Reisebericht: Ostsee–Rundreise: Baltikum und Skandinavien

10.07. – 23.07.2019, 14 Tage Rundreise im Reisebus mit Fährfahrten ab/an Kiel – Litauen – Lettland – Estland – Finnland – Aland Inseln – Schweden


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Eine unverwechselbare Tour führte uns rings um die östliche Ostsee und erschloss uns wunderschöne Städte sowie reizvolle Landschaften im Baltikum, im südlichen Finnland, in Südschweden und dazwischen auf der einzigartigen Insel Åland
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Mittwoch 10.07.2019 – Von Dresden nach Kiel

Mit unserem Bus starteten wir am Morgen in Dresden, nahmen unterwegs beim planmäßigen Halt noch einige Gäste auf, um dann pünktlich an unserem Treffpunkt in Kiel am Ostufer-Hafen zu sein. Hier war dann unsere Reisegruppe auch komplett. Großes hatten wir in diesen bevorstehenden 14 Tagen vor: Eine Reise um die östliche Ostsee stand auf unserem Programm. Auf der Fahrt von Dresden nach Kiel hatte es schon einige Informationen zur Reise und zu den ersten Zielen im Baltikum gegeben.
Im Kieler Hafen erledigten wir alle Formalitäten für die Fähre. Das ging zügig, denn unsere Tour war schließlich gut vorbereitet und geplant. Wir bezogen unsere Kabinen und waren ganz schnell alle wieder an Deck, denn es war für uns interessant, den Hafen und die Stadt Kiel vom Schiff aus zu sehen, das Ablegen der Fähre zu beobachten. Das erlebt man nicht alle Tage.
Bald gab es Abendessen im Selbstbedienungs-Restaurant. Unsere Plätze waren gut, d.h. wir konnten draußen alles genau beobachten: die Fahrt durch die Kieler Förde, vorbei am Marine-Denkmal in Laboe, über das wir im Bus schon gesprochen hatten. Einige Gäste kannten das Denkmal von früheren Besuchen und hatten auch die dort liegenden U-Boote schon besichtigt. Unsere Fähre nahm Fahrt auf, und schnell fuhren wir hinaus auf die offene Ostsee.

2. Tag: Donnerstag 11.07.2019 – Auf der Ostsee: eine Reise von Kiel nach Klaipeda [deutsch Memel]

Eine angenehme Nacht bei ruhiger See lag hinter uns, vor uns ein entspannter Reisetag an Bord. Wir hatten für unseren Kreuzfahrt-Tag und natürlich für die gesamte Reise gutes Wetter bestellt. Das braucht man schließlich an und auf der Ostsee ganz besonders. So waren wir immer wieder an Deck, sprachen über die kommenden Tage im Baltikum, das die meisten Gäste der Gruppe noch nicht kannten. So waren alle sehr, sehr gespannt und neugierig.
Schließlich war Land in Sicht. Wir sahen schon Klaipeda, unser Ziel für heute. Hier ist der größte Hafen Litauens, der auch im Winter eisfrei bleibt. Unser markantes Hotel Amberton in Form eines großen K konnten wir schon längst sehen. Wir erledigten die Formalitäten im Hotel, bezogen die Zimmer, und schon war es höchste Zeit, zum Abendessen zu gehen. Hier konnten wir sehen: Wir sind nicht allein unterwegs, denn die Stadt Kleipeda ist für viele Gäste und besonders auch für Reisegruppen der Startpunkt für einen Besuch auf der Kurischen Nehrung, die ja auch unser Ziel für den nächsten Tag war.
Für die Zeit nach dem Abendessen hatten wir schon einen Spaziergang durch Kleipeda ins Auge gefasst. Es ist ja hier um diese Jahreszeit abends lange hell. Das gefiel auch uns gut. Wir sahen zunächst das Meridian-Segel-Schulschiff, in dem heute ein Restaurant ist. Dann gingen wir entlang schön restaurierter Speicher mit noch teilweise gut lesbaren Inschriften in deutscher Sprache, weiter zum Simon-Dach-Brunnen mit dem Denkmal für Ännchen von Tharau. Die Geschichte zu diesem Thema hatten wir unterwegs schon besprochen. Wir standen auf dem Markt, sahen das Theater und dachten über seine wechselvolle Geschichte nach, die Teil der Geschichte dieser Stadt ist, ein wenig auch unsere. Mit diesen Dingen hatten wir uns unterwegs während der Anreise nach Kiel schon etwas beschäftigt. Kleipeda war lange militärisches Sperrgebiet, d.h. für Ausländer nicht zugänglich. Wir sahen zahlreiche restaurierte Fachwerkhäuser und spazierten entlang des Dane-Flusses. Nun waren wir im Baltikum angekommen, und alle waren zufrieden mit diesem Tag und freuten sich auf die kommenden.

