Reisebericht: Kreuzfahrt Ozeanien – Australien und Neuseeland mit NCL

28.01. – 22.02.2023, 25/26 Tage Kreuzfahrt mit Norwegian Spirit und Eberhardt–Vorprogramm in Singapur und Australien sowie Nachprogramm in Neuseeland: Cairns – Great Barrier Reef – Ayers Rock / Uluru – Sydney – Melbourne – Fiordland–Nationalpark – Dunedin – Lyttelton (Christ


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Kaum zu glauben, dass wir wieder zu Hause sind. Gestern schaukelten wir doch noch mit unserem Kreuzfahrtschiff auf den Wellen des Südpazifiks. Und vorgestern hatten wir einen süßen Koala auf dem Arm und am Tag davor lustwandelten wir durch den Orchideengarten in Singapur - oder?
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Sonnabend, 28.01.2023 Flug von Frankfurt nach Singapur

Am Abend treffen sich zwanzig abenteuerlustige Eberhardt-Gäste am Flughafen Frankfurt. Nach umfangreichen Vorbereitungen, die mit Unterstützung der Kollegen in Kesselsdorf auch gut gelangen, geht es nun endlich los. Die Vorfreude ist groß und die Erwartungen sind es auch. Für die Strecke nach Singapur benötigen wir gute zwölf Stunden. Deshalb haben sich einige Gäste den Luxus einer Business-Class oder den Komfort der Premium-Economy-Class gegönnt.

Sonntag, 29.01.2023 Ankunft Singapur – Abend in Singapur

Am Flughafen in Singapur treffen wir dann zum ersten Mal aufeinander. Von hier aus geht es gemeinsam weiter. Zunächst bewältigen wir die Einreiseprozedur nach Singapur. Wir sind gut vorbereitet, haben alle Dokumente bereit. Mehr als wir benötigen. In der Immigration Halle A werden wir zur elektronischen Passkontrolle geschickt. Auf einem kleinen Bildschirm gibt es Anweisungen, was zu tun ist. Erster Schritt: Pass einlesen lassen (scannen). Zweiter Schritt: Foto und Daumenabdruck - fertig. Klappt nicht bei allen, manche müssen sich bei der manuellen Passkontrolle anstellen. Letztendlich dürfen aber alle einreisen.
Am Ausgang wartet Martine, unsere örtliche Reiseleiterin in Singapur. Während wir mit dem Bus zum Hotel Riverside fahren, unterbreitet uns Martine ein Angebot für die Gestaltung des Abends. Statt übermüdet ins Bett zu fallen, machen wir uns auf den Weg, das abendliche Singapur zu erobern. Nach einem flotten Check In reicht die Zeit zum Händewaschen, dann geht es auch schon weiter. Wir spazieren zum Clarke Quai und besteigen hier ein Boot, das Martine für uns gechartert hat. Schon wird es dunkel und vor, neben und hinter uns leuchten die Fenster der Wolkenkratzer Singapurs. Bald kommt das berühmte Hotel Marina Bay Sands in Sicht und auch das Riesenrad, der Singapur Flyer, scheint sich zu drehen. An der Marina Bay steigen wir aus und kommen direkt zur Event Plaza. Uns erwartet eine fantastische Licht- und Wassershow mit tanzenden Fontänen in verschiedenen Farben begleitet von lauter Musik.
Im Anschluss daran führt uns Martine durch das Hotel Marina Bay Sands zu den Supertrees. Diese gehören zu den Gardens by the Bay und auch hier findet eine Musik-Licht-Show statt.
Nach diesem Erlebnis fahren wir mit der U-Bahn zurück zum Hotel. In der U-Bahn gilt noch Maskenpflicht, aber auch diese zaubert Martine für uns aus der Tasche. Einige Gäste gönnen sich noch ein (nicht gerade preiswertes) Bierchen zum Abschluss, andere versorgen sich im 7-Eleven direkt am Hotel. Dann sinken wir erschöpft in unsere bequemen Hotelbetten.

Montag, 30.01.2023 Stadtbesichtigung Singapur – Flug nach Cairns

Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Ein monsunartiger Regen scheucht uns aber von der Straße in das nächstgelegene Einkaufszentrum mit Café und Restaurants. Am Nachmittag hellt es zum Glück auf. Das erste Ziel unserer Stadtrundfahrt ist der Dachgarten des Marina Bay Sands. Von hier aus haben wir einen hervorragenden Rundumblick auf Singapur. Weiter geht es zum Arabischen Viertel Kampong Glam bis zur Sultan Moschee mit ihrer goldenen Kuppel. Ringsherum, in der Haji Lane und der Bali Lane, befinden sich bunte Häuser, orientalische Geschäfte und kleine Restaurants. Wir durchqueren die engen Straßen und Gassen und genießen das eigenartige Flair. Im chinesischen Viertel besuchen wir den Buddha Tooth Relic Tempel, der eine überwältigend prächtige Innenausstattung hat.
Unser letzter Besuch in Singapur gilt dem Nationalen Orchideen Garten.. Über eintausend verschiedene Orchideenarten gibt es hier zu sehen. Im VIP-Bereich sind die Blumen jeweils berühmten Persönlichkeiten gewidmet, so zum Beispiel den Obamas und auch Angela Merkel.
Unser kurzer, aber erlebnisreicher Aufenthalt geht nun zu Ende. Wir fahren zum Flughafen, verabschieden uns von Martine und fliegen weiter nach Cairns in Australien.

Dienstag, 31.01.2023 Ankunft in Cairns – Freizeit

Unser Flug nach Cairns geht über Brisbane. Hier erwartet uns eine strenge Einreisekontrolle, die auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Schon in Singapur haben wir erfahren, dass wir uns um unsere Koffer kümmern müssen. Mit dem gesamten Gepäck geht es per Shuttlebus vom internationalen zum nationalen Flughafen, wo wir mit Hilfe freundlicher Flughafenmitarbeiter auch bald unsere Koffer wieder los sind.
In Cairns erwartet uns eine Überraschung: da in unserem Hotel Bauarbeiten stattfinden, bekommen wir ein Upgrade in ein noch schöneres Hotel. Das Hotel Hilton Cairns, in dem wir jetzt untergebracht sind, liegt direkt an der Hafenpromenade. Es ist sehr heiß und unglaublich schwül. Wir sind auch ziemlich geschafft vom Flug und nach einem kleinen Imbiss ziehen sich alle zurück.

