Reisebericht: Weihnachten in den Wiener Alpen in Österreich

22.12. – 27.12.2018, 6 Tage Weihnachtsreise Wien – Schloss Schönbrunn – Wienerwald – Stift Heiligenkreuz – Jagdschloss Mayerling – Seengrotte – Stilklassen Berndorf


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Einmal Weihnachten nicht zu Hause verbringen sondern andere Traditionen und andere kulinarische Köstlichkeiten erleben, das ist unser Vorhaben für die kommenden sechs Tage auf unserer Reise nach Wien und in die Wiener Alpen....
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

22.12.2018: Anreise in die Wiener Alpen


Die letzten Tage des Jahres liegen vor uns, wie eben auch unser heutiger Reiseantritt in die Wiener Alpen. Der erste Zustieg ist in Chemnitz. Über den Dresdener Flughafen geht es weiter über Dohna, wo wir die letzten Gäste unserer Reise begrüßen. Eine erste Pause legen wir kurz vor Prag ein. Zwei weitere folgen und durch Wien lenkt Roy uns sich sicher und schnell, so dass wir gegen halb fünf am Nachmittag unser Hotel, den Börsenhof, erreichen. Sepp, der Hotelboss, begrüßt uns im Bus und Heidi, seine Frau, verteilt die Zimmerschlüssel. Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder und ich bin sicher, bei dem 3-Gang-Menü mit Salatbuffet wird jeder satt. Bevor wir uns auf unsere Zimmer verabschieden, zeigt uns Sepp noch einen Film über seinen Börsenhof. Anschließend ziehen wir uns auf unsere Zimmer zurück.

23.12.2018: Schloss Schönbrunn – Wien

Nach dem Frühstück begeben wir uns mit unserem Gastgeber Josef auf die Fahrt nach Wien und nach weniger als 60 kurzweiligen Minuten, Josef hat auf der Hinfahrt schon wahnsinnig viel zu erzählen, erreichen wir eines DER Wahrzeichen Wiens, das Schloss Schönbrunn. Roy lässt uns vor dem Schloss aussteigen. Gemeinsam gehen wir in das Innere der Anlage und haben nun Zeit, entlang der zahlreichen Büdchen des Schönbrunner Weihnachtsmarktes zu schlendern. Neben Glühwein und kulinarischen Genüssen kann man viele Schnitzereien und österreichische Kunsthandwerkstücke käuflich erwerben. Wer nicht über den Weihnachtsmarkt schlendern möchte, kann auch hinter Schloss Schönbrunn durch die Parkanlage spazieren. Anschließend werden wir zu einer Führung durch das Schloss erwartet. Unser Guide erzählt uns auf lockere Art und Weise das Leben auf dem Schloss und die Geschichte sowie die Verschwägerungen und Nicht-Verschwägerungen der Habsburger sowie das Leben von Sisi und Franz. Die Führung, die eigentlich nur mit einer Stunde angesetzt war, verlängert sich bei den vielen kleinen Anekdoten, aber das macht nix, denn es ist die bisher beste Führung in Schönbrunn. Als wir wieder in Bus sitzen nimmt uns Josef mit auf eine Rundfahrt entlang der Ringstraße. Wir sehen neben Jugendstilhäusern den Naschmarkt, die Oper, zig Denkmäler und Museen sowie das Rathaus. Am Schwedenplatz steigen wir aus und spazieren zum bekannten Stephansdom, wo uns Josef die Zeit für eigene Erkundungen gibt. Wir können z.B. zur Hofburg spazieren, über den Weihnachtsmarkt am Dom schlendern oder aber einen Kaffee in einem der Café-Häuser genießen. Danach fahren wir weiter entlang der Ringstraße und kommen noch am Hotel Imperial vorbei bevor wir am Rathaus erneut aus dem Bus steigen und über den Christkindls-Markt schlendern. Besonders das beleuchtete Rathaus und das beleuchtete Hofburgtheater sind ein besonderer Anziehungspunkt. Zurück im Hotel verwöhnen uns Josef und sein Team mit dem Franz-Josef-Menü, bei dem u.a. Tafelspitz serviert wird.

