Reisebericht: Ostsee–Rundreise: Baltikum und Skandinavien

26.07. – 08.08.2013, 14 Tage Rundreise im Reisebus mit Fährfahrten ab/an Kiel – Litauen – Lettland – Estland – Finnland – Aland Inseln – Schweden


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Bei dieser besonderen Reisekombination lernen wir die Faszination der charmanten Hafenstädte der baltischen und skandinavischen Länder kennen, die sich wie eine Perlenkette an die Ostseeküste schmiegen.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Freitag, 26. Juli 2013

Wir konnten pünktlich um 09.00 Uhr mit den ersten 9 Gästen vom Dresdener Flughafen losfahren. Erste Rast mit Verzehr der Sachen aus den Frühstücksbeuteln auf der Raststätte Köckern. Auf der A9 bis zum Berliner Ring A10, dann Westring und auf die A24 Richtung Hamburg. Große Pause auf dem Rasthof Walsleben. Wir waren gegen halbneun auf der Fähre, wo wir sofort die Zimmer bekamen. Abendessen war ab 21 Uhr finnischer Zeit möglich.

Sonnabend, 27. Juli 2013

An Bord gilt litauische Zeit, die Uhren müssen eine Stunde vor gestellt werden. Nach dieser Zeit gibt es von 9 bis 11 Uhr Frühstück. Pünktlich um 20 Uhr legte die Fähre in Klaipeda an und unser Bus wurde gleich am Anfang hinaus gelassen, so dass wir zum Hotel fahren konnten. Am letzten Juliwochenende feiert Memel das Fest des Meeres und unser wirklich sehr zentral gelegenes Hotel stand mitten im Trubel. Alle Zufahrtswege waren gesperrt, aber ein einsichtiger Polizist ließ uns passieren. Im Hotel lief alles bestens. Abendessen als Menu. Getränke können mit Euros bezahlt werden. Der Bus kann beim Hotel parken.
Die ganze Stadt war auf den Beinen. Auf drei Hauptbühnen liefen Konzerte und an allen Ecken musizierten junge Leute. Um Mitternacht beendete ein Feuerwerk den allgemeinen Lärm und danach war Schlaf zu finden.

Sonntag, 28. Juli 2013

Nach dem leckeren Frühstück unternahm ich mit den Gästen einen Stadtrundgang und danach konnten alle noch kurz auf ihre Zimmer, so dass wir um 09.45 Uhr nach Palanga fahren konnten, wo wir gegen 10.30 Uhr bei der Stadtinfo parkten. Nach einer Stunde ging es weiter nach Liepaja, deutsch Libau. Die Gäste wollten bei dem herrlichen Sommerwetter gern einen längeren Strandaufenthalt und so einigten sich alle darauf, hier gute zwei Stunden zu bleiben und auf Jurmala zu verzichten, wo sich an einem solch warmen Sonntag halb Riga tummeln würde. Zunächst gab es Bordverpflegung, dann konnte man den Ort erkunden oder Baden gehen. Im Ort sind mehrere historistische Kirchen, sowie viele alte Holzhäuser, teilweise in typischer Bäderarchitektur zu sehen. Der Strand ist angenehm leer, das Wasser sauber und WCs, sowie Gastronomie reichlich vorhanden. Gegen 14.30 Uhr fuhren wir direkt ins Hotel nach Riga. Die Straße teilweise sehr schlecht, auch Baustellen mit Bauampeln. Die notwendige Pause legten wir in Saldus an einer Tankstelle ein. Gegen 18.30 Uhr kamen wir in Riga an und konnten um 19 Uhr zu Abend essen, was den Gästen sehr gefallen hat. Ich bot anschließend einen Gang durch die Altstadt an, was von der halben Gruppe wahrgenommen wurde. In der Altstadt gefiel allen das rege Abendleben mit Livemusik auf vielen Plätzen. Individuell fuhren die Gäste ins Hotel zurück.

Montag, 29. Juli 2013

Nach einem sehr guten Frühstück erwartete uns um 9 Uhr Stadtführerin Barbara. Zuerst ging es per Bus ins Jugendstilquartier, anschließend Stadtrundgang per pedes. Der Ausstieg und der Gang zum Schwarzhäupterhaus waren erschwert, weil dort gerade der israelische Ministerpräsident empfangen worden war. Die überaus kompetent uns sprachgewandt vorgetragene Stadtführung endete am Dom. Da um 12 Uhr das tägliche Domkonzert stattfindet, ist er für normale Besucher von etwa 11 Uhr bis 12.30 Uhr nicht zugänglich. Weil alle Gäste am Orgelkonzert großes Interesse zeigten, habe ich dies im Namen von Eberhardt Travel bezahlt, was großen Beifall fand. Anschließend war Freizeit. Leider waren am Montag alle Museen geschlossen, auch die als Museum geltende Peterskirche, deren Turm man sonst besteigen kann, aber Riga bietet genug Möglichkeiten zum Bummeln.
Um 18 Uhr holte der Bus die Gäste vom Rathausplatz zum Hotel, wo man sich zum Abendessen traf. Insgesamt kann man das Maritim- Hotel nur loben. Die Lage ist akzeptabel und Komfort und Gastronomie sind gut.

