Reisebericht: Ostern in Niederösterreich – Busreise mit Wien & Wiener Alpen

29.03. – 03.04.2018, 6 Tage Osterreise in die Wiener Alpen mit Schneeberg – Myrafälle – Wien – Wachau – Stift Melk – Dürnstein – Schloss Schönbrunn – Stift Klosterneuburg


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In Wien und rund um den Schneeberg bummeln wir über die Ostermärkte, machen ein Osterfeuer, trinken Osterpunsch und suchen Ostereier. Ob wir auch den Osterhasen treffen?
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

29. März: Anreise nach Miesenbach

34 Reisegäste möchten das diesjährige Osterfest in Niederösterreich verbringen. In den letzten Tagen wurde deshalb immer wieder auf die Wettervorhersage geschaut. Doch so recht wollen sich die Wetterfrösche nicht festlegen. Lassen wir uns deshalb überraschen.
Von Dresden geht es über die neue Autobahn D8, dann durch Prag. Wir sehen u.a. den Fernsehturm, den Bahnhof, die Oper, das Nationalmuseum und den Wenzelsplatz. Nach der Mittagspause vor Jihlava verlassen wir die Autobahn und fahren durch die Dörfer. Kurz vor der tschechisch-österreichischen Grenze machen wir noch eine Pause in Merlins Kinderland. Nun kommen wir durch das Weinviertel. Bald erreichen wir Wien, doch hier geht es nur sehr stockend voran. Deshalb sind wir erst am späten Nachmittag am Hotel „Börsenhof" in Miesenbach. Familie Hornung erwartet uns schon.
Nach einer herzlichen Begrüßung im Bus werden die Schlüssel vergeben. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns zum Abendessen. Für uns gibt es heute ein „Kaisermenü" Dazu gehören „Kaiserschöberl", Tafelspitz (zum Gründonnerstag mit Spinat) und Kaiserschmarrn. Außerdem ist für uns, wie auch an den kommenden Abenden, ein leckeres Salatbuffet vorbereitet. Mit einem „Kaiserspritzer" stoßen wir dann auf die Osterreise an. Nach einigen organisatorischen Hinweisen stimmt uns Josef noch mit einem Film über die Schneebergregion auf den morgigen Ausflug ein.

30. März: Rund um den Schneeberg

Am Frühstücksbuffet stärken wir uns für den heutigen Tag. Das Ausflugsprogramm verspricht Abwechslung rund um den Schneeberg. Josef will uns Interessantes und Sehenswertes seiner Heimatregion zeigen. Zuerst bringt uns Chauffeur Falk mit dem Bus durch das Piestingtal nach Muggendorf, wo uns ein besonderes Naturschauspiel erwartet: die Myra-Wasserfälle, die bereits seit über 125 Jahren touristisch erschlossen sind. Einige Gäste spazieren über die hölzernen Brücken und Stiegen nach oben und wir lauschen dem Tosen des Wassers.
In Gutenstein befindet sich unser nächstes Ziel: Das Waldbauernmuseum. Hier erhalten wir bei einer Führung Einblicke in wichtige Erwerbszweige der früheren Bewohner des Schneeberglandes. Anhand vieler Modelle und originaler Gerätschaften lernen wir u.a. die Arbeit der Korbflechter, Bottichbinder, Kalkbrenner, Pecher, Wagenmeister und Sägewerker kennen.
Vorbei an der Burgruine Gutenstein fahren wir weiter auf den Mariahilfberg, einen bedeutenden katholischen Wallfahrtsort. Oben angekommen wird erst einmal ein Grupppenfoto gemacht. Dann gibt es für die Gäste ein kulinarisches „Osterei": delikaten Eiersalat. Nun besichtigen wir die Wallfahrtskirche. Von deren Eingang kann man bis Schneeberg sehen. Dessen Gipfel hüllt sich allerdings in Wolken.
Weiter geht es durch das Klostertal und das romantische Höllental. Dabei kommen wir auch an der Talstation der Raxalpbahn vorbei. Bald danach erreichen wir Gloggnitz. Hier befindet sich die Schokoladenfabrik „Lindt". Ein Film zeigt, wie die süßen Sachen hergestellt werden. Natürlich probieren wir die ein oder andere süße Köstlichkeit und nehmen auch für Zuhause noch etwas mit.
Wie ein Weinfass hergestellt wurde, hat man uns heute ja schon im Waldbauernmuseum erklärt. Nun möchten wir wissen, wie die Weine der Thermenregion schmecken. Wir besuchen deshalb das Weingut der Familie Auer in Tattendorf. Zwischen den Fässern im Weinkeller erfahren wir u.a., dass die Familie ihre Weingärten nach biologischen Aspekten bearbeitet und dass der Tattendorfer Schwemmlandboden sowie das milde Klima in der Region eine perfekte Grundlage für den Weinanbau bilden. Anschließend  treffen wir uns im Stüberl und verkosten einen Schaumwein, drei Weißweine und drei Rotweine, darunter auch erlesene Premium und Reserve-Weine. Dazu schmecken die leckeren Brotaufstriche der Winzerin.
Dann geht es gutgelaunt zum Hotel zurück. Am Karfreitag gibt es hier zum Abendessen u.a. Schollenfilet und Apfelstrudel. Da morgen Wien auf dem Programm steht, stellt uns Josef in Wort und Bild noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Donaumetropole vor. Damit endet ein abwechslungs- und erlebnisreicher Tag.

31. März: Ein Tag in Wien

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Wien. Über die Südautobahn erreichen wir die Stadt, die zu den schönsten der Welt zählt. Wir fahren vorbei am Schloss Belvedere, am Hochstrahlbrunnen auf dem Schwarzenbergplatz, an der Karlskirche und am Musikvereinssaal. Dann sehen wir die bekannte Wiener Oper, die Albertina, den Naschmarkt und das Museumsquartiert. Nun biegen wir ein auf die Ringstraße. Sie wurde nach dem Niederreißen der alten Stadtmauern und Festungswerke 1858 rund um die Innenstadt angelegt, ist 6 Kilometer lang und wird von zahlreichen monumentalen Bauten und schönen Parkanlagen gesäumt. Wir bestaunen u.a. das Parlament und das Rathaus.
Am Schwedenplatz verlassen wir den Bus. Josef möchte uns gern seine Wiener Lieblingskirche zeigen: die Jesuitenkirche. Auch uns beeindruckt die Ausstattung. Wir spazieren weiter zum Stephansdom, bestaunen die Pestsäule am Graben, schauen in die Schaufenster der bekannten Konditorei Demel, überqueren den Michaelerplatz und erreichen schließlich die Hofburg. Nach einem Abstecher zum Heldenplatz laufen wir zum Josefsplatz, dann vorbei am Hotel Sacher zur Kärntner Straße. Hier in der Fußgängerzone mit eleganten Läden und Restaurants bleibt Zeit für individuelle Erkundungen. Am Stephansdom treffen wir uns alle wieder.
Nun freuen wir uns gleich auf zwei Wiener Ostermärkte: Nach einem kurzen Bummel über den Ostermarkt am Hof mit typischem Kunsthandwerk und österlichen Köstlichkeiten geht es zum Altwiener Ostermarkt auf die Freyung.  Unzählige handbemalte Ostereier, hübsche Korbwaren, Zirbenkissen, Naturkosmetik, Schmuck und Keramik erwarten uns hier. Kulinarische reicht die Palette  von Aufstrichen und Käse über Wein und Liköre bis hin zu Konditoreiwaren und Schokolade. Gegenüber präsentieren die Biobauern ihren kulinarischen Ostermarkt. Wir besuchen auch die benachbarte Schottenkirche. Hier ist heute das Heilige Grab wunderschön mit Blumen geschmückt.
Unser nächstes Ziel ist der Wiener Prater. Hier erfüllen wir uns den Traum vieler Wienbesucher: Wir fahren mit dem historischen Riesenrad. Seit der Eröffnung 1897 ist es mit seiner Silhouette das Wahrzeichen der Stadt und das Symbol des Wiener Praters. Die Gondel bringt uns mit einer Geschwindigkeit von 0,75m/s auf eine Höhe von 64 Metern. Wir haben eine sehr gute Sicht und natürlich werden viele Fotos gemacht. Danach bleib noch Zeit für einen Bummel über den sogenannten „Wurstlprater". Turbulenten Achterbahnen, grusligen Geisterbahnen, riesige Kettenkarussells und andere spektakuläre Fahrgeschäfte reihen sich hier aneinander. Bei den meisten sagen wir uns: Zuschauen ja, Mitfahren nein.
Wir machen noch einen Abstecher zur UNO-City und dann unsere Kaffeepause. Der Eberhardt-Osterhase hat uns heute eine „Kokoskuppel" ins Nest gelegt.
Zurück im Hotel erwarten uns ein leckeres Menü und ein Film über die Wachau.
Zum Abschluss des Tages gibt es noch einen schönen Osterbrauch: das Osterfeuer. Es steht seit alters her für die Sonne nach einem langen Winter und galt einst als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte. Auch im Börsenhof hat man Holz und Reisig gesammelt und nun vor dem Hotel zum Osterfeuer aufgeschichtet. Doch leider fängt es an zu regnen. So schauen wir nur von der Tür aus auf die lodernden Flammen und trinken gemütlich im Trockenen unseren Eierpunsch.

1. April: Ostersonntag in der Wachau

Der Osterhase war heute schon früh auf den Beinen. Bereits zum Frühstück erwarten uns bunte Eier auf den Tischen und auch im Bus hat er Schokoladiges versteckt.
Bei schönstem Frühlingswetter ist heute die Wachau unser Ziel. Wir fahren über den „Hals" ins Triestingtal, durch das Wienerwald-Gebiet und durchs Mostviertel. Nach 90 Minuten erreichen wir die Wachau. Als romantische Uferlandschaft mit schroffen Felsen und sanften Weinhängen, bezaubernden Winzerhäusern und monumentalen Schlössern und Klöstern wird diese Region beschrieben. Bald  sehen wir schon von weitem hoch über der Donau das bekannte Stift Melk, das als eine Meisterleistung barocker Baukunst gilt. Wir steigen vom Parkplatz die Stufen hinunter und gelangen zur Nordbastei. Hier ist zur Zeit die Ausstellung „Das Farbenstift" vom Stiftsgymnasium zu sehen. Die meisten fahren noch hinauf zur Aussichtsplattform. Dann ist für uns eine Stiftsführung bestellt. Maria Theresia sagte 1743. „Es reuete mich, so ich nit hier gweßn wer". Deshalb sind wir schon sehr gespannt. Zunächst geht es über die Kaiserstiege in den Kaisergang. Im modern gestalteten Stiftsmuseum erhalten wir Einblicke in die Geschichte des Stifts und in das Klosterleben. Wir bestaunen dabei u.a. das älteste Objekt, einen Tragaltar aus dem 11. Jahrhundert. Nun kommen wir in den Marmorsaal und auf die Altane. Hier bietet sich uns ein großartiger Ausblick auf die Donaulandschaft und die Westfassade der Stiftskirche. Anschließend besichtigen wir noch die bekannte Stiftsbibliothek. Die prunkvolle Stiftskirche ist dann der Abschluss und Höhepunkt unseres Rundgangs. Wir haben Glück und können hier am Mittagsgebet teilnehmen und somit auch dem Klang der großen Orgel lauschen.
Zum Mittagessen treffen wir uns alle wieder am Bus. Weiter geht die Fahrt entlang der Donau durch die bezaubernde Landschaft der Wachau. Es geht zunächst über die Donau, wir sehen Schloss Schönbühl, fahren entlang des Flusses weiter, kommen durch Spitz und blicken hinauf zur Burgruine Aggstein. Bald sind in der Ferne der blaue Kirchturm und die Burgruine von Dürnstein zu sehen. Bei unserer Ankunft auf dem Parkplatz gibt es heute ein flüssiges „Osterei": Marillenlikör. Danach spazieren wir durch die verträumten Gassen des Ortes bis zum Renaissance-Schloss. Wir entdecken dabei lauschige Innenhöfe, schmiedeeiserne Fensterkörbe, romantische Weinlokale und zahlreiche kleine Läden, die Souvenirs und Produkte der Region anbieten. Heftige Windböen „wehen" uns wieder zum Bus. Mit dem „Mariandl-Lied" verabschieden wir uns von der Wachau und fahren vorbei an Krems, dem Stift Göttweig und St. Pölten in die Wiener Alpen zurück.
Im Hotel serviert man uns heute Spargelcremesuppe, Jungfernbraten und Maroniauflauf mit Kirschragout und Eis. Ein schöner Ostersonntag endet mit einer filmischen Vorschau auf Klosterneuburg, denn dort werden wir morgen sein.

2. April: Schönbrunn – Kahlenberg – Stift Klosterneuburg

Der Wetterbericht verspricht heute 9 Stunden Sonnenschein für Wien. Darüber freuen wir uns sehr, denn die eindrucksvolle Barockanlage von Schloss Schönbrunn ist unser erstes Ziel. Vor dem Schloss lädt der Ostermarkt zum Bummeln, Schauen, Fotografieren und Kaufen ein. Österliches Brauchtum und Handwerk aus Österreich und den Nachbarländern sowie herzhafte Schmankerl werden hier von über 60 Kunsthandwerkern und Gastronomen präsentiert und angeboten. Wir bewundern die Frühlingsblumen, bestaunen die Riesenostereier und treffen sogar ein überdimensionales Osterküken. Bei Sonnenschein spazieren wir anschließend durch den weitläufigen Park. Einen besonders schönen Blick auf Garten, Schloss und Stadt genießen die Gäste, die bis hinauf zur Gloriette laufen. Andere lassen sich mit dem Fiaker durch die Anlage kutschieren oder nutzen die Zeit für einen Besuch der Wagenburg, die u.a. Glanzstücke aus dem Fuhrpark des österreichischen Kaiserhauses präsentiert.
Nun bringt uns Falk auf den bekanntesten Aussichtsberg Wiens, den Kahlenberg. In der Nähe des weithin sichtbaren Stahlrohrmastes des ORF machen wir unsere Mittagspause. Nicht weit entfernt befindet sich die kleine Kirche St. Josef, von der es nur wenige Schritte bis zur Aussichtsterrasse sind. Wien und die Donau liegen uns zu Füßen.
Eine der bedeutendsten und prächtigsten Sehenswürdigkeiten Österreichs steht heute auch noch auf unserem Programm: Stift Klosterneuburg. Bei unserer Ankunft dort gibt es wieder ein „Osterei", diesmal ist es Zwetschgenkuchen. Danach nehmen wir an einer sakralen Führung teil. Wir bestaunen dabei u.a. den siebenarmigen Leuchter, die Schädelreliquie des heiligen Leopold und den weltberühmten Verduner Altar. Bei der Rückfahrt nach Miesenbach sehen wir den Schneeberg zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht.
Im Hotel hat man derweil ein Osterbuffet mit Osterlamm, Fisch, gefülltem Schweinebraten, Geschnetzeltem, Backhendl und Geselchtem vorbereitet. Wir lassen es uns schmecken. Zum Abschluss des Tages macht Josef mit uns dann noch so manche „Blödelei".

3. April: Heimreise

„Sag beim Abschied leise Servus" - die Tage sind schnell vergangen. Nach einem letzten Frühstück verabschieden wir uns vom „Börsenhof" und sagen Dankeschön für die vorzügliche Verpflegung und die liebevolle Betreuung.
Bei strahlendem Sonnenschein und fast ohne Stau kommen wir gut voran. Die Rückfahrt wird zudem genutzt, um bei einem Quiz das Osterwissen zu testen. Pünktlich erreichen wir die Ausstiegsstellen in Dohna, Dresden, Nossen und Chemnitz. Alle sind sich einig: Es waren schöne und erlebnisreiche Ostertage in Niederösterreich!
Ihnen, liebe Gäste, wünsche ich alles Gute, Gesundheit und noch viele schöne Reisen.
Ihre Martina Pötschke

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