Mittwoch, 01.02.2023 Künstlerdorf Kuranda und Tjapukai Aboriginal Cultural Park

Heute fahren wir in den Regenwald. Ein Bus bringt uns zur Skyrail, mit 7,5 Kilometern, die längste Gondelbahn Australiens, wo wir fast die ersten Gäste sind. Vier Personen werden jeweils in eine Gondel gebeten, maximal sechs hätten Platz. Nach fünfzehn Minuten erreichen wir die erste Station. Unsere örtliche Reiseleiterin Annette erklärt uns, was es alles zu sehen gibt. So zum Beispiel die sogenannten Epiphyten - große Basket-Farne. Das Wort Epiphyte bedeutet "über den Pflanzen" und kommt daher, dass die Farne so hoch wachsen, dass sie über anderen Pflanzen ans Sonnenlicht kommen. Dabei zerstören sie die sie umgebenen Pflanzen nicht, sondern liefern diesen Wasser und Nährstoffe und bilden so ein eigenes Ökosystem. Die im Regenwald lebenden Tiere sind in der Regel nachtaktiv, weshalb wir fast keine zu sehen bekommen. Es gibt zum Beispiel das Musky Rat Känguru, dessen Existenz auf Millionen von Jahren zurück geht, es handelt sich quasi um ein lebendes Fossil. Auch Possums, Schlangen und Baumkängurus leben hier und verstecken sich gut. Wir fahren weiter mit der Gondelbahn und gleiten gemütliche zwanzig Minuten über den Regenwald und den Barron Wasserfall, an dem wir einen weiteren Stopp einlegen. Bald erreichen wir Kuranda. Von hier aus fahren wir mit dem Shuttlebus zum Tjapukai Aboriginal Kulturzentrum. Wir werden freundlich begrüßt und im Bumerangwerfen unterrichtet. Das ist gar nicht so leicht, aber alle unternehmen einen mehr oder weniger erfolgreichen Versuch. Junge Aborigini Männer stellen uns das typische Musikinstrument Digerido vor. Nur Männern ist es erlaubt, ein Digerido zu spielen. Dabei muss eine spezielle Technik angewendet werden, damit das Teil überhaupt einen Ton von sich gibt, geschweige denn eine Melodie. Das nächste Erlebnis ist das Speer werfen, auch nicht so einfach, denn unsere Gastgeber treffen nicht einmal das anvisierte Ziel. Zum Abschluss erwartet uns eine kleine Show mit Digerido Musik und traditionellen Tänzen. Die jungen Aborigines scheinen viel Spaß daran zu haben und die gute Laune überträgt sich auch auf uns.
Der Shuttlebus bringt uns zurück nach Kuranda. Auf vielfachen Wunsch besuchen wir den Koalapark, wo wir uns mit einem Koala auf dem Arm fotografieren lassen. Wir haben den Eindruck, dass die Koalas hier an erster Stelle stehen und nicht die Touristen. Wenn einer der Koalas sich nicht mit Touristen fotografieren lassen möchte, dann muss er auch nicht. Die jungen Damen, die das Geschäft betreiben, sind sehr auf das Wohlbefinden der putzigen Tierchen bedacht. Nun bleibt noch etwas Zeit zum Mittagessen, bevor wir mit der Scenic Railway unsere Rückfahrt antreten. Die Scenic Railway ist eine historische Eisenbahn. Die Strecke wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Die vierunddreißig Kilometer lange Fahrt geht über zahlreiche Viadukte, muss 98 Kurven bewältigen und 15 Tunnel durchqueren. Ein Stopp wird an den Barron Falls eingelegt, wo sich das Wasser 265 Meter in die Tiefe stürzt, was wir bereits von der anderen Seite bewundern konnten.

Donnerstag, 02.02.2023 Ausflug zum Great Barrier Reef

Was für ein wunderschöner Tag. Entlang der Promenade laufen wir vom Hotel zum Hafen, zur Marlin Wharf. Schnell erhalten wir unsere Tickets und können am Pier Nummer 13 an Bord des Katamarans Ocean Spirit einchecken. Die freundliche Crew ist sehr bemüht um ihre deutschen Passagiere. Wir bekommen unsere eigenen Sicherheitshinweise und werden über den Tagesplan aufgeklärt. Außerdem gibt es einen Flyer in deutscher Sprache, wo wir alles nochmal nachlesen können. Als nächstes werden wir zu unserem Gesundheitszustand befragt, einige bekommen besonders gekennzeichnete Schnorchel, andere Taucherbrillen mit Dioptrin. Im Salon werden Brötchen, Kaffee und Tee angeboten. Wir legen ab und gehen zum erholsamen Teil über. Einige braten an der Sonne, andere genießen die Aussicht auf das Meer. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir Green Island, eine nur von Vögeln bewohnte Insel. Kaum angekommen, sammeln sich um unseren Katamaran herum viele große bunte Fische. Dann schnappen sich die ersten ihre Schnorchelsachen und lassen sich vom Wassertaxi an Land bringen. Andere üben sich in Geduld, denn wir haben für das Glasbodenboot erst den zweiten Durchgang erhalten und müssen deshalb eine halbe Stunde warten. Aber dann besteigen wir das Boot und eine junge Bootsführerin fährt mit uns über das Korallenriff. Als wir zurück sind, gibt es Mittagessen und das Wassertaxi pendelt weiter vom Schiff zur Insel und wieder zurück. Die Sonne scheint und der Himmel ist blau. Am Abend kehren wir glücklich zum Hotel zurück.

