Ins Baltikum und auch ins südliche Skandinavien kann man wieder und wieder kommen – Es ist traumhaft schön, einmalig. Man muss es einfach gesehen haben
Reisebericht: 14.07. – 25.07.2025
Es ist immer wieder ein Erlebnis – das unvergleichlich schöne Baltikum, denn es lockt mit einzigartiger Natur und schönen historischen Stadtkernen. Aber auch äußerst geschmackvolle moderne Architektur kann man hier bewundern. Und das südliche Skandinavien ist ebenfalls zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Denken wir nur an Stockholm und Helsinki, an die Schärengärten und Parks, an die Wälder und Seen und vielleicht auch an die Begegnung mit einen majestätischen Elch
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
1. Tag: Montag 14.07.2025 – Von Dresden nach Kiel, später mit der Fähre nach Kleipeda [deutsch Memel]
Unsere Rundreise mit dem bequemen blauen 5 Sterne Eberhardt-Bus begann in Dresden am Flughafen. Nach dem Zustieg weiterer Gäste am Flughafen Leipzig/Halle und an der Raststätte Dessau Ost kamen wir pünktlich in Kiel an. Ein Teil unserer Reisegruppe erwartete uns in Kiel am Ostufer-Hafen. Nun waren wir komplett, 18 Gäste hat unsere Gruppe. Genau richtig, finden wir. Zusammen werden wir die kommenden 12 Tage unterwegs sein. Den feinen Bus lenkt Maik Eller, unser Bus-Chauffeur von Eberhardt-Satra. Schon auf der Hinfahrt und später auch auf der Fähre beschäftigten wir uns mit einigen Themen, auf die wir auch unterwegs immer wieder zu sprechen kommen werden, so z.B. die Rolle der Hanse im Baltikum oder auch die Beziehungen zwischen Deutschland und Schweden im Laufe einer wechselvollen Geschichte. Die für die Überfahrt nötigen Formalitäten wurden im Kieler Ostufer-Hafen zügig erledigt. Mit unseren Taschen für die Fähre waren wir dann schnell an Bord. Die richtige Kabine finden, die Fähre ein wenig erkunden, so verging die Zeit bis zum Abendessen. Da es hier im Restaurant für uns als Gruppe keine festen Plätze gibt, werden wir selber aktiv, sichern uns gute Plätze an den großen Fenstern, denn schließlich wollen wir das Auslaufen der Fähre durch die Kieler Förde beobachten. Wir erleben das schließlich nicht alle Tage! Schon waren wir am Marine-Denkmal von Laboe vorbei und draußen auf der Ostsee. Wir hatten alles gesehen, was es heute so zu sehen geben konnte. Viele Eindrücke machen bekanntlich müde, dazu das frühe Aufstehen am Morgen. Also, husch in die Kojen! Es war ein richtig schöner Tag zum Start unserer Reise. Morgen werden wir einen entspannten Seetag haben, auch ausschlafen können. Das Abendessen haben wir dann schon in Kleipeda, in Litauen.
2. Tag: Dienstag 15.07.2025 – Auf der Ostsee unterwegs von Kiel nach Klaipeda [deutsch Memel] (Litauen)
Mit einem schmackhaften Frühstück an Bord begann der Tag ganz entspannt. Dazu hatten wir gut geschlafen. Wir saßen zusammen, besprachen noch einige Dinge der Reise. So verging der Tag schnell. Und es war plötzlich Land in Sicht. Aber bis zur Ankunft im langgestreckten Hafen von Kleipeda, dem größten Hafen Litauens, vergingen noch Stunden. Dabei konnten wir unser Hochhaus-Hotel Amberton mit seiner markanten K-Form schon aus der Ferne gut erkennen. Schließlich legte das Schiff an, wir stiegen schon an Bord in unseren Bus ein, und schon waren wir am Hotel, das so seine Besonderheiten hat, angefangen mit den Aufzügen bis hin zu Treppen in den Zimmern. Aber unsere Reiseleiterin hatte uns vorgewarnt. Wir sind sowieso offen für Neues. Warum nicht mal so?! Nach dem Abendessen hatten wir eine kleine Runde durchs Zentrum von Kleipeda geplant. Das Ännchen von Tharau muß man einfach besuchen, wenn man hier ist. Dazu ist alles ganz nahe, und es ist noch nicht dunkel draußen. Das finden wir sowieso richtig gut. Wir gingen vom Hotel hinunter zum Dane-Fluss, kamen vorbei an der Arche, dem Denkmal, das die Brüche in der Geschichte der Stadt und des Landes symbolisieren soll, sahen auch das Meridian-Segel-Schulschiff, heute ein Restaurant. Weiter