Reisebericht: Ostsee–Rundreise: Baltikum und Skandinavien

13.06. – 25.06.2013, 12 Tage Rundreise im Reisebus mit Fährfahrten ab/an Kiel – Litauen – Lettland – Estland – Finnland – Schweden


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Es war eine spannende Reise durch das Baltikum und durch Skandinavien mit einer abwechslungsreichen Bus- und Schifffahrt-Kombination.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag; Donnerstag, der 13.06.2013:   Anreise nach Kiel und Fährüberfahrt

Unsere Reise begann mit der pünktlichen Abholung unserer Reisegäste durch die bestellten Transferunternehmen. Vom Flughafen Dresden, unserer Abfahrstelle, ging es über die Autobahnen A14 und A9 zum Berliner Ring und von dort auf die A24 in Richtung Hamburg. Während unserer Mittagspause am Rasthof Linumer Bruch stiegen die letzten beiden Gäste zu und unsere Reisegruppe war komplett. Vor Hamburg verließen wir die Autobahn und fuhren über Bad Oldeslohe und Bad Seegeberg nach Kiel. Kurz vor Kiel gerieten wir in einen Stau, da ein Lkw in einer Baustelle liegen geblieben war, wodurch wir später als geplant in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins eintrafen. Für einen Spaziergang die Innenstadt blieb dadurch keine Zeit mehr übrig. Um wenigstens einen kleinen Eindruck von Kiels Innenstadt erhalten zu können, fuhren wir mit dem Bus zum Schwedenkai am Stadthafen und von dort zum Terminal der DFDS am Ostuferhafen, welches auf der anderen Seite des Hafenbeckens liegt. Nach dem Kabinenbezug trafen wir uns zum Abend-Buffet im Restaurant wieder. Die Ausfahrt aus der Kieler Förde war aufgrund des starken Regens leider nicht so schön wie von uns allen erwartet.

2.Tag; Freitag, der 14.06.2013:   Auf See – Klaipeda

Das Wetter war auch am heutigen Tag auf See zum größten Teil noch regnerisch und kalt. Unser Schiff, die „Regina Seaways", verfügte über zwei Restaurants, eine Bar, einen Bordshop und einen Pullmann-Sitzbereich. Die Kabinen waren sauber und relativ groß.  Am Nachmittag  wurde das Wetter besser und vor der Kurischen Nehrung kam dann endlich auch die Sonne heraus. Eine Dreiviertelstunde dauerte die Einfahrt unseres Schiffes in das Kurische Haff bis zum Hafen-Terminal von Klaipeda. Ein Erlebnis für alle, die die Einfahrt vom Außendeck aus verfolgten. Mit dem Bus fuhren wir dann durch Litauens größte und wichtigste Hafenstadt zum Hotel „Amberton". Nach dem Bezug unserer Zimmer mit Meerblick trafen wir uns zu einem gemeinsamen Spaziergang durch die Altstadt Klaipedas. Die Stadt wirkt in ihren Außenbereichen sehr modern und westlich, spaziert man durch die Innenstadt hat man eher den Eindruck, sich in einer Kleinstadt zu befinden. Wir gingen zunächst zum Fischerdenkmal am alten Rathaus, welches von  1807-1808 provisorische Haupt- und Residenzstadt Preußens war, da Napoleon Berlin besetzt hatte. Anschließend liefen wir über die Brücke des Flusses Dane zum Theaterplatz und seiner Simon Dach-Brunnenanlage. In der Mitte des Brunnens steht auf einem Sockel die Figur der Anna Neander, welche im Simon Dachs Lied „Ännchen von Tharau" besungen wird. Die Melodie konnte uns ein Musiker auf der Klarinette vorspielen, was ihm bei allen Gästen gebührende Anerkennung sicherte. Nach einem weiteren Abstecher zu den Resten der ehemaligen Memel-Burg und zum Yachthafen ging es dann zum Abendessen ins Hotel zurück. Der Ausblick aus der 20. Etage des Hotelrestaurants war einmalig und konnte anschließend nur durch einen Besuch der Aussichtsplattform im 21. Stockwerk übertroffen werden.

