Reisebericht: Ostern in Niederösterreich – Busreise mit Wien & Wiener Alpen

13.04. – 18.04.2017, 6 Tage Osterreise in die Wiener Alpen mit Schneeberg – Myrafälle – Wien – Wachau – Stift Melk – Dürnstein – Schloss Schönbrunn – Stift Klosterneuburg


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Woher kommen die Lindt-Schokohasen? Warum entzündet man Osterfeuer? Und hat der Eberhardt-Osterhase den Gästen etwas ins Nest gelegt? Wir werden es bei dieser Reise erfahren!
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

13. April: Anreise nach Miesenbach

„In diesem Jahr möchten wir das Osterfest in Österreich verbringen!" - Das sagen 31 Eberhardt-Reisegäste und stehen pünktlich an den Zustiegsstellen.  Von Dresden geht es über die neue Autobahn nach Prag, leider bei Dauerregen. Während der Fahrt durch Prag sehen wir dann u.a. den Fernsehturm, den Hradschin, die Oper, das Nationalmuseum und den Wenzelsplatz. Kurz vor der tschechisch-österreichischen Grenze machen wir noch eine Pause bei den rauchspuckenden Drachen in Merlins Kinderland. Endlich regnet es nicht mehr. Nun kommen wir durch das Weinviertel. Hier hoppeln die Osterhasen über die Felder.  Bald erreichen wir Wien, doch hier geht es nur sehr stockend voran.
Am frühen Abend sind wir am Hotel „Börsenhof" in Miesenbach. Familie Hornung erwartet uns schon. Nach einer herzlichen Begrüßung im Bus werden die Schlüssel vergeben und schnell sind die Zimmer bezogen. Gleich am ersten Abend stellen wir fest: Gegessen wird hier gut und reichlich. Für uns gibt es heute ein „Kaisermenü" Dazu gehören ein „Kaiserschöberln" (Rindsbrühe mit Einlage), ein Tafelspitz (zum Gründonnerstag mit Spinat) und ein Kaiserschmarrn. Außerdem ist für uns, wie auch an den kommenden Abenden, ein leckeres Salatbuffet vorbereitet. Mit einem „Kaiserspritzer" stoßen wir dann auf die Osterreise an. Nach einigen organisatorischen Hinweisen stimmt uns Josef zum Abschluss noch mit einem Film über die Schneebergregion auf den morgigen Ausflug ein.