Freitag, 03.02.2023. Flug ins Outback – Olgas – Sonnenuntergang am Uluru

Der Flug nach Ayers Rock ist der angenehmste auf unserer ganzen Reise. Fast gleichen die Sitze schon Sesseln, so großzügig und bequem sind sie. Die Aussicht lässt das Herz höher hüpfen. Unter uns dehnt sich weit die rote Erde. Nicht umsonst wird das Outback „das rote Herz“ Australiens genannt. Am Flughafen erwartet uns Eve, unsere örtliche Reiseleiterin im Outback. Wir fahren zum Hotel Sails in the Dessert und Eve versucht, das Einchecken zu ermöglichen, allerdings sind die Zimmer noch nicht fertig und wir müssen unser Gepäck einschließen lassen ohne die Zimmer gesehen zu haben. Zu Fuß gehen wir ins Zentrum des künstlich entstandenen Dorfes und entzücken uns auf dem Weg an unbekannten bunten lustigen Vögeln. Im Dorfkern erwartet uns ein Supermarkt, eine Post, ein Souvernirladen und ein Dorfplatz, auf dem wir unseren selbst gekauften Imbiss verzehren können. Weiter fahren wir mit dem Bus zum Uluru-Katatjuta-Nationalpark. Sehnsüchtig fällt der Blick auf den Ayers Rock, der heute den Namen der Ureinwohner Uluru trägt. Ein langer Traum geht heute in Erfüllung. Einmal im Leben am Uluru stehen, das wärs. Gänsehaut.
Doch noch lassen wir den Uluru links liegen, unser Ziel sind die Olgas, eine ebenso spektakuläre Felsformation, aber wesentlich unbekannter. Vorher besuchen wir das Aborigines Kulturzentrum in Mutitjulu.
Auf dem Weg entlang der Olgas sind wir froh, uns mit Kopfnetzen ausgestattet zu haben. Die Fliegen hier sind wirklich lästig und ziemlich erpicht in Mund und Nase zu fliegen.
Der Abend am Uluru ist einer der vielen Höhepunkte unserer Reise. Speziell für uns ist ein Tisch gedeckt mit Crackern, Käse und Dipps und ein freundlicher Mensch versorgt uns mit Sekt bis die Sonne untergegangen ist.
Anschließend fahren wir zum Pioneer Hotel, wo uns heute ein BBQ erwartet. Je nach Geschmack wählt jeder sein Stück Fleisch, grillt es selbst und kann es dann genießen.
Im Dunkeln erreichen wir mittels Shuttlebus unser Hotel und nach einigen Aufregungen hat jeder sein Zimmer gefunden, die Tür aufbekommen und der versehentlich im Nachbarzimmer gelandete Koffer findet auch seinen Besitzer.
Gute Nacht ihr Lieben.

Sonnabend, 04.02.2023 Sonnenaufgang am Ayers Rock – Flug nach Sydney

Kaum eingeschlafen, heißt es schon wieder aufstehen. Wir wollen den Sonnenaufgang am Uluru erleben. Erst danach begeben wir uns zum ausgiebigen Frühstück im Hotel. Wir packen unsere Sachen und die Koffer in den Bus, dann geht es nochmals zum Ayers Rock. Ganz nah kommen wir heute heran. Sogar anfassen dürfen wir den heiligen Berg. Das Besteigen ist allerdings seit ein paar Jahren verboten. Eve legt mit uns einige Pausen ein und erzählt die Geschichte der Aborigines von der Schlange, ihrem Neffen und den Verwandtschaftsverhältnissen der Ureinwohner.
Gut informiert erreichen wir mittags den Flughafen und setzen unsere Reise fort. Mit der Fluggesellschaft Jetstar fliegen wir nach Sydney. Im Flugzeug hat jeder ein Budget von 10 $, die bei der Bewirtung durch die Stewards eingelöst werden können. Viel bekommt man nicht dafür, einen Snack und ein Getränk, aber ausreichend für einen kurzen Flug.
In Sydney empfängt uns Margot, die uns in den nächsten Tagen begleiten wird. Wir fahren zum Hotel Vibe, was ausgesprochen zentral liegt und checken ein.
Der Abend steht zur freien Verfügung und lädt dazu ein, Sydney bei Nacht zu erkunden. Fußläufig ist der Sydney Tower zu erreichen und nach etwa einer halben Stunde erreichen wir den Circular Quay mit der schön beleuchteten Harbour Bridge und der Oper. Hier tobt das Leben. Die Restaurants sind voll mit jungen Leuten. Wir schließen uns an, kehren ein und genießen den ersten wundervollen Abend in Sydney.

Sonntag, 05.02.2023 Stadtbesichtigung Sydney – Freizeit

Am Vormittag unternehmen wir eine Stadtrundfahrt. Wir besuchen den Bondi Beach, einen der beliebtesten Stadtstrände Sydneys. Der weiße Sand lädt dazu ein, die Schuhe auszuziehen und barfuß weiter zu laufen. Familien mit Kindern tummeln sich am Strand und genießen unter strahlend blauem Himmel die Sonne. Für uns bleibt Zeit für ein Eis oder einen Kaffee mit Blick auf die Tasmanische See. Wir fahren weiter mit dem Bus und halten an verschiedenen Aussichtspunkten zum Fotografieren der beeindruckenden Skyline Sydneys an. Bald erreichen wir The Rocks, den ältesten Stadtteil Sydneys. 1788 landeten hier britische Schiffe und die erste Kolonie in Australien wurde gegründet.
Mittags trennen sich unserer Wege und wiederum ist Zeit, Sydney auf eigene Faust zu erkunden. Einige bleiben gleich in der Nähe von Oper und Harbour Bridge, andere schlagen den Weg Richtung China Town ein. Wir wissen inzwischen, dass die bunten Hasenskulpturen, die hier überall zu finden sind, darauf hinweisen, dass das chinesische Jahr des Hasen begonnen hat. In den vielen Restaurants können wir authentisch chinesisch speisen. Entstanden ist Chinatown vor etwa einhundert Jahren, als sich rund um die Dixon Street die ersten Chinesen ansiedelten. Von hier aus ist es nicht weit bis Darling Harbour, einst einer der wichtigsten Häfen Australiens und heute ein quirliges Freizeitareal. Ein Zoo, ein Meeresaquarium und ein Wachsfigurenkabinett gibt es hier und einen großen Wasserspielplatz für Familien. Vom Meeresmuseum kann man mit der Fähre bis zum Circular Quay fahren und von dort bis zum Surf- und Badeort Manly. So erleben wir kostengünstig Sydney vom Wasser aus.