3.Tag; Samstag, der 15.06.2013:   Klaipeda – Jurmala – Riga

Nach dem Frühstück fuhren wir von Klaipeda in das litauische Touristenzentrum Palanga. Hier war früher einmal die Grenze des Memellandes, woran der Name Nimmersatt, heute ein südlicher Stadtteil Palangas, erinnert. Die Stadt besitzt ein überregional bekanntes Bernstein-Museum und an der baltischen Küste locken kilometerlange Sandstrände. Die Promenade zum Strand ist sehr touristisch und von allen Seiten wurden wir auf dem Weg dorthin von Musik beschallt. Offensichtlich wurde für den Abend ein Sängerfest vorbereitet, da wir während unseres Besuches viele Frauengruppen sahen, die einheitlich gekleidet waren. Von Palanga aus fuhren wir über die litauisch- lettische Grenze nach Liepaja. Obwohl die Stadt die drittgrößte Lettlands ist, besitzt sie nur ein kleines Stadtzentrum. Jahrzehntelang war sie von der Außenwelt abgeschottet, weil sich im Ortsteil Karosta ein eisfreier Kriegshafen der russischen und sowjetischen Ostseeflotte befand. Folgen der Abschottung kann man noch heute anhand der leer stehenden und teilweise verfallenen Häuser sehen. Einen ganz anderen Eindruck gewannen wir im Strandpark und am herrlich breiten Sandstrand von Liepaja. Hier liegt auch das touristische Potenzial der Stadt. Von Liepaja aus fuhren wir in Richtung Riga weiter. Die Fernverkehrsstraße A9 ist kilometerlang eine einzige Baustelle mit ununterbrochener Ampelregelung und damit verbundener Wartezeit. Unser letzter Besichtigungspunkt war der Bade- und Erholungsort Jurmala an der Rigaer Bucht. Der Ort liegt auf einem schmalen Landstreifen, der im Norden von der Ostsee und im Süden von dem Fluss Lielupe begrenzt wird. Der Sandstrand ist fantastisch! Kleine weiße Sandkristalle, ein mildes Klima und eine warme Wassertemperatur für baltische Verhältnisse ziehen seit  Anfang des 19. Jahrhunderts jede Menge Gäste in den Urlaubsort vor den Toren Rigas. Anschließend fuhren wir zum Abendessen und zur Übernachtung zum Hotel „Maritim" in Riga.

4.Tag; Sonntag, der 16.06.2013:   Stadtrundfahrt Riga – Freizeit

Am Morgen wurden wir von unserer örtlichen Stadtführerin Karina Zarina im Bus begrüßt. Unsere Stadtrundfahrt begann mit der Fahrt zum Kronvaldpark und dem anschließenden Spaziergang zur Albert Straße. Viele der im Jugendstil erbauten Häuser stammen vom Architekten Michail Eisenstein, dem berühmtesten Baumeister Rigas Anfang des 20. Jahrhunderts. Vom Jugendstilviertel ging unsere Fahrt vorbei an Esplanade, deutscher Botschaft und Opernhaus zum Rathausplatz, wo wir bei regnerischem Wetter ausstiegen. Karina führte uns zum Schwarzmännerhaus, zur Petrikirche, zur Johanniskirche, zum Domplatz, zum Dreibrüder-Haus und schließlich zum Liven-Platz. Dort endete die Führung. Nach ihrer Verabschiedung war Freizeit für die Mittagspause. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen und nach der Pause  trafen wir uns zur Besichtigung des Rigaer Doms. Wer wollte, konnte anschließend mit dem Bus zum Hotel zurückfahren. Die meisten Gäste blieben bei diesem sonnigen Wetter in der Innenstadt und nutzten später die von unserem Fahrer Frank angebotene zweite Gelegenheit zur Rückfahrt um 17.30 Uhr. So wurde es nach den starken Regenfällen am Morgen doch noch ein sehr schöner warmer, sonniger und erlebnisreicher Tag mit vielen unvergesslichen Eindrücken von der Hauptstadt Lettlands.

5.Tag; Montag, der 17.06.2013:   Riga – Gauja – Nationalpark – Tartu

Von Riga ging es am nächsten Morgen in den Gauja-Nationalpark, welcher der größte und bedeutendste Lettlands ist. Das touristische Zentrum im Süden des Nationalparks ist Sigulda. Hier stehen hoch über dem Gauja-Tal die Ruinen der Ordensburg sowie das neue Schloss. Die Stadt ist Ausgangspunkt vieler Wanderungen in die waldreiche Umgebung. Auf der anderen Seite des Flusses Gauja liegt das ehemalige Gut „Turaida", welches heute ein Freilichtmuseum ist. Bei unserer Ankunft goss es in Strömen, so dass wir im Bus warteten, bis der Regen nachlässt. Letztendlich hörte es sogar ganz auf und wir konnten uns im Museumgelände die Burg von Turaida, eine ehemalige Bischofsburg, ansehen. Interessant waren auch die hölzerne Kirche im Museumsgelände aus dem Jahre 1750 und das Grab der heldenhaften Maija von 1620. Sie wird auch die „Rose von Turaida" genannt, da sie bereit war für ihre Liebe zum Gärtner Viktor und für ihre Unschuld ihr Leben zu opfern. Vom Gut Turaida aus fuhren wir ein kurzes Stück bis zum Parkplatz an der Gutmannshöhle. Durch eine parkähnliche Anlage gelangten wir zum Höhleneingang. Die Höhle ist nicht sehr tief, dafür sind die Wände fast vollständig mit Inschriften beschrieben. Unsere weitere Fahrt führte uns entlang des Nationalparks bis über die lettisch-estnische Grenze. Im Grenzstädtchen Valga legten wir eine Pause ein und gegen 18.00 Uhr kamen wir an unserem Hotel „Dorpat" in Tartu an.

6.Tag; Dienstag, der 18.06.2013:   Tartu – Tallin

Am Morgen besichtigten wir Tartu gemeinsam mit unserer örtlichen Stadtführerin Eda. Tartu ist eine der ältesten Städte des Landes und hat für das estnische Nationalbewusstsein einen hohen Stellenwert. Entlang des Stadtflusses Emajögi ging es zum Rathausplatz und wir staunten über das sogenannte „Barclay-Haus", welches durch seine Giebel-Schieflage umzukippen droht. Das gesamte Stadtzentrum ist hübsch restauriert. Unser Weg führte uns weiter zum Domberg und zur Ruine der Domkirche. Der Dom wurde im Livländischen Krieg zerstört und lediglich die Universität nutzte später den Chorraum als Bibliothek. Die beiden Kirchtürme sind noch erhalten geblieben und einige von uns nutzten die Gelegenheit hinaufzusteigen und den Ausblick auf die grüne Stadt Tartu und ihre Umgebung zu genießen. Vom Domberg ging es anschließend hinunter zur Universität und zur Johanniskirche, in der einige bemerkenswerte Terrakottafiguren und -köpfe zu sehen sind. Die Kirche gilt als die bedeutendste Backsteinkirche Estlands. Vorbei am Univeritäts-Hauptgebäude ging es wieder zurück zum Rathausplatz. Als Gründer der Universität gilt der schwedische König Gustav II. Adolf. Heute ist die Universität mit 20.000 Studenten die wichtigste des Landes. Nach der Mittagspause fuhren wir weiter in Richtung Tallinn. Auf halber Strecke wurden wir von einem starken Unwetter überrascht, so dass wir notgedrungen unsere Fahrt unterbrechen und unter dem Dach einer Tankstelle Schutz suchen mussten. Es hagelte Eiskörner so groß wie Haselnüsse. Da sich das baltische Wetter schnell ändert, konnten wir schon bald weiterfahren und auch dieses Mal war bereits nach einer halben Stunde die Sonne zurück.
In Tallinn angekommen, fuhren wir zuerst zum Katharinental, der Sommerresidenz der russischen Zaren in der Stadt. Zar Peter I. ließ den zentralen Bau, Schloss Kadriorg, 1725 von einem italienischen Baumeister im Barockstil errichten. Leider war das Schloss bei unserem Aufenthalt zur Hälfte mit Bauplanen verhüllt, dafür konnten wir den Lustgarten sehen und die Parkanlagen bestaunen. Oberhalb des Katharinentals liegt das 2006 eröffnete Kunstmuseum, zu dem wir anschließend spazierten. Mit dem Bus fuhren wir dann zur rieseigen Anlage der Sängerbühne, auf der alle fünf Jahre die Sängerfeste Estlands stattfinden, und danach ans Meer zum Olympiazentrum im Ortsteil Pirita. Hier fanden 1980 die Segelwettbewerbe der Moskauer Olympischen Sommerspiele statt. Zum Abschluss des Tages auf der Mole entlang zu laufen und den Hafen, den Strand sowie die Stadtsilhouette im warmen Abendlicht zu sehen war ein besonders schönes Erlebnis.