24.12.2018: Stift Klosterneuburg – Wiener Prater – Heiliger Abend

Mit Josef begeben wir uns wieder auf die Südautobahn und fahren vorbei an der Shopping City Süd und durch Wien hindurch. Josef erklärt uns die Gebäude, an denen wir links und rechts vorbei fahren wie z.B. das Telekom-Schiff oder auch den Donauturm. Unser Ziel am heutigen Vormittag ist Stift Klosterneuburg, wo wir bereits zu einer Führung erwartet werden. Der Eingangssaal ist sehr beeindruckend durch seine Säulen und gewann in den letzten Jahren dafür auch entsprechende Preise. Unsere Gästeführerin begleitet uns durch die Gänge und erzählt uns alles zur Geschichte des Klosters, das auch heute noch hauptsächlich von der Weinproduktion lebt. Es finanziert sich auch heute noch von den Einkünften aus dem Verkauf der Weine. Wir gelangen über den Kreuzgang in die Leopoldskapelle, wo wir den glänzenden und einzigartigen Verduner Altar besichtigen, der uns kurz zuvor bei einem kleinen Film näher erklärt wurde. Dieses Prachtstück ist der wertvollste Besitz des Klosters und zählt zu den wichtigsten Kunstwerken, die im Mittelalter entstanden sind. Wir besichtigen aber auch den siebenarmigen Leuchter im romanischen Stil aus dem 12. Jahrhundert. Bevor wir Stift Klosterneuburg auch von außen besichtigen und fotografieren können, bestaunen wir in der Stiftskirche die barocke und farbenprächtige Ausstattung. Alles ist noch weihnachtlich geschmückt und auch die Orgel sticht besonders hervor. Zurück im Bus bringen uns Roy und Josef zum Wiener Prater. Das Riesenrad ist auch über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt. Wir fahren eine Runde in einer der Gondeln und haben eine relativ gute Aussicht auf das wolkenverhangene Wien mit Stephansdom und Donauturm. Anschließend bummeln wir noch etwas entlang der Weihnachtsmarktbüdchen bevor wir zum Hotel zurückkehren. Hier genießen wir Kaffee und gebackenes Eis, eine Spezialität des Hauses. Als es dunkel wird, setzen wir uns noch einmal in den Bus und begeben uns in die Nachbargemeinde Puchberg, wo wir in der hiesigen Kirche den weihnachtlichen Klänger der Puchberger Turmbläser lauschen. Am Abend erwartet uns ein weihnachtliches 4-Gang-Menü mit Schinkenröllchen als Vorspeise, Rindsuppe Royal und danach Schweinefilet mit Pfifferlingsauce und Bündel von grünen Bohnen, ein typisches österreichisches Weihnachtsessen. Zum Dessert schlemmen wir Bratapfeltiramisu mit Zimteis. Mehr als gesättigt lädt uns Familie Hornung anschließend zu einer kleinen Weihnachtsfeier ein. Mit Bildern untermalt lesen uns die drei Mitglieder der Familie Weihnachtsgedichte und -wünsche vor und gemeinsam erleben wir eine frohe Weihnacht. Als kleines Weihnachtspräsent erhalten wir von Eberhardt TRAVEL eine Tasse mit Früchtetee für kalte oder sorgenvolle Tage. 