Montag, 06.02.2023 Featherdale Wildlife Park mit Koalas, Kängurus und Emus und Blue Mountains

Heute fahren wir in die Blue Mountains und in den Featherdale Wildlife Park. Verschiedene Aussichtsplattformen erlauben einen guten Blick auf die Blauen Berge. Hierbei handelt es sich um ein Plateau, das zwischen sechshundert und eintausend Metern hoch ist und das von vielen großen und kleinen Tälern durchschnitten wird, in denen uralter Regenwald wächst. Der Name Blue Mountains oder Blaue Berge kommt vom Öl der Eukalyptusbäume, das bei Hitze verdampft und einen blauen Schimmer über die Berge legt.
Im Städtchen Katoomba, das heute als touristisches Herz der Blue Mountains ist, kehren wir nach dem Besuch verschiedener Souvenirläden zum Mittagessen ein.
Am Nachmittag erreichen wir den Featherdale Wildlifepark, der die größte Sammlung an australischen Tieren verspricht. Vorbei am Lachenden Hans, einigen Zwergkängurus und kommen wir zu den gefährlichen Cassowari. Der Cassowari ist ein straußenähnlicher Vogel, der über zwei Meter groß werden kann. Üblicherweise ernährt er sich von Früchten, Pilzen und kleinen toten Tieren. Allerdings hatten schon einige Menschen unangenehme Begegnungen mit dem Cassowari. Mit seinen großen Zehen kann er einem vermeintlichen Feind tiefe Wunden zufügen. Wir gehen lieber weiter und erfreuen uns an den lustigen Pelikanen und bald entdecken wir unsere Lieblinge - die Koalas. Einige hängen schlummernd in den Bäumen, andere sind aktiv und knabbern an leckeren Eukalyptusblättern. Wir haben große Freude daran, diese putzigen kleinen Kerlchen zu beobachten. Bevor wir den Park verlassen, können wir bei der Fütterung verschiedener Tiere zuschauen.

Dienstag, 07.02.2023 Freizeit in Sydney

Der Tag steht zur freien Verfügung. Was können wir beispielsweise erleben?
Vom Hotel sind es nur wenige Gehminuten bis zum Hydepark, ein wunderschöner Ort zum spazieren gehen und den weißen Ibissen mit ihren langen schwarzen Schnäbeln zuzuschauen, wie sie nach Essbarem Ausschau halten. Hier befindet sich auch das ANZAC Memorial, eine Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten in den kriegerischen Auseinandersetzungen, an denen Australien zwischen 1885 und 1972 beteiligt war. Ganz in der Nähe befindet sich ein weiteres Denkmal, bestehend aus überdimensionalen Patronenhülsen (vier stehend, eine liegend). Dieses stammt von einem Aborigines-Künstler, erinnert an die Indigenen, die für Australien im Krieg waren und wurde 2014 enthüllt.
Unweit des Hydeparks befindet sich das Australien Museum mit verschiedenen archäologischen Ausstellungsstücken und ethnographischen Objekten sowie temporären Ausstellungen. In diesem Jahr gibt es eine Ausstellung zum Thema Haie zu sehen. Wiederum ein paar Schritte weiter wartet die Art "Galerie of NSW" auf kunstinteressierte Besucher. Wir flanieren weiter durch die Stadt und lassen uns von einigen Streetartobjekten überraschen. Mit der Straßenbahn fahren wir zum Queen Victoria Building. Es ist ganz einfach, in Sydney die Straßenbahn zu benutzen. In der Bahn befindet sich ein Display, auf das man seine Kreditkarte hält. Damit loggt man sich sozusagen ein. Und wenn man aussteigt, gibt es an den Haltestellen draußen ebenso ein Display, an dem man sich wieder ausloggt.
Das QVB (Queen Victoria Building) gilt als Königin der Einkaufszentren in Sydney. Auch wenn man nicht shoppen will, lohnt sich ein Besuch. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1898, sollte einst abgerissen werden, wurde anstelle dessen aber zum Glück restauriert. So können wir uns heute allein an dem Bau, den schönen Buntglasfenstern und den alten Rolltreppen erfreuen. Und die Schaufenster!!! Zum Glück sind die Koffer voll und so bleiben unsere Geldbörsen zu. Schade eigentlich. Im obersten Geschoss sind zwei antiquierte Uhrwerke zu sehen und wir hoffen darauf, dass sich die Türchen öffnen und sich Püppchen im Kreis drehen. Leider leider sind beide Uhren kaputt.
Jetzt aber los - wir sind mit unseren Mitreisenden im Sydney Tower Eye verabredet. Hierzu haben wir bereits vor zwei Tagen online Reservierungen vorgenommen. Der Sydney Tower ist 309 Meter hoch und ist damit das höchste Bauwerk der Stadt. 56 Stahlseile und ein Tank mit 162.000 Litern Wasser halten das Gebäude stabil. Laut unseren Informationen (und dem Reise Knowhow Reiseführer) soll es in der Bar ein Buffet geben und eine sich drehende Plattform. Beides trifft nicht zu. Ob dies Corona zu verdanken ist oder andere Ursachen hat, bleibt unbekannt. In den ersten Minuten bilden wir uns tatsächlich noch ein, dass die Bar sich dreht, bevor dann feststellen müssen, dass dem eben nicht so ist. Auch das Buffet gibt es nicht mehr, dafür einen Mindestverzehr von 30 AUD, anstelle von Eintritt. Uns gefällt es trotzdem gut und wir genießen die Aussicht auf die tolle Stadt.

Mittwoch, 08.02.2023 Besichtigung der Oper in Sydney – Tag 1 an Bord der Norwegian Spirit

Der Tag beginnt aufregend. Heute müssen wir alle einen Coronatest machen. Hoffentlich ist niemand positiv. Das Ergebnis ist beruhigend, trotzdem besteht eine gewisse Unruhe, was uns beim Einchecken erwartet.