gingen wir zum Theaterplatz, vorbei an den schön restaurierten alten Speichern und kamen zum Simon-Dach-Brunnen mit dem Ännchen von Tharau-Denkmal. Hier haben bisher alle meine Eberhardt-Gäste gesungen, und wir tun das nun auch, wenigstens die 1. Strophe des bekannten Liedes „Ännchen von Tharau“ nehmen wir uns vor. Begleitung zum Gesang gab es vom Handy. Kleipeda blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Heute ist es eine lebhafte junge Stadt, mit einer Universität und der einzigen Seefahrtschule im Land. Die Stadt war früher militärisches Sperrgebiet, d.h. für Ausländer nicht zugänglich. Nun blicken wir schon auf den morgigen Tag, einen ganz besonderen werden wir haben, denn es geht auf die Kurische Nehrung. Wir sind heute schon ganz gespannt. Regen können wir da nicht gebrauchen. Also, Arbeit am Wetter! Jeden Tag der Reise ist eine andere Reihe im Bus zuständig.
3. Tag: Mittwoch 16.07.2025 – Kurische Nehrung – weiter nach Riga (Lettland
Heute sehen wir nun die Kurische Nehrung, wollen auf die Hohe Düne und auch zum Thomas-Mann-Haus. Auf die Nehrung dürfen täglich nur 2000 Gäste kommen. Es ist ein geschützter Nationalpark. Hier gelten strenge Regeln. Kleipeda ist das Tor zur Nehrung, Startpunkt für alle Besucher, so auch für uns. Mit der Fähre geht es in 5 Minuten von Kleipeda hinüber nach Sandkrug [litauisch Smiltyne]. Zunächst bekamen wir im Bus einige Informationen über die Nehrung, eine Übersichtskarte machte die Runde. Hinter dem Ortsteil Schwarzort [litauisch Joudkrante] sah man die Folgen des Aufenthalts der sich hier rasant vermehrenden Kormorane und Reiher: viele abgestorbene Bäume. In den Bäumen sahen wir große Nester. Unser Ziel war nun der berühmte Ort Nidden [litauisch Nida]. Zuerst fuhren wir auf die Hohe Düne, die zweithöchste Düne Europas. Gute Sicht braucht man hier, auf die Dünenwellen hinüber auf den russischen Teil der Nehrung, nach Osten auf das Kurische Haff und nach Westen auf die Ostsee. Ein Obelisk als Sonnenuhr steht auch hier oben, ringsum ein Kalender in Form von Steinstufen. Uns interessiert aber besonders die Aussicht. Dazu gibt es Tafeln, die alles veranschaulichen. Auf dem Rückweg informieren wir uns an den Souvenirständen, finden auch natürlich etwas: Bernstein, Ansichtskarten, die berühmten Kurenwimpel, Magneten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Weiter fahren wir zum Thomas-Mann-Haus, gebaut in den typischen Niddener Farben. Es liegt etwas außerhalb von Nidden auf dem sogenannten Schwiegermutterberg. Im Haus, das wir auch innen besichtigen, ist das Thomas-Mann-Kulturzentrum, mit einem Museum über Thomas Mann und über seine Aufenthalte hier am Haff. Nach einem Besuch auf der Nehrung im Jahre 1929 war der Schriftsteller so fasziniert von der Gegend, dass er für sich und seine Familie das Haus als Urlaubsquartier bauen ließ. Sie alle verbrachten hier zusammen eine wunderbare Zeit. Gäste kamen immer wieder. Auch wir fanden Haus und Ort passend, auch für uns. Nach dem Film, der hier gezeigt wird, sahen wir uns im Haus um, auch in der Umgebung, genossen noch etwas Freizeit, spazierten in den Ort Nidden oder auf den alten Kuren-Friedhof oder freuten uns einfach an der herrlichen Aussicht, dem Italienblick, wie ihn Thomas Mann nannte. Ja, und schon mussten wir an die Weiterfahrt denken. Nach unserer Mittagspause am Bus nahmen wir ungern Abschied von Nidden, fuhren über die Nehrung zurück, und vom Fährhafen Smiltyne schließlich wieder nach Klaipeda. Über die Autobahn ging es nun ins Nachbarland, nach Lettland, in die lettische Hauptstadt Riga, in die Stadt an der Daugava [deutsch Düna]. Die Daugava mündet übrigens in die Ostsee. Riga hat über 700.000 Einwohner und ist die größte Stadt des Baltikums. Unser Hotel Bellevue Park liegt in einem schönen Park. Und unser Bus kommt auf dem hoteleigenen Parkplatz gut unter. Das Abendessen nehmen wir im Hotel ein, für danach planen wir einen Abendspaziergang mit Marktforschung.