3. Tag: Freitag 12.07.2019 – Auf der Kurischen Nehrung und weiter nach Riga

Nun waren wir schon sehr gespannt auf die Kurische Nehrung, unserem heutigen Ziel. Das gesamte Gebiet der Nehrung ist ein Nationalpark und unterliegt einem besonderen Schutz. Ein sanfter Tourismus ist hier das Ziel. Gleich nach dem Frühstück fuhren wir um 8 Uhr zur Fähre, um möglichst vor anderen Touristengruppen auf die Nehrung zu gelangen. Mit der Fähre ging es in wenigen Minuten von Kleipeda hinüber nach Sandkrug [litauisch Smiltyne]. Hinter dem Ortsteil Schwarzort [litauisch Joudkrante] sah man die Folgen des Aufenthalts der sich hier massiv vermehrenden Kormorane und Reiher: abgestorbene Bäume. Für die Fischer sind diese großen Vögel eine echte Plage, denn sie vertilgen viel Fisch, stehen aber unter Artenschutz. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch. So versuchen die Fischer immer wieder, die Vögel mit Lärm zu vertreiben.
Unser Ziel war der Hauptort der Nehrung, Nidden [litauisch Nida]. Zuerst fuhren wir auf die Hohe Düne, die zweithöchste Düne Europas. Mit dem Wetter hatten wir Glück: eine gute Sicht auf die Dünenwellen hinüber auf den russischen Teil der Kurischen Nehrung, nach Osten auf das Haff und nach Westen auf die Ostsee.
Weiter fuhren wir zum Thomas-Mann-Haus, gebaut in den typischen Niddener Farben. Heute ist dort das Thomas-Mann-Kulturzentrum, in dem sich auch ein Museum über Thomas Mann und seine Aufenthalte hier am Haff befindet. Das Haus hat eine ausgesprochen schöne Lage, etwas außerhalb von Nidden auf dem sogenannten Schwiegermutterberg. Der Schriftsteller ließ das Haus nach einem Besuch auf der Nehrung im Jahre 1929 für sich und seine Familie als Urlaubsquartier bauen.
Nach einer ausgiebigen Fotopause an diesem wunderbaren Ort mit seiner einmaligen Aussicht, unternahmen wir noch einen Spaziergang in den Ort Nidden, sahen die typischen Häuser, auch die Kurenwimpel, an denen man in der Vergangenheit etwas über die Geschichte und Größe der Familie eines jeden Fischers erfahren konnte. Überall sahen wir Stände mit Bernsteinerzeugnissen, die uns von nun an durch das Baltikum begleiten sollten.
Aber wir hatten ja heute noch viel mehr vor, denn unser Etappenziel für diesen Tag war die lettische Hauptstadt Riga. So fuhren wir von Nidden über die Nehrung, auf der wir noch lange hätten bleiben können, zurück durch die Fischerdörfer und die herrliche Landschaft zum Fährhafen von Smiltyne, von wo wir mit der Fähre in wenigen Minuten wieder Klaipeda erreichten. Unterwegs sahen wir einen Film über Thomas Mann und seine Zeit in Nidden.
Inzwischen waren nun alle schon gespannt auf Riga, die Stadt an der Daugava [deutsch: Düna]. Mit über 700.000 Einwohnern ist Riga die größte Stadt des Baltikums. Unser Hotel Radisson blu Daugava liegt direkt an der Daugava, und damit gegenüber dem Stadtzentrum, das wir zu Fuß schnell erreichen konnten. Und so gingen wir noch auf einen abendlichen Bummel in diese großartige Stadt, die uns gleich in ihren Bann zog.

