Reisebericht: Rundreise durch Peru

19.10. – 01.11.2013, 14 Tage Rundreise Lima – Ballestas – Nazca – Arequipa – Titicaca–See – Cuzco – Machu Picchu


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Auf unserer einzigartigen Reise lernen wir Peru mit einer rund 2.600 Kilometer langen Küste, den Anden mit einer Höhe bis über 6.500 Meter und tropischen Amazonastiefland kennen und lieben. Im örtlichen Reisebus legen wir rund 2.122 Kilometer zurück.
Ein Reisebericht von
Stefanie Knisse

Tag 1 – Samstag, der 19.10.2013: Von Berlin–Tegel über Amsterdam nach Lima (circa 11.080 Kilometer Luftlinie)

Heute beginnt endlich unsere großartige Reise in die Republik Peru im Herzen Südamerikas, dafür lohnt es sich allemal mitten in der Nacht aufzustehen :-) Nach einer sehr kurzen Nacht mit wenig bis gar keinem Schlaf trifft sich unsere Reisegruppe pünktlich am frühen Morgen gegen 07.00 Uhr im Flughafen Berlin-Tegel. Wir überbrücken die verbleibende Zeit bis zum Abflug mit einem leckeren Snack und Getränk im Restaurant "Leysieffer". Unser Flug KL1822 mit der niederländischen Airline KLM hebt mit allen 12 Reisegästen rechtzeitig um 9.00 Uhr nach Amsterdam ab. Im Flugzeug werden wir mit einem kleinen Imbiss und Getränk versorgt. In Amsterdam am Flughafen "Schiphol" angekommen haben wir innerhalb von 20 Minuten das Terminal gewechselt und sogar noch ein wenig Zeit, um uns die Beine zu vertreten oder einen Kaffee zu trinken, bevor wir unseren sehr langen Flug nach Peru antreten. Unser Weiterflug KL743 von Amsterdam nach Lima mit 10.671 Kilometern Luftlinie verzögert sich um eine halbe Stunde, aber die Verspätung hat sich auf unseren 12-Stunden-Flug fast wieder aufgehoben. Die Zeit an Bord vertreiben wir uns mit dem abwechslungsreichen Entertainment-Programm, Lesen oder dem Versuch zu Schlafen, auch die gute Verpflegung an Bord lassen wir uns schmecken. Noch an "demselben" Tag landen wir gegen 18.30 in Lima. Kaum vorstellbar, aber am Morgen sind wir noch noch in Deutschland gewesen. Die nächsten 14 Tagen wollen wir das drittgrößte Land Südamerikas mit seiner vielfältigen Natur und einzigartigen Geschichte näher kennenlernen. Die Hauptstadt ist Lima. Sie liegt in einer Höhe von rund 110 Metern und sie gehört zur gleichnamigen Provinz. Nach einer relativ schnellen Passkontrolle und der Entgegennahme unserer Koffer haben wir an der Wechselstube unsere Euros gegen erste peruanische Sol getauscht. Am Busterminal des Flughafen "Aeropuerto Internacional Jorge Chávez" von Lima werden wir von unserer örtlichen Reiseleiterin Nelida Manrique und unserem Busfahrer Percy empfangen. Als wir in Lima ankommen ist es bereits dunkel, so dass wir Lima am Anfang unserer Reise bei Nacht bewundern und erst am Abreisetag werden wir die Hauptstadt Perus und ihre Sehenswürdigkeiten tagsüber besichtigen. Nach dem Verstauen der Koffer fahren wir in den ungefähr 20 Kilometer entfernten Stadtteil Miraflores. Hier verbringen wir eine Nacht im 3-Sterne-Hotel "Los Girasoles". Die Verpflegung an Bord ist so gut gewesen, dass wir abends keinen Hunger mehr haben. Daher verabreden wir uns nur für einen Gute-Nacht-Drink an der Hotelbar. Unser Langstreckenflug und die Zeitverschiebung machen sich langsam bemerkbar und unsere Augen zieht es schon zusammen, schließlich ist es in Deutschland bereits mitten in der Nacht. Unsere erste Nacht in Südamerika wird aber fast so kurz wie unsere vorherige Nacht. Daher freuen wir uns alle auf unsere Betten und ein wenig Schlaf, vielleicht träumt der ein oder andere auch schon von den Erlebnissen und Highlights der kommenden Tage :-)