Noch aber ist es nicht so weit. Auf unserem Programm steht vormittags der Besuch des Sydney Opera House bzw. der Oper von Sydney. Weltweit bekannt ist zumindest die ungewöhnliche Dachkonstruktion, die wir nun von allen möglichen Seiten begutachten können. Weniger bekannt ist, dass der Grundriss des Gebäudes als Bleistiftskizze bei einem Wettbewerb eingereicht wurde, mit der Jorn Utzon, ein dänischer Architekt, den Auftrag zum Bau der Oper gewann. Im Laufe der Zeit überwarf er sich mit seinen Auftraggebern, da Bauzeit und Kosten alle Voranschläge übertrafen. So ging er im Zorn und kehrte nie nach Australien zurück. Wir dürfen einige kleine Säle des großen Opernhauses besichtigen und genießen von der Terrasse aus den Blick auf die Stadt.
Anschließend fahren wir zum Hafen und unsere Kreuzfahrt mit der Norwegian Spirit beginnt. Alle Koffer haben wir mit den gewünschten Kofferanhängern bestückt und bald schon kommen freundliche Mitarbeiter des Hafens und sorgen dafür, dass das Gepäck an Bord und später auf die jeweiligen Kabinen kommt. Wir dagegen begeben uns zum Check In. Nach etwa einer Stunde Schlange stehen, werden wir an verschiedenen Schaltern abgefertigt, mal schneller, mal langsamer, aber alle kommen an Bord. Neugierig beziehen wir unsere Kabinen, einige haben sich ein Upgrade gegönnt und haben nun statt einer Innenkabine eine Balkonkabine.
Gegen 18 Uhr verlässt die Norwegian Spirit Sydney und nimmt Kurs auf das große weite Meer.

Donnerstag, 09.02.2023 Eden /Australien – Tag 2 an Bord der Norwegian Spirit

Der Tag ist leider verregnet. Und so kommt es, dass die Gäste, die den Ausflug Bushwalk gebucht hatten, nicht mehr traurig darüber sind, dass dieser abgesagt wurde. Die Gäste, die unterwegs waren, berichten, dass es sich um ein wunderschönes Fleckchen Erde handelt, wenn denn aber die Sonne scheinen würde. Eden wird als Naturwunderland beschrieben. Wir sind an der Küste von New South Wales in Australien. Hier gibt es ein Killerwalmuseum, denn Eden wurde 1818 als Walfangstation gegründet. Dazu gibt es eine interessante Geschichte. Das Volk der Thaua (Aborigines oder Ureinwohner) gingen eine spezielle Symbiose mit Orcas (Killerwalen) ein. Die Thaua hielten die Orcas für eine Reinkarnation ihrer Vorfahren und verehrten sie. Im Gegenzug dazu halfen ihnen die Orcas bei der Jagd auf Glattwale. Dabei gingen sie nicht gerade zimperlich vor. Die Gruppe der Orcas (auch Schote genannt) bestand teilweise aus mehr als 30 Tieren. Diese teilten sich in Gruppen auf, wobei eine Gruppe den Glattwalen den Weg zum Meer versperrten, die anderen den Weg nach unten blockierte und die dritte Gruppe die Glattwale angriff, um sich an deren Lippen und Zungen gütlich zu tun. Keine sympathischen Zeitgenossen. Anführer der Killerwale war "Tom", dessen Skelett man heute in dem Museum in Eden anschauen kann. Dieser Tom war dafür bekannt, sich auf Glattwale zu stürzen und diese erstickte, in dem er die Blaslöcher mit seinem Körper verstopfte. So weit bekannt ist, wurde Tom 35 Jahre alt. Er verstarb 1930 und seine Gruppe verstreute sich im großen weiten Meer. Mit Tom verließ auch das Walfängerglück die Stadt und der Walfang wurde eingestellt.
Die meisten von uns verbringen heute den Tag an Bord. Es ist wirklich so regnerisch, dass niemand die Lust verspürt, einen Spaziergang zu unternehmen.
Am Nachmittag erwartet uns March, die Gruppenkoordinatorin zu einem Schiffsrundgang. Sie zeigt uns alle öffentlichen Bereiche und so fällt schon am ersten Tag an Bord die Orientierung etwas leichter.
Ab heute treffen wir uns jeden Abend um 17.30 Uhr im Atrium und wer will, geht von dort aus mit zum Abendessen im Restaurant Windows.

Freitag, 10.02.2023 – Tag 3 an Bord der Norwegian Spirit: Burnie / Tasmanien / Australien

Gegen 10 Uhr vormittags erreichen wir Burnie an der Nordwestküste Tasmaniens. Tasmanien ist der kleinste Bundesstaat Australiens und etwa so groß wie Bayern. Wir schnuppern die "reinste Luft der Welt" und ergötzen uns am "saubersten Wasser der Welt", so wie es in den Reiseführern beschrieben wird. In den Wäldern von Tasmanien soll es Kiefern geben, die über viertausend Jahre alt sind, die sogenannte Huonkiefer. Sogar eine eigene Weinproduktion gibt es auf Tasmanien, 32 Weingüter gibt es hier. Wie schade, dass wir keine Getränke mit an Bord bringen dürfen.
Uns beschäftigt aber ein ganz anderer Wunsch: einen Tasmanischen Teufel wollen wir sehen. Und zwar heute.
Unser Ausflug „Gärten und Tierwelt“ führt uns zunächst in den Emu Valley Rhododendron Garten. Wir haben einen sympathischen Guide namens Peter. Der Garten wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern gepflegt. Lediglich zwei von siebzig Beschäftigten werden bezahlt. Peter freut sich, eine deutsche Gruppe erwischt zu haben, obwohl er nur wenige Worte Deutsch kann. Die Großeltern seiner Schwiegermutter kamen aus Deutschland, also gibt es da irgendwie eine Verbindung.

Der Emu Valley Rhododendron Garten wird wie folgt beschrieben:

ein Hafen
ein Refugium
ein Abenteuerland
ein Kaleidoskop an Farben im Frühling und im Herbst
eine grüne Oase im Sommer
ein Ort für Vogelkundler
eine Erholung für Körper, Geist und Seele
ein Ort zum Lernen

Später besuchen wir den Wings Wildlife Park. Und endlich können wir den berühmten Tasmanischen Teufel entdecken. So wild, wie er immer beschrieben wird, sieht er gar nicht aus. Im Gegenteil, die Tiere sind recht possierlich. Jedoch warnt ein Schild davor, auf die Idee zu kommen, die Tiere zu streicheln, sie beißen! Neben den Tasmanischen Teufeln sind die Wombats untergebracht. Auch hier haben wir Glück und einer der dicken Buben watschelt durchs Gelände. Die Kängurus dürfen gestreichelt und gefüttert werden, sind aber satt und ignorieren uns hochnäsig. Ab und zu lässt sich dann eines dazu herab, ein paar Körnchen aus unseren Händen zu schlecken. Auch, dass sie als Fotomodell herhalten müssen, scheint sie nicht zu jucken.
Kurz gesagt, ein Park mit vielen spannenden Tiererlebnissen.