4. Tag: Sonnabend 13.07.2019 – Riga, Hauptstadt Lettlands, und dazu noch Jurmala

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der lettischen Hauptstadt Riga. Unsere örtliche Reiseleiterin holte uns im Hotel ab, und mit dem Bus fuhren wir zunächst in das berühmte Jugendstilviertel Rigas. Wir waren begeistert! Ganz besonders faszinierten uns die Gebäude, die Michail Eisenstein entworfen hatte. Es gibt hier auch ein Jugendstil-Museum und sogar mehr Gebäude im Jugendstil als in Wien. Nun kamen aber die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt an die Reihe: der Rathausplatz, das Schwarzhäupterhaus und die Rolandfigur. Wir sahen die St. Petri-Kirche, die schöne Nationaloper, das Freiheitsdenkmal, auch die Große und die Kleine Gilde. Weiter ging es zum Domplatz mit der Börse, zum Herder-Denkmal und natürlich auch zum berühmten Rigaer Dom, wo wir einem kleinen Orgelkonzert lauschen konnten. Wir bestaunten das schöne gotische Gewölbe der Kirche und sahen auch den Kreuzgang.
Nach einer Mittagspause in einem der zahlreichen Restaurants und Bistros rings um den Domplatz hatten wir für den Nachmittag einen Besuch im bekannten lettischen Ostseebad Jurmala auf dem Programm. Bei schönem Wetter unternahmen wir einen Spaziergang in Maiori, dem Hauptort Jurmalas mit seiner herrlichen Bäder-Architektur. Überall lockten Souvenirs, Freisitze mit Kaffee, Kuchen oder Eis. Auch einem Bad in der Ostsee stand nichts im Wege.

5. Tag: Sonntag 14.07.2019 – Gauja Nationalpark mit der Burg Turaida und der Gutmannshöhle

Riga ist eine großartige Stadt. Da waren wir uns einig, aber wir sind ja auf einer Rundreise. Da zieht man bekanntlich immer weiter. Unser Ziel war heute der Museumskomplex Turaida, eine große Naturpark-Anlage mit zahlreichen Museums-Gebäuden, die innen sehr anschaulich die Geschichte der Region vorstellen. Sehenswert ist besonders die schon aus der Ferne gut sichtbare imposante Burg des Schwertbrüderordens, auch die Holzkirche sahen wir uns an. Überall auf dem Gelände und in den einzelnen Gebäuden sind Schautafeln, auch in deutscher Sprache. In den Gebäuden erklären Angestellte in historischen Trachten das jeweilige Handwerk. Natürlich haben wir auch die Geschichte der Rose von Turaida besprochen, einer baltischen Variante von Romeo und Julia.
Und am Parkplatz warteten die uns schon bekannten Stände mit interessanten Souvenirs aus dem Baltikum. Immer wieder gab es auch Gebäck zu verkosten, diesmal dazu Preiselbeeren in Puderzucker gehüllt, einfach köstlich!
Einen Programmpunkt wollten wir noch absolvieren, den Besuch der Gutmannshöhle. Hier legten wir eine Mittagspause ein, um danach auf die Reise nach Tartu [deutsch Dorpat] zu gehen.
Unser Hotel Dorpat erreichten wir pünktlich. So konnten sich viele noch einen Spaziergang in die nahe Innenstadt gönnen, die allerdings wegen der Siegerehrung zu einer gerade stattgefundenen Ralley weiträumig gesperrt war. Aber am nächsten Tag wartete ja ohnehin ein ausführlicher Rundgang mit einer örtlichen Führerin auf uns.

