Reisebericht: Israel und Jordanien – Höhepunkte des Biblischen Landes

08.10. – 21.10.2014, 14 Tage Tel Aviv – Nazareth – See Genezareth – Jerusalem – Totes Meer – Eilat – Aqaba – Wadi Rum – Petra – Kerak – Madaba – Amman– Jerash – Ajlun


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Von Tel Aviv, Cesarea und Sepphoris nach Nazareth und zum See Genezareth. Jerusalem, Qumran, Totes Meer, Festung Masada und Timna-Park. Von Aqaba, Wadi Rum, Nabatäerstadt Petra nach Kerak, Amman, Jerash und zu Jordaniens Wüstenschlössern.
Israel und Jordanien - welch eine Kombination! Zwei Nachbarländer, die sich zusagen „eine Wüste teilen", aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Neugier, Faszination am Exotischen und der Wunsch, die Besonderheiten und Unterschiede dieser Länder zu erkunden waren sicher die Hauptgründe für unsere 12 Mitreisenden, mit mir ins Heilige Land und zu seinem Nachbarn aufzubrechen. Dass beide nicht nur faszinierende Regionen mit freundlichen Menschen, sondern auch sichere Reiseländer sind, davon konnten wir uns während unserer vierzehntägigen Rundreise überzeugen!
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Flug Deutschland – Israel, Abendessen in Jaffa. Erster Tag, 8. Oktober 2014:

Nach Treff und Begrüßung im A-Terminal des Flughafens Berlin-Schönefeld gingen wir gemeinsam zum Terminal D zum Check in bei der israelischen Fluggesellschaft El Al. Erfahrungsgemäß dauert dies etwas, da es wegen des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses von Israel vor dem Check in eine Befragung in Englisch und Deutsch gibt. Diese dauerte zwar tatsächlich ein paar Minuten, verlief aber freundlich und bemüht. und ich konnte die eine oder andere Hilfestellung geben.
Relativ zeitig waren wir fertig und passierten alle die Sicherheitskontrolle, wo für uns im Marché-Café des Transitraumes ein Frühstück mit Sandwichs, Kaffee und Kaltgetränken von der Firma Eberhardt für uns bestellt war, denn es würde keine Bordverpflegung geben. Der vierstündige Flug verlief ohne Komplikationen und am frühen Abend landeten wir in Israels größter Stadt Tel Aviv. Der Ort ist in den letzten Jahren aus allen Nähten geplatzt und wirkt groß, modern, völlig europäisch.
Nach dem Check in hatten wir etwas Zeit, dann fuhren wir mit dem Bus nach Jaffa, der „Altstadt" Tel Avivs, ein Stück vor den Toren der modernen Großstadt gelegen. Unser überaus reichhaltiges Abendessen war dann schon sehr exotisch und außerordentlich lecker. Unser Restaurant „Abrage" im Herzen des alten Jaffa kochte koscher - aber das ist anders als man landläufig denkt. Nicht gewürzlos, wie mache vermuten, sondern nur nach den alten „reinen" religiösen Vorschriften ausgewählt, zubereitet und gekocht. Der erste Abend in Israel klang angenehm aus, mit leicht übervollem Magen, aber wer Lust hatte, konnte noch einen Spaziergang am Meer machen, denn unser Hotel „Tal" lag nur wenige Meter von der Küste entfernt.

Jaffa – Tel Aviv – Cesarea – Karmel – Sepphoris – Nazareth. Zweiter Tag, 9. Oktober 2014:

