Reisebericht: Ostsee–Rundreise: Baltikum und Skandinavien

27.05. – 07.06.2022, 12 Tage Rundreise im Reisebus mit Fährfahrten ab/an Kiel – Litauen – Lettland – Estland – Finnland – Schweden


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Wir erkundeten unverwechselbare Kulturlandschaften und einzigartige Städte in allen drei Ländern des Baltikums, dazu in Südfinnland und Südschweden
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Freitag 27.05.2022 – Auf nach Kiel zur Fähre nach Kleipeda [deutsch Memel]

Unser Bus startete pünktlich in Dresden. Weitere Reisegäste kamen in Leipzig, später noch nahe Berlin hinzu. Nun war unsere Tour bis Kiel erst einmal mit 16 Gästen komplett. Unterwegs wehte ein ganz schön stürmischer Wind. Aber unser versierter Busfahrer Andreas steuerte den großen Bus sicher über die Autobahn. In Kiel warteten am Ostufer-Hafen schon die anderen 16 Gäste, die ebenfalls mit uns auf diese schöne Reise rings um die Ostsee gehen wollten. Alle waren pünktlich. Wir erledigten die notwendigen Formalitäten, und schon fanden wir uns alle auf der Fähre nach Kleipeda wieder, bezogen unsere Kabinen und gingen ins Restaurant, wo das Abendessen schon wartete. Wir hatten Fensterplätze und konnten während der Mahlzeit die Ausfahrt der Fähre aus der Kieler Förde beobachten, was für alle Inländer doch ein besonderes Erlebnis war. Die Sicht war sehr gut. Wir passierten das Marine-Denkmal von Laboe, über das wir im Bus schon gesprochen hatten. Dann ging es hinaus auf die Ostsee. Nach dem langen Tag waren wir doch auf einmal etwas müde, verabschiedeten uns für heute und suchten unsere Kabinen auf.

2. Tag: Sonnabend 28.05.2022 – Auf der Ostsee von Kiel nach Klaipeda [deutsch Memel]

Nach einer erholsamen Nacht bei ruhiger See ließen wir uns das Frühstück an Bord schmecken, plauderten ein wenig über die kommenden Tage, gingen an Deck spazieren, sonnten uns sogar ein wenig und freuten uns einfach, zunächst auf Kleipeda, das wir lange vor der Ankunft schon gut erkennen konnten. Pünktlich legte die Fähre an, mit dem Bus ging es vom Hafen zum Hotel Amberton mit seiner markanten K-Form. Von der Fähre aus konnte man es bereits lange gut sehen. Klaipeda ist der größte Hafen Litauens, außerdem einer der wenigen Ostsee-Häfen, die im Winter eisfrei bleiben.
Nach dem Abendessen nahmen wir uns noch Zeit für einen kleinen Stadtspaziergang. Entlang des Dane-Flusses ging es in die Altstadt, vorbei an den schön restaurierten Speichern und geradewegs zum Simon-Dach-Brunnen mit Ännchen von Tharau. Mit einigen richtig guten Chorsängern in der Gruppe, die sogar auf der Fähre schon vorsorglich in der Kabine geprobt hatten, klang unser Lied so richtig gut. Wir sangen sogar alle Strophen, mit wachsender Begeisterung.
Dann fotografierten wir noch, bestaunten die schmucken Fachwerkhäuser und das Meridian-Segel-Schulschiff, das heute ein Restaurant beherbergt.
Kleipeda hat eine wechselvolle Geschichte und ist jetzt eine quirlige junge Stadt, mit einer Universität und einer Seefahrtsschule. Dabei war die Stadt früher militärisches Sperrgebiet, d.h. für Ausländer nicht zugänglich.
Etwas müde von den vielen Eindrücken, aber sehr froh, wünschten wir uns eine gute Nacht und warteten schon voller Spannung auf den morgigen Tag, der uns auf die Kurische Nehrung bringen sollte.