Dienstag, 30. Juli 2013

Um 9 Uhr Abfahrt ins 60 Kilometer entfernte Gaujatal, dem lettischen Naturparadies schlechthin. Seit nachts Regen. Als wir an der Burg Turajda eintrafen, kam die Sonne heraus. Nach knapp 2 Stunden Burgbesichtigung kam Gewitter, daher zelebrierten wir die Mittagspause im Bus. Anschließend zur Gutmannshöhle, die trotz Erzählung der Geschichte von der Rose von Turajda allen recht klein vorkam, vor allem den vielen Gästen aus dem Dresdener Raum. Rast rund 30 Kilometer vor Tartu.
Einchecken problemlos, Hotel ganz hervorragend, auch gute Lage am Wasser. Die halbe Gruppe schloss sich vor dem Abendessen dem von mir angebotenen Stadtspaziergang an. Um 19 Uhr ein sehr gutes Abendessen.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Nach einem guten Frühstück holte uns die Stadtführerin pünktlich um 9 ab und über den Domberg ging es zur Johanniskirche. Danach war noch etwas Freizeit und danach konnten alle noch auf ihre Zimmer, bevor wir losfuhren. Gegen 13 Uhr Pause mit Bordverpflegung. Ich bot in Tallin wieder einen Stadtspaziergang, an dem die meisten Gäste teilnahmen. Durch das Tor an der dicken Margarethe ging es zur Oloikirche, weiter zum Markt mit dem gotischen Rathaus und der alten Apotheke und dann auf den Domberg. Nach einer Stunde Freizeit führte ich die Gäste zurück zum Hotel, wo uns ein leckeres Abendessen erwartete.

Donnerstag, 01. August 2013

Pünktlich um 9 Uhr holte uns Stadtführerin Monika im Hotel ab und mit dem Bus fuhren wir zum Katharinenschloss, das Zar Peter I. für seine Gattin in einem schönen Barockpark bauen ließ. Zurück ging es über die Sängerbühne und das Olympiazentrum auf den Domberg, wo uns der Bus verließ. Da alle Gäste bereit waren, die 1,50 € Eintritt zu bezahlen, konnte der zweite Teil der Führung im Dominneren beginnen. Langsam schlenderten wir dann bergab in die Unterstadt, wo das Programm auf dem Markt endete. Die Führung war qualitativ sehr gut. Monika beantwortete auch kenntnis- und detailreich Fragen zum alltäglichen Leben in Estland (Mieten, Verdienst), zum Verhältnis zur ehemaligen Sowjetunion und zu Deutschland. Die anschließende Freizeit bis zum Abendessen verbrachte jeder nach seinen Interessen. Als Tipp hatten die Stadtführerin ich den Totentanz in der Nikolaikirche, den Notke- Altar in der Heiliggeistkirche, sowie einen Spaziergang auf einem Teil der mittelalterlichen Stadtmauer, sowie den Besuch der „Drei Schwestern", einer gotischen Häusergruppe, empfohlen. Bei herrlichem Sommerwetter genossen alle den Aufenthalt in dieser schönen Stadt.

Freitag, 02. August 2013

Überpünktlich startete das Schiff nach Helsinki und war pünktlich dort. Am Hafen bei der Uspenskikathedrale trafen wir die Stadtführerin, die gleich mit dem unweit gelegenen evangelischen Dom begann. Anschließend blieb der Bus wieder beim Ausgangspunkt stehen und die Gäste hatten bis 17.30 Uhr Freizeit.

Sonnabend, 03. August

Um 9 Uhr Abfahrt nach Porvoo, gut 40 Kilometer östlich von Helsinki. Auf der Fahrt hielten wir noch beim Olympiastadion. In Porvoo schlenderten wir über den Markt direkt zum Dom. Anschließend gab es Zeit zum Bummeln. Das Städtchen ist sehr überschaubar. Um 12 Uhr Weiterfahrt nach Turku, unterwegs Mittagspause mit Bordverpflegung. Gegen 15.15 Uhr Ankunft im Hotel Hamburger Börse in Turku. Anschließend Spaziergang mit allen Gästen vom Marktplatz, an dem das Hotel liegt, zum Fluss bis zum Dom, in den wir noch kurz vor einer Hochzeitszeremonie hinein durften. Dann zurück auf der anderen Seite bis zu den historischen Schiffen, die nunmehr als Gaststätten im Flussbecken liegen. Um 19 Uhr Abendessen mit drei leckere Gänge, was sich allerdings bis nach 21.30 Uhr hinzog. Trotzdem war das Hotel vollkommen in Ordnung, sehr schöne und ruhige Zimmer, geräumige Bäder und sehr nettes Personal.