Herrlicher Sonnenschein begrüßte uns. Unser Reiseleiter David Levy erbot sich, die kleine Rundfahrt durch Tel Aviv um einen Abstecher nochmals ins alte Jaffa zu erweitern. So spazierten wir wie am Vorabend - nur ausführlicher und bei Sonnenschein - durch Alt Jaffa, einen hübschen sonnendurchfluteten Stadtteil mit alten Häusern , Kirchen, Ruinen, die bis auf die alten Ägypter zurückgingen und einem tollen Blick auf Tel Aviv und das Meer ...
Nach den ersten Fotos kehrten wir dann auf die vorgesehene Strecke zurück, nicht ohne dem modernen Teil Tel Avivs mit verschiedenen bedeutenden Gebäuden im Bauhausstil unsere Aufmerksamkeit zu schenken. Als in Deutschland die Nazis diesen ihnen zu modernen Stil verboten, kamen viele Architekten und Künstler in den Nahen Osten... Unser nächstes Ziel Cesarea war einst Hauptstadt der römischen Provinz Judäa, und wurde zum Standort vieler Bauvorhaben des jüdischen Königs Herodes. So entstand damals eine Großstadt nach römischem Vorbild mit allen „Zutaten" einer damaligen Metropole: Theater, Pferderennbahn, Palast des Königs... Viele beeindruckende Reste sind erhalten, vor allem vom gewaltigen Hippodroms, zudem Amphitheater und Überbleibsel der gewaltigen Wasserleitung. Zur Zeit der Kreuzfahrer im Mittelalter gewann die Stadt neue Bedeutung und so staunt man bis jetzt über die Befestigungsmauern von Byzantinern und Kreuzrittern. Interessantes Detail: hier fand man auch eine Inschrift mit dem Namen Pontius Pilatus, was nur bedeuten kann, dass er tatsächlich eine Zeitlang römischer Prokurator dieser Provinz war. Nach dem ausgiebigen Besuch von Cesarea setzten wir unsere Reise fort - im „Weingarten Gottes". Vielleicht bedeutet es aber auch nur „bepflanztes Land" - dieses hebräische „Kerem El". Das kleine Gebirge ist etwa 35 km lang, nur wenige Kilometer breit nicht sehr hoch, bekannt aus der Bibel als „Berg Karmel", wo der Prophet Elia aus dem Alten Testament gewirkt haben soll. Zum Mittagessen hielten wir in einem typischen Dorf der Religionsgemeinschaft der Drusen. Sie sind nichtjüdischer Herkunft und leben außer im Libanon und Syrien überwiegend in dieser Gegend. Beim Mittagsimbiss hatten wir Gelegenheit, die leckeren drusischen Gerichte zu kosten.
Anschließend fuhren wir nach der Ausgrabungsstätte Sepphoris, die heute Zippori heißt. Ein interessanter Besuch der Ruinenstadt mit ausführlichen Erklärungen von Reiseleiter David zeigte uns die Ausgrabungsergebnisse auf dem Hügel und die Besonderheiten:Herodes Antipas, ein Sohn Herodes' dem Großen, ließ die Stadt nach ihrer Zerstörung um die Zeitenwende neu aufbauen und machte sie zu seiner Hauptstadt, bis er 19 n. Chr. in die von ihm ebenfalls neu errichtete Stadt Tiberias am See Genezareth umsiedelte. Durch die vorherige Bautätigkeit war Sepphoris das besonders schön gestaltete Vorzeigeobjekt seiner Herrschaft und entwickelte sich danach zur „stärksten Stadt Galiläas", war also ein römisches Militärzentrum geworden. Man fand hier beeindruckende Reste einer Synagoge mit schönen Mosaiken und kann bis heute den alten Festungsturm aus der Kreuzritterzeit besuchen. Der Abend sah uns dann auf dem Weg zu unserem Hotel in Nazareth.

Banyas – Capernaum – Berg der Seligpreisung – Bootsfahrt auf dem See Genezatreth – Nazareth. Dritter Tag, 10.Oktober 2014:

Nach früher Abfahrt zog es uns heute zunächst zu den Golanhöhen. Es dauerte einige Zeit, bis wir den Ort erreichten, der in der Antike Caesarea Philippi genannt wurde und der an den - derzeit nahezu versiegten - Jordanquellen von Banyas liegt. An diesem Ort, so berichtet die Bibel, soll Jesus Christus Simon de Fischer als seinen Nachfolger eingesetzt haben. Der entsprechende Vers in den Evangelien besagt: „Du aber bist Petros und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde errichten". So soll Jesus Christus zu seinem Freund und Schüler gesagt und ihn damit gleichzeitig neu benannt haben - die latinisierte Form des griechischen „Petros" ist der Name des ersten Bischofs von Rom und damit des ersten Papstes.
Beim Rückweg hielten wir zunächst am „Berg der Seligpreisung" - überhaupt gibt es um den See Genezareth kaum ein Fleckchen Erde, das nicht in den Evangelien oder anderen Stellen des Neuen Testaments erwähnt wird. Unser Reiseleiter David hatte - sehr passend - an nahezu jeder der heiligen Stätten das passende Bibelzitat zur Hand, das immer wieder andere Mitreisende vorlasen. Eine hervorragende Idee!
Der „Berg der Seligpreisung" genannte Hügel, gekrönt von der recht moderne „Kirche der Seligpreisung" soll laut Bibel der Schauplatz von Jesus Christus' weltbekannter Bergpredigt gewesen sein: „Selig sind die Armen im Geiste... „
Anziehungspunkt ist zweifellos auch die 1937 nach den Plänen von Antonio Barluzzi gebaute Kirche, die wundervolle Aussicht über den See bietet. Wir kehrten zum Seeufer zurück und hatten erst einmal ein ganz typisches Mittagessen - den nur im See Genezareth vorkommenden St.Peter-Fisch als Hauptmahlzeit!
Nicht weit entfernt ist Kapernaum, der Ort, der in der Bibel als Wohnort von Simon-Petrus erwähnt wird und in dem Jesus Christus eine Weile gelebt haben soll. Dessen Ruinen und vor allem die in Resten erhaltene Synagoge konnten bei uns wiederum einen ehrfürchtigen Schauer vor den antiken Bauten und den hier vermutlich stattgefundenen Ereignissen aufkommen lassen. Wiederum nur wenige Fahrminuten später erreichten wir die berühmte Brotvermehrungskirche, nahe Tabgha am See Genezareth. Hier soll laut Matthäusevangelium die "Die Speisung der Fünftausend" stattgefunden haben. Schon früh entstanden hier Kirchen, versehen mit Mosaikböden des 4. und 5. Jh.s, die nach Ausgrabungen in den 30er Jahren des 20. Jh. zum Schutz mit einer Notkirche überbaut wurden. Erst 1980 - 1982 entstand dann das heutige Kirchengebäude im byzantinischen Stil, errichte von Kölner Architekten auf den Grundmauern des 5.Jahrhunderts. Nach Besuch und etwas Freizeit hier in Tabgha fuhren wir zum Hafen von Tiberias und konnten eine Stunde auf dem See Genezareth in einem großen Boot genießen. Das Fahrzeug stellte für die Touristen einen Nachbau der Boote aus der Zeit von Jesus Christus dar - ein solches Boot wurde im Original unweit von hier gefunden. Während einer erholsamen Pause auf dem weitläufigen See, dessen gewaltige Fläche erahnen ließ, warum man ihn immer auch „Galiläisches Meer" nannte, konnten sich unsere Mitreisenden, unter Führung von Reiseleiter David und zu vom Bordpersonal auf Knopfdruck gespielter Musik in israelischen Tänzen üben.
Das letzte Ziel für heute war unser Übernachtungsort Nazareth. Die Stadt wird beherrscht von der Verkündigungskirche, einer gewaltigen modernen Basilika aus der 2.Hälfte des 20.Jh. Sie wurde errichtet über jener Höhle in der Stadt Nazareth, in der der Überlieferung zufolge der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschien um die Geburt Jesu anzukündigen. Das Innere ist sehr großzügig ausgestattet und über schmale Treppen ist es möglich, zur eigentlichen Grotte hinabzusteigen. Nach etwas Freizeit für die Außenanlagen der Verkündigungskirche fanden wir uns wieder zusammen und fuhren mit dem Bus ins Hotel zurück.