25.12.2018: Seegrotte Hinterbrühl – Gumpoldskirchen – Stift Heiligenkreuz

Am Vormittag lernen wir die Seegrotte Hinterbrühl während einer Führung näher kennen. Unser Guide erklärt uns das stillgelegte Gipsbergwerk genaustens und führt uns mit seinen Kenntnissen durch den Stollen, wobei seine Geschichte auch den zweiten Weltkrieg streift. Wir laufen vorbei am Festsaal, den wir uns auf dem Rückweg auch noch anschauen, durch den Barbara-Stollen. Hier erfahren wir auch, dass die deutschen Alliierten die Grotte im Jahr 1945 für sich einnahmen, um unterirdisch Flugzeuge zu bauen. Zum Abschluss unseres Rundgangs fahren wir noch eine Etage tiefer ein, um hier noch eine kleine Bootstour auf dem unterirdischen See zu unternehmen. Wieder übertage fährt uns Roy nach Gumpoldskirchen, eines der Weinanbaugebiete hier in Niederösterreich. Zahlreiche Heurige reihen sich hier aneinander und wir kehren in unserer Mittagspause auch in einen ein. Eberhardt TRAVEL lädt uns zu einem Schoppen Wein ein und dazu lassen wir uns Suppe, Schweinebraten, Schnitzel oder Risotto schmecken. Das letzte Ziel auf unserem heutigen Ausflug ist Stift Heiligenkreuz. Im inneren Hof fällt uns zunächst die Dreifaltigkeitssäule ins Auge, die uns unser Guide Martin hervorragend erklärt. Dann treten wir mit Martin ein und finden uns im Kreuzgang wieder. Die verschiedenen Fensterbemalungen und Kapellen erklärt uns Martin ebenso mit seiner ruhigen Stimme als auch das Brunnenhaus im gotischen Stil und die Totenkapelle. Zum Abschluss besichtigen wir noch die Abteikriche mit dem gotischen Chor, der im 13. Jahrhundert entstand. Nicht allzuspät sind wir heute wieder zurück in Miesenbach. 

26.12.2018: Berndorfer Stilklassen – Zinnfigurenwelt in Katzelsberg

Unser letzter Tag mit Programm steht leider schon an. Wir steigen nach dem Frühstück wieder in den Bus und Roy fährt uns durch das Miesenbachtal in das Piestingtal. Wir fahren durch verschiedene kleine Ortschaften, die durch die Weihnachtsfeiertage noch sehr verschlafen wirken, und halten schließlich vor der Margaretenkirche in Berndorf, die eher einer Kathedrale gleicht. Links und rechts des eindrucksvollen Gotteshauses befinden sich zwei Gebäude: die Schulen von Berndorf, auch Stilklassen genannt. Hier werden wir bereits zur Führung erwartet - einmal wieder in die Schule gehen, ach wie ist das schön. Aber wir besichtigen nicht irgendeine Schule, nein! Denn die Berndorfer Stilklassen sind doch besonders: jedes Klassenzimmer ist in einer einzigartigen Malerei und Architektur gestaltet. Arthur Krupp errichtete einst die Knaben- und Mädchenschule und gab die einzelnen Stile vor. Mit unserer Gästeführerin begeben wir uns nun auf eine Zeitreise, beginnend im alten Ägypten, durch Byzanz, über Rokoko und Barock, nach Versaille bei Paris bis hin zum Empire. Zwei Dinge beeindrucken uns doch besonders: zum einen die teilweisen geschickt verzierten Türen und was noch erstaunlicher ist: die Kinder, die hier unterrichtet werden, behandeln diese besonderen Klassenzimmer mit dem notwendigen Respekt. Nirgendwo findet man eine Schmiererei oder irgendeine andere Art von Vandalismus. Krupp war zu seiner Zeit schon sehr bedacht, dass alle Kinder die notwendige Schulausbildung bekommen. So errichtete er nicht nur die Schulen sondern es gab auch einen Zahnarzt und eine ärztliche Grunduntersuchung, die kostenfrei waren. Das war wirklich sehr ehrenhaft von Herrn Arthur Krupp. Nach unserer Zeitreise besichtigen wir die Margaretenkirche noch von Innen bevor es zur Mittagspause zurück geht in den Börsenhof. Hier haben wir nun die Möglichkeit, zu Mittag zu essen, uns auszuruhen oder eine Wanderung zu unternehmen. Halb drei treffen wir uns wieder am Bus und diesmal nimmt unser Josef wieder Platz auf dem Reiseleitersitz. Gemeinsam fahren wir zum Gauermann-Museum und besichtigen die Kirche von Miesenbach mit dem angrenzenden Friedhof, wo der Maler begraben liegt.
Unser nächstes Ziel ist Katzelsdorf. Wir fahren dabei durch Wiener Neustadt und erreichen die Zinnfigurenausstellung in Katzelsdorf gegen 16 Uhr. Auch hier werden wir zu einer Führung erwartet und mit viel Geschichte und Witz leitet uns der Museumsführer durch „sein Reich". Wir erfahren die Hintergründe zu den einzelnen Figuren und können sogar einem Mitarbeiter über die Schulter schauen und sehen, wie solch eine Zinnfigur entsteht. Das ist wirklich feinste Handarbeit.
Zurück im Börsenhof erwartet uns zum Abschluss noch ein sehr reichhaltiges Heurigenbuffet, so dass wir nach der Vorsuppe und vor dem Dessert die Auswahl zwischen verschiedenen Fleischsorten sowie Beilagen haben. Hier im Börsenhof kann eindeutig niemand verhungern.