6. Tag: Montag 15.07.2019 – Tartu [deutsch Dorpat] – Tallinn [deutsch Reval]

Heute wollten wir die Stadt Tartu näher kennenlernen. Die Koffer waren im Bus verstaut, schon kam unsere örtliche Reiseleiterin. Mit dem Bus fuhren wir eine kleine Runde, um anschließend den Domberg zu besuchen, und bei dieser Gelegenheit eine Menge über die Geschichte Estlands zu erfahren, so über Tartu und seine alte Universität, an der zahlreiche deutsche Wissenschaftler gelehrt hatten, so u.a. Wilhelm Ostwald, der einzige Nobelpreisträger der Universität Tartu. Der wuchtige Dom des ehemaligen Bistums Dorpat wird als eine großartige und sehenswerte Ruine erhalten. Hier finden im Sommer Konzerte statt. Im östlichen Teil war früher die Universitätsbibliothek untergebracht, heute ist dort ein Museum der Universität. Vom Dom gingen wir hinab zur Universität mit dem Denkmal des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf, der die Universität gründen ließ, weiter durch schöne Gassen zur Johanniskirche mit Terrakotta-Köpfen als Schmuck. Auch eine Innenbesichtigung der Johanneskirche stand auf unserem Plan. Sie hat sogar montags geöffnet!
Nun war noch etwas Freizeit für individuelle Rundgänge durch die Gassen mit den schön restaurierten Gebäuden. Wir schlenderten über den Markt, bewunderten immer wieder die schönen Holzbauten, kauften Schokolade im Kalev-Laden, saßen einfach in der Mittagssonne am schönen Springbrunnen.
Mit dem Bus ging es nun weiter nach Tallinn. Pünktlich erreichten wir hier unser am Hafen gelegenes Hotel Europa, wieder ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge in die Altstadt von Tallinn, was wir auch gleich nutzten. Noch vor dem Abendessen nahmen wir uns Zeit für einen ersten Rundgang. Wir waren sehr angetan, auch von dieser Stadt im Baltikum.

7. Tag: Dienstag 16.07.2019 – Tallinn [deutsch Reval], Hauptstadt Estlands

Ein wenig kannten wir ja Tallinn schon vom gestrigen Abendspaziergang. Nun sollten wir die Hauptstadt Estlands auf einer Rundfahrt und einem anschließenden Rundgang genauer kennenlernen. Wir starteten an unserem Hotel Europa mit dem Bus. Zunächst besuchten wir den Sängerfestplatz mit seiner großen Bühne (der Muschel), wo seit Jahrzehnten das seit 1869 traditionelle Sängerfestival Estlands stattfindet und 1989 die „singende Revolution" mit 300.000 Beteiligten eingeleitet wurde. Nur wenige Kilometer stadteinwärts befinden sich Park und Schloss Katharinental [lettisch: Kadriorg], das Zar Peter I. für seine Frau Katharina I. errichten ließ. Immer wieder mussten wir bei unserer Tour Baustellen umschiffen, damit wir alle Sehenswürdigkeiten kennenlernen konnten. Aber die Sommer sind hier kurz, d.h. der Straßenbau muss sich beeilen. Man sieht, dass es in jeder Hinsicht voran geht in Estland. Vorbei ging es noch am ehemaligen Olympischen Dorf. Unsere örtliche Reiseführerin wies immer wieder auf die bewegte Geschichte der Stadt hin und knüpfte dabei auch an zahlreiche Ereignisse der deutschen Geschichte an.
Unser Busfahrer Dirk brachte uns schließlich zur Oberstadt, weiter gingen wir zu Fuß. Wir sahen die russisch-orthodoxe Alexander-Newskij-Kathedrale, das Schloss aus der Übergangsphase vom Spätbarock zum Klassizismus, kamen vorbei am Dom und genossen immer wieder großartige Ausblicke auf die Unterstadt und die Ostsee. Ein nicht enden wollender Strom von Kreuzfahrt-Touristen begleitete uns auf unserem Rundgang. Kurzes Bein und Langes Bein heißen die Gassen auf dem Weg hinunter bis zum Rathaus auf dem Marktplatz. Hier beendeten wir unseren Rundgang und bekamen zuvor jede Menge Anregungen für die individuelle Gestaltung des Nachmittags: so u.a. Bernd Notkes Altäre in Nikolai- und Heiliggeistkirche, ein Rundgang auf der Stadtmauer, diverse Museen, so das Kunstmuseum im Park Kadriorg, dazu unendliche viele Geschäfte mit Souvenirs und geschmackvollen Textilien aus Leinen, und nicht zu vergessen die guten Kuchen, für die man sich ja auch Zeit nehmen muss.