7.Tag; Mittwoch, der 19.06.2013:   Tallin erleben

Tallinn ist eine unglaublich aufregende Stadt mit einem nahezu unversehrt erhaltenen mittelalterlichen Kern innerhalb einer zu großen Teilen noch bestehenden Stadtmauer. Die große Anzahl an historischen Gebäuden, an Kirchen und Handelshäusern machten den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.Am Morgen holte uns unsere Stadtführerin Virve vom Hotel ab und wir spazierten zur „Dicken Margarete", einem mächtigen Geschützturm gleich neben dem Stadttor und Teil der mittelalterlichen Stadtmauer, welche Tallinn im Mittelalter umschloss. Gleich hinter dem Tor stehen die „Drei Schwestern", ehemalige Speicherhäuser der Kaufmänner aus dem 15.Jahrhundert. Weiter ging es zur Olaikirche, deren 124 m hoher Turm der höchste Turm der Altstadt ist und hinauf zum Domberg und zum Schlossplatz. Das Schloss ist heute Sitz des estnischen Parlaments. Die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale, die wir besichtigten, steht dem Schloss gegenüber. Danach besuchten wir den Tallinner Dom mit seinen prächtigen Wappenschildern adliger Baltendeutscher und spazierten zum Aussichtsplattform am Rand des Dombergs. Ein entspannter Ausblick war leider nicht möglich, da zu viele Besucher da waren. Die meisten kamen von den beiden im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffen. Vom Domberg aus gingen wir wieder hinunter in die  Unterstadt und an der Nikolaikirche vorbei zum Rathausplatz. Das spätgotische Rathaus wurde 1404 fertiggestellt und die Figur des „Alten Thomas" auf der Spitze des Rathausturms ist das Wahrzeichen von Tallin. An der „Alten Hanse" und beim „Pfeffersack" verabschiedete sich unsere sympathische Stadtführerin Virve von uns. Anschließend war der Nachmittag frei für eigene Entdeckungen und Erkundungen in der estnischen Hauptstadt.

8.Tag; Donnerstag, der 20.06.2013:   Tallin – Helsinki

Nach dem Frühstück fuhren wir von unserem Hotel zum nahe liegenden Terminal der Tallink-line und checkten zu unserer Überfahrt nach Helsinki ein. Tallin ist auch von der Seeseite eine äußerst attraktive Stadt. Ihre Kirch- und Befestigungstürme waren noch lange zu sehen. Die Überfahrt bei ruhiger See dauerte zwei Stunden. In Helsinki kamen wir am Westhafen an und fuhren zum vereinbarten Treffpunkt mit unserem Stadtführer Holger zum Stadthafen am Kanava-Terminal. Hier begann unsere Stadtrundfahrt durch Helsinki. Wir sahen den Senatsplatz, den Dom sowie das Olympiastadion und stiegen am Sibelius-Monument aus. Jean Sibelius gilt als einer der bedeutendsten skandinavischen Komponisten und gilt als Bahnbrecher der finnischen Nationalromantik.  Anschließend besuchten wir die Felsenkirche. Sie wurde Ende der 60 er Jahre aus Granitgestein erbaut, nachdem zuvor die notwendige  Baufreiheit aus dem harten Fels gesprengt worden war. Die Decke besteht aus zusammengesetzten Kupferplatten, wodurch die vorzügliche Akustik noch stärker zur Geltung kommt. Wir konnten uns davon während unseres Aufenthaltes durch die eingespielte Musik überzeugen. Nach der Stadtrundfahrt war Freizeit für eigene Erkundungen und anschließend fuhren wir zu unserem Hotel „Soko-Presidenttii" zum Abendessen und zur Übernachtung.