27.12.2018: Heimreise

Mit vielen neuen Eindrücken und gut gesättigt fahren wir heute leider schon wieder zurück nach Hause. An den Ausstiegen warten bereits die gebuchten Haustür-Transfer-Service. Eine schöne Reise nach Wien und in den Wiener Wald ist zu Ende.

28.12.2018: Anreise nach Miesenbach

Rechtzeitig am Morgen steigen die ersten Eberhardt-Reisegäste in den Bus und nach drei weiteren Stopps ist die Reisegruppe komplett. Chauffeur Tilo bringt uns gut über die A 17 und die D 8 bis kurz vor Prag. Hier machen wir unsere erste Pause. Inzwischen geht am Horizont die Sonne auf und wir fahren durch die tschechische Hauptstadt. Weiter geht es Richtung Brünn, aber bald verlassen wir die Autobahn und fahren über die Dörfer zur Grenze Tschechien/Österreich. Unmittelbar vor der Grenze befindet sich Merlins Kinderland, wo wir unsere Würstchen und Suppen essen. Weiter geht die Reise der Sonne entgegen. Durch Wien kommen wir ganz ohne Stau. Auch im Miesenbachtal ist bei diesem fast frühlingshaften Wetter kein Schnee zu sehen. Familie Hornung erwartet uns schon vor dem Hotel „Börsenhof" und begrüßt uns herzlich. Schnell sind die Zimmer bezogen und die meisten Gäste treffen sich im Restaurant des Hauses zum Kaffeetrinken. Dazu locken die süßen Spezialitäten des Hauses wie Malakofftorte, Gauermanntorte und gebackenes Eis. Die Zeit danach nutzen die einige für einen ersten Spaziergang oder für ein verspätetes Mittagsschläfchen. Zum Abendessen finden sich alle wieder ein. Die fünf Eberhardt-Gäste, die bereits Weihnachten im „Börsenhof" gefeiert haben, erzählen, was sie in den letzten beiden Tagen alles unternommen haben. So waren sie u.a. auf der Hohen Wand. Alle gemeinsam werden wir nun mit einem Salatbuffet und einem leckeren 3-Gang-Menü verwöhnt. Abschließend stimmen wir uns filmisch auf den morgigen Tag ein und stoßen mit einem Punsch auf die kommenden Erlebnisse an.