3. Tag: Sonntag 29.05.2022 – Kurische Nehrung

Heute stand die Kurische Nehrung auf dem Programm. Nach dem zeitigen Frühstück fuhren wir um 8 Uhr zur Fähre, um möglichst zügig auf die Nehrung zu gelangen. Das gesamte Gebiet der Nehrung ist ein Nationalpark und unterliegt einem besonderen Schutz und strengen Regeln, damit dieses Paradies möglichst erhalten bleibt.
Mit der Fähre ging es in wenigen Minuten von Kleipeda hinüber nach Sandkrug [litauisch Smiltyne]. Alle waren sehr gespannt. Zunächst gab es im Bus einige Informationen, darunter auch eine Karte der Nehrung. Unser sehnlichster Wunsch betraf das Wetter. Wenigstens kein Regen! Wer könnte uns das verübeln?! Gegen etwas Sonne hätten wir wirklich nichts. Und es klappte mit dem Wetter!
Hinter dem Ortsteil Schwarzort [litauisch Joudkrante] sah man die Folgen des Aufenthalts der sich hier massiv vermehrenden Kormorane und Reiher: abgestorbene Bäume. Da diese Vögel den Fischern den Fisch wegfuttern, versuchen die Fischer, die großen Vögel mit Lärm zu vertreiben, mit mäßigem Erfolg, wie man sieht. In den Bäumen sahen wir große Nester. Und die Vögel kamen mit Nahrung in ihren Schnäbeln gerade vom Wasser zurück.
Bald waren wir in Nidden [litauisch Nida]. Zuerst fuhren wir auf die Hohe Düne, die zweithöchste Düne Europas. Wir hatten eine gute Sicht auf die Dünenwellen hinüber auf den russischen Teil der Kurischen Nehrung, nach Osten auf das Haff und nach Westen auf die Ostsee.
Weiter ging es zum Thomas-Mann-Haus, gebaut in den typischen Niddener Farben. Es liegt etwas außerhalb von Nidden auf dem sogenannten Schwiegermutterberg. Heute ist dort das Thomas-Mann-Kulturzentrum, in dem sich auch ein Museum über Thomas Mann und seine Aufenthalte hier am Haff befindet. Der Schriftsteller ließ das Haus nach einem Besuch auf der Nehrung im Jahre 1929 für sich und seine Familie als Urlaubsquartier bauen. Sie hatten hier eine gute Zeit.
Anschließend unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang entlang der schönen Promenade in Richtung Nidden.
Wieder zurück am Bus, gönnten wir uns eine kleine Mittagspause, tauschten uns über die Sehenswürdigkeiten aus und zeigten schon die ersten Souvenirs.
Die meisten von uns waren aber noch damit beschäftigt, sich über das Angebot von Erzeugnissen aus Bernstein und Leinen zu informieren. Auch die Kurenwimpel bestaunten wir und erfuhren natürlich etwas über ihre Rolle und Bedeutung.
Auf der Rückfahrt von der Nehrung sahen wir uns einen Film über Thomas Mann an. Und übrigens, ein Gast aus der Gruppe hatte auf der Hinfahrt zur Nehrung sogar einen Elch gesehen! Wir anderen waren nicht schnell genug.
Vom Fährhafen Smiltyne fuhren wir zurück nach Klaipeda, was mühelos gelang, denn es war kein großer Andrang.
Nun ging es über die Autobahn nach Riga, der Stadt an der Daugava [deutsch: Düna], die in die Ostsee mündet. Mit über 700.000 Einwohnern ist Riga die größte Stadt des Baltikums. Unser Hotel Bellevue Park liegt wirklich in einem schönen Park. Alles war dort zu unserer Zufriedenheit. Nach dem Abendessen erkundeten wir noch ein wenig die Umgebung des Hotels und betrieben „Marktforschung“ im nahen Maxima-Supermarkt. Auch das ist schließlich Teil der Landeskunde.


