Reisebericht: Silvester in den Wiener Alpen in Österreich

28.12. – 02.01.2016, 6 Tage Rundreise über Silvester mit Wien – Gumpoldskirchen – Raxalpe – Semmering – Hirschenkogel – Heurigen–Abend


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Die Wiener Alpen sind das Ziel dieser Reise. Dabei wollen wir aber auch die österreichische Hauptstadt besuchen, so manchen Berg erklimmen und uns mit Schmankerln der Region verwöhnen lassen.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

28. Dezember Anreise nach Miesenbach

Das Jahr 2016 möchten 46 Eberhardt-Reisegäste in den Wiener Alpen begrüßen, 11 davon sind bereits seit den Weihnachtstagen in Miesenbach. Die anderen starten am Morgen mit Chauffeur Jens und mir über Prag und Wien zum Hotel „Börsenhof". Familie Hornung erwartet uns schon. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns alle zum Abendessen. Das fällt sehr reichlich aus. Danach wird noch mit einem Punsch angestoßen und das Programm für den morgigen Tag erläutert. Da die meisten Gäste heute schon recht früh aufgestanden sind, geht es dann schon bald ins Bett.

29. Dezember Wien

Den heutigen Tag wollen wir in Wien verbringen. Die Österreichische Hauptstadt hat 1,8 Millionen Einwohner und wird in 23 Bezirke unterteilt. Unsere Stadtrundfahrt führt uns vorbei am „Telekomschiff", am Arsenal, am Schloss Belvedere und an mehreren Botschaftsgebäuden. Wir sehen die Karlskirche, das Wiener Konzerthaus und die Staatsoper. In der Nähe des Naturhistorischen Museums verlassen wir den Bus und gehen zu Fuß zur Hofburg. Hier besuchen wir die Silberkammer. Nach dem Ende der Monarchie im Jahre 1918 wurden mehrere Abteilungen des nunmehr verwaisten Hofhaushaltes in der „Hof- und Tafelkammer" zusammengefasst und 5 Jahre später mit Objekten aus der Porzellansammlung sowie der Hofzuckerbäckerei, des Hofkellers, der Hofküche und der Hofwäschekammer öffentlich zugänglich gemacht. Wir können bei einem Rundgang  die verschiedenen Facetten des ehemaligen Hofhaushaltes kennen lernen.
Danach wandeln wir im Sisi-Museum auf den Spuren dieser außergewöhnlichen Kaiserin. Eine Vielzahl persönlicher Elisabet-Objekte können wir dabei bewundern, z.B. ihr Polterabendkleid, den Hofsalonwagen, berühmte Porträts und wertvollen Schmuck. Anschließend besuchen wir noch die Kaiserappartements. Unser Rundgang führt uns u.a. durch das Audienzzimmer und das Arbeitszimmer des Kaisers und durch das Schlafzimmer, den Turntraum und das Bad der Kaiserin. Danach bleibt Zeit für individuelle Erkundungen in Wien. Am Stephansdom treffen wir uns alle wieder und es beginnt der 2. Teil unserer Stadtrundfahrt. Es geht vorbei an Parlament, Rathaus, Burgtheater und Votivkirche. Über den Donaukanal gelangen wir zum Pater. Schon von weitem ist das bekannte Riesenrad zu sehen. Nun machen wir noch einen Abstecher über die Donau zur Uno-City.
Anschließend wollen wir das Altwiener Schnapsmuseum besuchen. Bei einer Führung lernen wir das historische Büro mit Originaleinrichtung von 1902 und die „Schnapsküche" kennen. Bei der anschließenden Verkostung können wir eine Vielzahl der Brände, Schnäpse und Liköre probieren.
Nun braucht der Magen aber wieder etwas Handfestes. Da passt es gut, dass man uns im Hotel mit einem Bauernbuffet begrüßt. Wir lassen uns Wiener Schnitzel, Gans, Jungschweinbraten, Pilzgulasch, Faschiertes Laibchen und Geselchtes schmecken. Danach lernen wir bei einem Film die Berge der Region kennen.

30. Dezember Wiener Neustadt, Baden und Heimatmuseum

Nach dem Frühstück fahren wir heute nach Wiener Neustadt. Vom Wasserturm aus spazieren wir vorbei an der Burg zum Hauptplatz und dann weiter zum Dom. Anschließend machen die meisten noch einen kleinen Bummel durch die Geschäfte.
Zur Mittagspause gibt es heute Schnitzelbrötchen, denn das „Börsenhof"-Team hat uns Lunchpakete mitgegeben. Da es inzwischen doch recht kalt geworden ist, schmeckt danach ein Glühwein.
Weiter geht die Reise nach Baden bei Wien. Josef unternimmt mit uns einen Rundgang durch die Kurstadt mit den 14 schwefelhaltigen Quellen. Wir sehen u.a. das Casino, den Kurpark und die Pestsäule.
Am Nachmittag unternehmen wir einen Ausflug in die Vergangenheit und besuchen das Stadtmuseum Traiskirchen. Es befindet sich in den Räumen einer ehemaligen Kammgarnfabrik und bietet auf über 4.000 m² eine Vielfalt, die man so nicht erwartet. Die Palette reicht dabei von der Dampfmaschine über ein Klassenzimmer, den „Raum der Natur", eine Radio- und Phonoschau,  die Matador- und Spielzeug-Präsentation bis hin zur historischen Einkaufsstraße - alles liebevoll zusammengestellt in ehrenamtlicher Arbeit. Die knapp zwei Stunden Führung vergehen wie im Flug. Hier könnte man wirklich einen ganzen Tag verbringen.
Doch wir müssen weiter, denn zum Abendessen werden wir in Gumpoldskirchen beim „Heurigen" erwartet. Wir trinken so manches Gläschen Wein, essen Deftiges dazu und schunkeln und singen bei fröhlicher Stimmung. Auch während der Rückfahrt zum Hotel erklingt im Bus noch so manch (nicht ganz jugendfreies) Lied. Der „Harte Kern" trifft sich danach noch in der Gaststube vom „Börsenhof".

31. Dezember Mariazeller–Land und Silvesterfeier

Heute geht es vom Miesenbachtal aus mal in die andere Richtung. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir einen schönen Blick zum Schneeberg. Er macht seinem Namen alle Ehre: die Gipfel präsentieren sich in Weiß. Wenig später ist auch die Raxalpe zu sehen. Dann fahren wir über die größte Spannbetonbrücke Europas und unterqueren im Tunnel den Semmering. Inzwischen sind wir in der Steiermark angekommen. Hier liegt auch unser heutiges Ziel: Mariazell. Wir wollen zuerst auf den Hausberg des Ortes, die Bürgeralpe. Mit der Kabinenbahn erreichen wir bequem die Bergstation in einer Höhe fast 1.300 Metern. Hier erwartet man uns zum Mittagessen im Bergrestaurant. Bei Holzknechtschnitzel, Erdäpfelstrudel oder Seehecht genießen wir den Blick aus den großen Panoramafenstern auf Gemeindealpe und Ötscher. Skifahrer sehen wir allerdings keine, denn auch hier oben fehlt in diesem Winter bislang der Schnee. So stehen die Pistenraupen einsam und verlassen da. Nach einem kleinen Rundgang fahren wir wieder hinunter in den Ort, denn wir wollen noch die Basilika Mariazell besuchen. Sie ist seit 850 Jahren eine der bedeutendste Wallfahrtsstätten Europas und Anziehungspunkt für tausende Pilger. Die meisten Eberhardt-Reisegäste kaufen auch Spezialitäten von Mariazell: Kräuterlikör und Lebkuchen. Bevor es zurück zum Hotel geht, machen wir noch einen Abstecher zum Erlaufsee, in dem sich die umliegende Bergwelt spiegelt. Wieder im „Börsenhof" angekommen, werden die Vorbereitungen für die Silvesterfeier am Abend getroffen.
Diese wird mit einem festlichen 4-Gang-Menü eröffnet. Das reicht von Rindercarpaccio über Rindssuppe bis zum Hüftsteak und endet mit Apfelknöderl, Erdbeersüppchen und Vanilleeis. Mit Käpt'n Grog und seinen Saxophonen begeben wir uns dann auf eine musikalische Reise, bei der kräftig das Tanzbein geschwungen und geschunkelt wird. Unser jüngster Reisegast Dylan führt mit Chauffeur Jens die Polonaise durch den Saal an. Wir probieren uns auch beim Bleigießen, es entstehen dabei recht bizarre Gebilde. Schnell vergeht die Zeit. Mitternacht stoßen wir mit einem Glas Sekt auf ein glückliches 2016 an und tanzen - so ist es in Österreich Brauch - beim Donauwalzer ins neue Jahr. Das Feuerwerk kann allerdings nicht gezündet werden, da aufgrund der Trockenheit in der Region erhöhte Waldbrandgefahr besteht. Inzwischen haben die Hotelmitarbeiter das Mitternachtsbuffet aufgebaut. Absoluter Höhepunkt dabei: der lustige Schweinekopf, den wir erst fotografieren und dann essen. Das soll Glück bringen. Bis 2 Uhr wird noch getanzt und geplaudert.

1. Januar Semmeringbahn und Hirschenkogel

Heute bleiben wir etwas länger im Bett, dann treffen wir uns zum Neujahrsfrühstück bei Deftigem, Süßem und Saurem. Unser heutiger Ausflug bringt uns zum Semmering, denn wir wollen mit dem Zug fahren. Die Semmeringbahn ist  ein Teilstück der Südbahn in Österreich und verläuft von Gloggnitz über den Semmering nach Mürzzuschlag. Sie war die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas und wurde 1854 eröffnet. Wir genießen die Fahrt auf historischer Strecke in modernen Wagen, fahren über zahlreiche Seitentäler, entlang steiler Berghänge, durch viele Tunnel und über hohe Brücken.
Der Hirschenkogel, auch Zauberberg genannt, ist unser letztes Ziel. Frank bringt uns mit dem Bus zur Talstation. Hier wimmelt es sonst von Skifahrern und Snowboardern, doch da aufgrund der warmen Temperaturen in den letzten Tagen nur kleine Abschnitte der Pisten beschneit werden konnten, ist heute nicht viel los. Mit der Seilbahn geht es nach oben, dann zu Fuß noch auf den Aussichtsturm. Hier bietet sich uns ein herrlicher Rundumblick. Wir genießen den Aufenthalt bei strahlendem Sonnenschein, bevor wir wieder hinunter fahren.
Danach geht es nochmals durch die wunderschöne Landschaft der Wiener Alpen zurück zum Hotel, wo die meisten Gäste die Spezialität des Hauses probieren: gebackenes Eis.
Auch am Abend verwöhnt uns die Küche wieder. Anschließend hat Josef ein letztes Mal ein kleines Abendprogramm für uns vorbereitet. Dann heißt es aber Koffer packen.

2. Januar Heimreise

„Sag beim Abschied leise Servus" - die Tage sind schnell vergangen, die Reise geht zu Ende. Im Gepäck haben wir viele tolle Erinnerungen an die Tage in den Wiener Alpen, auf den Hüften das ein oder andere Pfund mehr.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Familie Hornung und dem „Börsenhof"-Team für die liebevolle Betreuung, die unterhaltsamen Stunden und die vorzügliche Verpflegung.
Meinen Gästen wünsche ich für 2016 alles Gute, Glück und Gesundheit!
Ihre Reiseleiterin  Martina Pötschke

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