Tag 2 – Sonntag, der 20.10.2013: Von Lima nach Paracas (circa 260 Kilometer)

In unseren ersten Nacht in Peru bekommen wir nur wenig Schlaf, da wir bereits gegen 5.00 Uhr morgens weiterreisen. Doch die frühe Aufstehzeit sind wir bereits vom vorherigen Tag gewöhnt, so dass wir uns trotz kurzer Nacht alle gut gelaunt zum kleinen Frühstücksbuffet treffen. Nachdem wir uns mit Toast, Kaffee oder Tee gestärkt haben, fahren wir ins rund 260 Kilometer entfernte Paracas. Die Stadt liegt in einer Höhe von circa 7 Metern und sie gehört zur Provinz Pisco. Nach einer Stunde Fahrt gibt es für uns ein zweites kleines Frühstück im Restaurant "El Batán" in Chincha Alta, wo wir leckere typische peruanische Frühstückskreationen probieren. Im Anschluss fahren wir auf der Panamericana nach Süden in Richtung Pisco. Das peruanische Nationalgetränk "Pisco Sour" hat hier seinen Ursprung. Weiter geht es zur Fischersiedlung "San Andrés", wo sich die Anlegestelle für unsere Bootsfahrt zu den "Islas Ballestas" befindet. Wir fotografieren den Strand und einige Gäste kaufen ihre ersten Souvenirs, nämlich eine schicke Kopfbedeckung für unsere folgende rasante Bootsfahrt. Alle finden einen Sitzplatz in gleichem Schnellboot. Die Erklärungen sind in Spanisch, unsere Reiseleiterin Nelida übernimmt die Übersetzung. Die Balletas Inseln werden aufgrund ihrer Artenvielfalt auch "Kleines Galapagos" genannt. Auf unserer Bootstour beobachten wir sehr viele an der Inselküste verweilende Seevögel wie Kormorane, Pelikane, Möwen und Peru-Tölpeln als auch Humboldt-Pinguine und Seelöwen. Am Hang eines Hügels erspähen wir einen riesigen rund 200 Meter hohen Geoglyphen, welcher an die Gebilde der Nazca-Linien erinnert. Von den Einheimischen wird es aufgrund seiner Form "El Candelabro" genannt, was übersetzt Kronleuchter bedeutet. Es gibt viele Erklärungen für diese Felszeichnung, eine davon ist, dass sie zur Verständigung und Navigation diente. Es ist sehr windig an Bord, aber die Sonne scheint, so dass wir die Artenvielfalt und eigenartige Felsenformation sehr gut erblicken können. Die Sonne wird erfreulicherweise auch regelmäßiger Begleiter auf unserer Reise sein, denn wie sagt ein schönes Sprichwort: "Wenn Engel reisen, lacht der Himmel!" :-) In "San Andrés" kommen wir in den Genuss eines tollen Mittagessens mit leckerem Fisch oder Fleisch. Am frühen Nachmittag erreichen wir dann das 4-Sterne-Hotel "La Hacienta". Einige Gäste entspannen auf ihren Balkon und andere gönnen sich eine Erfrischung im großen Hotelpool. Es lohnt sich auch ein Rundgang durch die schöne Hotelanlage oder am hoteleigenen Strand. Den Nachmittag verbringen wir im Nationalpark Paracas. Zuerst besichtigen wir das Erforschungszentrum, wo Miniaturmodelle und Bilder die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt der Halbinsel Paracas veranschaulichen. Von unserer Reiseleiterin Nelida erfahren wir weitere interessante Informationen. Am Ausgang erblicken wir eine Gruppe von Flamingos. Die Farben der Flamingos sollen laut einigen Wissenschaftlern dem südamerikanischen Revolutionär General Don José de San Martín bei seiner Ankunft in Paracas als Eingebung für die rot-weiß-rote peruanische Flagge gedient haben. Unsere Fahrt führt uns weiter zur einzigartigen Küstenlandschaft. Auf dieser Strecke hat unter anderem 2013 auch die berühmte Rally DAKAR stattgefunden. Den Abend lassen wir gemütlich bei peruanischen Wein, Bier und Snacks auf der Terrasse am Hotelpool ausklingen.