4. Tag: Montag 30.05.2022 – Riga und Jurmala

Gestern hatten wir bei der Anreise nach Riga schon wichtige Gebäude aus der Ferne gesehen. Natürlich fuhren wir bei der Ankunft mit unserem Bus auch über die Brücken der Daugava.
Heute war nun die Stadtrundfahrt mit anschließendem ausführlichen Rundgang geplant. Dazu ein mittägliches Orgelkonzert im Dom.
Mit unserem Bus fuhren wir zunächst in das berühmte Jugendstilviertel Rigas. Ganz besonders faszinierten uns die Gebäude, die Michail Eisenstein entworfen hatte. Unsere örtliche Reiseleiterin Irina erklärte uns alles gut und ausführlich, auch gewürzt mit Humor.
Nun kamen die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt an die Reihe. Wir begannen am Denkmal der lettischen Schützen. Weiter ging es zum Rathausplatz, zum Schwarzhäupterhaus und der Rolandfigur. Wir sahen die St. Petri-Kirche, fuhren an der Nationaloper vorbei, sahen das Freiheitsdenkmal, die Große und die Kleine Gilde. Dann ging es zum Domplatz mit der Börse, zum Herder-Denkmal und natürlich auch zum berühmten Rigaer Dom, wo wir ein schönes Orgelkonzert hören konnten. Danach war noch ausreichend Zeit, um den Kreuzgang zu besichtigen.
Nach Freizeit und einer stärkenden Mittagspause in einem der zahlreichen Restaurants oder Bistros rings um den Domplatz oder auch bei einem der guten Bäcker hatten wir für den Nachmittag einen Besuch im bekannten lettischen Ostseebad Jurmala auf dem Programm. Leider war uns diesmal das Wetter nicht gewogen. Es begann zu regnen. Aber wir hatten Majori, den Hauptort Jurmalas gesehen, waren dort durch die Hauptstraße geschlendert und hatten die reizvolle russische Bäder-Architektur bewundern können. Einem Besuch am Strand stand auch nichts im Wege. Aber der Regen wurde stärker, und so gingen wir zurück zum Bus, der am Bahnhof von Majori auf uns wartete.
Nach dem Abendessen hieß es Koffer packen, denn morgen stand die nächste Etappe auf dem Programm: der Gauja Nationalpark mit der Burg Turaida und der Gutmannshöhle und einer romantischen Geschichte.


5. Tag: Dienstag 31.05.2022 – Gauja Nationalpark mit Burg Turaida und Gutmannshöhle

Wir nahmen Abschied von Riga. Heute stand der Museumskomplexes Turaida auf unserem Programm, eine große Parkanlage mit zahlreichen Museums-Gebäuden, die innen sehr anschaulich die Geschichte der Region vorstellen. Ganz besonders sehenswert ist die Holzkirche und natürlich die schon aus der Ferne sichtbare imposante, wieder augebaute Burganlage des Schwertbrüderordens. Überall sind Schautafeln, auch in deutscher Sprache, und dies sowohl im Freien wie auch in den Gebäuden. Hier erklären Angestellte in regionalen Trachten auf Wunsch das jeweilige Exponat. Auch Filme veranschaulichen die historischen Ereignisse um die Burg. Natürlich haben wir auch die Geschichte der Rose von Turaida besprochen, einer baltischen Variante von Romeo und Julia. Weiter fuhren wir zur Gutmannshöhle, genossen unsere Mittagspause am Bus, um danach auf die Reise nach Tartu [deutsch Dorpat] zu gehen. Es war wiederum eine sehr schöne Fahrt: intakte Natur, sehr gepflegte Anlagen, gute Straßen. Und sehr oft konnten wir uns davon überzeugen, dass es voran geht im Land, ganz gleich, ob beim Straßenbau oder der Pflege der liebevoll gestalteten Anlagen und Parks.
Unser Hotel Dorpat erreichten wir so, dass wir noch einen kleinen Spaziergang in die nahe Innenstadt unternehmen konnten. Nach so vielen Eindrücken schmeckte das Essen im Hotel ganz besonders. Auch am Abend zog es alle nochmals ins schöne Stadtzentrum.


