Reisebericht: Silvesterreise in der Walzerstadt Wien

30.12. – 03.01.2016, 5 Tage Busreise Silvester in der Donau–Metropole Wien mit Silvesterabend mit Festmenü im Rathauskeller – Wiener Silvesterpfad – Neujahrskonzert (fakultativ) – Stadtrundfahrt – Altstadtspaziergang – Wiener Beisl – Ausflug in den Wienerwald (fakultativ)


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Wien wirkt im Bereich der Inneren Stadt wie ein frisch renoviertes Museum aus der Sissi-Zeit, an jeder Ecke sind berühmte Komponisten, Maler und Dichter noch immer präsent. In dieser Kulisse den den Jahreswechsel zu erleben, bleibt unvergesslich.
Ein Reisebericht von
Christine Paulan

30.12.2015 – Anreise nach Wien


Bei strahlendem Sonnenschein ging die Fahrt mit dem voll besetzen Bus über die Autobahn A 17 zuerst in Richtung Prag. Über die Moldau fuhren wir unmittelbar durch das Zentrum der Stadt mit Blick auf den berühmten Wenzelsplatz weiter in Richtung Budapest. Bei Jihlava wurde die Autobahn verlassen und auf kürzestem Weg die österreichische Hauptstdt Wien angesteuert. Unterwegs haben wir schon mal "österreichisch" gelernt und wurden über  Kaffeehaustradition und die vielen Kaffeesorten informiert.  Mit zünftiger Wiener Musik von Johann Strauß, Mozart und Lehar erreichten wir gegen 16:00 Uhr unser Trachten-Hotel "Enziana" am Rennweg. Hier war bereits alles für uns vorbereitet. Nun hatte jeder etwas Zeit, sich einzurichten und die nähere Umgebung sowie die Verkehrsbedingungen zu erkunden. Mit der Staßenbahn ging es in wenigen Minuten bis zur Inneren Stadt, zu Fuß waren es ca. 35 min.
Um 19:00 Uhr traf sich die Gruppe dann zum Abendessen mit Schnitzel "Wiener Art" wieder im Restaurant des Hotels.

31.12.2015 – Stadtrundfahrt und Silvesterpfad


Die Stadtrundfahrt musste bereits um 8:30 Uhr beginnen, um die vielen imposanten Gebäude im Bereich des altstädtisches Ringes noch bestaunen zu können, da am Vormittag hier der Silvesterlauf stattfinden sollte. Unser örtlicher Reiseführer Herr Franz Paminger verstand es mit seiner charmanten wienerischen Art, die Geschichte der Stadt, die Monarchen, Künstler, Feldherren und die Architektur interressant darzustellen und auch das Lebensgefühl der Wiener nahezubringen. Das Rathaus, die Hofburg, das Burgtheater, die Oper, die Universität und viele Paläste, Museen und Regierungsgebäude bestimmen das Bild des Ringes. Vorbei am Prater ging es dann über die Donau mit ihren angrenzenden Erholungsbereichen hinaus in die Donau-City, einem neuen Stadtteil von Wien. Hier befindet sich in imposanten Gebäuden der Wiener UNO-Sitz, z.Bsp. die Atomenergiebehörde. Wieder zurück auf der anderen Donauseite erfolgte bei eisig kaltem Wind die Besichtigung des von Friedensreich Hundertwasser erbauten Wohngebäudes und des von ihm gestalteten Villages. Jedes Fenster hat eine andere Größe, jede Decke und jeder Fußboden ist uneben, alles ist bunt und begrünt, eine avanrgardistische Architektur. Nächstes Ziel der Rundfahrt war das obere Bevedere, ein Meisterwerk des Barock, der Sommersitz des Prinzen Eugen von Savoyen. Von hier hat man einen herrlichen Blick über den Park, das untere Belvedere und die Altstadt von Wien. Entlang des Flüsschens Wien, dass der Stadt den Namen gab, und vorbei am Naschmarkt ging es dann auf der rechten Wienzeile hinaus zum Schloss Schönbrunn, der Sommerresidenz der Habsburger Monarchie. Bei herrlichem Sonnenschein bot das Schlossensemble einen Bilderbuchanblick. Vor dem Schloss war noch ein kleiner Markt aufgebaut. Ein Spaziergang zur Rückseite und ein Blick in den Garten bis zur Gloriette waren zeitlich noch drin, dann ging es wieder zurück in die Stadt bis zum Theresienplatz. Die Stadtrundfahrt war hier zu Ende, Gelegenheit zu eigenen Erkundungen in Wien oder zur Rückkehr ins Hotel.
Um 17:45 Uhr stand der Bus bereit zur Fahrt in das Lokal "Bieramt". Hier war unser 3-Gänge-Silvester-Menü bestellt. Mit Griesnockerlsuppe, Schweinsbraten, "Mohr im Hemd" und einem zunftigen Bier ging es dann gestärkt auf den Silvesterpfad. In der gesamten Inneren Stadt waren Bühnen aufgebaut, auf denen die unterschiedlichsten Musikrichtungen geboten wurden. Auf der Bühne vor der Oper konnte man die Aufführung der "Fledermaus" miterleben, am "Graben" mit professionellen Tanzschulen Walzer üben, in der Kärtner Straße nach Rock- und Discoklängen tanzen oder am Steffl Wiener Melodien lauschen. Mit tausenden Besuchern wurde bei Glühwein und Sekt das neue Jahr begrüßt. Statt der Nationalhymne wird in Wien auf allen Bühnen um 0:00 Uhr der Donauwalzer gespielt. Die stimmungsvolle Nacht bei bestem Wetter, einem Feuerwerk am Rathaus und mit gutgelaunten Menschen bleibt lange in Erinnerung.

01.01.2016 – Neujahrskonzert und Stadtrundgang


Nach einen späten Frühstück ging es am Vormittag für einen Teil der Gäste mit dem Bus zur Hofbug, im Festsaal fand das Neujahrskonzert des Hofburgorchesters mit 4 Solisten statt. Musik von W. A. Mozart, Josef Strauß, Franz Lehar und besonders die Polka- und Walzerklänge von Johann Strauß mit kleinen humoristischen Einlagen begeisterten das Publikum. Besonders beeindruckend war das herrliche Ambiente des Festsaals, sodass das Konzert für alle Gäste ein unvergessliches Erlebnis war. 
Wer nicht mit in der Hofburg war, konnte im Fernsehen das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker aus dem Gebäude des Musikvereins verfolgen. Es wurde auch auf dem Platz vor dem Rathaus übertragen.
Um 14:00 Uhr trafen wir uns wieder mit dem Reiseführer Herrn Paminger, mit dem wir diesmal die Innere Stadt zu Fuß erkundeten. Hier waren die Aufräumarbeiten nach der Silvesterfeier im Gange, aber die meisten Straßen und Plätze waren schon blitzsauber. Vom Theresienplatz mit dem Denkmal und den rechts und links befindlichen Museumsgebäuden  ging es durch die Hofburg, die vielen Straßen, Gassen und Plätze bis zum Stephansdom, dem Wahrzeichen Wiens. An allen Ecken waren Zeugnisse der bewegten Geschichte der Stadt zu bestaunen und vor allem das Wirken der Komponisten, Dichter und Maler, die Wien geprägt haben, zu spüren. Viele Silvestergäste waren schon wieder in der Stadt und füllten die Straßen. Unser Spaziergang endete im Cafe "Frauenhuber" bei "Melange" und einer "Mehlspeise". Anschließend war noch Gelegenheit zu individuellen Erkundungen oder einem  zünftigem Abendessen.

02.01.2016 – Ausflug in den Wienerwald, Besuch beim Heurigen


Der Vormittag konnte für eigene Entdeckungen genutzt werden. Ein Besuch des Naschmarktes, der Schatzkammer, des Sissi-Museums, des Praters oder von Schönbrunn  standen für die Gäste auf dem Plan. Um 13:30 Uhr begann für viele Gäste der Ausflug mit dem Bus in den Wienerwald, dem beliebten Naherholungsgebiet der Wiener Bevölkerung. In der warmen Jahreszeit gibt es hier eine hervorragende Infrastruktur für viele sportliche Aktuivitäten wie Radfahren, Wandern und Reiten. Die Stadt Baden war schon zu Zeiten der Habsburger ein angesagtes Kurbad mit dem größten Casino Österreichs. Unser Ausflug führte zuerst in das Stift Heiligenkreuz. Die wunderbar erhaltene Klosteranlage mit Ursprüngen aus dem 13. Jahrhundert wurde uns durch Herrn Paminger nahe gebracht. Ein paar Schneeflocken und gefrorener Reif gab dem gesamten Ensemble ein romantisches Flair.
Die Kurstadt Baden schauten wir uns nur vom Bus aus an, um die volle Schönheit zu erleben, müssen wir im Sommer noch einmal wieder kommen. Weiter ging es durch endlose Weinfelder nach Gumpoldskirchen, einem bekannten Weinort im Wienerwald. Nach einem kurzen Spaziergang durch den urwüchsigen Ort waren wir schon bei unserem "Heurigen" angekommen. Durch 2 Musiker wurden wir begrüßt, der Wein war schon eingeschenkt. Ein zünftiges Stelzenessen wurde serviert, Wein und Verdauungsgetränke genossen. Bei stimmungsvoller Musik verging die Zeit wie im Flug und die Rückfahrt musste angetreten werden. Mit Wiener Musik kamen wir wieder am Hotel an und bedankten uns bei Herrn Paminger für seine Begleitung an den vergangenen Tagen. In gemütlicher Runde im Hotel oder in der Stadt klang der Tag aus.

03.01.2016 – Heimreise


Die Koffer waren gepackt und die Rückfahrt konnte beginnen. Rauhreif und leichter Schneefall hatte in Mähren die Landschaft in ein Winterwunderland verwandelt. Mit dem Film "Sissi" wurde nochmal an die glanzvolle Geschichte der Habsburger Monarchie in Wien erinnert. Die Fahrt ging wieder mitten durch Prag am Hauptbahnhof vorbei. Als Dresden in Sicht kam, gab es ein kurzes Resümee, eine erlebnisreiche stimmungsvolle Silvesterreise ging zu Ende. Wien ist immer wieder eine Reise wert. 
 

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