8. Tag: Mittwoch 17.07.2019 – Helsinki, Hauptstadt Finnlands

Heute kam der Abschied vom Baltikum, natürlich nicht von der herrlichen Rundreise um die Ostsee, denn die hatte gerade die Halbzeit überschritten. Wir hatten also noch viele schöne Sehenswürdigkeiten vor uns. So starteten wir am Morgen nach Helsinki. Mit dem Bus fuhren wir vom Hotel bis zum nahen Terminal D des Tallinner Hafens. Hier legte unsere Fähre nach Helsinki ab. Die Überfahrt dauerte ca. 2 Stunden.
In Helsinki angekommen, legten wir im Westhafen eine kleine Mittagspause ein. Hier erwarteten wir auch unsere örtliche Reiseführerin, die uns die finnische Hauptstadt zeigen wollte.
Wir fuhren hinein in die Stadt und erfuhren bei der Gelegenheit gleich eine Menge aus Geschichte und Gegenwart Helsinkis und ganz Finnlands, über das finnische Staatswesen und auch über die finnisch-schwedische Zweisprachigkeit, die u.a. auf zweisprachigen Straßenschildern dokumentiert ist. Natürlich spielten in unseren Gesprächen auch die Beziehungen zum Nachbarn Russland eine Rolle.
Wir sahen das Sibelius-Denkmal. Auch die Felsenkirche besuchten wir. Weiter ging es vorbei am Bahnhof, erbaut im Jugendstil, durch die schönen Straßen und Gassen der Innenstadt zum Senatsplatz mit dem großen weißen Dom des deutschen Baumeisters Engel.
Und natürlich fiel uns gleich die Uspenskij-Kathedrale auf, die seinerzeit Zar Alexander III. eingeweiht hatte.
Unser Hotel, das Scandic Grand Marina, ist in einem alten Lagerhaus am Stadthafen untergebracht. Bis zum Abendessen war noch genügend Freizeit für eigene Entdeckungen, so z.B. nochmals zum Dom zu gehen, zur schönen Esplanade, zum Markt mit der alten Markthalle oder zur Uspenskij-Kathedrale. Alles hatte auch lange geöffnet, so dass sich ebenfalls eine Besichtigungstour nach dem Abendessen anbot. Und immer wieder zog uns der nahe Hafen in seinen Bann.

9. Tag: Donnerstag 18.07.2019 – Porvoo – Turku, kleine und feine Orte

Und wieder ging es weiter. Heute führt uns unser Weg in die zweitälteste finnische Stadt am Finnischen Meerbusen, nach Porvoo. Zuerst wollten wir den Dom ansehen, eine hervorragende Feldsteinkirche aus dem 15. Jh., die zu den bedeutendsten Kirchen Finnlands gehört. Nach der Dombesichtigung gingen wir gemächlich hinunter zum Rathausplatz mit dem Rathaus. Dann machten wir uns auf individuelle Rundgänge durch dieses malerische Örtchen am Fluss.
Weiter ging unsere Fahrt nach Turku. Unterwegs machten wir Rast an der berühmten Feldsteinkirche von Lohja, einem wirklichen Schmuckstück.
Auch in Turku gingen wir noch vor dem Abendessen auf einen kleinen Rundgang. Der Markt war gerade eine einzige Baustelle, aber den Dom konnte man besichtigen. Dazu erklang Orgelmusik. Auch das alte Universitätsviertel hinter dem Dom durchstreiften wir noch ein wenig. Aber nun wartete das Abendessen in unserem Hotel.