29.12.2018: Unterwegs in Wien

Den heutigen Tag möchten wir in Wien verbringen. Wir fahren deshalb über die Südautobahn, sehen links die Berge des Wienerwaldes und bald vor uns auch die ersten Hochhäuser von Wien. Während der Rundfahrt in der österreichischen Hauptstadt zeigt uns Josef u.a. das Arsenal, das Schloss Belvedere, das Wiener Konzerthaus, die Karlskirche und die Wiener Staatsoper. Am Maria-Theresia-Platz verlassen wir den Bus und gehen durch das Burgtor zum Heldenplatz und weiter zur Hofburg. Hier besuchen wir als erstes die Silberkammer. Nach dem Ende der Monarchie im Jahre 1918 wurden mehrere Abteilungen des nunmehr verwaisten Hofhaushaltes in der „Hof- und Tafelkammer" zusammengefasst und 5 Jahre später mit Objekten aus der Porzellansammlung sowie der Hofzuckerbäckerei, des Hofkellers, der Hofküche und der Hofwäschekammer öffentlich zugänglich gemacht. Wir können bei einem Rundgang die verschiedenen Facetten des ehemaligen Hofhaushaltes kennen lernen.
Danach begeben wir uns während einer Privatführung im Sisi-Museum auf die Spuren dieser außergewöhnlichen Kaiserin. Eine Vielzahl persönlicher Objekte können wir dabei bewundern, z.B. ihr Polterabendkleid, den Hofsalonwagen, berühmte Porträts und wertvollen Schmuck. Anschließend besuchen wir noch die Kaiserappartements. Unser Rundgang führt uns u.a. durch das Audienzzimmer und das Arbeitszimmer des Kaisers und durch das Schlafzimmer, den Turnraum und das Bad der Kaiserin. Danach bleibt Zeit für individuelle Erkundungen in Wien. Die meisten Gäste spazieren über den Kohlmarkt und den Graben zum Stephansplatz, besuchen den weltbekannten Dom oder kehren in eines der zahlreichen Wiener Cafés ein.
Am Nachmitttag setzen wir unsere Stadtrundfahrt fort. Es geht über den Donaukanal Richtung Prater. Schon von weitem ist das bekannte Riesenrad zu sehen. Nun machen wir noch einen Abstecher über die Donau zur Uno-City. Das letzte Ziel an diesem Tag ist das Altwiener Schnapsmuseum. Unsere Führung beginnt im historischen Büro, wo noch Rollschreibtische und eine historische Registrierkasse stehen. Dann lernen wir die „Schnapsküche" kennen. Hier erfahren wir u.a., wie man Absinth richtig trinkt und wie man Schnaps von Brand unterscheidet. Nun können wir ausgiebig verkosten. Neben cremigen Likören mit Waffel-, Eier- oder Schokobananengeschmack zum Beispiel auch den Himbeergeist, das "Wiener Blut" - hergestellt aus scharfen Chilischoten - sowie den "Pater Noster Magenbitter". Nun braucht der Magen aber wieder etwas Handfestes. Da passt es gut, dass man uns im Hotel mit einem deftigen Buffet begrüßt. Dabei lernen wir auch Koch Thomas kennen. Gebackener Apfelknödel auf Erdbeersuppe und Eis bilden den süßen kulinarischen Abschluss des Tages. Danach informiert uns ein Film über interessante Ausflugsziele der Region.