9.Tag; Freitag, der 21.06.2013:   Helsinki – Porvoo – Turku

Von Helsinki aus fuhren wir in nord- östliche Richtung in die alte Handels- und Bischofsstadt Porvoo. Sie gilt als die zweitälteste Stadt Finnlands und in der Altstadt gibt es noch viele alte und gut erhaltene Holzhäuser. Bei unserem Spaziergang fühlten wir uns ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. An höchster Stelle der Altstadt steht der Dom. Er ist heute noch Sitz eines Bischoffs und damit das wichtigste Gotteshaus der schwedisch sprechenden, evangelischen Gemeinden Finnlands. Im Inneren steht eine Bronzestatue von Zar Alexander dem I., welcher 1809 die Stände zu einem Landtag in den Dom einberief, um das finnische Volk zu einer Nation zu erheben. Als Großfürst von Finnland sicherte er den Ständen die Unantastbarkeit der Verfassung sowie viele weitere Freiheiten zu. Vom Dom gingen wir hinunter zum Porvoonjoki-Fluss und von dort über die Brücke ans andere Ufer. Von dieser Seite aus konnten wir die dunkelrot gestrichenen Lagerhäuser auf der Altstadt-Seite am besten sehen. Sie dienten früher der Lagerung von Teer, Zucker, Fellen und Kolonialwaren. Heute werden viele als Restaurant, Kunst- oder Antikläden genutzt. Am Yachthafen ging es dann auf die andere Seite des Flusses zurück, vorbei am Denkmal von Johann Ludwig Runneberg. Er lebte viele Jahrzehnte in Porvoo und schrieb hier auch den Text der finnischen Nationalhymne. Von Porvoo aus fuhren wir wieder bis Helsinki und von dort weiter nach Turku, der ehemaligen Hauptstadt Finnlands. Turku erschien uns wie ausgestorben und die Straßen wie leergefegt. Es war Mittsommernacht und die meisten Finnen fuhren zum Feiern zu ihrem Häuschen im Wald oder ihrer Hütte am See. Am Hotel angekommen, bezogen wir zunächst unsere Zimmer und trafen uns anschließend zu einem gemeinsamen Stadtrundgang. Unser erster Besichtigungspunkt war der Dom. Turku ist Sitz des Erzbischoffs von Finnland und der Dom Nationalheiligtum sowie Hauptkirche der evangelisch-lutherischen Kirche Finnlands. Weiter ging es zum Jean Sibelius-Museum, zum Denkmal von Per Brahe (schwedischer Gouverneur von Finnland und Gründer der ersten Universität) und zum Alten Marktplatz. Vom Balkon des alten Rathauses wird am 24.12., um 12.00 Uhr der Weihnachtsfriede in finnischer und schwedischer Sprache verkündet, eine Tradition, die sich seit dem Mittelalter bis in unsere Zeit erhalten hat. Anschließend sahen wir die Statue von Paavo Nurmi und spazierten über die Brücke des Aurajoki zum Abendessen ins Hotel zurück.

10.Tag; Samstag, der 22.06.2013:   Fährüberfahrt Turku – Aland – Stockholm

Am Morgen nach der Mittsommernacht hieß es für uns zeitig aufstehen, um rechtzeitig das Fährterminal der Silja-line zu erreichen. Dort angekommen, machte unser Fahrer Frank noch einen kurzen Abstecher zum Schloss von Turku. Nach einer halben Stunde Wartezeit im Terminal ging es an Bord der „Galaxy". Auf Deck 10 konnten wir in den Außenbereich und das Ablegen des Schiffes vom Hafen verfolgen. Bereits nach kurzer Fahrt riss der Himmel auf und die Sonne kam zum Vorschein. Es war ein ergreifendes Erlebnis, stundenlang durch den Schärengürtel zu fahren und all die kleinen und größeren Inseln vorübergleiten zu sehen. Gegen 13.45 Uhr legte unser Schiff für eine Viertelstunde am Hafen von Mariehamn, der größten Stadt der Aland-Inselgruppe, an. Die Inseln sind seit 1921 finnische Provinz mit eigener Flagge, Briefmarken, Internetkennung (.ax) sowie Autokennzeichen und einer Gesamtbevölkerung von 28.000 Einwohnern.