10. Tag: Freitag 19.07.2019 – Fährüberfahrt von Turku zu den Åland–Inseln

Nach einem zeitigen Frühstück brachen wir auf, denn heute wollten wir an Bord der Silja Line von Turku nach Mariehamn übersetzen, d.h. wir verbrachten den Vormittag auf See und genossen bei strahlendem Sonnenschein die Aussicht auf das Meer und die malerischen Schären, saßen in der Sonne, ließen uns den Wind um die Nase wehen. Man muss wissen, dass zwischen Finnland und Åland das Schärenmeer mit unzähligen Inseln und Inselchen liegt. Nicht alle diese Inseln sind bewohnt. Hauptstadt Ålands ist der Ort Mariehamn, wo wir von Bord der Fähre gingen. Åland ist ein kleines Inselreich, geprägt durch finnische, schwedische und russische Einflüsse. Es ist heute eine autonome Provinz Finnlands. Offizielle Sprache ist allerdings das Schwedische.
Unsere örtliche Reiseleiterin erwartete uns schon. Sie teilte Stadtpläne und auch Material zu diesem wunderschönen Archipel aus und zeigte uns das Hafenstädtchen Mariehamn und die herrliche Landschaft aus Wäldern, unzähligen Buchten und grau-roten Granitklippen. Wir waren restlos begeistert von dieser idyllischen Landschaft, die einem Paradies gleicht. Diese Inselwelt ist ein wahrhaftes Schmuckstück, fanden wir. Wir erfuhren eine Menge über das Leben hier, stellten viele Fragen, sahen unterwegs kleine Bauernhöfe, erfuhren viel über die Landwirtschaft, die Industrie, auch über Ausbildungsmöglichkeiten und besuchten eine mittelalterliche Steinkirche und auch das historische Post- und Zollhaus des Zaren. Und morgen sollte ja die Besichtigungstour fortgesetzt werden, denn es gab noch jede Menge zu entdecken. Wir waren gespannt. Alles strahlt hier eine wohltuende Ruhe und Gelassenheit aus.

11. Tag: Sonnabend 20.07.2019 – Inselrundfahrt Åland – Fährüberfahrt nach Stockholm

Und auch heute gab es für uns allerhand zu entdecken auf Åland. Wir erlebten den zweiten Teil unseres Programms, eine Rundfahrt durch weitere Gebiete der Inselwelt. Anhand der Landkarte erklärte uns nun Beatrice, unsere heutige Reiseführerin, weitere Sehenswürdigkeiten, beantwortete viele Fragen, die sich aus dem Gesehenen und Gehörten ergaben. Während unserer Rundfahrt sahen wir u.a. Gustav Vasas altes Schloss Kastelholm, das Freilichtmuseum Jan Karlsgarden, ein typisch alandisches Gehöft, fuhren mit der Fähre schnell mal eben auf eine benachbarte Insel und waren immer wieder voller Begeisterung.
Aber gegen Mittag hieß es, die Fähre nach Stockholm nicht zu verpassen. Wir hatten erneut eine herrliche Überfahrt mit großartiger Sicht auf die Schärenlandschaft. Vom Hafen fuhren wir dann gleich zu unserem Hotel Scandic am Stockholmer Messegelände, wo schon ein schmackhaftes Abendessen auf uns wartete.

12. Tag: Sonntag 21.07.2019 – Stockholm, Hauptstadt Schwedens

Am Sonntagmorgen in Stockholm. Das ist ohne Berufsverkehr ganz entspannt. Dazu sind Ferien, d.h. die Schweden machen Urlaub. Natürlich sind viele Touristen unterwegs, so wie wir. Wir fuhren mit unserem Bus zum Stadthaus, wo wir mit unserer örtlichen Reiseleiterin Alexa verabredet waren. An eine ausführliche Rundfahrt schloss sich ein Rundgang an. Wir sahen die Südinsel mit Ausblicken auf die Stadt. Dann ging es nach Djurgarden auf die Museumsinsel, weiter vorbei an zahlreichen Botschaften auf Östermalm und schließlich durch das Geschäftsviertel Norrmalm nach Gamla Stan, der Schlossinsel. Alexa wurde nicht müde, uns die schwedische Geschichte wie auch die Gegenwart näher zu bringen, auch Verbindungen bis nacvh Lützen bei Leipzig zu ziehen. Es gab ausreichend Zeit, Fragen zu stellen und zu beantworten. Das Schloss und seine Museen, der Hafen, das Nobel-Museum und auch die Geschichte Alfred Nobels und seiner Stiftung sind interessante Themen, denen wir uns zuwandten.
Aber auch die engen Gassen der Altstadt mit schönen Häusern aus dem 17. Jh. zogen uns in ihren Bann.
Wir sahen die große Wachablösung im Hof des Schlosses, die immer sonntags viele Besucher anzieht.
Anschließend nutzten wir die Freizeit für eigene Erkundungen. Die schöne Lage der Innenstadt lädt förmlich zum Bummeln ein. Das Wetter meinte es auch heute wieder gut mit uns.
Der Nachmittag gehörte dann der Museeninsel Djurgarden. Die Insel beheimatet zahlreiche Museen, aber in unserem Programm war ja das Vasa-Museum fest vorgesehen, das Museum der Museen schlechthin in Stockholm. Das kann man immer wieder besuchen und entdeckt immer wieder neue Details. Die Größe des Vasa-Schiffes und auch der Umfang der Ausstellung sind beeindruckend. Filme, Führungen und eine wirklich sehr gute Präsentation der Ausstellungsstücke haben uns fasziniert. Flott ging es dann zurück zu unserem Hotel Scandic am Stockholmer Messegelände. Wieder was es ein langer und erlebnisreicher Tag für uns gewesen. So freuten sich alle auf etwas Zeit vor dem Abendessen. Und heute müssen wir ja auch Koffer packen, auch das kleine Gepäck für die Nachtfähre im Blick haben.

