönlichkeiten wie Kaiser Mark Aurel, Walther von der Vogelweide, Kaiser Karl der Große, Maria Theresie, Joseph Haydn u.a. Noch ein kleines Stück des Weges und wir waren am Ziel des heutigen Vormittages. Die Temperaturen waren wieder sehr heiß und die Gäste haben alles bestens gemeistert. Das Ziel des Ausfluges hieß „Cafe Frauenhuber“, auch ein bekanntes historisches Kaffeehaus in Wien. Bei einer guten Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen nach Wahl konnten sich alle etwas erholen. Aber erst gab es einen Erfrischungstrunk auf Kosten des Reiseveranstalters, das hatten sich alle verdient. Den weiteren Nachmittag gestalteten sich die Gäste nach ihren Vorstellungen.
Aber noch ein Highlight gab es an diesem Tag. 17.00 Uhr traf sich ein Großteil der Gäste am Schwedenplatz. Hier war für uns Abfahrt auf den Kahlenberg mit fast Rundumsicht auf Wien. Zurück ging es erst einmal nur bis Grinzing. Hier hatte der „Heurige Maly“ für uns Plätze im Garten reserviert. Bei Musik, Heurigen-Wein und Abendimbiß klang der Tag ganz gemütlich aus.

4. Tag Besuch Naschmarkt – Besuch Prater und das Riesenrad (fakt. Ausflüge)

Einige Gäste hatten sich entschieden, den „Naschmarkt“ etwas näher kennenzulernen. Mit Herrn Paminger trafen wir uns um die Mittagszeit an der Secession am Karlsplatz. Dort ist in unmittelbarer Nähe der „Naschmarkt“ zu finden. Nach einigen Ausführungen über die Umgebung mit wunderschönen Jugendstilhäusern, begannen wir unseren Spaziergang über den Markt. Mit seinen farbenprächtigen, rund 160 transportablen und festen Marktständen ist er nicht nur eine von den Wienern gern genutzte Open-Air-Markthalle, er zieht auch viele Touristen an. Das Angebot ist ein beeindruckender Warenmix aus den verschiedensten Ländern. Internationale gastronomische Einrichtungen sorgen für das leibliche Wohl der Besucher. Das wollten wir kennenlernen. Herr Paminger ließ auch für uns einen kleinen bunten Deliatessenmix zum Kosten zusammenstellen. Wir fanden auf dem Markt nicht die richtige Verzehrgelegenheit, etwas später, im Burggarten, haben wir es uns dann schmecken lassen. Dazwischen lernten wir noch ein weiteres typisches Wiener Cafe kennen, das „Cafe Sperl“. Hier lud uns unser Stadtführer zum Kaffee ein.
Für den Nachmittag hatten alle Freizeit. Einige Gäste besuchten den Zentralfriedhof, den größten Friedhof der Stadt. Hier sind neben bedeutenden Ehrengräbern auch die Grabstätten vieler bekannter Musiker, Dichter, Denker, Schauspieler und Persönlichkeiten der Stadt zu finden.
Am Abend traf sich ein Großteil der Gäste zum „Besuch des Praters“. Wir trafen uns direkt am Eingang zum Riesenrad. Auch hier gab es wieder interessante Erklärungen zur Entstehung und Geschichte des Praters. In früheren Zeiten war es einzig und allein Jagdgebiet der Habsburger und ihrer Gäste. Erst 1776 wurde das Areal für alle geöffnet. Heute ist es fast eine Welt für sich, der Naturpark zwischen Donau und Kanal. In der großen Parkanlage sind fast alle Sportarten möglich. Im Frühjahr, wenn das Wetter wieder wärmer wird, erwacht auch der Volksprater zu neuem Leben. Das Riesenrad dreht wieder regelmäßig seine Runden und alle Attraktionen beginnen die neue Saison. Und Attraktionen gibt es sehr viele. Zuerst wurde vom Stadtführer das Riesenrad etwas näher gebracht. Entworfen von englischen Ingenieuren, wurde es 1897 eröffnet und galt als eines der größten der Welt. Von einstmals 3 derartigen Rädern, existiert heute nur noch das Wiener Resenrad. Im Krieg sehr stark zerstört, sind nach der Restaurierung nur noch die Hälfte der Waggons im Einsatz. Auch wir konnten eine Fahrt genießen und uns Wien in aller Ruhe von ober betrachten - bei diesem schönen Wetter ein besonderes Erlebnis.
Anschließend bummelten wir über den Prater. Ziel des Abends war das Praterrestaurant „Meierei“. Dort wurden wir mit einem deftigen „Bauernschmaus“ und einem Viertel Bier überrascht. Das war ein leckerer Abschluß des Tages. Auf dem Rückweg zeigte sich der Volksprater in voller Beleuchtung - ein toller Anblick.