Sonnabend, 11.02.2023 – Tag 4 an Bord der Norwegian Spirit: Melbourne / Australien

Am Morgen erreichen wir Melbourne, eine Stadt die drei Mal in Folge den Titel "lebenswerteste Stadt der Welt" von einer britischen Wochenzeitschrift verliehen bekam. Die Norwegian Spirit liegt heute hier den ganzen Tag, also haben wir genügend Zeit für einen geführten Ausflug und anschließender Freizeit.
Unsere Tour führt uns in die „Gegenwart und Vergangenheit Melbournes“. Wir haben wieder eine tolle Reiseleiterin erwischt, die ein für uns verständliches Englisch spricht und uns viele Tipps und Hinweise für den Nachmittag gibt. Zunächst fahren wir ins Museum von Melbourne.
Meine Güte - mit 16 Millionen Exponaten handelt es sich um den größten Museumskomplex aller Zeiten. Wer soll sich denn das alles ansehen?
Also müssen wir eine Auswahl treffen: im Erdgeschoss findet sich zum Beispiel ein19 Meter langes Blauwalskelett und der Dinosaur Walk. Ausgestellt sind zehn Dinosaurier, drei Pterosaurier und andere saurierähnliche Reptilien. An animierten Modellen können wir uns über das Leben vor Millionen von Jahren informieren.
Die Bunjilaka Abteilung des Museums beherbergt die weltweit bedeutendste Sammlung zur Geschichte der Aborigines. Die Ausstellung bezieht sich zum Einen auf die jahrtausende alte Geschichte der First Nations zum Anderen setzt sie sich aber auch mit den Problemen der jüngeren Vergangenheit auseinander: der gewaltsamen Trennung von Familien, Zwangsadoptionen und der Unterdrückung der Aborigines.
Nachdem wir uns nun kulturell gebildet haben, nutzen wir die letzten Minuten im Museum, um das schnelle W-LAN zu genießen und Grüße nach Hause zu schicken. Den nächsten Stopp auf unserem Ausflug legen wir am Shrine of Remembrance ein, einer Gedenkstätte für die Soldaten und Offiziere, die an kriegerischen Auseinandersetzungen Australiens beteiligt waren und gefallen sind. Den Abschluss des Vormittags bildet die Fahrt in den 88. Stock des Melbourne Skydecks. Von hier aus haben wir einen fantastischen Blick auf die Stadt und machen schon mal den Weg klar, für unsere Nachmittagsgestaltung auf eigene Faust. Wieder zurück am Boden, kennen wir nun den Weg zum Bahnhof, wo auch die kostenlose historische Straßenbahn abfahren soll (Flinders Street Station Bahn Nummer 35). Diese umkreist innerhalb einer Stunde das Stadtzentrum von Melbourne und wir haben einen Plan, wo wir aussteigen wollen. Leider klaffen Plan und Wirklichkeit oftmals auseinander, so auch heute. Die Touristenbahn fährt nicht. Freundliche Aussis sind uns aber dabei behilflich, an Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel (Straßenbahn) zu kommen und so kommen wir auch ans Ziel: den Queen Victoria Markt. Eine riesige Markthalle mit allem, was das Herz begehrt. Los geht es mit einer großen Fischhalle, dahinter gibt es Fleisch von allen Tieren, die wir essen würden oder aber auch nicht. Und noch weiter hinten - Industriewaren. Unter anderem auch Souvenire und T-Shirts. Nicht alles geht glatt, dennoch treffen wir uns recht zufrieden, am Ausgang wieder. Diesmal legen wir den Weg Richtung Bahnhof (Elisabeth Straße) zu Fuß zurück, bis uns die Hacken brennen. Irgendwann erreichen wir die Haltestelle, an der die Linie 109 hält und uns zurück zum Hafen (Station Pier - Endstation) bringt.
Im Stardust Theater tritt heute Abend der Jongleur auf.

Sonntag, 12.02.2023 – Tag 5 an Bord der Norwegian Spirit: Seetag

Für Frühaufsteher gibt es im Garden Café ab 6.00 Uhr Kaffee und einen kleinen Imbiss, ab 6.30 Uhr öffnet das große Frühstücksbuffet. Wer es gemütlicher mag, kann sich im Windows Restaurant bedienen lassen. Den ganzen Tag über gibt es Veranstaltungen, die natürlich amerikanisch geprägt sind, aber auch beim Zuschauen Spaß machen. Alternativ stehen das Fitness-Studio oder der Wellness-Bereich (gegen Gebühr) zur Verfügung. Kostenlos kann Shufflebord gespielt oder der Joggingpfad für Gesundheit und schlanke Linie genutzt werden. Um 15.30 Uhr gibt es einen Jonglierworkshop, für den man drei Paar zusammengerollte Socken mitbringen soll.
Am Abend werden wir im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert. das Magier-Duo Javi Cruz und Anahi begeistert uns im Stardust Theater mit seiner Show UNSTOPPABLE.

Montag, 13.02.2023 – Tag 6 an Bord der Norwegian Spirit: Seetag

Da wir keine Termine haben, ist Ausschlafen und gemütlich Frühstücken angesagt. Wer am frühen Morgen Bewegung braucht, kann am Cardio-Tanzkurs im Spinnacker teilnehmen. Ab 10 Uhr gibt es einen Fernglas-Workshop in der Fotogalerie, eine halbe Stunde später beantworten die Offiziere Fragen der Gäste im Atrium. Ebenfalls im Atrium können wir lernen wie man mit Händen und Fingern Schattenfiguren darstellen kann. Der Tage vergeht schnell mit den verschiedenen Veranstaltungen oder auch gemütlich auf dem Balkon der Kabine.
Eine weitere hervorragende Show gibt es abends im Stardust Theater zu sehen. Heute treten Mister und Misses Fefelov auf. Vladislav und Anna aus Weißrussland haben einen feinen Humor und beherrschen darüber hinaus unglaubliche akrobatische Stücke.

