Reisebericht: Weihnachten in den Wiener Alpen in Österreich

22.12. – 27.12.2015, 6 Tage Weihnachtsreise Wien – Schloss Schönbrunn – Wienerwald – Stift Heiligenkreuz – Jagdschloss Mayerling – Seengrotte – Stilklassen Berndorf


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In der familiären Atmosphäre des Hotels „Börsenhof“ werden wir das Weihnachtsfest verbringen. Auch der Besuch des Christkindelmarktes am Wiener Rathaus wird etwas ganz Besonderes sein.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

22. Dezember  Anreise nach Miesenbach

Gut gelaunt und voller Erwartungen starten 28 Reisegäste mit mir und Chauffeur Tilo am Morgen zur Weihnachtsreise. Schaut man allerdings aus dem Fenster, dann denkt man eher, es handelt sich um eine Fahrt in den Frühling. Auch auf den Höhen an der deutsche-tschechischen Grenze ist von Schnee nichts zu sehen. Die Wiesen zeigen sich im satten Grün. Deshalb ist es schön, dass Tilo seinen Bus mit einem Schwibbogen geschmückt hat. Dieser erinnert uns immer wieder an Weihnachten.
Die Anreise führt uns durch Prag und Wien. Am frühen Abend erreichen wir Miesenbach in den Wiener Alpen, die sich ebenfalls frühlingshaft zeigen. Familie Hornung bereitet uns einen herzlichen Empfang in ihrem Hotel „Börsenhof". Gleich am ersten Abend serviert man uns ein recht üppiges Menü. Danach stellt uns Josef sein Hotel in einem kleinen Film und das morgige Programm vor. Mit einem leckeren Punsch lassen wir den Tag ausklingen.

23. Dezember  Wien

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Wien. Durch das Miesenbach- und das Piestingtal fahren wir zur Autobahn. Hier herrscht dichter Nebel, doch Österreichs Hauptstadt empfängt uns mit Sonnenschein. Am Schwedenplatz verlassen wir den Bus. Zu Fuß geht es zum Stephansdom. Hier nutzen einige Gäste die Möglichkeit zu einer Fahrt mit dem Fiaker. Andere spazieren mit Josef und mir durch die Altstadt. Wir bestaunen die Pestsäule  am Graben, schauen in die Schaufenster der bekannten Konditorei Demel und erreichen schließlich die Hofburg. Nach einem Abstecher zum Heldenplatz und einem Blick in die Augustinerkirche spazieren wir vom Josefsplatz zur Albertina, dann vorbei am Hotel Sacher zur Kärntner Straße.  Danach bringt uns Tilo mit dem Bus zum Schloss Schönbrunn. Etwa 80 Aussteller aus Österreich und den benachbarten Ländern präsentieren sich hier beim Kultur- und Weihnachtsmarkt. Wir bummeln entlang der Stände und treffen uns schließlich zu einer Schlossführung. In 40 Räumen tauchen wir ein in die Vergangenheit. Anschließend fahren wir zurück ins Zentrum, begegnen dabei Goethe und Schiller, sehen die Wiener Oper, das Parlament und das Burgtheater. Nun erwartet uns der Höhepunkt des Tages: der Besuch des größten Christkindelmarktes Österreichs vor dem festlich erleuchteten Rathaus. Er findet bereits zum 30. Mal statt und es laden über 140 Stände zum Schauen, Kaufen und Verweilen ein. Auch der Rathauspark erstrahlt im weihnachtlichen Glanz. Überall finden sich fantasievoll gestaltete Bäume und märchenhafte Objekte. Einige Gäste genießen diese weihnachtliche Stimmung auch bei einer Fahrt mit dem Christkindel-Express. Und obwohl das Thermometer 13 Grad Celsius zeigt, probieren die meisten auch einen Punsch.
Zurück im Hotel erwartet uns - passend zum Tagesprogramm - das Lieblingsmenü von Kaiser Franz Josef. Dabei fehlt Tafelspitz ebenso wenig wie Kaiserschmarrn. Danach stimmt uns ein Film über das Stift Klosterneuburg noch auf den morgigen Ausflug ein.

24. Dezember Stift Klosterneuburg – Prater – Weihnachtsfeier

Eine der bedeutendsten und prächtigsten Sehenswürdigkeiten Österreichs steht heute auf unserem Programm: Stift Klosterneuburg. Gleich nach dem Frühstück starten wir deshalb wieder in Richtung Wien. Die Klosteranlage liegt unweit der Donau. Zur Entstehung gibt es folgende Legende: „Leopold III., österreichischer Markgraf, und Agnes, die Tochter des deutschen Kaisers Heinrich IV., heirateten 1106. Kurz nach der Hochzeit entführt der Wind den Brautschleier. Leopold  gelobt, dort ein Kloster zu errichten, wo das kostbare Textil wieder gefunden wird. Erst neun Jahre später entdeckten seine Jagdhunde den Schleier auf einem Holunderstrauch. Er hat die Jahre in Wind und Wetter unversehrt überstanden." An der Fundstelle steht heute die Stiftskirche. Für uns ist in Klosterneuburg eine sakrale Führung bestellt. Wir bestaunen dabei u.a. den siebenarmigen Leuchter, die Keramikkrippe und den weltberühmten Verduner Altar. Im Garten der Anlage blüht es fast wie an Frühlingstagen.
Unser nächstes Ziel ist der Wiener Prater. Hier wechseln wir unser Gefährt. Mit dem Winterzug fahren wir vorbei an den zahlreichen Fahrgeschäften. Es gibt hier nicht nur das weltweit größte Kettenkarussell, auch Namen wir Hotel Psycho oder Freefall und Megablitz versprechen Adrenalin pur. Wieder am Ausgangspunt angekommen, bleibt noch Zeit für den Besuch der Stände des Wintermarktes. Einige Gäste erfüllen sich den Traum vieler Wienbesucher: Sie fahren mit dem historischen Riesenrad. Seit der Eröffnung 1897 ist es mit seiner Silhouette das Wahrzeichen der Stadt und das Symbol des Wiener Praters. Bei dem herrlichen Sonnenschein heute hat man aus der Gondel eine ganz besonders schöne Sicht.
An Nachmittag besuchen die meisten Gäste die Kirche in Puchberg. Eine Bläsergruppe erfreut stimmt uns hier auf den Heiligabend ein. Im Hotel wurde inzwischen für uns die Weihnachtstafel geschmückt und ein festliches 4-Gang-Menü vorbereitet, das wir bei Kerzenschein genießen. Mit Gedichten, Erzählungen und Naturfilmen gestaltet Familie Hornung für uns einen besinnlichen Weihnachtsabend. Wie es in Österreich Tradition ist, singen wir gemeinsam das Lied "Stille Nacht". Danach hat das Eberhardt-Christkind natürlich auch Geschenke für die Gäste und Hornungs versüßen uns den Abend noch mit Weihnachtsplätzchen.