4. Tag: Donnerstag 17.07.2025 – Riga, die lettische Hauptstadt und Jurmala, die Sommerfrische
Ein stärkendes Frühstück, schon wartet eine Stadtführung auf uns. Mit dem Bus geht es vom Hotel aus los. Wir steigen unterwegs immer wieder aus, gehen schließlich zu Fuß durch die Altstadt von Riga. Und was wir auch schon wissen: Am Ende der Tour wartet auf uns ein mittägliches Orgelkonzert im Dom zu Riga. An dieses wertvolle und weltberühmte Instrument dürfen nur die besten Organisten. Für uns ist es ein wunderbarer Ruhepunkt im Reisetrubel. Unsere örtliche Reiseleiterin Irina ist am Morgen schon am Bus. Zunächst fahren wir ins berühmte Jugendstilviertel Rigas. Ganz besonders faszinierten uns die Gebäude, die Michail Eisenstein entworfen hatte. Alles ist fein restauriert. Wir sind voll des Lobes. Nun gehen wir in die schöne Altstadt: Rathausplatz, Schwarzhäupterhaus und Rolandfigur sind die ersten Stationen. Wir sehen die imposante St. Petri-Kirche und gehen über den Livenplatz zur Großen und Kleinen Gilde und erreichten schließlich den Domplatz mit der Börse, die heute ein schönes Kunstmuseum beherbergt. Gleich neben dem Dom steht das Herder-Denkmal. Wir haben Audioguides dabei, eine große Erleichterung für Gruppe und Stadtführer. Und wir kommen auch noch vorbei an der Nationaloper und dem Freiheitsdenkmal, sehen die russisch-orthodoxe Kirche und schöne Parkanlagen. Schlusspunkt ist nun der berühmte Rigaer Dom, wo auf uns ein schönes Orgelkonzert wartet. Musik von Johann Sebastian Bach darf da nicht fehlen. Nach dem Konzert können wir uns in Ruhe den Dom ansehen, den Kreuzgang besichtigen, dann ein wenig durch die Stadt bummeln. Und eine kleine mittägliche Stärkung muss natürlich auch sein für so tüchtige Touristen wie uns. An Gaststätten und Cafés mangelt es in der Umgebung nicht. Am Nachmittag sind wir mit unserem Busfahrer Maik verabredet, um ins bekannte lettische Ostseebad Jurmala zu fahren. Das ist nicht weit. Schnell sind wir in Majori, dem Hauptort Jurmalas. Leider spielt da das Wetter nicht so mit, es regnet. Aber wir sehen uns den Ort natürlich an, gehen zur Ostsee, bewundern die typische Bäderarchitektur. Pünktlich treten wir die Rückfahrt nach Riga zu unserem Hotel an, wo wieder ein schmackhaftes Abendessen wartet. Morgen werden wir das schöne Riga schon wieder verlassen. Ja, Rundreise bedeutet, dass man weiter fährt, die nächsten Ziele schon im Blick hat. Und das haben wir. Morgen fahren wir zum Gauja Nationalpark mit der Burg Turaida und der Gutmannshöhle, erfahren die romantische Liebesgeschichte der Maja von Turaida und fahren schließlich weiter nach Tartu.
