Reisebericht: Rundreise Österreich – Wien und die Wiener Alpen

21.04. – 26.04.2011, 6 Tage Bus–Rundreise mit Schneeberg – Laxenburg – Stift Heiligenkreuz – Schloss Hof – Jagdschloss Eckartsau


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Die Landschaft des romantischen, von der Piesting durchzogenen Biedermeiertals ist sehr abwechslungsreich - windumtoste Höhen wechseln sich mit tief eingeschnittenen Tälern und weitflächigen Plateaus ab...
21.04.2011: Anreise nach Miesenbach Über die Tschechische Republik fuhren wir nach Niederösterreich in den Börsenhof Hornung Miesenbach. Dort erwartete man uns am Abend. Unsere Reise führte uns über Usti, ein Stück entlang an der romantischen Elbe, wo auch heute noch wie vor ca. 150 Jahren die historischen Dampfer fahren. Hoch oben trohnt Burg Schreckenstein, viele romantische Landschaftmaler haben diese Gegend gemalt, auch Ludwig Richter. Sein berühmtes Bild „Überfahrt am Schreckenstein“ kann man heute im Haus der Moderne, Albertinum bewundern. Gegen Mittag erreichten wir Prag, die Goldene Stadt und mit einem faszinierenden Blick auf das Zentrum und den Hradschin ging es weiter bis zur Grenze nach Österreich in Kleinnaugsdorf.... Da uns ein gutes Stück Weg auch über Landstraßen führte waren wir inmitten der Winzergegend. Wir ereichten die Grenze zu Österreich und fuhren ein Stück entlang der Weinstraße Niederösterreichs nach Wien. Diese ist mit 830 Kilometern eine der längsten dem Wein folgenden Routen der Welt. Vorbei an Wien erreichten wir am Abend den Börsenhof Hornung in Miesenbach. Er liegt inmitten des von der Piesting durchzogenen Biedermeiertals im Wiener Wald. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Familie Hornung und einem ausgiebigen Abendbrot erfuhren wir in einem Vortrag von Josef viel Wissenswertes über die Region und die Ausflüge der nächsten Tage.   22.04.2011: Naturpark Hohe Wand - Baden - Weinprobe Am heutigen Tag starteten wir voller Erwartung zu unserem ersten Ausflug. Josef wird uns an allen Tagen begleiten. Bei unserer Fahrt durch den malerischen Ort Puchberg mit dem imposanten noch leicht schneebedeckten Schneeberg ( 2067 m) im Hintergrund erfuhren wir viel Wissenswertes. So startet hier die Zahnradbahn zum Scheeberg, hoch oben befindet sich die Bergstation, der höchste Bahnhof Österreichs. Puchberg gilt auch heute noch als ein bekannter Luftkurort. Wir erreichten die Hohe Wand. Dieses Hochplateau liegt 40 Minuten von Wien entfernt inmitten eines Naturparks. Nach einem Besuch im Tiergehege genossen wir den Ausblick über das Tal vom Sky-Walk aus. Hier in einer Höhe von über 1100 m lassen sich nicht nur Paragleiter und Bergsteiger beobachten sondern auch die von Gletschern geprägte hügelige Landschaft unter uns. Nach einer Mittagspause führt und der Weg am Nachmittag in die Kurstadt Baden. Baden, bekannt als eine reiche Kurstadt, zog besonders in der Vergangenheit viele Persönlichkeiten an. Marika Röck lebte hier, Lanner und Strauß und wer hätte es gedacht - unser August der Starke ist hier im Spitalgarten des Leopoldbades am 01.06.1697 heimlich zum katholischen Glauben konvertiert. Im Zusammenhang mit der Polnischen Krone erwartet, sah man dies im protestantischen Sachsen eher nicht so gern. Nach einem kleinen Spaziergang durch das historische Stadtzentrum dieser ehemaligen kaiserlichen Sommerresidenz sollte es für uns wieder in Hotel gehen. Aber niemand ahnte, dass noch eine Überraschung auf uns wartete... Kerstin und Josef entführten uns zum Weingut Familie Auer in Tattendorf. Nach einer kleinen Führung im Weinkeller und natürlich einer ausgiebigen Weinverkostung freuten wir uns auf das Abendesssen. Josef stimmte uns am Abend mit einem kleinen Vortrag und Film auf den morgigen Tag ein. Wir freuten uns alle auf den Tag in Wien.   23.04.2011: Schloss Schönbrunn - Wien Heute fuhr Josef mit uns nach Wien, unser erstes Ziel war Schönbrunn mit seinen schönen Parkanlagen, dem Neptunbrunnen und der Gloriette. Bei diesem wunderschönen sonnigen warmen Wetter lohnte sich ein Bummel in den Parkanlagen. Durch die anschließende Führung erfuhren wir alles Wissenswerte über das gesamte Ensemble des Schlosses, welches 1996 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Auf unserer anschließenden kleine Stadtrundfahrt sahen wir die berühmten Gebäude der Stadt entlang der Ringstraße, u.a. die berühmte Wiener Staatsoper, das Burgtheater und Parlament. Semper wirkte in Wien. Er ist nicht nur der Baumeister des berühmten ersten Semperschen Hoftheaters in Dresden, sondern auch später mit den Aufträgen zum Burgtheater, der Neuen Hofburg und des Kunst- und Naturhistorischen Museums in Wien betraut worden. Wir besuchten nach einem kleinen Stadtbummel den Stephansdom und wohl jeder von uns genoss seine  Zeit in einem Wiener Cafe. Josef hatte uns zuvor am Morgen schon in die Wissenschaft des Kaffees eingeführt. So wussten wir nun, dass man in Wien nicht einfach Kaffee bestellt... sondern einen Espresso, einen verlängerten Braunen oder gar eine Melange. Am Abend mussten wir Wien wieder verlassen, ein wunderschöner Tag. Josef überraschte uns wiederum und wir hielten nochmals am Belvedere. Lohnend der kleine Spaziergang zur Anlage und mit einem herrlichen Blick auf die Stadt verabschiedeten wir uns von Wien. Nachdem uns die Familie Hornung wieder mit einem üppigen Abendessen verwöhnt hatten, zeigte uns Josef den Vortrag über die Steiermark. Aber das war nicht alles. Das SPASSLABOR brachte alle zum Lachen.   24.04.2011: Semmeringpass - Rosegger-Museum - Steirische Blumenstraße - Stift Vorau Auch heute wieder starteten wir früh am Morgen mit dem Bus zu unserem heutigen Ausflug. Jens, unser Fahrer brachte uns jeden Tag sicher überall hin. Ziel war heute die Steiermark, eines der 9 Bundesländer Österreichs. Zunächst ging es vorbei an der Raxalpe (über 2000 m) zum berühmten Semmering-Pass. Bei unserer Fahrt über den Pass hatten wir einen schönen Blick auf das berühmte Hotel Panhans. Viele Berühmtheiten zog es ehemals in dieses größte Hotel mit den damaligen über 400 Zimmern. Heinz Rühmann heiratete hier und Kaiser Karl soll hier Ski fahren gelernt haben... Hier liegt auch die Grenze zwischen der nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichteten russischen und englischen Besatzungszone, welche mit einem Staatsvertrag für Österreich 1955 aufgehoben wurde. Wir fahren weiter bis Krieglach, besuchen das Rosegger-Museum und erfahren bei einer kleinen Führung interessantes über den berühmtesten Heimatdichter Österreichs. Durch die bekannten Blumendörfer der Steiermark erreichen wir gegen Mittag Waldlach. Wir machten Pause im Hause Wiedner und hatten Gelegenheit, die lustigen Wasserspiele des Herrn Wiedner zu bestaunen. Seit 50 Jahren baut er selbst daran. Jubiläum war 2009... Nach einem Abstecher am Nachmittag zum bekannten Stift Vorau mit seiner berühmten prunkvollen Stifskirche lassen wir im Modellpark Mönichkirchen den Tag ausklingen und erinnern uns beim Anblick der Miniaturen an vieles, was auch wir schon in den vergangenen Tage gesehen haben.   