Jerusalem – Ölberg – Grabeskirche. Vierter Tag, 11.Oktober 2014:

Der heutige Tag begann mit der Fahrt nach Jerusalem und zum Ölberg, von dem wir einen grandiosem Blick auf Tempelberg und Altstadt genießen konnten. David erklärte alle Einzelheiten und machte im Anschluss daran mit unserer Gruppe einen Rundgang und den obligatorischen Spaziergang zum Garten Gethsemane. Der Ölberg hat seinen Namen vom ursprünglichen Bewuchs mit Olivenbäumen, aus denen man seit der Seßhaftwerdung der Juden die Öle für Speisen und für Beleuchtung gewann. Wie das aussah, kann man - sozusagen in Resten - noch im Garten Gethsemane erfahren. Der ist in der biblischen Geschichte als der Ort bekannt, an dem Jesus Christus vor seiner Kreuzigung zuletzt betete, der Ort, an dem er verhaftet wurde und der Ort des Verrates durch Judas. Heutzutage steht dort die „Kirche aller Nationen". Bei unserem weiteren Weg - nun wieder bergauf - erreichten wir die Jerusalemer Altstadt und passierten das Löwentor. Direkt neben uns lag der berühmte Tempelberg, heiliger Ort dreier Weltreligionen. Sowohl für das Judentum, das Christentum und den Islam sind der Hügel und seine Bauwerke zutiefst mit ihren Traditionen verwoben. Leider blieb der Berg während unseres gesamten Aufenthaltes geschlossen und abgeriegelt, so dass wir ihn, entgegen unseren Hoffnungen, nicht besuchen konnten. Wir durchquerten die Altstadt auf der berühmten „Via Dolorosa", der Schmerzensstraße, die den Leidensweg Jesu Christi, der hier sein Kreuz durch die Stadt tragen musste, nachbildet. Nach einer Mittagspause und einem Besuch im inmitten der Altstadt gelegenen „Österreichischen Hospiz", von dessen Dachterrasse sich ein herrlicher Ausblick über Jerusalem bietet, setzten wir den Altstadtrundgang fort. Als Tageshöhepunkt erreichten wir die Grabeskirche. Sie gilt als eines der größten Heiligtümer des Christentums und wurde in verschiedenen Bauphasen über den Stellen errichtet, die als Hinrichtungsstätte und Ort der ersten Grablegung Christi gelten. Besonders wichtig - und daher stets umdrängt, ist der Golgatha-Felsen. Der Ort an dem das Kreuz von Jesus Christus gestanden haben soll befindet sich innerhalb der Kirche und ist von einem riesigen Altar umschlossen.
Wir hatten Freizeit in und um die Grabeskirche und spazierten dann nach dem Wiedertreffen durch das jüdische und Händlerviertel bis zum Jaffa-Tor, wo uns der Bus abholte.
Nach Erreichen des Hotels, Check in und Abendesssen machten wir noch eine interessante nächtliche Lichterfahrt bis zum Ölberg - mit Blick auf das erleuchtete Jerusalem und spazierten dann durch das nächtlich sehr belebte orthodoxe Judenviertel und zur nachts hell erleuchteten und stets umdrängten Klagemauer.

