Reisebericht: Ostsee–Rundreise: Baltikum und Skandinavien

24.07. – 06.08.2014, 14 Tage Rundreise im Reisebus mit Fährfahrten ab/an Kiel – Litauen – Lettland – Estland – Finnland – Aland Inseln – Schweden


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Zwei Wochen bei herrlichem Sonnenschein. Mit Bus und auf Fähren von Klaipeda bis Stockholm. Dazwischen das Lebend auf den Schäreninseln. Viele Eindrücke und eine tolle Zeit.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Baltische und skandinavische Perlen der Ostsee

24. Juli 2014 – Kiel und Ostseefähre

Superpünktlich fuhren wir um sieben Uhr mit den ersten Gästen vom Dresdener Flughafen losfahren. Die erste Rast mit Verzehr der Sachen aus den Frühstücksbeuteln war am Leipziger Flughafen, wo die meisten Gäste zustiegen. Weiter ging es auf der A9 bis zum Berliner Ring A10, dann Westring und auf die A24 Richtung Hamburg. Auf dem Rasthof Wolfslake stiegen pünktlich die drei letzten Gäste aus Berlin zu. Die nächste große Pause legten wir auf dem Rasthof Walsleben ein. Weil noch genügend Zeit hatten, legten wir eine zusätzliche Stippvisite in Kiel ein. Die Landeshauptstadt von Schleswig- Holstein wurde zwar im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, bietet aber durch ihre Nähe zur Ostsee ein angenehm maritimes Ambiente. Der Bus kann an einem der Hafenkais am Stadtrand stehen und die Gruppe schaute sich gemeinsam die wieder aufgebaute Nikolaikirche mit bedeutendem Altar und schöner mittelalterlicher Taufe an. Anschließend konnte jeder noch einen kleinen Stadtbummel einlegen. Um 18 Uhr ging es weiter zur Fähre, die um acht Uhr abends ablegte. Man musste gleich auf der Fähre die Uhren eine Stunde vorstellen, denn hier lief alles nach finnischer Zeit ab. Beim Abendessen traf man sich wieder und ein grandioser Sonnenuntergang auf ruhiger See beendete einen langen Tag.

Sonnabend, 25. Juli – Meeresfest in Klaipeda

An Bord gilt litauische Zeit, die Uhren müssen eine Stunde vor gestellt werden. Nach dieser Zeit gibt es von 9 bis 11 Uhr Frühstück. Pünktlich legte die Fähre in Klaipeda an und unser Bus wurde gleich am Anfang hinaus gelassen, so dass wir zum Hotel fahren konnten. Am letzten Juliwochenende feiert Memel das Fest des Meeres und unser wirklich sehr zentral gelegenes Hotel stand mitten im Trubel. Alle Zufahrtswege waren gesperrt, aber einsichtige Polizistinnen ließen uns passieren. Im Hotel lief alles bestens. Abendessen als Menu in einem extra Raum im 19. Stock mit tollem Blick auf Hafen und Stadt. Die ganze Stadt war auf den Beinen. Auf drei Hauptbühnen liefen Konzerte und an allen Ecken musizierten junge Leute. Um Mitternacht beendete ein Feuerwerk den allgemeinen Lärm und danach war Schlaf zu finden.

Sonntag, 26. Juli – Memel, Nehrung und Kulturhauptstadt

Nach dem leckeren Frühstück unternahm ich mit den Gästen einen Stadtrundgang und danach fuhren wir in den Stadthafen zur Fähre auf die kurische Nehrung. Durch pittoresk anmutenden Strandwald ging es nach Schwarzort, wo wir den Hexenberg bestiegen, auf dem örtliche Holzschnitzer etwa sechzig Riesenfiguren aus der baltischen Sagenwelt aufgestellt hatten. Am Strandparkplatz gab es Bordverpflegung, dann konnte man den kleinen Ort mit der historistischen Kirche, sowie viele alten Holzhäusern erkunden, die teilweise in typischer Bäderarchitektur gebaut sind. Zurück zur Fähre ging es auf der Autobahn ins Landesinnere. Die nächste Pause war bei Schaulen am berühmten Berg der Kreuze, den auch der polnische Papst besucht und ein Kreuz gestiftet hat.
Gegen 18.30 Uhr kamen wir in Riga an und konnten um 19 Uhr zu Abend essen, was den Gästen sehr gefallen hat. Ich bot anschließend einen Gang durch die Altstadt an, was von der halben Gruppe wahrgenommen wurde. In der Altstadt gefiel allen das rege Abendleben der europäischen Kulturhauptstadt mit Livemusik auf vielen Plätzen. Individuell fuhren die Gäste ins Hotel zurück.

Montag, 27. Juli – Riga und Jurmala

Nach einem sehr guten Frühstück erwartete uns um 9 Uhr Stadtführerin Eva. Zuerst ging es per Bus ins Jugendstilquartier, anschließend Stadtrundgang per pedes. Die überaus kompetent uns sprachgewandt vorgetragene Stadtführung endete am Dom. Anschließend war Freizeit, doch viele Gäste nutzten das Angebot, mit unserem Bus in den traditionsreichen Badeort Jurmala zu fahren, der wegen seiner schönen Strände und den alten, aus Holz gebauten Sommervillen sehr beliebt ist. Die Hitze war zwar auch am Strand kaum zu ertragen, doch konnte man sich im klaren Wasser gut abkühlen. Nach dem Bad schmeckte das Abendessen im Hotel doppelt gut.

Dienstag, 28. Juli – Gaujatal und Tartu

Um 9 Uhr Abfahrt ins 60 Kilometer entfernte Gaujatal, dem lettischen Naturparadies schlechthin. An der Burg Turajda, in der einst die Bischöfe der Stadt residierten, konnte man im herrlichen Park spazieren gehen. Anschließend zur nahe gelegenen Gutmannshöhle, die mit der Erzählung der Geschichte von der Rose von Turajda verknüpft ist. Hier legten wir auch die Mittagspause ein. Am späten Nachmittag kamen wir in der alten Universitätsstadt Tartu an, wo die meisten Gäste vor dem Abendessen einen kleinen Stadtspaziergang unternahmen. Um 19 Uhr dann folgte ein sehr gutes Abendessen, nach dem auch viele Gäste noch in die Stadt bummelten.

Mittwoch, 29. Juli – Von Dorpad nach Reval

Nach einem guten Frühstück holte uns die Stadtführerin pünktlich um 9 ab und über den Domberg ging es zur Universität mit ihren vielen Gebäuden. Endpunkt war nach der Besichtigung der wieder aufgebauten Johanniskirche der alte Markt. Danach war noch etwas Freizeit und dann wartete der Bus, mit dem wir nach Estland losfuhren. Weil für den nächsten Tag die Stadtführung fußläufig geplant war, sind wir gleich noch zu einigen außerhalb liegenden Sehenswürdigkeiten gefahren. Bei der großzügig angelegten Sängerbühne versammelten wir uns zum Gruppenfoto. Vorbei am Brigittinnenkloster, dem gegenüber liegenden Olympiastützpunkt von 1980 und verschiedenen Denkmälern fuhren wir zum Hotel. In Tallin absolvierten wir wieder vor dem Essen einen kleinen Stadtspaziergang zum Markt mit dem gotischen Rathaus und der alten Apotheke. Im Hotel erwartete uns ein leckeres Abendessen.

Donnerstag, 30. Juli – Tallin

Pünktlich um 9 Uhr holte uns Stadtführerin Eva im Hotel ab und langsam schlenderte die Gruppe in die Unterstadt zum Markt. Zur besonderen Freude der Gäste finanzierte Eberhardt- Travel zusätzlich zum Programm den Eintritt in die drei wichtigsten Kirchen der Stadt, die durch ihre reiche und qualitätvolle Ausstattung einfach ein Muss sind. So sahen wir voller Begeisterung den Notke- Altar in der Heiliggeistkirche und seinen Totentanz in der Nikolaikirche, sowie die vielen Epitaphe im Dom. Bei herrlichem Sommerwetter genossen alle danach den Aufenthalt in dieser schönen und hanseatisch geprägten Stadt.

Freitag, 31. Juli – Helsinki

Überpünktlich startete das Schiff nach Helsinki und war auch pünktlich dort. Am Hafen bei der Uspenskikathedrale trafen wir die Stadtführerin, die gleich mit einer kleinem Rundfahrt begann. Neben dem unweit gelegenen evangelischen Dom sind die meisten repräsentativen Bauten der unter zaristischer Herrschaft entstandenen Innenstadt vom Berliner Schinkelschüler Engel. Ein Ausstieg galt dem Denkmal des finnischen Nationalkomponisten Jean Sibelius und an der postmodernen Felsenkirche endete nah bei unserem Hotel die Führung und die Gäste hatten bis zum Abendessen Freizeit.

Sonnabend, 01. August – Künstlerort und alte Hauptstadt

Um 9 Uhr Abfahrt nach Porvoo, gut 40 Kilometer östlich von Helsinki. Bei der Ausfahrt aus Helsinki hielten wir nochmals beim Olympiastadion, um das bessere Fotolicht nutzen zu können. In Porvoo schlenderten wir über den Fluss direkt zum Dom und anschließend zum Markt. Anschließend gab es Zeit zum Bummeln. Dann Weiterfahrt nach Turku, wo wir am frühen Nachmittag im Hotel Hamburger Börse einchecken konnten. Anschließend führte ein Spaziergang mit allen Gästen am Fluss entlang bis zum Dom und dann zurück auf der anderen Seite bis zu den historischen Schiffen, die nunmehr als Gaststätten im Flussbecken liegen. Um 19 Uhr dann Abendessen, nach dem noch mehrere Gäste nett beieinander saßen.