25.04.2011: Schloss Esterhazy - Rust Auch heute lachte am Morgen die Sonne. Wir reisten zuerst in das Burgenland zum Schloss Esterházy in Eisenstadt, bekannt als eines der schönsten Barockschlösser Österreichs. Es vermittelt einen beeindruckenden Einblick in das glanzvolle Leben am Hofe der Fürsten Esterházy. Auch heute steht das Schloss im Mittelpunkt des kulturellen Geschehens und wird immer wieder zum Schauplatz von Festen und gesellschaftlichen Ereignissen. Während der Führung in den Räumlichkeiten erhielten wir interessante Einblicke in 100 Jahre Baugeschichte sowie in Kunstgenuss und die Lebensweise der Fürstenfamilie. Glanzlicht war die neue Sonderausstellung im Ostflügel des Schlosses. Dort bestaunten wir noch nie gezeigte Kostbarkeiten aus den Sammlungen der Fürsten. Dazu gehören Porzellan aus Frankenthal, Tafelsilber der Wiener Firma Würth oder eine Empire-Pendule mit zugehörigem Leuchterpaar. Der prunkvolle Haydnsaal mit seiner hervorragenden Akustik gehört zu den schönsten Konzertsälen der Welt. Er zählte zu den absoluten Höhepunkten unserer Schlossbesichtigung. Besonders Eindrucksvoll war die Musik aus den „Vier Jahreszeiten“ von Joseph Haydn, der eng mit dem Haus Esterházy verbunden war. Anschließend reisten wir nach Oslip in die Traditionsreiche Storchenmühle. Die Umgebung der Storchmühle ist der älteste Ortsteil von Oslip. Der Ort selbst ist noch einer der wenigen Schmalangerdörfer mit typisch burgenländischem Charakter. Urkundlich erstmals im Jahr 1300 erwähnt, wurde Oslip, nach Türkeneinfällen um die Mitte des 16. Jahrhunderts mit Kroaten neu besiedelt. 1971 wurde das Haus zu einem gastronomischen Betrieb umgewandelt. Die Renovierungsarbeiten zielten vor allem darauf ab, die von der Anlage ausgehende Atmosphäre zu erhalten. So wurde der abgerissene Torbogen (vor dem ein Teil des Sissy-Films mit Romy Schneider gedreht wurde) unter Verwendung noch vorhandener alter Steine wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt  Keinem anderen Haus im Burgenland war es bisher gelungen so viel Prominenz zu bewirten, wie das in der Storchmühle der Fall ist. So befinden sich bereits Namen wie die der deutschen Bundeskanzler Schmidt und Kohl, der deutsche Bundespräsident von Weizäcker, die österreichischen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger und Fischer, sowie die österreichischen Kanzler Kreisky im Gästebuch des Hauses. Weitere Gäste des Hauses waren unter anderem Fürstin Melinda Esterhazy, Juri Gagarin, Heinz Rühmann und Johannes Heesters. So erhielt die Storchmühle bereits im Jahr 1988 auf Beschluss der Burgenländischen Landesregierung das Recht zur Führung des Landeswappens als erster Gastronomiebetrieb im Burgenland. Der Himmel trübte sich etwas ein und so beschlossen wir gleich die Schifffahrt auf den Neusiedler See zu unternehmen. Wir erlebten das UNESCO-Weltkulturerbe von der Wasserseite! Die Fahrt führte uns vom Festspielort Mörbisch bis zum ungarische Teil des Neusiedler Sees. Anschließend besuchten wir Rust, die Stadt der Störche. Hier leben jährlich ca. 35 Storchenpaare. Die Stadt fasziniert nicht nur durch ihre architektonische Schönheit, sondern auch durch die liebliche Landschaft, geprägt durch den Weinbau. Bekannt ist der Ort auch durch die Fernsehserie „Der Winzerkönig“ der hier an vielen Orten gedreht wurde. Nach dem ungarischen Menü zum Abendessen zeigte uns Joseph einige Bilder unserer Reisegruppe und das neueste Video aus dem „Börsenhof-TV“. Einige Szenen aus dem Spaß-Labor brachten uns erneut zum Lachen. Wir bedankten uns herzlich bei Joseph und dem Team des „Börsenhofes“ und wünschten ihnen weiterhin so viel Humor und nette Reisegäste.
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

21.04.2011: Anreise nach Miesenbach

Liebevoll, so wie wir von Familie Hornung betreut wurden, war auch der persönliche Abschied. Ich freue mich schon auf September, wenn ich unsere nächste Reisegruppe in den „Börsenhof“ begleite.

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