Tag 3 – Montag, der 21.10.2013: Von Paracas über Ica nach Nazca (circa 220 Kilometer)

Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück starten wir zur nächsten Etappe unserer aufregenden Reise - die Stadt Ica. Sie liegt rund 406 Meter hoch und gehört zur gleichnamigen Provinz. Wir besuchen das "Museo Regional de Ica", wo wir peruanische Überreste bestaunen und teilweise vor gut erhaltenen Mumien und bizarren Menschenschädeln erschauern. Im Anschluss fahren wir zur sechs Kilometer entfernten Oase "Huacachina". Der Name hat seinen Ursprung aus dem Quechua, wobei "huaca" mit "Heiliger Ort" und "china" mit "Frau" übersetzt werden kann. Während sich ein Teil der Gruppe die Oase und Umgebung anschaut, wird es für die andere Hälfte richtig abenteuerlich :-) Wir unternehmen im großen Buggy eine rasante Sanddünenexkursion. Mitten in der Wüste genießen wir eine supertolle Aussicht auf die Oase. Hätte uns der Fahrer an dieser Stelle allein gelassen, umgeben von gewaltigen Sanddünen, wir hätten uns wahrscheinlich nicht mehr zurückgefunden :-) Dieses Abenteuer ist ein Erlebnis für sich und es wird nicht das einzige an diesem Tag für uns bleiben! Unser Weg führt uns weiter nach Nazca. Die Stadt befindet sich rund 200 Meter höher als Ica und sie gehört zur Provinz Nazca. Berühmt ist die Gegend vor allem durch die von Maria Reiche erforschten Nazca-Linien, deren Ursprung immer noch nicht eindeutig erklärt ist. Am Flughafen werden wir nochmal gewogen und passieren eine Sicherheitskontrolle. Da nur 12 Personen in eine Maschine der Airline Aerodiana passen, fliege ich mit einer Argentinierin in einer 2-Personen-Maschine. Während unseres Fluges haben wir sehr gutes Wetter, trotzdem ist es gar nicht so einfach, die Nazca-Linien wie den "Affen", "Colibri" oder die "Spinne" zu erkennen, auch wenn die Gebilde mehrere Meter groß sind. Nach unserem Rundflug sind einige Gäste doch ein wenig blass, da sich das Flugzeug abwechselnd sehr stark in die Links- und Rechtskurve geneigt hat. Die Flugdauer von 30 Minuten ist für die meisten Gäste völlig ausreichend! Im Anschluss werden wir zum 3-Sterne-Hotel "Majoro" in Nazca gebracht, wo wir wieder eine Nacht verbringen werden. In der freien Zeit vorm Abendessen erkunden wir die grüne und romantische Hotelanlage, fotografieren Alpakas und Lamas, welche einfach mal so neben dem Hotelpool grasen oder genehmigen uns einen entspannenden Nachmittagsschlaf! Unser erstes gemeinsames Abendessen verbringen wir im "El Porton" im Stadtzentrum. Als Willkommensgetränk probieren wir das Nationalgetränk Perus, den "Pisco Sour" :-) Dieser Drink schmeckt so lecker, dass wir ihn noch mehrmals auf unserer Reise genießen werden! Bei der großen Auswahl peruanischer Speisen können wir uns nur schwer entscheiden. Das Essen hat uns allen besonders gut gemundet und wir werden auch mit landestypischer Musik unterhalten. Anschließend resümieren wir unsere ersten spannenden Erlebnisse gemütlich bei einem Gläschen Rotwein.