25. Dezember  Wienerwald

Heute wollen wir einige Sehenswürdigkeiten im Wiener Wald kennen lernen.  Als erstes besuchen wir in Hinterbrühl die Seegrotte. Eine gewaltige Naturkatastrophe ist "schuld" daran, das dieses eindrucksvolle Naturdenkmal entstand. 1912 strömten nach einer Sprengung im damaligen Gipsbergwerk mehr als 20 Millionen Liter Wasser mit ungeheurer Wucht in die Stollen. Durch den Einbruch des Wassers bildete sich ein riesiger See, der heute der größte unterirdische See Europas ist. Wir werden fachkundig durch die Gänge geführt und unternehmen auch eine kleine Bootsfahrt auf dem See.
Danach fahren wir nach Gumpoldskirchen. Der Ort ist durch den Weinanbau bekannt geworden und so wollen wir hier bei einem Heurigen zum Mittagessen einkehren. Wir probieren den Wein und mehrere Gäste auch die deftigen Spezialitäten des Hauses.
Weiter geht die Fahrt nach Heiligenkreuz. Während einer interessanten Führung lernen wir das bereits 1133 gegründete Kloster kennen und erfahren Interessantes über das Leben der Mönche einst und heute. Dann machen wir noch einen Halt in Mayerling. Im ehemaligen Jagdschloss starb 1889 der Thronfolger Kronprinz Rudolf gemeinsam mit seiner Geliebten. Die  näheren Umstände sind bis heute ungeklärt. Auf der Rückfahrt zum Hotel lauschen wir den gregorianischen Gesängen der Mönche vom Stift Heiligenkreuz.
Am Abend erwartet uns im Hotel wieder ein Festessen. In Österreich ist es Brauch, am 1. Weihnachtsfeiertag Geflügel zu servieren. So können auch wir uns heute auf einen knusprigen Gänsebraten freuen. Der abwechslungsreiche Tag klingt mit einem Film über die Sehenswürdigkeiten der Region aus.

26. Dezember  Berndorf und Katzelsdorf

Über den "Hals", einen Pass von 662 m Höhe, geht es heutige ins Triestingtal. Die Krupp-Stadt Berndorf ist unser Ziel. Hier befinden sich die „Stilklassen". Es handelt sich dabei um zwei Schulen. In jeder der beiden 1909 gebauten Schulen gibt es 11 Lehrzimmer, die bestimmten Baustilen nachempfunden sind. So führt uns der interessante Rundgang u.a. durch nach Ägypten, Byzanz und ins Empire. Wir erfahren, dass in den Zimmern heute noch unterrichtet wird. Die Schüler können wirklich stolz sein, lernen sie doch in den wahrscheinlich schönsten Schulklassen der Welt. Bis zur Abfahrt des Busses bleibt noch Zeit, einen Blick in die imposante Margaretenkirche zu werfen. Den Innenraum beherrscht ein 20 Tonnen schwerer Hochaltar aus Bronze.
Anschließend fahren wir wieder ins Hotel zurück. Die meisten Gäste suchen sich hier zum Mittag etwas aus der umfangreichen Speisekarte aus oder probieren die Spezialität des Hauses: gebackenes Eis. Gut gestärkt unternehmen wir dann einen Ausflug zur Kirche des Ortes. Im angrenzenden Friedhof befindet sich das Grab des Malers Friedrich Gauermann. Er wurde 1807 in Miesenbach geboren und hat auch hier gewirkt. Daran erinnert u.a. das Gauermannmuseum des Ortes.
Nun wollen wir noch nach Katzelsdorf, um eine der größten Zinnfigurenausstellungen der Welt zu besuchen. Über 30.000 Zinnfiguren stellen hier historische Ereignisse aus Geschichte und Kultur nach. Wir sind von der Vielfalt beeindruckt und können auch zuschauen, wie solche Figuren gefertigt werden.
Im Hotel werden wir am Abend wieder so richtig verwöhnt. Das "Börsenhof"-Team hat für uns ein Buffet vorbereitet. Danach wird es beim „Spaßlabor" sehr lustig.

27. Dezember  Heimreise

Schnell sind die Tage vergangen - heute heißt es Abschied nehmen. 9 Gäste bleiben jedoch in Miesenbach. Sie werden Silvester im "Börsenhof" feiern. Alle anderen Gäste starten nach dem Frühstück Richtung Deutschland. Ohne Stau kommen wir gut voran. Teilweise zeigt das Thermometer 15 Grad Celsius. Wie bei unserer Anreise endet der Tag mit einem roten Abendhimmel.

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