Herzl–Berg – Yad Vashem – Klagemauer. Fünfter Tag, 12.Oktober 2014:

Da die Knesseth - Israels Parlament - wegen des gerade stattfindenden Laubhüttenfestes nicht geöffnet hatte auch der Tempelberg geschlossen und sichtbar durch Militär abgeriegelt war, begannen wir den Tag mit dem Besuch des Herzl-Berges und seines Museums, beide dem Gründer der Idee des Zionismus gewidmet. Theodor Herzl war ein österreichisch-ungarischer Journalist und Publizist jüdischer Herkunft, der als zentraler Vordenker und aktiver Wegbereiter eines modernen jüdischen Staates gilt. Was er 1896 im Buch „Der Judenstaat" schrieb, wurde erst viel später in Form des modernen Staates Israel realisiert - in eben dem Land, in dem wir uns gerade befanden.Wir umrundeten den Erinnerungsberg, besuchten das interessante Museum und fuhren anschließend wieder in die Jerusalemer Altstadt - für den überaus interessanten Eindruck vom jüdischen Viertel und der Klagemauer bei Tage. Das heute wichtigste jüdische Heiligtum - mehr noch Erinnerungsstätte, ist eigentlich die frühere Westmauer , sozusagen die Stützmauer des zweiten Jerusalemer Tempels. Obwohl nicht Tempelmauer selbst, ist sie doch der einzige Überrest des wichtigsten jüdischen Heiligtums, das schon im 1. Jh. n.Chr. von den Römern während des Jüdischen Krieges zerstört wurde. Der Ort des eigentlichen Tempels auf dem Tempelberg wird heute von der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom beherrscht - was den Jerusalemer Tempelnberg eben zu den wichtigsten heiligen Stätten dreier Religionen werden läßt. Bis 57 m ist die Mauer heute hoch (ein Teil liegt noch immer unter der Erde) und sie ist ein Platz größter Frömmigkeit der Juden. Nach einem weiteren Bummel durch das jüdische Viertel fuhren wir doch noch an der Knesseth vorbei, um wenigstens die davorstehende berühmte Menora zu fotografieren und sahen uns am Nachmittag die sehr eindrucksvolle Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust, Yad Vashem, in aller Ausführlichkeit an. Zunächst führte uns David zu den Außenanlagen der Gedenkstätte, die schon recht eindrucksvoll waren. Die „Halle der Erinnerung" mit der ewigen Flamme für die Holocaust-Opfer, das düstere, sehr zum Nachdenken anregende „Denkmal der Kinder" für die kleinsten und jüngsten Opfer des Nationalsozialismus oder der „Garten für die Gerechten unter den Völkern", der nichtjüdische Helfer und Retter würdigt - all das war nur der Einstieg für das eigentliche Yad Vashem-Museum. Der Blick in die Geschichte der von den Nationalsozialisten im 3.Reich betriebenen Judenverfolgung konnte niemanden kalt lassen. In mehreren zum Teil unterirdischen Galarien wird hier mit Hilfe von Videos, Installationen, Fotografien, Exponaten, Dokumenten und Kunstwerken der Völkermord an den europäischen Juden dargestellt. Die Ausstellung beginnt beim jüdischen Leben in Europa vor dem Holocaust, informiert über Nationalsozialismus, Rassentheorie und schließlich menschenverachtende Vernichtungslager. Die teilweise nüchterne Faktendarstellung mit Auflistung und Protokollierung grausamster Ereignisse hatte auf alle von uns nachhaltige Wirkung. Man fühlt sich kaum in der Lage, etwas dazu zu sagen. David erklärte uns hinterher, dass fast alle Israelis die Ergriffenheit gerade deutscher Besucher verstehen - gerade weil ja damit die Absicht des Museums erreicht ist, Nachdenken zu erzeugen.
Nach dem Museumsbesuch kehrten wir zur letzten Übernachtung ins Jerusalemer Hotel zurück.

Qumran – Masada – Totes Meer. Sechster Tag, 13. Oktober 2014:

Mit dem Bus ging es heute in eine der größten Senken der Welt, unter den Meeresspiegel zum Toten Meer. Erstes Reiseziel heute war Qumran, eigentlich eine antike, in Ruinen erhaltene Siedlung nahe dem Toten Meer, die schon seit 800 v. Chr, besiedelt gewesen sein muss. Seine letzte große Besiedelung erfuhr der Ort wohl durch die jüdische Sekte der Essener und wurde durch die Römer während des Jüdischen Krieges zerstört. Seine große Berühmtheit und sein Aufsteigen zur Touristenattraktion verdankt Qumran den Funden der berühmten Schriftrollen. Die wurden in den Felshöhlen der näheren Umgebung in den vierziger und fünfziger Jahren des 20. Jh. gemacht - was zur Ausgrabung der Ruinen führte. Obwohl viele Schriften noch nicht entziffert und viele Funde (noch) nicht gedeutet sind, kann man viele der hier freigelegten Reste besichtigen. Nach einem einführenden Film bewegten wir uns auf dem Gelände, auf dem neben Keramik und Münzen verschiedener Epochen, Werkzeugen und Alltagsgegenständen vor allen Überreste von Häusern, öffentlichen Gebäuden und Ritualbädern gefunden wurden. sowie überwiegend männliche, aber auch weibliche und kindliche Skelette gefunden. Die Deutung der Funde und ihr möglicher Zusammenhang mit den Schriften sind stark umstritten. Danach ging es weiter zur vielleicht berühmtesten Festung Israel. Der geschichtsträchtige Ort ist nur mittels einer Seilbahn oder per mühsamem Aufstieg am Berg zu erreichen. Masada wurde auf einem isolierten Tafelberg errichtet, einem gut zu verteidigenden Plateau. Hier befand sich denn auch der letzte Hort jüdischen Widerstandes gegen die Römer im Jüdischen Krieg. Im Jahr 73/74 n. Chr. wurde Masada von fast 10.000 römischen Soldaten belagert, die den Berg mit einer mehr als vier Kilometer langen Mauer abriegeln und durch Heerlager unterschiedlicher Größe sichern - Reste der Mauer und der Lager sind noch heute gut zu sehen. Mittels einer nach und nach aufgeschütteten Belagerungsrampe konnten die Römer schließlich mit Belagerungsmaschinen an die Festung herankommen und ihre zahlenmäßige Überlegenheit ausspielen. Wie die Geschichte berichtet, gingen die Verteidiger von Masada freiwillig in den Tod, anstelle den Römern in die Hände zu fallen - bis heute Symbol des jüdischen Freiheitswillens. Unser Reiseleiter führte uns überall herum - wir konnten uns ein gutes Bild von der Anlage der Festung machen, aber auch grandiose Ausblicke vom etwa 400 m hohen Plateau genießen. Später kehrten wir mit der Seilbahn wieder zurück und wandten uns dem nächsten Höhepunkt zu: einem Bad im Toten Meer. Beim Besuch eines öffentlichen (recht guten!) Badestrandes in einem „Spa" am salzigsten Gewässer der Welt hatten wir Freizeit zum Baden sowie Dusch- und Umkleidemöglichkeiten. Das Tote Meer steckt voller Superlative: es hat den größten Salzgehalt (mit bis zu 33%), den größten Mineralgehalt und die tiefstgelegene Wasseroberfläche (mehr als 420 m Unter NN) aller Gewässer der Welt. Da das Salzwasser überall brennt, ist das Baden - zumal sich am Ufer überall Salzkrusten bilden - kein wirkliches Vergnügen, allerdings - hier kann man wirklich beim Baden Zeitung lesen. Nach einiger Zeit „Badespaß" trafen wir uns wieder und fuhren mit dem Bus, da wir keine Übernachtung am Toten Meer hatten, wir zu unserem Hotel nach Eilat, das wir gegen Sonnentergang erreichten.

Eilat – Timna–Nationalpark. Siebter Tag, 14.Oktober 2014:

Es würde heute ein recht kurzer Tag werden, denn für den Nachmittag freuten sich alle bei dem herrlichen Wetter auf die Freizeit für ein Bad - diesmal im ROTEN Meer. Vormittags fuhren wir los in den Timna-Nationalpark. Israels südlichster Nationalpark wurde nach einem Stammesführer der Edomiter - erwähnt im Alten Testament - benannt und ist seit dem Altertum bekannt für seine Kupferminen. Überreste der historischen Minen konnten wir sehen, dioch als erstes wandten wir uns einer neueren Sehenswürdigkeit zu: Nahe dem Besucherzentrum gibt es ein Modell des „Tabernakel", einer Nachbildung des alten jüdischen Tempels. Bei einer kleinen Führung erfuhren wir Wissenswertes über die Rituale und Opfergewohnheiten des ursprünglichen jüdischen Glaubens. Eine Rundfahrt durch den Park zeigte uns neben den Überresten der Kupferminen berühmte Felsformationen, die durch Winderosion entstanden waren - wie z.B. den „Pilz" und führte uns schließlich zu den „Säulen des Salomo" und zum Ort der farbigen Sande. Fast künstlich entstanden wirken die aus Felsgestein erodierten „Säulen Salomos", die man auf einem Wanderweg sogar teilweise begehen kann. Am frühen Nachmittag kehrten wir nach Eilat zurück. Wir verabschiedeten uns von Reiseleiter David, der wieder nach Hause zurückkehrte und genossen einen freien Nachmittag - zum Baden oder Shoppen. Ein Abendessen und eine Übernachtung noch in Israel - dann würden wir nach Jordanien weiterreisen.

Aqaba – Wadi Rum – Petra. Achter Tag, 15.Oktober 2014:

Der morgendliche Grenzübergang nach Aqaba verlief - dank der Assistenz unserer jeweiligen Partner recht reibungslose. Nach zügiger Abfertigung auf israelischer Seite zogen alle ihre Koffer durchs „Niemandsland" und wir wurden auf jordanischer Seite von einem Repräsentanten der örtlichen Reiseagentur empfangen, der die Einreiseformalitäten regelte. Anschließend trafen wir unseren jordanischen Reiseleiter Mahmoud und unseren Bus, der uns zunächst zum zentralen Parkplatz von Aqaba brachte. Es folgte ein ausführlicher Spaziergang durch die einzige jordanische Hafenstadt, die schon in der Antike ein wichtiges Handelszentrum war. Heute ist nicht mehr viel von der alten Stadt zu entdecken - wir gingen durch moderne Straßen und Marktstraßen, an der großen Moschee vorbei und beendeten den Stadtrundgang mit einem Kaffeetrinken.
Dann verließen wir die Stadt am Zipfel des Roten Meeres und fuhren ins „Reich des Roten Sandes". Nördlich von Aqaba liegt das Wadi Rum, das größte Trockental Jordaniens, das als 74 km² großer Nationalpark seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. An seinem Beginn stiegen wir in Jeeps um, so dass uns die geländegängigen Fahrzeuge überallhin zu den Schluchten und Sehenswürdigkeiten bringen konnten. Durch jahrmillionenlange Erosion haben sich bizarre Formationen aus den roten Felsen des Wadi herausgearbeitet - der dabei entstandene Abrieb weht überall als roter Staub durch das Tal. Malerisch sind die entstandenen Felsgebilde, Schluchten und sogar ausgehöhlte Steinbrücken im knapp 100 km langen Tal, das durch gewaltige Felsmassive und bis 1800 m hohe Berge begrenzt wird. Nicht satt sehen kann man sich an den Farbspielen, die der unterschiedliche Sonnenstand aus den Felsen hervorholt. Zu den bedeutendsten Felsendenkmälern hier gehören zweifellos die „sieben Säulen der Weisheit", bekannt geworden durch das gleichnamige Buch des britischen Offiziers Thomas Edward Lawrence, der während des Araber-Aufstandes gegen das Osmanische Reich hier stationiert war und unter als „Lawrence von Arabien" zur Legende wurde. Das Wadi Rum ist seit prähistorischen Zeiten von vielen Kulturen bevölkert worden, deren Spuren in Form von Tempeln und Felszeichnungen bis heute zu sehen sind. Später begann dann - nun wieder mit dem Reisebus - die Weiterfahrt nach Petra, wo wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit unser Hotel „Beit Zaman", gestaltet wie ein arabisches Dorf aus Steinbungalows, erreichten.

Petra – UNESCO–Weltkulturerbe. Neunter und zehnter Tag, 16. und 17. Oktober 2014:

Die beiden kommenden Tage - der gerade angebrochene und der nächste - würden ganz einem der besonderen Reisehöhepunkte gewidmet sein: Petra, der alten Hauptstadt der Nabatäer. Wir begannen den Morgen mit einer kurzen Busfahrt zum Eingang des „neuen Weltwunders". Bereits seit 1985 steht die verlassene Felsenstadt auf der Welterbeliste der UNESCO. Wegen ihrer Grabanlagen und Tempel, deren monumentale Fassaden direkt aus dem Felsen geschlagen sind, gilt sie als einzigartiges und unvergleichliches Kulturdenkmal. Nachdem unser Reiseleiter Mahmoud den Eintritt bezahlt hatte, wanderten wir gemeinsam zum Siq, dem natürlichen Eingang der Stadt, der einst durch die Wassermassen des Wadi Musa, der bei Regen anschwoll, ausgewaschen wurde. Die Nabatäer leiteten den Bach um, und nutzen den von ihnen gepflasterten und an beiden Seiten mit Wasserleitungen versehenen Siq als Eingang zu ihrer Hauptstadt: eine knapp zwei km lange, über 70 m tiefe Schlucht. Der berühmteste, beliebteste, sicher aber auch aufregendste Anblick Petras bietet sich direkt am Ausgang des Siq - hier steht das fast 40 Meter hohe und 25 m breite sogenannte „Schatzhaus des Pharao". Diesen Namen gaben die Beduinen der Umgebung dem im hellenistischen Stil erbauten riesigen Felsengrab, dessen Fassade alle anderen übertrumpft. Nach einem Rundgang durch die sich immer mehr erweiternde und an beiden Seiten von Felsengräbern und Fels-Fassaden gesäumten Stadt Petra gab es eine Verschnauf- und Mittagspause bei kalten Getränken und gefülltem Brot. Danach bot Mahmoud einen „Spaziergang" zu den Königsgräbern an. Als wir dann am Nachmittag - erschöpft, aber durch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten unendlich beeindruckt und bereichert - zum Bus und dann zu unserem Hotel zurückkehrten, hatte Mahmoud noch eine Überraschung für uns: kunstvoll mit dem farbigen Petra-Sand gefüllte Souvenirflaschen, in denen sich die beduinische Kunstfertigkeit in verschiedenen Sand-Ornamenten zeigte.
Der zweite Tag stand zur freien Verfügung, aber da die Eintrittskarten für Petra noch gültig waren, gab es einen zweiten Besuch unter Führung Mahmouds - diesmal mit Rundgang und Besuch der antiken Opferstätten, für die man allerdings mehr als 800 Stufen überwinden musste...

Kerak – Berg Nebo – Madaba – Amman. Elfter Reisetag, 18. Oktober 2014:

Heute verließen wir unser schönes Hotel in Petra und begaben uns auf die recht lange Fahrt in die jordanische Hauptstadt Amman. Erstes Ziel unterwegs war die Stadt Kerak, überragt von einer der größten Burgen Jordaniens. Die Festung Kerak ist ein bekanntes Beispiel der Architektur der Kreuzritter und beben dem - bekannteren - Crac de Chevaliers in Syrien eine interessante Mischung aus europäischem, byzantinischem und arabischem Stil. Nach den Kreuzzügen war sie nur noch Ruine, dennoch bildete sich um sie herum die moderne Stadt. Nach umfassenden Renovierungen präsentiert sie sich als „Vorzeigeobjekt". Die im 12. Jh. erbaute Burg wurde vielfach von muslimischen Heeren belagert, dreimal von Sultan Saladin. Hierbei wird die Episode erzählt, dass Saladin, verärgert über den grausamen Burgherrn Rainaild de Chatillon, 1183 die Burg wütend angriff, aber als er erfuhr, dass dort gerade eine Hochzeit gefeiert wurde, den Teil, in dem die Feierlichkeiten stattfanden, mit Angriffen verschonte. Schließlich eroberte Saladin beim dritten Versuch die Burg, nachdem er auch das gesamte Kreuzfahrerheer in der SChlacht bei Hattin besiegt hatte. Unsere Weierfahrt nach Norden führte uns zum Berg Nebo, in dessen Umgebung wir eine Mittagsrast einlegten, bei der wir auch den hier in der Umgebung angebauten guten jordanischen Wein kosten konnten. Dann gingen wir hinauf zum Gipfel des Berges Nebo, von dem aus man aus etwa 800 m Höhe das Jordantal, das Tote Meer und einen Teil von Israel erblicken kann. Der biblischen Überlieferung zufolge war hier der Berg, von dem aus Moses das gelobte Land sehen durfte, aber sterben musste, ohne es selbst betreten zu haben. Wir hatten keine allzugute Sicht, aber Jordantal und Totes Meer waren deutlich zu erkennen. Hier steht auch die „eherne Schlange", mit der nach biblischer Erzählung Moses die Schlangenplage von den Israeliten nahm. An der derzeitigen Kirche - seit dem 4. Jh. n. Chr. hat hier immer eine gestanden - wird gerade gebaut, aber einen Teil der historischen Mosaike konnten wir in einer ausgelagerten Ausstellung dennoch betrachten. Um Mosaike ging es auch bei unserem nächsten Besuch in Madaba. Berühmtestes Objekt hier ist ein Mosaik in der Georgskirche - und zwar eines, das die älteste Landkarte Palästinas darstellt. Obwohl wir kurz vor der Schließzeit ankamen, hatten wir das Glück, uns erst im Show-Raum ausführlich über den Inhalt der Karte informieren zu können, denn in der Kirche war gerade Gottesdienst - dadurch verlängerte sich die Öffnungszeit, so dass wir noch in aller Ruhe die Mosaikkarte aus dem 6. Jh. n.Chr., bei der wohl zwei Millionen Steuine verwendet wurden, ansehen konnten.
Von Madaba aus fuhren wir nach Amman, das ir bei Einbruch der Dunkelheit erreichten.

Amman – Zitadelle – Wüstenschlösser. Zwölfter Tag, 19.Oktober 2014:

Die jordanische Hauptstadt lernten wir heute bei einer Stadtrundfahrt durch das alte und das neue Amman kennen. Während die Häuser der Altstadt in Typisch arabischen Stil an ein igen der zentralen Hänge kleben, hat sich die Neustadt weiläufig über die umliegenden Hügel ausgebreitet. Noch in den zwanziger Jahren des 20. Jh. hatte die Stadt wenige zehntausend Einwohner: ihr rasanter Aufstieg zur heutigen Zweimillionenstadt liegt vor allem in den Ereignissen und Flüchtlingsströmen der Nahost-Entwicklung nach 1948. Lange fuhren wir durch die modernen Straßenzüge, bis wir den Zitadellenhügel erreichten, der die ältesten Besiedlungsspuren von Amman zeigt. Obwohl die Stadt aus biblischen Zeiten stammt, war ihre eigentliche Blütezeit unter den Römern. Aus deren Zeit sind die gewaltigen Ruinen der Festung, das Forum und das Theater erhalten. Dieses hier ist eines der besterhaltenen Gebäude des Altertums und wird noch bis heute benutzt. Auf der mittleren Terrasse der Zitadelle finden sich Reste eines monumentalen Herkulestempels, der allerdings später als Steinbruch in christlich-byzantinischer Zeit diente, als man eine dreischiffige Kirche errichtete.In arabischer wurde dann auf der oberen Terrasse der Zitadelle der „Qasr" erbaut, ein Teil des Königspalastes. Allerdings begann bald danach, Amman in Bedeutungslosigkeit zu versinken, als die Residenzen verlegt wurden. Wir besuchten auch die „ großen Moschee", die einzige, die auch Nicht-Muslimen zur Besichtigung offensteht. Alle Frauen und kurzbehosten Männer erhielten hier lange Umhänge und natürlich musste man das Gebetshaus ohne Schuhe betreten. Hier und später während der Busfahrt haben Reiseleiter Mahmoud und ich viel über den Islam erzählt. Der Nachmittag war dem Besuch der Wüstenschlösser der Omayyaden gewidmet. Dieser arabische Familienclan gründete im 7. Jh. die erste Herrscherdynastie der islamischen Geschichte. In der weiteren Umgebung von Amman ließen sie eine Reihe von Burgen und Palästen in der Wüste errichten - in unterschiedlicher Größe und Funktion. Einige davon stehen unter UNESCO-Denkmalschutz und wir haben sie uns angesehen: Ziemlich bedeutend war die in etwa quadratische Festung Qsar Al-Azraq inmitten einer Oase, deren Wasserquelle sie verteidigte und damit ein mehr als 10.000 km² großes Gebiet schütze. Bemerkenswert waren ihre Tore aus drehbaren Granitplatten. Das kleine Lustschloss Qsam Amra mit seinen gut erhaltenen Malereien ist das „exotischste" der drei. Neben den Resten einer Badeanlage stehen hier vor allem, die Fresken im Mittelpunkt: sie stammen aus einer sehr frühen Epoche und sind ein wichtiges Zeugnis für die frühe Kunst des Islam - denn sie sind recht freizügig, eindeutig nicht religiös und stellen auch das private Leben dar. Das Verbot, naturgetreue Bildnisse anzufertigen, dürfte also erst eine spätere Entwicklung des Islam gewesen sein. Das besterhaltene der Wüstenschlösser war schließlich Kharanah, ein viereckiges Kastell, über dessen Funktion man bis heute uneina ist - vielleicht war es vor allem eine wehrhafte Karawanserei, eine Pilgerstation auf dem Weg nach Mekka. Abends kehrten wir nach Amman zurück.