30.12.2018: Ein abwechslungsreicher Tag

Nach dem Frühstück fahren wir heute nach Wiener Neustadt, ca. 35 Kilometer von Wien entfernt. In der Nähe des Wasserturms und der Militärakademie verlassen wir den Bus. Wir spazieren zum Hauptplatz, wo die Mariensäule steht und der Marienmarkt aufgebaut ist. Fast alle Gäste gehen dann noch zum Dom. Die beiden 64 Meter hohen Türme hatten wir schon von weitem gesehen. Im Dom findet gerade der Sonntagsgottesdienst statt. Uns fällt auf, dass der Hochaltar durch Achsknick nach rechts verschoben sichtbar erscheint. Nun bleibt noch Zeit für einen Bummel durch die Fußgängerzonen. Der Bus bringt uns wieder zur Autobahn. Am Rastplatz Leobersdorf machen wir einen Jausen-Stopp und lassen uns die Schnitzelbrötchen schmecken. Eigentlich wollten wir nun für einen längeren Aufenthalt nach Baden bei Wien fahren, doch das Wetter spielt leider nicht mit. Da es inzwischen heftig regnet, unternehmen wir eine Rundfahrt durch den Wienerwald. Unser erstes Ziel ist Berndorf, bekannt als Krupp-Stadt. Zwischen den beiden sogenannten Stilklassen steht die Margaretenkirche, die wir besuchen. Als Vorbild für den Bau diente die Peterskirche in Wien - das erkennt man an der runden Kuppel. Den Innenraum beherrscht ein 20 Tonnen schwerer Hochaltar aus Bronze.
Unsere Rundfahrt geht weiter über Mayerling, wo wir das ehemalige Jagdschloss sehen, nach Heiligenkreuz. Das hiesige Zisterzienserkloster ist weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Nun kommen wir durch ein vielbesungenes Tal: das Helenental. Das Talende wird überragt von den Burgruinen Rauheneck und Rauhenstein. So haben wir auf Umwegen Baden erreicht. Wir spazieren bis zur Pestsäule und kehren dann - da es immer noch regnet - in eines der Kaffeehäuser ein. Am Nachmittag unternehmen wir einen Ausflug in die Vergangenheit und besuchen das Stadtmuseum Traiskirchen. Es befindet sich in den Räumen einer ehemaligen Kammgarnfabrik und bietet auf über 4.000 m² eine Vielfalt, die man so nicht erwartet. Die Palette reicht dabei von der Dampfmaschine über ein Klassenzimmer, die Weinstube, den „Raum der Natur", eine Radio- und Phonoschau, die Matador- und Spielzeug-Präsentation bis hin zur historischen Einkaufsstraße. Wir besuchen u.a. die Hutmacherin, den Frisör, den Tischler, den Photographen und die Wäscherei, ebenso eine Wohnung von 1930. Unter dem Motto „Polizei und Gendarmerie aus aller Welt" werden außerdem 2.952 Einzelstücke aus 97 Staaten der Erde präsentiert, darunter Kappen, Helme und zahlreiche Abzeichen. Bei der derzeitigen Sonderausstellung dreht sich alles ums Bügeln. Zu sehen sind Bügeleisen in den verschiedensten Formen, Mangelbretter, Glättkeulen und andere Raritäten. In diesem Museum könnte man wirklich einen ganzen Tag verbringen. Doch wir müssen weiter, denn wir wollen noch in den bekannten Weinort Gumpoldskrichen. Beim Heurigen Bruckberger werden wir schon erwartet. Wir essen Schweinebraten, Hähnchenkeulen und Erdäpfelsalat und trinken so manches Gläschen Wein. Bei Geigen- und Akkordeonmusik klingt der Tag aus.

31.12.2018: Hinauf auf den Berg und musikalisch ins neue Jahr

Schnee haben wir bei unserer Reise bis jetzt noch nicht gesehen, aber heute müsste es klappen. Wir wollen nämlich mit der ältesten Personenseilschwebebahn Österreichs auf die Raxalpe fahren. Dafür brauchen wir acht Minuten, legen dabei 2160 Meter zurück, wobei die größte Entfernung zwischen Gondel und Boden 60 Meter beträgt. In 1546 m Höhe empfängt uns tiefster Winter. Wir machen erst einmal Mittagspause im Berggasthof. Gulaschtopf, Hausspeckbrot, Raxler Würstel, Käsetoast oder Hirschkalbragout - dies und vieles mehr bietet die Speisekarte. Wir lassen es uns schmecken und schauen dabei durch die Fenster dem Schneetreiben zu. Für einige Schneefotos wagen wir uns dann doch noch vor die Tür. Am Bus wärmen wir uns mit Glühwein wieder auf. Zurück zum Hotel fahren wir entlang der Schwarza durch das romanische Höllental und weiter durch das Kloster- und das Piestingtal.
Wieder im „Börsenhof" angekommen bleibt noch Zeit für eine gemütliche Kaffeepasue oder einen Saunabesuch. Dann werden die Vorbereitungen für die Silvesterfeier am Abend getroffen. Diese wird mit einem festlichen 4-Gang-Menü eröffnet. Den Auftakt macht ein Vorspeisenteller mit Lachs- und Roastbeefröllchen, Rohschinken und Melone, dann folgt eine Apfel-Sellerie-Cremesuppe. Als Hauptspeise bekommen wir Steak von der Rinderhüfte mit Pfeffersoße, Brokkoli und Pommes Frites serviert und zum Abschluss noch einen flüssigen Schokokuchen mit Eis und Schokomousse. Danach nehmen uns „Käpt'n Grog und seine Saxophone" mit auf eine musikalische Reise. Die Tanzfläche ist immer gut besucht.
Zum Silvesterabend gehört in Österreich auch das Bleigießen. Wir lassen dabei recht bizarre Gebilde entstehen, die teilweise nur schwer zu deuten sind. Trotzdem haben alle Spaß. Schnell vergeht die Zeit. Mitternacht stoßen wir mit einem Glas Sekt auf ein glückliches 2019 an und tanzen - so ist es in Österreich Brauch - beim Donauwalzer ins neue Jahr. Danach geht es vors Hotel, wo das Silvesterfeuerwerk in den Himmel steigt. Inzwischen haben die Hotelmitarbeiter das Mitternachtsbuffet aufgebaut. Absoluter Höhepunkt dabei: der lustige Schweinekopf. Erst fotografieren wir ihn, dann schneiden wir uns ein Stück davon ab. Das soll Glück bringen.