Sonntag, 04. August 2013

Um 6 Uhr stand unser bestelltes Frühstück bereit, 07.10 Uhr Abfahrt zur Fähre. Weil am Sonntag Morgen kein Verkehr war, brauchten wir höchstens 10 Minuten und sahen im Vorbeifahren sogar nach das aus dem 14. Jahrhundert stammende Residenzschloss von Turku. Bei herrlichem Sommerwetter begann die Fahrt durch die Schären. Im Hafen von Mariehamn erwartete uns Gästeführerin Ann Christin und fuhr mit uns durch den Osten der Hauptinsel über Jomala zur Festung Kastelholm, die bis 1634 Sitz des Statthalters von Aland war. Beim Freilichtmuseum Jan Karlsgarden, wo wir einen recht idyllischen und schattigen Busparkplatz hatten, gab es im Namen von Eberhardt Travel den sonntäglichen Sektempfang, der natürlich allgemeinen Beifall fand. Nächste Station war die russische Festung Bomarsund, die 1854 im Krimkrieg zerstört wurde. Nach dem Abendessen im Hotel Savoy in Mariehamn schlenderten viele Gäste zum Hafen, wo eine Dixieband spielte. Das Hotel ist nicht ganz neu, aber ruhig gelegen und ordentlich.

Montag, 5. August 2013

Um 08.30 Uhr fuhren wir samt Gepäck mit Ann Christin über den Westen der Insel nach Finström zur ältesten Kirche der Inselgruppe. In dem romanischen Bau aus dem 12. Jahrhundert beeindrucken die teils naiven, teils künstlerisch hochwertigen Fresken, die das gesamte Kirchenschiff samt Gewölbe überdecken. Endpunkt der Tour war die alte Posthalterei in Eckerö, gebaut von Carl Ludwig Engel, dessen Bauten wir aus Helsinki kannten. Ein kleiner Unfall, der letztlich schnell behandelt werden konnte, trübte die Stimmung, doch erleichtert genossen alle die Fährüberfahrt nach Stockholm, die fast noch schöner und abwechslungsreicher war, als die nach Aland. Viele Schären mit Landhäusern, unzählige Boote und ein Postkartenhimmel über der See.

Dienstag, 07. Aug. 2013

Um 08.30 Uhr Abfahrt zum Stadthaus, wo bereits die Stadtführerin wartete. Vormittags Rundfahrt mit Ausstiegen. Letzter Ausstieg mit anschließendem Spaziergang durch die Altstadt war am Königsschloss, wo für 16 Uhr wieder Treff angesagt war. Pünktlich stand der Bus mit neuem Fahrer René am Schloss und fuhr zum Wasamuseum, in dem wir bis zur Schließung um 18 Uhr blieben. Das geborgene Flaggschiff der schwedischen Marine und seine tolle Präsentation fanden alle sehr eindrucksvoll. Vor dem Museum grasten unbehelligt und ohne jede Scheu hunderte Wildgänse. Anschließend Rückfahrt zum Hotel und Abendessen.

Mittwoch, 07. August 2013

Nach dem Frühstück um 08.30 Uhr Abfahrt nach Göteborg. Das Hotel liegt günstig an der Ausfahrtsrichtung. Die erste große Pause legten wir am insgesamt 560 Kilometer langen Götakanal ein, der Stockholm mit Göteborg, die Ostsee mit dem Kattegatt verbindet. Einige Gäste spazierten von der belebten Schleuse zum Zisterzienserinnenkloster  Vresta mit einer für Skandinavien seltener rein romanischen Klosterkirche. Weil wir vor Göteborg merkten, dass wir noch reichlich Zeit hatten, besichtigten wir noch in Hedared, gelegen an der Straße zwischen Boras und Alingsas, die einzige mittelalterliche Stabkirche Schwedens mit anrührend naiven Bauernmalereien. Gegen 17 Uhr konnten wir auf der Fähre einchecken, um 18 Uhr gab es Abendessen, pünktlich 18.35 Uhr legte die Fähre ab. Gegen 20 Uhr wurden die Gäste höflich gebeten, langsam den Speisesaal für die nächsten Gäste zu räumen. Viele saßen noch in der Pianobar beisammen und ließen die Reise Revue passieren.

Donnerstag, 08. August 2013

An 7 Uhr kann man individuell frühstücken, um 09.15 Uhr öffnete die Gangway aufs Festland. Der Bus stand schon bereit und bei regnerischem Nebel ging es heimwärts. Durch Staus kamen wir zwar eine halbe Stunde später in Leipzig an, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Wohl alle müssen erstmal die vielen Eindrücke dieses herrlichen Urlaubs verarbeiten.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht