Reisebericht: Ostsee–Rundreise: Baltikum und Skandinavien

24.07. – 04.08.2022, 12 Tage Rundreise im Reisebus mit Fährfahrten ab/an Kiel – Litauen – Lettland – Estland – Finnland – Schweden


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Es war einfach eine wunderbare und großartige Reise, die wir zusammen erlebten! Wir sahen einzigartige Kulturlandschaften und ganz besondere Städte in allen drei baltischen Ländern und dazu noch in Südfinnland und Südschweden
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Sonntag 24.07.2022 – Auf nach Kiel zur Fähre nach Kleipeda [deutsch Memel]

Pünktlich startete unser Bus in Dresden und nahm dann unterwegs noch weitere Reisegäste auf. Schnell kamen wir über unsere Reiseziele ins Gespräch, sahen uns ein Video über Litauen an und bekamen so einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Tage. Damit verging die Zeit bis zur Ankunft in Kiel ziemlich schnell. Hier warteten am Ostufer-Hafen schon die anderen 11 Gäste, die ebenfalls mit uns auf diese schöne Tour gehen wollten. Alle waren pünktlich gekommen, d.h. die Gruppe war nun komplett. Wir erledigten die für eine Fährpassage notwendigen Formalitäten, bezogen unsere Kabinen und gingen ins Restaurant, wo das Abendessen schon wartete. Die Ausfahrt der Fähre aus der Kieler Förde ist immer interessant, so auch heute. Bei guter Sicht passierten wir das Marine-Denkmal von Laboe, über das wir im Bus schon gesprochen hatten. Aber nun kam nach der Mahlzeit doch ein wenig Müdigkeit auf. Alle waren ja früh aufgestanden, um pünktlich am Bus bzw. am jeweiligen Treffpunkt zu sein. Zum Glück waren unsere Kabinen nicht weit. Die See war ruhig und wiegte uns in den Schlaf.


2. Tag: Montag 25.07.2022 – Auf der Ostsee von Kiel nach Klaipeda [deutsch Memel]

Bei ruhiger See und nach einer erholsamen Nacht schmeckte das Frühstück an Bord sehr gut. Wir vertrieben uns die Zeit an Deck, saßen in der Sonne, kamen ins Gespräch. Alle waren wir sehr gespannt auf Kleipeda. Die Busgäste hatten hierzu während der Busfahrt im Video schon allerhand erfahren. Unser Hochhaus-Hotel Amberton mit seiner markanten K-Form konnte man schon aus der Ferne gut erkennen. Pünktlich legte die Fähre an, mit dem Bus ging es vom Hafen gleich zum Hotel. Klaipeda ist der größte Hafen Litauens, außerdem einer der wenigen Ostsee-Häfen, die im Winter eisfrei bleiben. Die Stadt ist für viele Touristen der Startpunkt zu einem Besuch auf der einzigartigen Kurischen Nehrung, so auch für uns. Nach dem Abendessen wollten wir noch auf einen kleinen Spaziergang in die Stadt. Entlang des Dane-Flusses ging es in die Altstadt, vorbei an den schön restaurierten Speichern und geradewegs zum Simon-Dach-Brunnen mit Ännchen von Tharau. Und natürlich wurde gesungen. Schnell die Texte ausgeteilt, schon ging es los, und zwar durch alle Strophen des Liedes. Dann setzten wir unseren Rundgang fort, machten Fotos, sahen uns die gelungene Verbindung von Alt und Neu an, bestaunten auch die schmucken Fachwerkhäuser und das Meridian-Segel-Schulschiff, das heute ein Restaurant beherbergt. Kleipeda, das auf eine wechselvolle Geschichte zurückblickt, ist heute eine lebhafte junge Stadt, hat eine Universität und eine Seefahrtsschule, bietet Bewohnern und Gästen Erholung in gut gepflegten Grünanlagen am Ufer der Dane, und ist auch kulturell eine gute Adresse. Heute wollten wir aber nicht zu spät ins Bett, denn morgen stand die Kurische Nehrung auf unserem Programm, ganz bestimmt einer der Höhepunkte der Reise. Das steht schon fest!


3. Tag: Dienstag 26.07.2022 – Kurische Nehrung

Das gesamte Gebiet der Nehrung ist ein einziger großer Nationalpark und unterliegt einem besonderen Schutz und strengen Verhaltensregeln, damit dieses Paradies möglichst so erhalten bleibt. Gleich nach dem Frühstück ging es los: Wir fuhren zum Fährhafen, und mit der Fähre in wenigen Minuten von Kleipeda hinüber nach Sandkrug [litauisch Smiltyne]. Unterwegs gab es im Bus einige Informationen. Hinter dem Ortsteil Schwarzort [litauisch Joudkrante] sah man schon die Reiherkolonie. Die sich hier massiv vermehrenden Kormorane und Reiher sorgen leider dafür, dass die Bäume absterben. Außerdem haben sie ziemlichen Appetit auf Fisch, was den Fischern nun ganz und gar nicht gefällt, denn das schmälert ihren Fang erheblich. Aber die Tiere stehen unter Artenschutz. Da kann man nicht viel machen. Bald waren wir in Nidden [litauisch Nida] angekommen. Zuerst fuhren wir auf die Hohe Düne, die zweithöchste Düne Europas überhaupt. Wir hatten eine gute Sicht, auch hinüber auf den russischen Teil der Kurischen Nehrung, nach Osten auf das Haff und nach Westen auf die Ostsee. Unterhalb der Düne liegt der Ort Nidden. Weiter ging es zum Thomas-Mann-Haus, gebaut in den typischen Niddener Farben. Es liegt etwas außerhalb von Nidden auf dem Schwiegermutterberg. Heute ist dort das Thomas-Mann-Kulturzentrum, in dem sich auch ein Museum über Thomas Mann und seine Aufenthalte hier am Haff befindet. Der Schriftsteller ließ das Haus nach einem Besuch auf der Nehrung im Jahre 1929 für sich und seine Familie als Urlaubsquartier bauen. Uns gefiel der Ort auch gleich. Hier könnten wir uns gut einen Urlaub vorstellen oder auch mehr. Vielleicht ein Ferienhaus?! Anschließend war noch Zeit für einen kleinen Spaziergang, entweder gleich am Thomas-Mann-Haus die Treppe hinunter und entlang der schönen Promenade in Richtung Nidden oder auch über die Zufahrtsstraße in den Ort hinein. Einige genossen einfach die Aussicht, den Italienblick, frei nach Thomas Mann. Wieder zurück am Bus, gab es eine Mittagspause und natürlich einen regen Austausch über die ersten Souvenirs: Bernstein und Leinen, Bücher und Ansichtskarten. Auch über die Kurenwimpel und die Kurenkähne wussten wir nun ganz gut Bescheid. Auf der Rückfahrt von der Nehrung sahen wir uns einen Film über Thomas Mann an. Vom Fährhafen Smiltyne fuhren wir zurück nach Klaipeda, dann weiter nach Riga, der Stadt an der Daugava [deutsch: Düna], die in die Ostsee mündet. Mit über 700.000 Einwohnern ist Riga die größte Stadt des Baltikums. Und wir sind nun schon in Lettland angekommen. Unser Hotel Bellevue Park liegt tatsächlich in einem schönen Park. Nach dem Abendessen gingen wir noch auf einen Spaziergang, erkundeten ein wenig das Viertel unweit des Hotels und kamen schließlich im nahen Maxima-Supermarkt an, wo wir nach Rigaer Balzam und den für Lettland typischen und sehr guten Süßigkeiten aus Schokolade Ausschau hielten und natürlich fündig wurden.


4. Tag: Mittwoch 27.07.2022 – Riga und Jurmala

Heute sollten wir nun die lettische Hauptstadt näher erkunden. Zunächst gab es eine Stadtrundfahrt mit anschließendem Stadtrundgang. Im weltbekannten Rigaer Dom wartete dann noch ein kleines Orgelkonzert auf uns. Aber zunächst fuhren wir mit unserem Bus in das berühmte Jugendstilviertel Rigas. Die meisten Gebäude hier sind schon fein restauriert und erstrahlen im ursprünglichen Glanz. Ganz besonders faszinierten uns die Gebäude, die Michail Eisenstein entworfen hatte. Unsere örtliche Reiseleiterin Irina erklärte alles, machte immer wieder auf die zahlreichen Details aufmerksam, sprach auch über Hintergründe und stellte dazu alles in historische Zusammenhänge. Dann ging es mit dem Bus vorbei an der Nationaloper und am bekannten Rigaer Freiheitsdenkmal. Von unserem Busfahrer Roy verabschiedeten wir uns nun für einige Stunden, denn es wartete ein Rundgang mit Irina durch Rigas Altstadt auf uns. Wir begannen am Denkmal der lettischen Schützen. Weiter ging es zum benachbarten Rathausplatz, zum Schwarzhäupterhaus und der Rolandfigur. Wir sahen die St. Petri-Kirche, die Große und die Kleine Gilde, erfuhren etwas über Richard Wagners Zeit in Riga und seine überstürzte Abreise von hier, gingen über den Livenplatz, weiter zum Domplatz mit der Börse. Nach dem Orgelkonzert im berühmten Rigaer Dom hatten wir Zeit für eigene Erkundungen, natürlich auch für eine stärkende Mittagspause. An Restaurants, Bistros, auch Cafés magelt es hier nicht. Wer möchte, nimmt auf einem der zahlreichen Freisitze Platz und läßt es sich gut gehen. Am Nachmittag stand dann ein Besuch im bekannten lettischen Ostseebad Jurmala auf dem Plan. Mit dem Bus fuhren wir nach Majori, in den Hauptort Jurmalas. Hier konnte man bummeln und die reizvolle Bäder-Architektur bewundern und natürlich fotografieren, oder einen Kaffee genießen, ein Eis schlecken usw., usw. Auch der Ostseestrand war nicht weit. So hatten wir wieder einen überaus schönen und erlebnisreichen Tag, jeder kam auf seine Kosten und hatte die Qual der Wahl.


5. Tag: Donnerstag 28.07.2022 – Gauja Nationalpark mit Burg Turaida und Gutmannshöhle

Heute kam leider schon der Abschied von Riga. Wir sind ja auf einer Rundreise. Es geht mit unserem Bus zum Museumskomplexes Turaida. Das ist eine große Parkanlage mit zahlreichen Museums-Gebäuden. Innen wird auf sehr anschauliche Art und Weise die Geschichte der Region vorgestellt. Ganz besonders sehenswert ist die Holzkirche und natürlich die schon aus der Ferne sichtbare imposante, wieder neu aufgebaute Burganlage des Schwertbrüderordens. Überall sind Schautafeln angebracht, auch in deutscher Sprache, und dies sowohl im Freien wie auch in den Gebäuden. Hier erklären Angestellte des Museumskomplexes in regionalen Trachten außerdem die einzelnen Exponate. Filme komplettieren die Darstellungen der historischen Ereignisse um die Burg. Zuvor hatten wir unterwegs im Bus schon die Geschichte der Rose von Turaida besprochen, einer baltischen Variante von Romeo und Julia. Natürlich sahen wir uns auch das Denkmal für Maja, die Rose von Turaida, an. Weiter fuhren wir zur Gutmannshöhle, genossen unsere Mittagspause am Bus, um danach auf die Weiterreise nach Tartu [deutsch Dorpat] zu gehen. Die Fahrt war schön, entspannt und sehr angenehm. Wir sahen eine intakte Natur, gepflegte Anlagen, blühende Vorgärten, fuhren über ein gut ausgebautes und intaktes Straßennetz. Es geht voran im Land. Das konnten wir sehen. Unser Hotel Dorpat erreichten wir am späten Nachmittag. Ein kleiner Spaziergang in Richtung der Innenstadt oder einfach nur ein kleiner Bummel am nahen Fluss waren vor dem Abendessen noch gut möglich. Einige erkundeten das Stadtzentrum, sahen am Abend die erleuchtete Promenade. In Tartu steht schon heute alles im Zeichen der 2024 zu erwartenden Verleihung des Titels „Kulturhauptstadt“. Und da sollen wir natürlich auch alle kommen, wenn so viele Veranstaltungen geplant sind. Unsere örtliche Stadtführerin Lili hat uns jedenfalls herzlich eingeladen.


6. Tag: Freitag 29.07.2022 – Tartu [deutsch Dorpat] – Tallinn [deutsch Reval]

Heute können wir uns auf eine Führung durch die Stadt Tartu freuen. Unsere örtliche Reiseleiterin Lili ist für großes Wissen und ihre kurzweiligen und humorvollen Führungen bekannt. Sie liebt ihre Stadt, und das bringt sie auch zum Ausdruck. Unsere Koffer für die Weiterreise nach Tallinn hatte Roy schon im Bus verstaut. Lili gab zunächst eine kleine Einführung in die bewegte Geschichte der Stadt. Danach begann unser Spaziergang am Fluss entlang, vorbei an der Markthalle, weiter zum Marktplatz und zum Rathaus, vor dem ein schöner Brunnen mit den küssenden Studenten steht. Oben auf dem Domberg erfuhren wir eine Menge zur Geschichte Estlands, vor allem auch der Stadt Tartu mit ihrer alten Universität, an der zahlreiche deutsche Wissenschaftler gelehrt und geforscht hatten, so u.a. Wilhelm Ostwald, der einzige Nobelpreisträger der Universität Tartu. Besonders beeindruckt waren wir vom wuchtigen Dom des ehemaligen Bistums Dorpat, auch als imposante Ruine noch großartig und sehenswert. Im östlichen Teil war früher die Universitätsbibliothek untergebracht. Nun ist sie in einem neuen Gebäude, das den modernen Anforderungen eher entspricht. Vom Dom gingen wir hinab zur Universität mit dem Denkmal des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf, weiter durch schöne Gassen zur Johanniskirche mit Terrakotta-Köpfen als Schmuck, übrigens eine ganz besondere Attraktion. Ab 11 Uhr konnten wir auch das Innere der Kirche sehen. Und Benno spielte sogar für uns auf der Orgel. Nun konnten wir uns ganz individuell noch Zeit nehmen, um einfach durch die Gassen und über den Markt zu bummeln, die schönen Holzbauten zu bewundern, auch Schokolade im Kalev-Laden an der Ecke zu kaufen. Mit unserem Bus fuhren wir dann vom Hotel weiter nach Tallinn, d.h. nach Estland. Pünktlich kamen wir am Hotel Park Inn by Radisson an, ganz zentral gelegen und ideal für unsere Touren in die Altstadt von Tallinn. Nach kurzer Verschnaufpause gingen wir gleich los auf einen ersten Entdeckungsspaziergang.


7. Tag: Sonnabend 30.07.2022 – Tallinn [deutsch Reval]

Heute sollten wir Tallinn, die Hauptstadt Estlands, auf einem Rundgang bzw. einer Rundfahrt näher kennenlernen. Los ging es an unserem Hotel Park Inn by Radisson mit einer Rundfahrt. Mit unserer sehr versierten und dazu ausgesprochen humorvollen Stadtführerin Sirja fuhren wir zunächst durch das Viertel Kadriorg, bekannt vor allem durch seine Holzbauweise. Hier befinden sich Park und Schloss Katharinental [lettisch: Kadriorg], das Zar Peter I. für seine Frau Katharina I. errichten ließ. Hinter dem Schloß ist das Kunstmuseum, das auch einen Besuch wert ist. Das heben wir uns für den nächsten Besuch auf. Dann besuchten wir den Sängerfestplatz mit seiner großen Bühne, der Muschel, wo in Abständen von fünf Jahren das seit 1869 traditionelle Sängerfestival Estlands stattfindet und 1989 die „singende Revolution“ mit 300.000 Teilnehmern begann. Immer wieder ging unsere Reiseführerin Sirja auf die bewegte Geschichte der Stadt ein und knüpfte dabei viele Verbindungslinien zur deutschen Geschichte. Von der Sängerwiese ging es mit dem Bus wieder hinein in die Stadt, hinauf in die Oberstadt, von wo aus wir die Stadt weiter zu Fuß erkundeten, denn Busse dürfen und können hier nicht fahren. Wir sahen die schöne russisch-orthodoxe Alexander-Newskij-Kathedrale, den Langen Hermann, das Schloss aus der Übergangsphase vom Spätbarock zum Klassizismus. Weiter führte unsere große Runde vorbei am Dom und dann zur Aussichtsplattform, von der aus man die Unterstadt, den Hafen und die Ostsee gut sehen konnte. Alles lag zu unseren Füßen. Warum die Gassen, die in die Unterstadt führen, Kurzes Bein und Langes Bein heißen, erklärte Sirja natürlich auch. Unten am Rathaus endete unsere schöne und informative Tour, nicht ohne von Sirja noch genügend Anregungen für die Freizeit am Nachmittag zu bekommen. Neben Museen und Kirchen ist auch die gut erhaltene Stadtmauer sehenswert. Restaurants und Cafés laden zum Verweilen ein. Und an Geschäften mit Souvenirs und geschmackvollen Textilien herrschte kein Mangel. So blieb für uns die Qual der Wahl.


8. Tag: Sonntag 31.07.2022 – Helsinki

Unser nächstes Ziel hatten wir schon im Blick: Helsinki, die Hauptstadt Finnlands. Mit dem Bus ging es gleich nach dem Frühstück vom Hotel zum Terminal D des Tallinner Hafens. Inzwischen ist das Gebäude des Terminals schon vollständig modernisiert worden. Nun sind die Außenanlagen an der Reihe. So gilt es, manche Umleitung in Kauf zu nehmen. Bei unserem nächsten Besuch wird dann garantiert alles fertig sein. Die Überfahrt nach Helsinki dauerte zwei Stunden. Angekommen, fuhren wir in Helsinki gleich vom Westhafen hinein in die Stadt, genauer zum Senatsplatz, wo uns unsere örtliche Reiseleiterin Petra schon erwartete. Und sie hielt sich nicht lange mit der Vorrede auf, erklärte uns den Platz und vor allen Dingen den großen weißen Dom, eine Arbeit des deutschen Baumeisters Engel, einem Studienfreund Schinkels. Weiter ging es zur Felsenkirche, dann zum Sibelus-Denkmal, wo wir unsere Mittagspause einlegten. Auch die eifrigsten Touristen müssen essen. Von Petra erfuhren wir viel über die wechselvolle Geschichte Finnlands, natürlich auch über die gegenwärtige Situation, über das finnische Staatswesen und über die finnisch-schwedische Zweisprachigkeit, die u.a. auf zweisprachigen Straßenschildern dokumentiert ist. Nun fuhren wir zurück in die Innenstadt, sahen schöne Straßen und Plätze, fuhren auch vorbei am Mannerheim-Denkmal. Nun waren wir schon am zentralen Kanava-Terminal unterhalb der Uspenskij-Kathedrale, die seinerzeit Zar Alexander III. eingeweiht hatte. Petra machte uns auf die Esplanade und die noblen Geschäfte dort aufmerksam, zeigte uns die Markthalle und verabschiedete sich schließlich an unserem Hotel Scandic Grand Marina, einem geschmackvoll sanierten ehemaligen Lagerhaus. Bis zum Abendessen war noch ausreichend Freizeit für eigene Entdeckungen, so z.B. nochmals zum Dom zu gehen, zur schönen Esplanade, zum nahen Markt, hinein in die Markthalle oder auch zum Hauptbahnhof mit seinen Lampenträgern. Und nach dem Abendessen war ja auch noch Gelegenheit für Spaziergänge, denn wir wohnten wirklich ganz nahe zum Zentrum.


9. Tag: Montag 01.08.2022 – Porvoo – Turku

Heute führte uns der Weg in die zweitälteste finnische Stadt, nach Porvoo. Unseren Bus konnten wir gut am Busbahnhof parken. Wir steuerten also das moderne Zentrum an. Von dort ist es nicht weit ins historische Zentrum von Porvoo, zum Rathausplatz mit dem schmucken alten Rathaus und den schönen Gebäuden ringsum. Auch die vielen kleinen Straßen und Gassen mit ihren Geschäften und Restaurants und Cafés lockten uns immer weiter durch dieses malerische Örtchen am Fluss. Schließlich gingen wir das kurze Stück hinauf zum Dom von Porvoo, einer Feldsteinkirche aus dem 15. Jh., die zu den bedeutendsten Kirchen Finnlands gehört. Nach der Dombesichtigung sahen wir uns noch die kleinen roten Speicher am Fluss an. Alle hatten sich unterwegs eine kleine Stärkung gegönnt. Nun ging die Fahrt weiter nach Turku. Da wir gut im Zeitplan waren, konnten wir uns noch einen kleinen Abstecher zur Feldsteinkirche in Lohja leisten. Sie ist bekannt für ihre alten und wunderschönen Fresken, die die Bibel in Bildern darstellen. Aber nun ging es geradewegs nach Turku. Hier besuchten wir den Dom, schlenderten durch die Stadt, verweilten ein wenig am Fluss. Am Markt wurde noch immer gebaut. Aber bei den kurzen Sommern hier ist das alles auch nicht so einfach zu schaffen. Pünktlich waren wir dann im Hafen und checkten ein. Bei der Anfahrt auf den Fährhafen konnten wir noch einen Blick auf das Schloss von Turku erhaschen, auch eine imposante Erscheinung, fanden wir. Endlich ging es los. Den Fährbetrieb kannten wir ja schon gut. Trotzdem gibt es immer wieder Unterschiede zu beachten. Nach dem Abendessen auf der Fähre waren dann alle noch an Deck.


10. Tag: Dienstag 02.08.2022 – Stockholm

Pünktlich am frühen Morgen kamen wir mit der Fähre aus Turku in Stockholm an. Unterwegs konnten wir uns an den zahlreichen Inseln vor Stockholm, dem Schärengarten, gar nicht satt sehen. Wir fuhren hinein in die Stadt. Unsere sehr versierte örtliche Reiseleiterin Alexa erwartete uns schon, kam uns auf dem Bürgersteig ein Stück entgegen. Gleich ging es los zur ausführlichen Rundfahrt mit anschließendem Rundgang. Die Stadt war um diese frühe Zeit noch ziemlich leer, d.h. keine Staus für uns. Von Alexa erfuhren wir, dass sich das schnell ändern würde. Auf unserer Runde sahen wir die Südinsel mit Ausblicken auf die Stadt, weiter das Stadthaus, die Museumsinsel. Auf Östermalm ging es vorbei an zahlreichen Botschaften. Wir lernten die Schlossinsel kennen und erfuhren viel über die schwedische Geschichte und auch über die Gegenwart. Das Schloss und seine Museen, der Hafen, das Nobel-Museum und auch die Geschichte Alfred Nobels und seiner Stiftung sind interessante Themen, denen wir uns zuwandten. Aber auch die engen Gassen der Altstadt mit schönen Häusern aus dem 17. Jh. zogen uns in ihren Bann. Alexa nahm sich ausreichend Zeit, unsere zahlreichen Fragen zu beantworten. Für die anschließende Freizeit hatten alle schon Pläne: das Nobel-Museum, das Nationalmuseum, Spaziergänge am Wasser oder einfach nur ein Bummel durch die Straßen und Gassen der Altstadt. Langsam füllte sich auch die Stadt. Und das Wetter war genau richtig für unsere vielfältigen Pläne. Der Nachmittag gehörte der Museeninsel Djurgarden. Die Insel beheimatet zahlreiche Museen, aber in unserem Programm war ja das Vasamuseum vorgesehen. Die Größe des Vasa-Schiffes und auch der Umfang der Ausstellung sind beeindruckend. Wir sahen zunächst einen Film, der bei unserem Eintreffen gerade begann. Dann gingen wir individuell durch die Ausstellung, die sich über mehrere Etagen erstreckt. Führungen, auch in deutscher Sprache, wurden angesagt. Auch auf die modernen Medien ist das Museum eingerichtet. Und an den Seiten erwarten den Besucher sehenswerte kleinere Schwerpunkt-Ausstellungen. Nach diesem Tag voller neuer Eindrücke fuhren wir zu unserem Hotel Scandic, wo ein schmackhaftes Abendessen auf uns wartete.


11. Tag: Mittwoch 03.08.2022 – von Stockholm nach Göteborg

Von Stockholm, wo es uns allen ganz besonders gut gefallen hatte, fuhren wir nun in Richtung Göteborg. Es war eine schöne und überaus angenehme Fahrt durch herrliche Landschaft, durch Wälder und vorbei an Seen, Flüssen und Kanälen. Beim Ort Berg am Göta-Kanal hatten wir eine Pause eingeplant, erlebten sogar eine Schleusung. Eine weitere Pause machten wir an der Ruine von Brahehus. Nun war es nicht mehr weit zum Fähr-Hafen von Göteborg. Nach dem check in und der Passkontrolle konnten wir gleich in unsere Kabinen. Das Abend-Büffet war reichhaltig und schmackhaft. Unsere Gespräche drehten sich um die vielen schönen Erlebnisse während der Reise, aber auch um zukünftige Reisepläne.


12. Tag: Donnerstag 04.08.2022 – von Kiel nach Hause

Nach einer ruhigen Nacht auf See und dem Frühstück an Bord kam das Marinedenkmal von Laboe in Sicht. Bald fuhren wir schon in die Kieler Förde ein. Im Hafen verabschiedeten wir uns von unseren 11 Reisegästen, die in Kiel zugestiegen waren. Wir anderen fuhren im Bus zurück nach Dresden. Es war eine wirklich schöne Reise, die uns ein ganzes Stück rund um die östliche Ostsee geführt hat, von Kiel über Kleipeda, Riga, Tartu, Tallinn, Helsinki, Porvoo, Turku, Stockholm und wieder zurück nach Kiel, nicht zu vergessen die Kurische Nehrung, den Gauja-Nationalpark und Jurmala.


Schlusswort

Ihnen, meine Damen und Herren, sage ich herzlichen Dank: für Ihr großes Interesse an dieser Reise. Sie waren eine aufgeschlossene und interessierte und auch disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an unsere gemeinsame Unternehmung durchs Baltikum und durchs sündliche Finnland und Schweden.
Ihnen alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und Energie für viele schöne Reisen, auf denen wir uns dann ganz bestimmt bald erneut begegnen.
Ihre Dr. Inge Bily

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