01.01.2019: Wir reisen mit Bus, Zug und Seilbahn

Heute bleiben wir etwas länger im Bett, dann treffen wir uns beim Neujahrsbrunch. Danach bringt uns der Bus zum Bahnhof von Payerbach-Reichenau, denn wir wollen mit dem Zug weiterfahren. Die Semmeringbahn ist ein Teilstück der Südbahn in Österreich und war die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas. Eröffnet wurde sie 1854. Wir genießen die Fahrt auf historischer Strecke in modernen Wagen, fahren über zahlreiche Seitentäler, entlang steiler Berghänge, durch viele Tunnel und über hohe Brücken. Dabei verlassen wir auch Niederösterreich und kommen in die Steiermark. Hier hat Tilo im Bus schon die Mittagswürstchen vorbereitet. Der Hirschenkogel, auch Zauberberg genannt, ist unser letztes Ziel. Er liegt mit einer Höhe von 1340 m direkt südlich über dem Semmeringpass. Vor wenigen Tagen fanden ihr noch die Weltcup-Rennen statt. Auch heute sehen wir viele Ski- und Snowboardfahrer am Hang. Mit der Seilbahn fahren wir nach oben. Auf den Aussichtsturm klettern wir lieber nicht, denn die Stufen sind dick vereist. Aber auch so hat man einen schönen Ausblick und im „Lichtensteinhaus" lässt sich so mancher von den Gästen Hochprozentiges schmecken. Danach geht es durch die Landschaft der Wiener Alpen zurück zum Hotel. Am Abend verwöhnt uns die Küche ein letztes Mal. Diesmal u.a. mit der beliebtesten Suppe der Österreicher und der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Sachertorte.

02.01.2019: „Sag beim Abschied leise Servus"

Zum ersten Mal präsentiert sich heute auch Miesenbach mit einer Schneedecke. Für uns heißt es, Abschied nehmen. Schnell sind die Tage in Wien und den Wiener Alpen vergangen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Familie Hornung und dem „Börsenhof"-Team für die liebevolle Betreuung, die unterhaltsamen Stunden und die vorzügliche Verpflegung.
Mit vielen tollen Erinnerungen an abwechslungsreiche Ausflüge und interessante Erlebnisse im Gepäck und mit dem ein oder anderen Pfund mehr auf den Hüften treten wir die Heimreise an.
Durch „Wind und Wetter" bringt uns Tilo zurück nach Deutschland und mit einem „Rezept fürs neue Jahr" endet die Silvesterreise.
Ihnen, liebe Gäste, wünsche ich für 2019 alles Gute, Glück und Gesundheit!Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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