5. Tag: Freitag 18.07.2025 Riga – Gauja Nationalpark mit Burg Turaida und Gutmannshöhle – Tartu [deutsch Dorpat] (Estland)
Heute fahren wir von Riga aus zuerst in den Museumskomplex Turaida im Gauja Nationalpark. Turaida ist eine große Parkanlage mit zahlreichen historischen Gebäuden. Schon aus der Ferne sehen wir den wuchtigen Turm der Burganlage des Schwertbrüderordens. Überall in den Gebäuden und auch an den Wegen sind Schautafeln, mehrsprachig, auch deutsch. Auch Filme erklären die historischen Ereignisse um die schön restaurierte Burg. Die Mitarbeiter tragen historische Tracht, erklären auf Wunsch alles. Die schöne alte Holzkirche sollte man unbedingt auch besucht haben. Natürlich haben wir die Geschichte der Rose von Turaida besprochen, einer baltischen Variante von Romeo und Julia, eine schöne Liebesgeschichte. Nun fahren wir mit dem Bus nur ein kleines Stück, weiter zur Gutmannshöhle, dem Ort des Dramas um Maja, die Rose von Turaida. Unsere Mittagspause machen wir am Bus, verkosten den Riga-Balsam-Likör und ein paar Süßigkeiten, schon fahren wir weiter nach Tartu. Es gefällt uns sehr, so durch diese herrliche Landschaft zu fahren. Wir sehen und erleben unterwegs intakte Natur, gepflegte Außenanlagen, ökologische Landwirtschaft, sanften Tourismus. Aber wir müssen natürlich auch auf unseren Zeitplan achten, denn in Tartu haben wir am Nachmittag gleich noch eine Stadtführung. Auf einem Parkplatz soll es losgehen. Hier erwartet uns unsere örtliche Reiseleiterin schon. Tartu war letztes Jahr, also 2024, eine der Kulturhauptstädte Europas, mit vielen Gästen und jeder Menge Veranstaltungen. Es gibt immer wieder Erklärungen zur Stadtgeschichte, wir sind zu Fuß unterwegs. Auf dem Domberg erfahren wir eine Menge über das wissenschaftliche Leben der Stadt, früher und heute. Wir sehen auch die großartige Ruine des wuchtigen Doms des ehemaligen Bistums Dorpat. In den Sommermonaten gibt es hier Konzerte und Theateraufführungen. Im östlichen Teil war früher die Universitätsbibliothek untergebracht. Nun ist sie längst in einem anderen Gebäude, das den modernen Anforderungen viel besser gerecht wird. Wir sehen auch die berühmte Universität, erfahren viel über ihre Gründung. Schon sind wir am Marktplatz mit dem Springbrunnen der küssenden Studenten vor dem Rathaus. Nun lassen wir uns das Abendessen in unserem besonders schönen Hotel am Stadtrand schmecken. Wieder hatten wir einen großartigen Tag mit vielen Eindrücken und Sehenswürdigkeiten. Da haben unsere Köpfe über Nacht ordentlich zu tun, um das alles zu speichern.
6. Tag: Sonnabend 19.07.2025 – Tartu [deutsch Dorpat] – Tallinn [deutsch Reval] (Estland)
Nach dem Frühstück geht es heute schon weiter, und zwar nach Tallinn, in die estnische Hauptstadt. Dort wollen wir gegen Mittag sein, denn auch hier wartet gleich eine Stadtbesichtigung auf uns. Erst mit dem Bus, dann zu Fuß werden wir unterwegs sein, ausgerüstet wieder mit unseren Audioguides, wie schon in Riga und Tartu. Wir fahren durch das Viertel Katriorg, bekannt vor allem durch seine ausgesprochen schöne und geschmackvolle Holzbauweise. Hier befinden sich Park und Schloss Katharinental [lettisch Katriorg], das Zar Peter I. für seine Frau Katharina I. errichten ließ. Ein Besuch des Sängerfestplatzes mit seiner großen Bühne, der Muschel, wo das seit 1869 traditionelle Sängerfestival Estlands stattfindet und 1989 die „singende Revolution“ mit 300.000 Beteiligten eingeleitet wurde, ist ein Muss in Tallinn, auch für uns, aber gerade werden dort Vorbereitungen für eine Veranstaltung getroffen. So können wir nicht hinein, sehen aber die Anlage und die große