11.Tag; Sonntag, der 23.06.2013:   Stockholm – das „Venedig des Nordens"

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Stockholmer Stadshuset (Stadthaus), wo wir uns mit unserer örtlichen Stadtführerin Heidi trafen. Im Stadshuset finden jedes Jahr die Feiern anlässlich der Nobelpreis-Vergabe statt. Weitere Ausstiegsstellen während unserer Stadtrundfahrt waren die Insel Riddarsholmen (Ritterinsel) und der Aussichtspunkt Fjöllgatan auf der Söäderalm- Insel. Von ihm hatten wir einen tollen Blick auf das Stadtzentrum mit den Inseln Gamla Stan, Skepps-Holmen und Djurgarden. Unsere Stadtrundfahrt mit dem Bus endete am Stockholmer Schloss und von da an führte uns Heidi zu Fuss durch die Altstadt. Wir sahen den Stortorget, auf welchem im Jahre 1520 das Stockholmer Blutbad stattfand, und spazierten anschließend zur Deutschen Kirche (Tyska Kyrkan). Zurück am Schloss verabschiedete sich Heidi von uns und gab uns einen Tipp für einen guten Standort, um die Wachablösung sehen zu können. Anschließend war Freizeit für die Mittagspause und individuelle Besichtigungen. Danach fuhren wir zum Vasa-Museum auf die Djurgarden-Insel. Es ist eines der interessantesten  Schiffsmuseen der Welt. Das einzige ausgestellte Schiff ist das Kriegsschiff Vasa, welches beim Stapellauf im Jahre 1628 im Stockholmer Hafen versank und nach über drei Jahrhunderten wieder geborgen wurde. Wer wollte, konnte nach dem Besuch auf der Djurgarden-Insel bleiben oder die Freizeit im Stadtzentrum verbringen. Gegen 18.15 Uhr fuhren wir dann alle zum Abendessen ins Hotel zurück.

12.Tag, Montag, der 24.06.2013:   Stockholm – Göteborg – Fährüberfahrt

Unser letzter Tag in Schweden!  Von Stockholm aus fuhren wir in süd- westlicher Richtung bis Linköping und von dort zu den Schleusen am Götaland-Kanal. Wir hatten Glück und konnten sogar beobachten, wie zwei Schiffe die Schleusen durchfuhren. Unsere Mittagspause verbrachten wir am RH Brahehus, mit fantastischer Sicht auf den Vätternsee, den zweitgrößten See Schwedens. Über Jönköping und Boras fuhren wir anschließend weiter zum Terminal der Stena-Line in Göteborg. An Bord erfreuten wir uns am reichhaltigen Buffet und anschließend genossen wir bei schönstem Sonnenschein  die fantastische Fahrt durch die Schärenlandschaft.

13.Tag, Dienstag, der 25.06.2013:   Heimreise

Die letzten Seemeilen unserer Reise ging es durch die Kieler Förde. Ein tolles Erlebnis waren auch die vielen Windjammer, welche anlässlich der Kieler Woche im Stadthafen vor Anker lagen. Nach unserer Ankunft am Terminal in Kiel fuhren wir wie bei der Hinreise die einzelnen Treffpunkte mit den Transferfahrzeugen an und erreichten pünktlich unseren letzten Ausstiegsort am Flughafen Dresden.Es war eine sehr erlebnisreiche Reise durch das Baltikum und durch Skandinavien, die allen Teilnehmern gut gefallen hat und die durch die Kombination von Schiff und Bus sehr abwechslungsreich war.
Dirk Schlosser

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