Ajlun – Jeras – Amman. Dreizehnter Tag. 20.Oktober 2014:

Saladins Festung Ajlun war unser erstes Ziel. Nach Ankunft auf dem Besucherparkplatz und nachdem wir mit einem Shuttlefahrzeug direkt zur hochgelegenen Burg gelangt waren, folgte ein ausführlicher Rundgang durch die beeindruckende, wuchtige Burg. Der bekannte Sultan Saladin hatte sie als eine der Stützpunkte zur Verteidigung und Nachrichtenübermittlung durch Brieftauben und Feuersignale im 12. Jh. anlegen lassen. Später beschädigten Erdbeben das Bauwerk, das dann in den 30er Jahren des 20. Jh. restauriert wurde.
Wir fuhren dann weiter nach Jerash oder Gerasa. Die besterhaltene und wohl auch größte Ruinenstadt Jordaniens lernten wir bei einem knapp zweistündigen, von Mahmoud hervorragend geführten Rundgang durch die Ruinenstätten kennen. Nachdem wir mit dem toll restaurierten Triumphbogen des Hadrian begonnen hatten und an der fast vollständig erhaltenen ehemaligen Pferderennbahn entlang gegangen waren, erwartete unds das riesige ovale Forum, einst Mittelpunkt der Stadt. Beeindruckend ragten in der Nähe die Säulen und Überreste des ehemaligen Jupitertempels in die Höhe, bevor wir das beeindruckende, in den Hang gebaute Südtheater erreichten, das einst bis zu 5000 Zuschauer aufnehmen konnte. Hier kamen wir unerwarteterweise zu einem Dudelsackkonzert der jordanischen Armee, denn da die Briten die jordanische Armee aufgebaut hatten, vergaßen sie natürlich auch die Dudelsack-Kapelle nicht. Über den Artemistempel und das andere Theater wurde der Rundgang fortgesetzt. Schließlich waren wir uns alle einig: Gerasa war ein würdiger Abschluss der Reise! Nach einem anschließenden Mittagessen mit jordanischen Grillspezialitäten der letzten Gelegenheit zum Souvenirkauf fuhren wir nicht allzuspät nach Amman, damit die Gäste noch die Annehmlichkeiten des Hotelpools nutzen konnten.

Amman – Allenby–Brücke – Tel Aviv Airport – Heimflug. Vierzehnter Tag, 21.Oktober 2014:

Am Morgen brachte uns der Bus zum Grenzübergang an der Allenby-Bridge, die auch König Hussein-Brücke genannt wird. Wir verabschiedeten uns von Mahmoud, der uns zusammen mit dem Partnerbüro noch bei der Ausreise behilflich war und fuhren dann noch mit dem jordanischen Bus durchs Niemandsland und über die Brücke bis zum israelischen Grenzgebäude. Hier gab es wie immer ausführliche Gepäck und Passkontrollen. Ein israelischer Bus brachte uns vom Grenzpunkt bis zu Tel Aviv's Flughafen Ben Gurion. Dort gab es - nach Passieren der Grenz- und Sicherheitskontrollen - für alle noch ein Sandwich im Transitraum, bevor zum Heimflug nach Berlin aufgerufen wurde. Mit leichter Verspätung erreichten wir den Flughafen Schönefeld, wo schon die Transferfahrzeuge für die letzte Etappe der Heimreise auf uns warteten.
Eine erlebnisreiche Reise war zu Ende gegangen, die alle Teilnehmer sehr bereichert hat. Wann entdecken Sie Israel und Jordanien?
Ihr Dr. Michael Krause

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