14. April: Rund um den Schneeberg

Heute wollen wir mit Josef in den Wiener Alpen Interessantes rund um den Schneeberg entdecken. Zuerst bringt uns Tilo mit dem Bus durch das Piestingtal nach Muggendorf, wo uns ein besonderes Naturschauspiel erwartet: die Myra-Wasserfälle. Der Fluss Myra stürzt hier durch enge Felsschluchten und über zahlreiche Katarakte in die Tiefe. Wir spazieren über die hölzernen Brücken und lauschen dem Tosen des Wassers.
Nun tauchen wir ein in die Vergangenheit, denn wir besuchen das in einer ehemaligen Mühle untergebrachte Waldbauernmuseum von Gutenstein. Anhand vieler Modelle und originaler Gerätschaften begeben wir uns auf einen Rundgang durch den früheren Arbeitsalltag im Schneebergland. Wir entdecken dabei altes Handwerk wie das der Pecher, der Bottichbinder, der Rechenmacher, der Korbflechter, der Schindelmacher und der Kohlenbrenner. Bei vielen Gästen werden hier Erinnerungen an die Jugend geweckt.
Vorbei an der Burgruine Gutenstein fahren wir weiter auf den Mariahilfberg, einen bedeutenden katholischen Wallfahrtsort. Oben angekommen gibt es für die Gäste ein kulinarisches „Osterei": Am heutigen Fastentag lassen wir uns geräucherte Forelle mit Salat schmecken. Danach besichtigen wir die Wallfahrtskirche, von deren Eingang man auch einen schönen Blick auf den Schneeberg hat.
Weiter geht es durch das Klostertal und das romantische Höllental. Dabei kommen wir auch an der Talstation der Raxalpbahn vorbei.
Auf unser nächstes Ziel stimmen wir uns mit einer Schokoladenkugel ein, denn es geht nach Gloggnitz. Hier befindet sich die Schokoladenfabrik „Lindt". Ein Film zeigt uns, wie die süßen Sachen hergestellt werden. Natürlich lockt in den Verkaufsräumen dann noch die ein oder andere süße Versuchung.
Feuchtfröhlich wird es dann bei unserem letzten Programmpunkt. Wir besuchen das Weingut der Familie Auer in Tattendorf. Zwischen den Fässern im Weinkeller erfahren wir u.a., dass die Familie ihre Weingärten nach biologischen Aspekte bearbeitet und dass der Tattendorfer Schwemmlandboden sowie das milde Klima in der Region eine perfekte Grundlage für den Weinanbau bilden. Nach der Theorie kommt die Praxis: Drei Weißweine, einen Rosé und 4 Rotweine dürfen wir verkosten. Dazu schmecken die leckeren Brotaufstriche der Winzerin.
Wir haben heute den Schneeberg umrundet und dabei an interessanten Stationen Halt gemacht. Nun geht es zum Hotel zurück. Zum Karfreitag erwartet uns hier ein Zanderfilet. Für die „Fleischesser" gibt es Wiener Schnitzel. Da morgen Wien auf dem Programm steht, stellt uns Josef in Wort und Bild noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Donaumetropole vor. Damit endet ein abwechslungs- und erlebnisreicher Tag.

15. April: Wien – Donauturm

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Wien. Über die Südautobahn erreichen wir die Stadt, die zu den schönsten der Welt zählt. Der erste Teil unserer Rundfahrt bringt uns vorbei am ehemaligen Arsenal, dem heutigen Heeresgeschichtlichen Museum, und dem Schloss Belvedere zum Schwarzenbergplatz, wo der Hochstrahlbrunnen steht. Hier biegen wir auf die Ringstraße ein. Sie wurde nach dem Niederreißen der alten Stadtmauern und Festungswerke 1858 rund um die Innenstadt angelegt, ist 6 Kilometer lang und wird von zahlreichen monumentalen Bauten und schönen Parkanlagen gesäumt. Wir sehen u.a. das Hotel Imperial, die Wiener Staatsoper, die Kunstakademie, das Museumsquartier, den Volksgarten, das Parlament, das Rathaus und das Burgtheater. Am Schwedenplatz verlassen wir den Bus. Zu Fuß geht es zur Jesuitenkirche und zum Stephansdom. Von hier aus spazieren wir durch die Altstadt. Wir bestaunen die Pestsäule am Graben, schauen in die Schaufenster der bekannten Konditorei Demel, überqueren den Michaelerplatz und erreichen schließlich die Hofburg. Nach einem Abstecher zum Heldenplatz und einem Blick in die Augustinerkirche laufen wir vom Josefsplatz zur Albertina, dann vorbei am Hotel Sacher zur Kärntner Straße. Hier auf der Fußgängerzone mit eleganten Läden und Restaurants bleibt Zeit für individuelle Erkundungen. Am Stephansdom treffen wir uns alle wieder.
In Wien laden mehrere Ostermärkte mit typischem Kunsthandwerk und österlichen Köstlichkeiten ein, ein Stück österreichische Kultur zu erleben. Wir schauen uns auf dem Altwiener Ostermarkt um. Unzählige Ostereier, Osterkörbe & erlesene Spezialitäten bringen hier den Frühling auf die Freyung. Gegenüber präsentieren die Biobauern ihren kulinarischen Ostermarkt. Gleich nebenan befindet sich noch der Ostermarkt Am Hof.
Der 2. Teil der Stadtrundfahrt bringt uns vorbei am Prater und über die Donau zu UNO-City. Am Fuße des Donauturms machen wir eine Kaffeepause. Der Eberhardt-Osterhase hat uns heute ein Nutellatörtchen ins Nest gelegt. Nun wollen wir hoch hinaus. Neben dem Riesenrad im Prater gilt der 252 Meter hohe Donauturm als eines der Wahrzeichen der Stadt. Ein Expresslift bringt uns in kürzester Zeit zur Aussichtsterrasse in 150 m Meter Höhe. Von hier genießen wir einen spektakulären Blick über Wien. Ein ganz besonderes Erlebnis!
Zurück im Hotel erwarten uns ein leckeres Menü und ein Film über die Wachau.
Zum Abschluss des Tages gibt es noch einen besonders schönen Osterbrauch: das Osterfeuer. Es steht seit alters her für die Sonne nach einem langen Winter und galt einst als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte. Auch im Börsenhof hat man Holz und Reisig gesammelt und nun vor dem Hotel zum Osterfeuer aufgeschichtet. Bei Musik und mit Eierpunsch sitzen wir gemeinsam um die knisternden Flammen.

16. April: Wachau – Stift Melk – Dürnstein

Am heutigen Ostersonntag erwarten uns im Frühstücksraum schon leckere Ostertörtchen. Im Bus begrüßen uns kleine Schokohasen und wir starten unseren Ausflug mit fröhlichen Osterliedern. Wir fahren über den „Hals" ins Triestingtal und weiter durch das Wienerwald-Gebiet. Unser Ziel ist die  Wachau. Als romantische Uferlandschaft mit schroffen Felsen und sanften Weinhängen, bezaubernden Winzerhäusern und monumentalen Schlössern und Klöstern wird diese Region beschrieben. Bald  sehen wir schon von weitem hoch über der Donau das bekannte Stift Melk, das als eine Meisterleistung barocker Baukunst gilt. Für uns ist hier eine Führung bestellt. Zunächst geht es über die Kaiserstiege in den Kaisergang. In der modernen Ausstellung erhalten wir Einblicke in die Geschichte des Stifts und in das benediktinerische Klosterleben. Von der Altane bietet sich uns ein großartiger Ausblick auf die Donaulandschaft und die Westfassade der Stiftskirche. Nun besichtigen wir noch die bekannte Stiftsbibliothek. Hier recherchierte einst Umberto Eco für seinen Erfolgsroman „Der Name der Rose".  Die prunkvolle Stiftskirche, in der gerade das Mittagsgebet stattfindet, ist dann Abschluss und Höhepunkt unseres Rundgangs. Es bleibt noch Zeit für eine Auffahrt auf die Nordbastei, dann treffen wir uns zum Mittagessen am Bus.
Weiter geht die Fahrt entlang der Donau durch die bezaubernde Landschaft der Wachau. Die Marille - das österreichische Wort für Aprikose - gehört zur Wachau ebenso wie der Wein. Man sagt, wer noch nie eine Portion Marillenknödel aus Topfenteig, einen Marillenstrudel oder einen Marillenbrand probiert hat, weiß nicht, wie die Wachau schmeckt. Deshalb gibt es bei unserer Ankunft in Dürnstein heute flüssiges „Osterei": einen Marillenlikör. Danach spazieren wir noch durch die verträumten Gassen des Ortes. Die fast verkehrsfreie Festungsstadt zieht jährlich tausende Touristen an. Wir entdecken lauschige Renaissance-Innenhöfe und schmiedeeiserne Fensterkörbe. Auch das Wahrzeichen des Ortes, die blaue Kirche, schauen sich einige Gäste an. Dann verabschieden wir uns mit dem „Marianndel-Lied" von der Wachau und fahren vorbei an Krems, dem Stift Göttweig und St. Pölten wieder in die Wiener Alpen zurück.
Im Hotel serviert man uns heute Grießnockerlsuppe, Jungfernbraten und Topfennockerln mit Marillenröster. Ein schöner Tag endet mit einer filmischen Vorschau auf Schönbrunn, denn dort werden wir morgen sein.