Sonntag, 02. August – Zu den Alandinseln

Um halbsieben stand unser Frühstück bereit und danach ging es zur Fähre. Weil am Sonntag Morgen kein Verkehr war, brauchten wir höchstens 10 Minuten und sahen im Vorbeifahren sogar nach das aus dem 14. Jahrhundert stammende Residenzschloss von Turku. Bei herrlichem Sommerwetter begann die Fahrt durch die Schären. Im Hafen von Mariehamn erwartete uns Gästeführerin Ann Christin und fuhr mit uns über den Westen der Insel nach Finström zur ältesten Kirche der Inselgruppe. In dem romanischen Bau aus dem 12. Jahrhundert beeindrucken die teils naiven, teils künstlerisch hochwertigen Fresken, die das gesamte Kirchenschiff samt Gewölbe überdecken. Endpunkt der Tour war die alte Posthalterei in Eckerö, gebaut von Carl Ludwig Engel, dessen Bauten wir aus Helsinki kannten. Nach dem Abendessen im Hotel Savoy in Mariehamn schlenderten viele Gäste zum Hafen, wo eine Dixieband spielte.

Montag, 03. August –  Von Aland nach Stockholm

Nach dem Frühstück holte uns Gästeführerin Beatrice um halbneun vom Hotel ab und fuhr mit uns nach der Besichtigung der Zarenfestung Bomarsund, die 1854 im Krimkrieg zerstört wurde, in den für Busse erreichbaren äußersten Osten der durch Brücken und Fähren verbundenen Inselgruppe. Am „Kap" gab es dann eine zünftige Sekttaufe der tapferen Inselfahrer, natürlich mit einem Qualitätstropfen aus sächsischer Produktion. Zurück dann durch den Osten der Hauptinseln zur Festung Kastelholm, die bis 1634 Sitz des Statthalters von Aland war. Beim Freilichtmuseum Jan Karlsgarden, wo wir einen recht idyllischen Busparkplatz hatten, gab es dann das Mittagsmahl. Am Nachmittag genossen alle die Fährüberfahrt nach Stockholm, die fast noch schöner und abwechslungsreicher war, als die nach Aland. Viele Schären mit Landhäusern, unzählige Boote und ein Postkartenhimmel über der See.

Dienstag, 04. August – Stockholm

Um 08.30 Uhr Abfahrt zum Stadthaus, wo bereits die Stadtführerin Alexa wartete. Vormittags Rundfahrt mit Ausstiegen. Höhepunkt eindeutig das Vasamuseum mit der wieder geborgenen Staatskogge des Schwedenkönigs, die 333 Jahre bis 1961 in der Stockholmer Hafeneinfahrt gelegen hatte. Das geborgene Flaggschiff der schwedischen Marine und seine tolle Präsentation fanden alle sehr eindrucksvoll. Letzter Ausstieg mit anschließendem Spaziergang durch die Altstadt war am Königsschloss, wo wir noch die Wachablösung sehen konnten. Dann Freizeit bis 18 Uhr. Pünktlich stand der Bus mit neuem Fahrer Steffen am Schloss und fuhr uns zum Hotel und Abendessen.

Mittwoch, 05. August – Fahrt nach Göteborg

Nach dem Frühstück um neun Uhr Abfahrt nach Göteborg. Das Hotel liegt günstig an der Ausfahrtsrichtung. Die erste große Pause legten wir am Zisterzienserinnenkloster Vresta mit einer für Skandinavien seltener rein romanischen Klosterkirche ein. Um 1100 aus dem schwedischen Königshaus gegründet, ist Vresta das älteste Kloster Skandinaviens. In Schweden konnten ihm bis zur Reformation nur die Brigittinnen von Vadstena den Rang streitig machen. Dann besuchten wir noch ein nahe gelegenes Schleusensystem am insgesamt 560 Kilometer langen Götakanal, der Stockholm mit Göteborg, die Ostsee mit dem Kattegatt verbindet. Gegen 17 Uhr konnten wir auf der Fähre einchecken, um 18 Uhr gab es ein grandioses Abendessen, bei dem pünktlich um 18.45 Uhr die Fähre ablegte. Viele Gäste saßen noch in der Pianobar beisammen und ließen die Reise Revue passieren.

Donnerstag, 06. August 2014 - Heimreise

Ab 7 Uhr konnte man individuell frühstücken, um 09.15 Uhr öffnete die Gangway aufs Festland. Der Bus stand schon bereit und bei schönstem Sommerwetter ging es heimwärts. Wohl alle müssen nun erstmal die vielen Eindrücke dieses herrlichen Urlaubs verarbeiten.

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