5. Tag UNO–City – Schifffahrt auf der Donau (fakt. Ausflug)

Wir starteten am Vormittag zu unserem letzten gemeinsamen Ausflug mit allen Reisegästen. Unser Ziel war die "UNO", die auch in Wien ansässig ist. Herr Paminger holte uns am Hotel ab und mit der U-Bahn hatten wir sehr schnell unser Ziel erreicht. Strenge Regeln gibt es zum Betreten des Geländes, es ist exterritorialer Bereich. Auch hat die UNO ihre eigenen Führer, uns erwartete eine Dame. 1970 wurde ein Verwaltungskomples in Wien errichtet um die Stadt neben New York, Genf und Nairobi als weiteren Hauptsitz der UNO zu profilieren. Heute ist hier untergebracht die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO), für internationales Handelsrecht (UNCITRAL), die internationale Atomenergie-Organisation (IAFA) und das Büro des Hohen Kommissars für Flüchtlinge in Wien (UNHCR). Wir sind durch Gebäude geführt worden, Arbeitsräume durften nicht besichtigt werden. Das Abhalten einer Konferenz konnten wir von einem Balkon aus verfolgen.
Es war der letzte gemeinsame Ausflug aller Reisegäste mit unserem Stadtführer. Deshalb bedankten wir uns bei ihm ganz herzlich für seine vielen interessanten Ausführungen auf den verschiedensten Rundgängen und verabschiedeten uns offiziell.
Ein Ausflug stand ja noch aus, die "Schifffahrt auf der Donau" (fakt.) Wir trafen uns am Handelskai in unmittelbarer Nähe der DDSG. Auf dem Rundfahrtsschiff „Transdanubien“ fanden wir gute Plätze und konnten die Fahrt genießen. Sie führte auf der Donau stromaufwärts bis zum Beginn des Donaukanals. Über die Schleuse erreichten wir den Kanal und gleiteten langsam Richtung Wiener Innenstadt. Dabei wurden Gebäuder sichtbar, die wir noch nicht sahen, z.B. die Müllverbrennungsanlage von Hundertwasser. Am Schwedenplatz endete die Schiffahrt. Während der Fahrt bekamen wir ein leckeres Schnitzel serviert. Der Abend bot für einige Gäste noch einen klingenden Höhepunkt. Wir genossen in der Hofburg ein Konzert des Hofburg-Orchesters mit Werken von Johann Strauß und W.A. Mozart. Es waren alle begeistert.

6. Tag Heimreise

Der letzte Tag, der Tag der Heimreise beginnt immer etwas wehmütig. Wir hatten sehr schöne Tage in Wien erlebt. Das Wetter spielte bestens mit und alle Ausflüge konnten optimal durchgeführt werden. Aber es dauerte nicht lange und die Freude auf Zuhause überwiegt. Und so ging es auch uns. Unser Fahrer, Herr Hohlfeld von der Fa. Hohlfeld, war bereits am Vorabend angereist und so stand einer zügigen Rückfahrt nichts im Wege. Mit Walzerklängen von Johann Strauß verließen wir Wien und Österreich. Unseren ersten Halt nach dem Grenzübertritt zu Tschechien legten wir an einem Vergnügungspark ein. Die Fahrt ging weiter durch Mähren, vorbei an Znojmo und Jihlava, auf die Autobahn D1 nach Prag. Selbstverständlich gab es auch eine Mittagspause mit der entsprechenden Bordverpflegung. Schnell und pünktlich erreichten wir Dresden und die weiteren Ausstiege bis Chemnitz. Die Transfere waren zur Stelle und brachten die Gäste zufrieden nach Hause. Eine schöne Wien-Reise ging zu Ende. Ich hoffe, die Erwartungen der Gäste haben sich alle erfüllen können. Mir hat es große Freude gebracht, sie auf dieser Reise zu begleiten. Als Dankeschön widme ich meinen Reisegästen die „letzte Rose“. Ich konnte sie noch finden, versteckt am Strauch, im Volksgarten in Wien.
Ihre Reisebegleiterin Uta Leßke

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