Dienstag, 14.02.2023 – Tag 7 an Bord der Norwegian Spirit: Seetag – durch die Fjorde Neuseelands

Am frühen Morgen erreichen wir Neuseeland. Noch allerdings vom Wasser aus. Wir fahren durch das fantastische Fjordland. Und was haben wir für ein Glück! Die Sonne scheint und wir können die Aussicht in vollen Zügen genießen.
Wie angekündigt dauert es zwei Stunden bis wir in den ersten Fjord einfahren. Es ist der Milford Sound. Dank unseres täglichen Tagesprogramms, der Freestyle Daily, kennen wir auch den Unterschied zwischen Fjord und Sound. Dieser beruht auf der geologischen Entstehungsgeschichte. Uns egal, die Landschaft begeistert. Die Einfahrt in den Milfordsound ist auch deshalb besonders, weil Delfine uns begleiten. In großen Gruppen stürzen sie sich abenteuerlich direkt vor den Bug der Norwegian Spirit. Wir sind im Südwesten von Neuseeland. Der Milford Sound ist 15 Kilometer lang und umgeben von dichtem Regenwald. Ab und an stürzen sich kleine Wasserfälle von den Bergen in den Sound und bald schon zeigt sich der Mitra Peak, eine majestätische Bergpyramide und Wahrzeichen des Milford Sounds.
Den Sound of Silence, offiziell Doubtful Sound, erreichen wir gegen Mittag. An einigen Stellen schaffen es sogar die Amerikaner mal kurz die Klappe zu halten und die Stille des Augenblicks zu genießen.
Am Nachmittag hat sich unser Grüppchen im Biergarten versammelt und bei netten Gesprächen durchqueren wir den Dusky Sound.
Die Meinungen zur Show am Abend klaffen weit auseinander. Die Gruppe Blazing Boots ist offensichtlich vor allem bei den amerikanischen Gästen beliebt, denn das Stardust Theater ist voll wie sonst nicht.

15.02.2023 – Tag 8 an Bord der Norwegian Spirit: Dunedin / Neuseeland – Eberhardt Inklusiv–Ausflug

Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Tag. Anja, unsere heutige Reiseleiterin, empfängt uns im Hafen von Dunedin. Unser Busfahrer heißt Toni und wird uns sicher durch den Tag bringen. Wir fahren zur Halbinsel Otago und besuchen den privaten Garten Glennfalloch.
Anschließend geht es für uns zum Pinguin Place. Hier werden kranke oder verletzte Gelbaugenpinguine gepflegt und wieder gesund gemacht. In einem Gehege leben derzeit mehrere Pinguine, die auf ihre Genesung warten. Wir dürfen sie leise betrachten und auch fotografieren. Mit einem Kleinbus fahren wir in die Dünen. Hier stehen kleine Häuschen, in die sich die Pinguine zurückziehen können. Einige sind sogar bewohnt. Am Strand tummeln sich zu unserer großen Freude ein paar Seehunde. Nach einer kurzen Mittagspause besuchen wir die königliche Albatroskolonie. Leider, aber zum Schutz der Vögel, dürfen diese nur aus weiter Entfernung beobachtet werden.
In Dunedin zurück zeigt uns Anja die schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dunedin ist die zweitgrößte Stadt der neuseeländischen Südinsel. Gegründet wurde die Stadt von schottischen Einwohnern, die ihr den alten Namen von Edinburgh gaben "Dun Edin". 1861 erlebte Dunedin seine Blütezeit, da mit dem sogenannten Otago-Goldrausch Zehntausende Menschen hierher pilgerten um ihr Glück zu machen. In der Stadt blühten Handel und Gewerbe, Kunst und Technik entwickelten sich. Schon 1863 gab es eine Straßenbeleuchtung, erste Fernbusse wurden eingerichtet, Telefon und Kühlhäuser erfunden.
Das Octagon ist heute der Mittelpunkt von Dunedin, ein achteckiger Platz mit einem Bronzedenkmal für Robert Burns, den schottischen Nationaldichter. Der berühmte Bahnhof ist heute leider eingerüstet, so dass wir seine Pracht nur von Innen besichtigen können.
Am Ende des Ausflugs fahren wir noch etwas außerhalb, um die Baldwin Street, die steilste Straße der Welt zu besichtigen. Die Straße ist 350 Meter lang und hat eine Steigung von 35 Prozent. Sie wurde aus Beton gebaut, weil der Asphalt an heißen Tagen schmelzen und die Straße hinab fließen würde. Ungewöhnliche Wettbewerbe, wie das Schokoladenkügelchen-Rennen (Dunedin Jaffa Race - kann man auf youtube anschauen), machten die Straße weit über die Grenzen der Stadt hinweg bekannt. 2019 wurde die Baldwin Street als steilste Straße der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.

Donnerstag, 16.02.2023 – Tag 9 an Bord der Norwegian Spirit: Lyttleton / Christchurch / Neuseeland

In Auckland hat vor ein paar Tagen der Zyklon Gabriele getobt. Der war so verheerend, dass der nationale Notstand ausgerufen wurde. Die Ausläufer sind bis in den Süden zu spüren.
Heute wurde wegen der hohen Wellen (4 - 5 Meter) das Anlanden in Lyttleton abgesagt. Wir bleiben auf See und fahren Richtung Wellington.

Freitag, 17.02.2023 – Tag 10 an Bord der Norwegian Spirit: Wellington / Neuseeland

In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, werden wir herzlich empfangen. Für Neuankömmlinge sind leicht interpretierbare Stadtpläne vorbereitet, ein Shuttlebus fährt vom Hafen ins Stadtzentrum und bietet zwei Stopps zum Aussteigen.
Stopp 1 ist an der berühmten Wellington Cable Car, einer historischen Seilbahn, die auf einen 280 Meter hohen Berg mit Aussicht auf Wellington fährt. Auch der Botanische Garten, das Cable Car Museum und ein Observatorium befinden sich hier. Zu- und Ausstieg zur Seilbahn liegen am Lambton Quai, einer gut besuchten Einkaufsmeile.
Stopp 2 führt zur ebenso bekannten Cuba Street.
Eines der bekanntesten Gebäude Wellingtons ist das sogenannte Beehive, ein Teil der neuseeländischen Regierungsgebäude, das seinem Aussehen nach an einen Bienenkorb erinnert. Eine schöne Aussicht auf Wellington hat man gleich von zwei Punkten. Mit der Wellington Cable Car, einer knallroten Standseilbahn, gelangt man auf den Wellington Hügel. Neben der fantastischen Aussicht lockt vor allem der Botanische Garten hier oben Besucher an. Wer viel Zeit hat, kann das Museum besuchen, in dem die Geschichte der Standseilbahn, die 1902 gebaut wurde, dargestellt wird. Ein weiterer Aussichtspunkt ist der Mount Victoria, ein 196 Meter hoher Berg östlich der Innenstadt, der für seinen tollen Panoramablick auf Wellington bekannt ist.