6. Tag: Mittwoch 01.06.2022 – Tartu [deutsch Dorpat] – Tallinn [deutsch Reval]

Heute können wir auf eine Führung durch die Stadt Tartu gespannt sein. Mit unserer örtlichen Reiseleiterin Lili gingen wir vom Hotel aus am Fluss entlang, weiter zum Marktplatz und zum Rathaus. Zuvor hatte uns Lili im Bus schon eine kleine Einführung in die bewegte Geschichte der Stadt gegeben.
Vom Marktplatz liefen wir hinauf zum Domberg und erfuhren eine Menge aus der Geschichte Estlands, vor allem auch Tartus mit seiner alten Universität, an der zahlreiche deutsche Wissenschaftler gelehrt hatten, so u.a. Wilhelm Ostwald, der einzige Nobelpreisträger der Universität Tartu.
Der wuchtige Dom des ehemaligen Bistums Dorpat wird als eine großartige und sehenswerte Ruine erhalten. Im östlichen Teil war früher die Universitätsbibliothek untergebracht. Nun ist sie in einem neuen Gebäude, das den modernen Anforderungen eher entspricht.
Vom Dom gingen wir hinab zur Universität mit dem Denkmal des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf, weiter durch schöne Gassen zur Johanniskirche mit Terrakotta-Köpfen als Schmuck, übrigens eine ganz besondere Attraktion. Ab 12 Uhr war auch eine Innenbesichtigung der Johanneskirche möglich, was wir natürlich nutzten. Und gratis gab es noch ein kleines Orgelkonzert dazu.
Nun war noch genug Zeit, um einfach durch die Gassen und über den Markt zu bummeln, die schönen Holzbauten zu bewundern, Schokolade im Kalev-Laden an der Ecke zu kaufen.
Heute, am 1. Juni, dem Internationalen Kindertag, war im angrenzenden Park ein großes Fest: Kinder traten mit Folkloreprogrammen auf. Es gab Musik, Tänze, Gesang und auch jede Menge Attraktionen für die Kinder. Alle waren auf den Beinen und in fröhlicher Stimmung. Dazu war für die Schulkinder der erste Ferientag.
Schließlich trafen wir uns am Bus, der uns am Hotel erwartete, und weiter ging die Fahrt nach Tallinn.
Pünktlich erreichten wir unser zentral gelegenes Hotel Park In by Radisson, wieder ein idealer, zentraler Ausgangspunkt für Spaziergänge in die Altstadt von Tallinn, was wir auch gleich ausprobierten.


7. Tag: Donnerstag 02.06.2022 – Tallinn [deutsch Reval]

Heute sollten wir nun Tallinn, die Hauptstadt Estlands, auf einem Rundgang näher kennenlernen. Wir starteten an unserem Hotel Radisson blu Sky mit einer Rundfahrt. Mit unserer sehr versierten und dazu ausgesprochen humorvollen Stadtführerin fuhren wir zunächst durch das Viertel Katrinorg, bekannt vor allem durch seine Holzbauweise. Hier befinden sich Park und Schloss Katharinental [lettisch: Katrinorg], das Zar Peter I. für seine Frau Katharina I. errichten ließ. Dann besuchten wir den Sängerfestplatz mit seiner großen Bühne, der Muschel, wo seit Jahrzehnten das seit 1869 traditionelle Sängerfestival Estlands stattfindet und 1989 die „singende Revolution“ mit 300.000 Beteiligten eingeleitet wurde.
Immer wieder ging unsere Reiseführerin auf die bewegte Geschichte der Stadt ein und knüpfte dabei viele Verbindungslinien zur deutschen Geschichte.
Dann ging es mit dem Bus wieder hinein in die Stadt, hinauf in die Oberstadt, von wo aus unser Rundgang startete.
Wir sahen nicht nur die russisch-orthodoxe Alexander-Newskij-Kathedrale, sondern konnten drinnen auch ein Weilchen einem Gottesdienst beiwohnen. Dann war das Schloss aus der Übergangsphase vom Spätbarock zum Klassizismus an der Reihe. Weiter ging es zum Dom und zu Aussichtsplattform, von der aus man die Unterstadt und die Ostsee sehen konnte.
Kurzes Bein und Langes Bein heißen die Gassen auf dem Weg hinunter bis zum Rathaus, wo wir unseren Rundgang beendeten. Es blieben noch genügend Anregungen für die Freizeit am Nachmittag: so u.a. Bernd Notkes Altäre in Nikolai- und Heiliggeistkirche, ein Rundgang auf der Stadtmauer, diverse Museen, Geschäfte mit Souvenirs und geschmackvollen Textilien.


8. Tag: Freitag 03.06.2022 – Helsinki

Aber unsere Karawane zog weiter: Heute starten wir nach Helsinki. Mit dem Bus ging es vom Hotel zum Terminal D des Tallinner Hafens. Gerade wird hier tüchtig gebaut, aber mit Hilfe eines Lotsen kam auch unser Bus auf die Fähre. Da hatten wir wegen der riesigen Baustelle nämlich schon Zweifel gehabt. Innen fühlt man sich im Terminal D wie in einem supermodernen Flughafengebäude. Die Überfahrt nach Helsinki dauerte ca. 2 Stunden, bei gutem Wetter. In Helsinki angekommen, fuhren wir vom Westhafen zum Senatsplatz, wo uns unser örtlicher Reiseleiter Tim schon erwartete. Und es ging auch gleich los mit der Erklärung des Platzes. Der erste Hinweis galt natürlich dem großen weißen Dom des deutschen Baumeisters Engel, einem Studienfreund Schinkels. Weiter ging es zur Felsenkirche, dann zum Sibelus-Denkmal. Von Tim erfuhren wir viel über die wechselvolle Geschichte Finnlands, über das finnische Staatswesen und über die finnisch-schwedische Zweisprachigkeit, die u.a. auf zweisprachigen Straßenschildern dokumentiert ist. Weiter ging es zurück in die Stadt, durch schöne Straßen und Gassen, vorbei am Mannerheim-Denkmal, auch am schönen Hauptbahnhof. Nun waren wir schon am zentralen Kanava-Terminal unterhalb der Uspenskij-Kathedrale, die seinerzeit Zar Alexander III. eingeweiht hatte.
Unser Hotel, das Scandic Grand Marina, ist in einem ehemaligen Lagerhaus am Stadthafen untergebracht. Bis zum Abendessen war noch Freizeit für eigene Entdeckungen, so z.B. nochmals zum Dom zu gehen, zur schönen Esplanade, zum Markt, in die Markthalle oder zur Uspenskij-Kathedrale. Auch nach dem Abendessen war ja noch Gelegenheit. Schließlich sind wir zu einer ganz besonderen Zeit hier. Es sind hier weiße Nächte.


9. Tag: Sonnabend 04.06.2022 – Porvoo – Turku

Und es ging weiter. Heute führt uns der Weg in die zweitälteste finnische Stadt am Finnischen Meerbusen, nach Porvoo. Das Wetter war uns mal wieder nicht so hold. Es regnete immer wieder. Aber wir absolvierten unser Programm, ganz klar.
Zuerst gingen wir zum Dom. Das ist eine Feldsteinkirche aus dem 15. Jh., die zu den bedeutendsten Kirchen Finnlands gehört. Wir haben einen Organisten in unserer Gruppe. So kamen wir im Dom noch in den Genuss eines kleinen Konzertes. Wir lauschten!
Nach der Dombesichtigung gingen wir hinunter zum Rathausplatz mit dem schmucken Rathaus und den schönen Gebäuden ringsum. Auch die kleinen Straßen mit ihren Geschäften und Restaurants lockten zu Rundgängen durch dieses malerische Örtchen am Fluss. Weiter spazierten wir zu den kleinen roten Speichern am Fluss.
Nun ging die Fahrt nach Turku. Da wir gut in der Zeit lagen, konnten wir uns noch einen Abstecher zur Feldsteinkirche in Lohja gönnen. Si eist bekannt für ihre alten und wunderschönen Fresken, die die Bibel in Bildern darstellen. In Lohja schien die Sonne. So konnten wir die Mittagspause am Bus doppelt genießen. Aber es zogen am Horizont schon dunkle Wolken auf. Der Regen folgte auf dem Fuße. Aber da saßen wir schon im Bus und waren unterwegs nach Turku, wo die Sonne schon wieder schien. Alles genau richtig für einen Bummel entlang des Flusses. Zuvor waren wir noch im Dom und schlenderten auch durch das alte Universitätsviertel. Die Bauarbeiten in der Stadt waren noch nicht abgeschlossen. Aber bei den kurzen Sommern ist das auch nicht so einfach.
Pünktlich waren wir dann am Hafen, machten noch eine Pause, checkten ein. Endlich ging es los. Nach dem Abendessen waren alle noch an Deck.


10. Tag: (Pfingst–)Sonntag 05.06.2022 – Stockholm

Pünktlich am frühen Morgen kamen wir mit der Fähre aus Finnland im Silja-Hafen von Stockholm an. Hier empfing uns unsere örtliche Reiseleiterin Alexa schon. Gleich ging es los zur ausführliche Rundfahrt mit anschließendem Rundgang. Die Stadt war um diese frühe Zeit, noch dazu am Sonntag, fast leer. Gut für uns, denn wir kamen schnell voran, hatten keine Staus, obwohl am eigentlichen Verkehrsknoten der Stadt eine große Baustelle ist.
Wir sahen die Südinsel mit Ausblicken auf die Stadt. Dann ging es zum Stadthaus, nach Djurgarden auf die Museumsinsel, weiter vorbei an zahlreichen Botschaften auf Östermalm, und schließlich durch das Geschäftsviertel Norrmalm nach Gamla Stan, der Schlossinsel. Wir erfuhren viel über die schwedische Geschichte und auch über die Gegenwart. Das Schloss und seine Museen, der Hafen, das Nobel-Museum und auch die Geschichte Alfred Nobels und seiner Stiftung sind interessante Themen, denen wir uns zuwandten. Aber auch die engen Gassen der Altstadt mit schönen Häusern aus dem 17. Jh. zogen uns in ihren Bann. Alexa nahm sich auch ausreichend Zeit, unsere Fragen zu beantworten.
Für die anschließende Freizeit hatten alle schon Pläne: Spaziergänge, Nationalmuseum oder einfach nur durch die Straßen bummeln. Die Stadt füllte sich auch langsam. Bei diesem großartigen Wetter waren alle auf den Beinen.
Der Nachmittag gehörte der Museeninsel Djurgarden. Die Insel beheimatet zahlreiche Museen, aber in unserem Programm war ja das Vasamuseum vorgesehen. Die Größe des Vasa-Schiffes und auch der Umfang der Ausstellung sind beeindruckend. Wir sahen zunächst einen Film und gingen dann individuell durch die Ausstellung, die sich über mehrere Etagen erstreckte.
Nach diesem langen und erlebnisreichen Tag reuten wir uns auf unser Hotel und das Abendessen im Hotel Scandic am Stockholmer Messegelände.


11. Tag: (Pfingst–)Montag 06.06.2022 – von Stockholm nach Göteborg

Von Stockholm, einer Liebe auf den ersten Blick, fuhren wir heute durch Zentralschweden in Richtung Göteborg. Es war eine schöne und überaus angenehme Fahrt durch herrliche Landschaft, durch Wälder und vorbei an Seen. Einen Fotostopp legten wir am Götakanal ein, erlebten sogar eine Schleusung bei Berg. Dann machten wir noch eine Pause an der Ruine von Bradehus.
Und bald ging unsere Fahrt vorbei an Göteborg, dann weiter zum Hafen. Nach dem check in und der Passkontrolle konnten wir in unsere Kabinen. Und nach kurzer Erholungspause wartete schon das Abendessen. Das Büffet war reichhaltig, und die Getränke schmeckten auch. Unsere Gespräche drehten sich um die vielen schönen Erlebnisse während der Reise, aber auch um zukünftige Reisepläne.


12. Tag: Dienstag 07.06.2022 – von Kiel nach Hause

Das Marinedenkmal von Laboe kam in Sicht, dann fuhren wir schon in die Kieler Förde ein. Im Hafen verabschiedeten wir uns von unseren 16 Reisegästen, die in Kiel zugestiegen waren. Für die andere Hälfte der Gruppe ging es per Bus auf die Rückreise nach Dresden. Unterwegs warteten Baustellen. Aber uns konnte nach dieser großartigen Reise wirklich nichts erschüttern. So nahmen wir es gelassen.

Schlusswort

Es bleiben wunderbare Eindrücke einer wirklich ganz besonderen Reise, die uns ein gutes Stück um die östliche Ostsee führte, von Kiel über Kleipeda, Riga, Tartu, Tallinn, Helsinki, Porvoo, Turku, Stockholm und wieder zurück nach Kiel, und nicht zu vergessen die einzigartige Kurische Nehrung und den sehenswerten Gauja-Nationalpark.

Meinen Bericht möchte ich nicht schließen, ohne Ihnen, meine Damen und Herren, sehr herzlich zu danken: für Ihr großes Interesse an dieser Tour, vor allem aber für Ihren individuellen Beitrag zum Gelingen der Reise. Sie waren eine ganz besonders interessierte, aufgeschlossene, anregende und sowieso disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an die Gespräche während unserer gemeinsamen Tour durch die herrlichen Regionen der weißen Nächte.
Ihnen alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und Energie für viele schöne Reisen, auf denen wir uns dann ganz bestimmt bald erneut begegnen.
Ihre Dr. Inge Bily

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