Muschel vom Bus aus. Immer wieder werden wir auch hier auf die vielfältigen Verbindungslinien zur deutschen Geschichte, wie z.B. zur Hanse und zum Handel ganz allgemein aufmerksam gemacht. Nächster Punkt unserer Besichtigung war die Oberstadt, der Domberg. Hier sahen wir das Parlament, die alte Stadtmauer mit ihren gewaltigen Türmen, den langen Hermann, die russisch-orthodoxe Alexander-Newskij-Kathedrale, dann das Schloss aus der Übergangsphase vom Spätbarock zum Klassizismus. Auf dem Weg zur Aussichtsplattform kamen wir noch am Dom vorbei. Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht auf die Unterstadt und die Ostsee samt Hafen, ein einmaliges Panorama und jede Menge Fotomotive. Und dazu bei diesem Wetter! Nun wollen wir hinunter in die Unterstadt. Kurzes Bein und Langes Bein heißen die beiden Gassen, über die es hinunter geht. Unten angekommen, stehen wir auf dem Rathausplatz, vor dem imposanten Rathaus, sehen die alte Apotheke. Und nun gibt es noch reichlich Vorschläge für die Freizeit am morgigen Vormittag: so u.a. Bernd Notkes Altäre in Nikolai- und Heiliggeistkirche, ein Rundgang auf der Stadtmauer, diverse Museen. Geschäfte mit Souvenirs und geschmackvollen Textilien und die Cafés und Restaurants der Stadt haben wir unterwegs schon gesehen. Unser zentral gelegenes Hotel Park In by Radisson ist ein guter Startpunkt für unsere Besichtigungen. Am Nachmittag bringt uns morgen die Fähre hinüber nach Helsinki, in die finnische Hauptstadt. Auch darauf sind wir gespannt.
7. Tag: Sonntag 20.07.2025 – Tallinn [deutsch Reval] – Helsinki (mit der Fähre nach Finnland)
Heute ist der Vormittag zur freien Verfügung. Das muss auch mal sein. Man kann etwas später zum Frühstück gehen und dann noch ein wenig durch die schöne Altstadt von Tallinn schlendern oder auch eins der zahlreichen Museen besuchen. Am frühen Nachmittag treffen wir uns am Hotel, um mit unserem Bus zum Fährterminal zu fahren, denn wir setzen mit der Schnellfähre von Tallinn nach Helsinki über. Das geht wirklich flott. Und um diese Ferienzeit war die Fähre mehr als gut gefüllt. Wir kommen in Helsinki im Westhafen an und fahren zu unserem zentral gelegenen Hotel Grand Marina. Nach dem Abendessen wollen wir noch einen kleinen Spaziergang in die Stadt machen: Senatsplatz mit dem Dom, der Bahnhof und das Mannerheim-Denkmal sind unsere Zielpunkte. Entlang der Esplanade spazieren wir dann zurück. Es ist noch wunderbar hell, obwohl wir schon 22 Uhr haben.
8. Tag: Montag 21.07.2025 – von Helsinki (Finnland) nach Stockholm (Schweden) – wieder eine Fährpassage
Heute packen wir nicht nur die Koffer, sondern auch wieder eine Nachttasche für die Fähre. Auch darin sind wir inzwischen sehr geübt, perfekt, muss man schon sagen. Gleich nach dem Frühstück haben wir unsere Stadtführung in Helsinki. Am Hotel geht es los. Unser örtlicher Reiseleiter Tim, inzwischen eine guter Bekannter der Eberhardt-Gruppen, war pünktlich zur Stelle. Er erzählte uns viel über die Geschichte der Stadt und des Landes, zeigte uns die großen Eisbrecher im Hafen, machte einen Stopp am Senatsplatz, wo der weiße Dom steht. Wir kamen vorbei am Mannerheim-Denkmal und auch am schönen Hauptbahnhof, sahen die Esplanade und auch die Uspenskij-Kathedrale, die ja ganz in der Nähe zu unserem Hotel ist, heute aber als Museum geschlossen, denn es ist Montag, d.h. Schließtag für die Museen, leider. Tim erklärte uns auch die aktuelle Politik Finnlands, weiterhin die Sozialsysteme und machte uns auf die finnisch-schwedische Zweisprachigkeit aufmerksam, die systematisch u.a. auf zweisprachigen Straßenschildern dokumentiert ist, dazu auch im Bildungswesen wie auch in der Verwaltung, kurz gesagt, überall vorhanden. Und wir lernten die großartige Bibliothek Oodi kennen, die viel mehr ist als nur eine Bibliothek, denn hier haben wir es mit einem echten Begegnungszentrum zu tun. Dazu ist diese Bibliothek ein architektonisches Meisterwerk, innen und auch außen. Und Tim hat auch eine ausgeprägte pädagogische Ader. Wir sollten unbedingt etwas Finnisch lernen. So schwierig sei es gar nicht. Na, besonders weit sind wir nicht gekommen, aber es hat unendlich viel Spaß gemacht. Weiter ging unsere Tour zum Olympiastadion, zum Sibelius-Denkmal und zur Felsenkirche. Die drei Stunden waren wie im Fluge vergangen. Wir verabschieden uns von Tim auf dem Parkplatz hinter der Markthalle. Von dort werden wir nach der Freizeit zu unserem feinen Fährschiff fahren. Nun haben wir aber erstmal Freizeit, bummeln durch die Straßen, über die Esplanade, besichtigen den schönen Hauptbahnhof im nordischen Jugendstil, machen Fotos, gönnen uns eine kleine Pause. Wieder gab es ein reichhaltiges Abendessen an Bord, ein Grand Buffet. Wir sind sehr zufrieden, und Unterhaltung gibt es auch auf diesem Schiff. Morgen wollen wir nicht zu spät aufstehen, denn die Schärengärten vor Stockholm dürfen wir nicht verpassen. Ja, man hat als eifriger und interessierter Tourist ordentlich zu tun!!!
9. Tag: Dienstag 22.07.2025 – Stockholm
Frühstücken bei der Fahrt durch die idyllischen Schärengärten vor Stockholm, das ist ein wahrlich großartiges Erlebnis! Das genießen wir doppelt und dreifach! Am Anleger erwartet uns unsere örtliche Reiseleiterin Ilona. Mit ihr gehen wir auf eine Stadtrundfahrt mit anschließendem Rundgang durch die Stockholmer Altstadt. Wir erfahren viel über die schwedische Geschichte und auch über die Bezüge zu Deutschland. Was uns ebenso interessiert, sind der Alltag der Menschen, die Sozialsysteme, die Arbeitswelt. Ilona fährt mit uns zum schönsten Aussichtspunkt. Stockholm liegt uns zu Füßen. Weiter ging es schließlich zu unserem Haltepunkt nahe der Altstadt. Nun sollten wir die Altstadt kennen lernen, zu Fuß natürlich. Das geht nicht anders. Wir liefen durch die engen Gassen der Altstadt mit schönen Häusern aus dem 17. Jahrhundert. Wir sahen den Dom und die deutsche Kirche, erfuhren bei der Gelegenheit eine Menge über die deutsche Besiedlung hier. Das Königliche Schloss und seine Museen, die königliche Wache, das Nobel-Museum und auch die Geschichte Alfred Nobels und seiner Stiftung, das alles sahen wir bzw. erfuhren davon. Anschließend fuhren wir zum Vasamuseum, dem wichtigsten und meistbesuchten Museum ganz Schwedens. Das lassen wir uns nicht entgehen. Drinnen lohnt sich unbedingt der Film über die Vasa, ihren Bau, ihre Hebung und Restaurierung. Dann kann man das imposante Schiff und viele kleine Einzelausstellungen ansehen. Alles erstreckt sich über mehrere Etagen, überwältigend! Zur verabredeten Zeit treffen wir uns vor dem Museum, und Maik bringt uns mit dem Bus ins Zentrum, wo wir Zeit haben, individuell durch die Straßen zu bummeln, ein weiteres Museum zu besuchen oder einfach nur eine Verschnaufpause in einem der Cafés zu genießen. Die legendären Zimtschnecken müssen wir auch noch probieren. Und was man auch mal erwähnen darf, wir haben eigentlich den Sommer hierher mitgebracht. Allerdings gleich etwas zu viel davon. Diejenigen Gäste unserer Gruppe, die schon öfter in Stockholm waren, auch das Vasamuseum kannten, waren individuell unterwegs und haben sich am Schluss des Tagesprogramms der Gruppe wieder angeschlossen. Das geht natürlich immer. Nun freuen wir uns auf unserer Hotel und natürlich auch aufs Abendessen.
10. Tag: Mittwoch 23.07.2025 – Stockholm – Karlstad
Nach Stockholm kommen wir gern mal wieder, unbedingt. Heute ziehen wir aber weiter. Da wir bei dieser Reise nicht die Fähre von Göteborg nach Kiel nehmen, sondern die von Oslo, machen wir uns nun auf den Weg dorthin, mit einer Zwischenübernachtung im schwedischen Karlstad. Auf dem Weg führt uns unser erster Stopp nach Mariefred zum Schloss Gripsholm. Es liegt idyllisch am See. Hierher kann man übrigens auch mit dem Schiff von Stockholm fahren. Wir haben eine Führung im Schloss, auch Zeit für den schönen Park. Weiter führt uns die Strecke durchs herrliche Mittelschweden, durch Wälder, vorbei an Seen. Schließlich erreichen wir unser heutiges Etappenziel, den Ort Karlstad. Auch diese Stadt erkunden wir auf einem kleinen individuellen Spaziergang. Morgen fahren wir weiter nach Oslo, in die norwegische Hauptstadt, wo wir die Fähre nach Kiel nehmen. Mit der noblen Color Line werden wir unterwegs sein, ein zusätzlicher Höhepunkt dieser ohnehin an Höhepunkten reichen Reise.
11. Tag: Donnerstag 24.07.2025 – Karlstad – Oslo (Norwegen) – mit der Color Line über die Ostsee nach Kiel
Nach dem Frühstück brechen wir in Karlstad auf, wieder mit Nachttasche für die Fähre, denn heute geht es von Oslo mit einem Schiff der Color Line nach Kiel. Wir kommen pünktlich im Hafen an. Das ist ganz wichtig, denn unser Bus wird einsortiert, eine Herausforderung für unseren versierten Fahrer Maik, der das alles völlig souverän meistert. Wir bewundern ihn wirklich. Zügig erledigen wir im Hafen alle Formalitäten, schon sind wir auf dem Schiff. Am Abend wartet wieder ein Grand Buffet auf uns. Mal sehen, wie das hier so aussieht. Inzwischen sind wir ja erfahrene Fährkreuzfahrer. Wer Lust hat, kann um 5.15 Uhr die Durchfahrt unseres Schiffes durch die Brücke durch den Großen Belt verfolgen. Na, mal sehen.
12. Tag: Freitag 25.07.2025 – von Kiel nach Hause
Ein üppiges Frühstück an Bord der Color Line, schon kommt die Einfahrt in die Kieler Förde in Sicht. Im Hafen verabschiedeten wir uns dann am Bus von unseren 5 Reisegästen, die in Kiel aussteigen und den Heimweg von hier individuell antreten werden. Für die verbliebenen 13 Gäste begann die Rückreise nach Dresden mit dem Bus.
Wir hatten auf unserer gemeinsamen Tour rund um die östliche Ostsee, von Kiel über Kleipeda, Riga, Tartu, Tallinn, Helsinki und Stockholm und dann sogar noch übers norwegische Oslo zurück nach Kiel unvergessliche Erlebnisse und Eindrücke.
Wir waren auf der einzigartigen Kurischen Nehrung, haben den Gauja-Nationalpark und das Seebad Jurmala vor den Toren Rigas besucht, das Vasamuseum und das Schloss Gripsholm gesehen, habe alte und dabei so junge Städte kennen gelernt und haben uns immer wieder mit der Geschichte der Länder, in denen wir unterwegs waren und den Bezügen zur deutschen Geschichte beschäftigt.
Meinen Bericht möchte ich nicht schließen, ohne Ihnen, meine Damen und Herren, sehr herzlich zu danken: für Ihr großes Interesse an dieser Tour und fürs kräftige Mittun. Sie waren eine überaus aufgeschlossene, harmonische und dazu disziplinierte Gruppe.
Gern erinnere ich mich an die vielen Gespräche während unserer Reise. Es hat einfach alles großartig gepasst und viel, viel Spaß gemacht, mit Euch unterwegs zu sein!
Ihnen/Euch allen alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und dazu Energie für viele schöne Reisen, auf denen wir uns dann ganz bestimmt bald erneut begegnen.
Kommen Sie doch einfach mal wieder mit, ganz gleich, ob per Bus, Flugzeug oder Schiff! Ich freue mich darauf, Sie/Euch dann zu treffen.
Ihre/Eure Dr. Inge Bily