17. April: Ostermarkt in Schönbrunn – Kahlenberg – Stift Klosterneuburg

Heute ist die eindrucksvolle Barockanlage von Schloss Schönbrunn unser erste Ziel. Vor dem Schloss lädt der Ostermarkt zum Bummeln, Schauen, Fotografieren und Kaufen ein. Österliches Brauchtum und Handwerk aus Österreich und den Nachbarländern sowie herzhafte Schmankerl werden hier von mittlerweile über 60 Kunsthandwerkern und Gastronomen präsentiert und angeboten. Bei Sonnenschein spazieren wir anschließend durch den weitläufigen Park. Einige Gäste laufen bis hinauf zur Gloriette, andere gehen ins Palmenhaus, machen einen Rundgang im Schloss oder besuchen die Kaiserliche Wagenburg.
Der bekannteste Aussichtsberg Wiens ist der Kahlenberg. Tilo bringt uns mit dem Bus zum Bergplateau unterhalb des Gipfels. In der Nähe des weithin sichtbaren Stahlrohrmastes des ORF machen wir auch unsere Mittagspause.  In der Nähe befindet sich die kleine Kirche St. Josef, von der es nur wenige Schritte bis zur Aussichtsterrasse sind. Wien und die Donau liegen uns zu Füßen.
Eine der bedeutendsten und prächtigsten Sehenswürdigkeiten Österreichs steht heute auch noch auf unserem Programm: Stift Klosterneuburg. Bei unserer Ankunft dort gibt es wieder ein „Osterei", diesmal eine leckere Zitronenecke.
Zur Entstehung des Stifts erzählt man sich folgende Legende: „Leopold III., österreichischer Markgraf, und Agnes, die Tochter des deutschen Kaisers Heinrich IV., heirateten 1106. Kurz nach der Hochzeit entführt der Wind den Brautschleier. Leopold  gelobt, dort ein Kloster zu errichten, wo das kostbare Textil wieder gefunden wird. Erst neun Jahre später entdeckten seine Jagdhunde den Schleier auf einem Holunderstrauch. Er hat die Jahre in Wind und Wetter unversehrt überstanden." An der Fundstelle steht heute die Stiftskirche. Für uns ist in Klosterneuburg eine sakrale Führung bestellt. Wir bestaunen dabei u.a. den siebenarmigen Leuchter, die Keramikkrippe und den weltberühmten Verduner Altar. Im Garten der Anlage erfreuen wir uns an den Frühlingsblühern.
Bei der Rückfahrt grüßt in der Ferne noch einem der Schneeberg. Im Hotel hat man derweil ein Osterbuffet für uns vorbereitet und zum Abschluss des Tages macht Josef mit uns noch so manche „Blödelei".

18. April: Heimreise

„Sag beim Abschied leise Servus" - die Tage sind schnell vergangen. Nach einem letzten Frühstück verabschieden wir uns vom „Börsenhof" und sagen Dankeschön für die vorzügliche Verpflegung und die liebevolle Betreuung.
Bei der Heimreise zeigt der April uns dann sein wahres Gesicht. Sonne, Schnee, Hagel, Regen - wir erleben alles. Doch bis auf einen Stau an einer Autobahnbaustelle kommen wir gut voran. Die Rückfahrt wird zudem genutzt, um bei einem Osterrätsel das Wissen zu testen.
Alle sind sich einig: Es waren schöne und erlebnisreiche Ostertage in Niederösterreich!
Ihnen, liebe Gäste, wünsche ich alles Gute, Gesundheit und noch viele schöne Reisen.
Ihre Martina Pötschke

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