13. Tag: Montag 22.07.2019 – von Stockholm nach Göteborg

Heute hieß es Abschied nehmen vom schönen Stockholm mit einer herrlichen Innenstadt, mit den reichen Sammlungen in den Museen, von denen uns das Vasa-Museum ganz besonders gefallen hat. Wir fuhren durch Zentralschweden in Richtung Göteborg.
Es war eine ruhige Fahrt durch herrliche Landschaft, geprägt durch Wälder und Seen. An einigen besonders schönen Stellen legten wir Fotostopps ein. Das Wetter war durchwachsen. Wir fuhren vorbei an der Stadt Göteborg, dann weiter zum Hafen.
Nach dem check in und der Passkontrolle konnten wir gleich in unsere Kabinen. So war eine kleine Erholungspause vor dem Abendessen möglich, auf das wir uns schon freuten. Das skandinavische Büffet war reichhaltig, und die Getränke schmeckten auch.
Nach dem check in und der Passkontrolle konnten wir gleich in unsere Kabinen. So war eine kleine Erholungspause vor dem Abendessen möglich, auf das wir uns schon freuten. Das skandinavische Büffet war reichhaltig, und die Getränke schmeckten auch.
Wir kamen auf viele schöne Erlebnisse während der Reise zu sprechen, lachten immer wieder herzlich, und sprachen auch über neue Reiseziele.

14. Tag: Dienstag 23.07.2019 – von Kiel zurück nach Dresden

Bei ruhiger See fuhren wir in die Kieler Förde ein. Das Bild kannten wir schon von der Abreise. Die in Kiel zugestiegenen Gäste verabschiedeten sich hier. Die Wege zum Bahnhof, zum Parkhaus oder einfach nur in die Stadt sind kurz, auch gut ausgeschildert. Wir anderen fuhren weiter, mit etwas Wehmut und gleichzeitig mit Vorfreude auf zu Hause. So nahmen wir Kurs auf unsere Ausstiegsorte.
Wir haben wunderbare Eindrücke und ganz besondere Erlebnisse im Gepäck, denn es war eine wirklich besondere, ganz großartige Reise, die uns ein gutes Stück um die Ostsee führte, von Kiel über Kleipeda weiter nach Riga, Tartu, Tallinn, Helsinki, Porvoo und Turku, zur Inselwelt Åland mit Mariehamn, nach Stockholm und wieder zurück nach Kiel, und nicht zu vergessen die unverwechselbare Kurische Nehrung, das schöne Jurmala bei Riga und den sehenswerten Gauja-Nationalpark.
Meinen Bericht möchte ich nicht schließen, ohne Ihnen, meine Damen und Herren, sehr herzlich zu danken: für Ihr großes Interesse an so vielen Themen, vor allem aber für Ihren ganz persönlichen Beitrag zum Gelingen der Reise. Sie waren eine besonders interessierte, aufgeschlossene, anregende und auch disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an die Gespräche während unserer gemeinsamen Tour durch herrliche Regionen um die Ostsee, wo wir viel Besonderes gesehen und erlebt haben und wunderbare Eindrücke mit nach Hause nehmen konnten. Alle haben wir eine Menge gesehen und auch viel dazu gelernt, auf ganz unterschiedlichen Gebieten.
Ihnen alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und Energie für viele schöne Reisen, auf denen wir uns dann ganz bestimmt bald begegnen.
Ihre
Dr. Inge Bily

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