Sonnabend, 18.02.2023 – Tag 11 an Bord der Norwegian Spirit: Napier / Neuseeland

Napier ist sehr betroffen von den Auswirkungen des Zyklons. Die Infrastruktur hat große Schäden erlitten und Menschen sind zu Schaden gekommen. Wir legen nicht in Napier an und verbringen einen weiteren Tag auf See.

Sonntag, 19.02.2023 – Tag 12 an Bord der Norwegian Spirit: Tauranga / Neuseeland

Wir erreichen die Bay of Plenty (Bucht der Fülle) und damit Tauranga gegen 9.00 Uhr. Unser Ausflug führt uns in die Kultur der Maori. Eine junge Frau der Maori ist unsere örtliche Reiseleiterin und informiert uns über die ritualen Abläufe. Der Besuch des Maori Kulturzentrums folgt einem festgelegten Protokoll.
Nach dem Verlassen des Busses gehen die Frauen vorn und die Männer hinten. Hüte und Mützen müssen abgenommen werden. Ein Vertreter unserer Gruppe hält sich bereit zu signalisieren, dass wir in Frieden kommen. Nach einem alten Begrüßungsritual werden wir gebeten, Platz zu nehmen. Eine Gruppe junger Mädchen und Männer führt Tänze und Gesänge der Maori vor. Am Ende der Vorstellung dürfen wir auch mitmachen. Außerdem stellen sich die jungen Männer mit ihren furchterregenden Grimassen als Fotomodell zur Verfügung. Danach fahren wir zum Meeting Haus. Auch hier erfolgt die traditionelle Begrüßung. Fotografieren dürfen wir hier nicht mehr. Dafür erzählt uns die Familie von ihrem Leben in der Maori Kultur. In einem großen Saal werden wir anschließend zu Kaffee, Tee und Keksen eingeladen und Souvenire der Maori können gekauft werden. Der Weg zurück führt durch Bethlehem, heute eine bevorzugte Wohngegend gut betuchter Einwohner Taurangas. Die Namensgebung des Vorortes geht zurück ins 19. Jahrhundert als europäische Mönche anfingen Maoris zu missionieren. Bekannt ist das neuseeländische Bethlehem auch dafür, dass jährlich tausende von Weihnachtsgrüßen aus aller Welt hierher geschickt werden, um diese dann mit einem speziellen Poststempel versehen, wieder an die Absender rücksenden zu lassen.

Montag, 20.02.2023 – Tag 13 an Bord der Norwegian Spirit: Auckland / Neuseeland – Ausschiffung – Stadtrundfahrt

Die Sonne scheint als wir Auckland erreichen. Heute verlassen wir unser Kreuzfahrtschiff, die Norwegian Spirit. Unsere Koffer befinden sich bereits im Hafengebäude und unseren örtlichen Reiseleiter Roger finden wir auch alsbald. Wir haben Zeit für eine ausführliche Stadtrundfahrt. Zunächst fahren wir über die Harbour Bridge, die man mit etwas mehr Zeit auch zu Fuß besteigen, gegebenenfalls sich per Bungee Jump auch hinabstürzen könnte. Machen wir nicht. Wir fahren nur drüber. Die Skyline von Auckland ist geprägt von gläsernen Wolkenkratzern und einem Fernsehturm (mit äußerst begrenzten Öffnungszeiten). An der Orakei Waterfront legen wir eine Pause ein, gehen am Strand spazieren und gönnen uns ein Mövenpick Eis. Die schönen Muscheln, die wir finden, nehmen wir nur per Foto mit (so wie es sich gehört). Einen weiteren Stopp legen wir am Auckland Museum ein. Von hier aus haben wir einen weiteren Blick auf die Stadt. Besonders auffällig ist hier ein Biker, der in aller Ruhe Tauben füttert, die es sich auch auf seinen Armen bequem machen.
Auf unserer weiteren Fahrt durch die Stadt kommen wir auch an der Kirche vorbei, in der die Trauerfeier für Sir Edmund Hillary, den Erstbesteiger des Mount Everest, stattgefunden hat. Interessant, das wusste ich nicht, dass Hillary aus Auckland stammte.
Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel Copthorne, in dem wir uns abends zu einem gemeinsamen Abschiedsessen zusammen finden.

Dienstag, 21.02.2023 – Rückflug in die Heimat

Ein langer Weg liegt vor uns. In Singapur verabschieden wir uns von vier Mitreisenden, die ihre Reise um ein paar Tage verlängert haben. Alle anderen fliegen weiter nach Frankfurt/Main.

Mittwoch, 22.02.2023 Ankunft zu Hause

In Frankfurt heißt es dann endgültig Abschied nehmen. Wir verstreuen uns wieder in alle Winde.

Schlusswort

Liebe Reisefreunde/innen :-);
danke. Danke, dass ihr dabei ward. Danke, dass ihr so eine tolle Gruppe ward. Danke für die lieben Worte unterwegs und zum Abschied. Ich werde Euch und unsere besondere Reise für immer in bester Erinnerung behalten. Passt auf Euch auf. Bleibt schön gesund und bereist weiterhin unsere schöne große weite Welt.
Herzliche Grüße Eure Sabine

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Sabine,
wir haben uns in jedem Tag deiner Beschreibung dieser wundervollen Reise wieder gefunden.
Du hast uns im Geiste alles noch einmal alles durchleben lassen.
Die Reise war für uns ein langersehnter Traum, dessen Erfüllung nicht selbstverständlich ist.
Wie wertvoll ist es da, dass es Menschen wie dich gibt, liebenswert, aufmerksam und nie das Ziel aus den Augen verlierend.
Und das bei einer Horde von 20 Leuten, die doch alle ganz unterschiedlich sind, verschiedene Bedürfnisse und Wünsche haben.
Das ist eine Kunst !
Danke, dass wir dabei sein durften.
Wir werden uns noch lange an diese tolle und aufregende Zeit erinnern und du hast ganz entschieden dazu beigetragen.
Sabine und Petra

Petra Hoffmann
13.03.2023