Tag 4 – Dienstag, der 22.10.2013: Von Nazca über Yauca, Chala, Ocaña und Camaná nach Arequipa (rund 560 Kilometer)

Heute haben wir eine lange Fahrt von rund 560 Kilometern vor uns. Unser Ziel lautet Arequipa, sie ist die zweitgrößte Stadt Perus. Arequipa befindet sich in einer Höhe von rund 2.335 Metern und sie gehört zur gleichnamigen Provinz. Somit werden wir an diesem Tag einen Höhenunterschied von über 1.500 Metern bewältigen. Da heißt es für uns sehr viel Wasser trinken, um sich langsam an die zunehmende Höhe gewöhnen. Auf unserem Weg halten wir für einen kurzen Foto-Stopp in Yauca, was für den Anbau von Oliven bekannt ist. Unsere Pause verbringen wir in Chala. Es wird bekanntes Obst wie Apfelsinen und Bananen gekauft, auch wenn sie in Peru anderes, aber dennoch gut schmecken. Ein weiterer Foto-Stopp haben wir in Ocaña, ein bekanntes Tal für den Anbau von Reis. Gegen Nachmittag haben wir über die Hälfte der Strecke bereits geschafft. Zum Mittagessen gibt es leckere Köstlichkeiten vom Buffet im Restaurant "Oasis" in Camaná. Einige Reisegäste haben ihre ersten Coca-Blätter probiert, aber so richtig schmackhaft sind sie nicht. Gestärkt fahren wir nun noch weitere 180 Kilometer bis zu unserem Ziel. Während der Fahrt probieren typische peruanische Früchte, welche ich ebenfalls in Chala besorgt habe. Dazu zählt "Chirimoya" (süß und matschig, aber auch sehr lecker), "Granachilla" (eine Art Passionsfrucht) und Mango. Als wir im 3-Sterne-Hotel "Casona Plaza" in Arequipa ankommen, ist es bereits dunkel. Wir verabschieden uns herzlich von unserer liebgewonnen Reiseleiterin Nelida und auch unseren Busfahrern Percy und Jimmy. Dank unseres reichhaltigen späten Mittagsbuffet möchte niemand mehr zu Abend essen. Unser Hotel liegt erfreulicherweise nur fünf Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt, so dass eine kleine Gruppe noch einen Spaziergang ins Zentrum unternimmt. Wir bewundern die Stadt bei Nacht und haben einen schönen Anblick des beleuchteten Hauptplatzes und der Kathedrale.

Tag 5 – Mittwoch, der 23.10.2013: Arequipa

Gutgelaunt und bei strahlendem Sonnenschein begrüßen wir am Morgen unsere Reiseleiterin Lilia Cano für die kommenden drei Tage. Unsere heutige Stadtrundfahrt beginnt mit einem fantastischen Ausblick auf die Vulkane "El Misti" (Höhe von 5.822 Metern), "Chachani" (6.075 Meter hoch) und "Pichu Pichu" (Höhe von 5.571 Metern) vom Aussichtspunkt "Carmen Alto" im Stadtteil Yanahuara. Sehr süß anzuschauen ist auch eine Schulklasse 8-Jähriger in ihren typischen peruanischen Schuluniformen. Lilia erklärt uns die Anwendung der Coca-Blätter. Wer keine Coca-Blätter kauen möchte, dieser kann alternativ Coca-Bonbons und Coca-Toffees essen. Eine weiterer Energiespender und Stressdämpfer ist "Maca". Wir probieren noch einen typischen peruanischen Likör, bevor wir die Kirche "La Compania" aus fast weißem Vulkanstein von außen bestaunen. Arequipa wird auch "die weiße Stadt" genannt, da viele ihrer Kolonialbauten aus eben diesem Vulkanstein bestehen. Dann werden wir zum Stadtzentrum gefahren, welches seit 2000 zum Weltkulturerbe zählt. Unsere Führung sowie die Besichtigung des Hauptplatzes und des Innenhofes eines ehemaligen Jesuitenklosters setzen wir zu Fuß fort. Es findet gerade eine Demonstration am Hauptplatz statt, welche wir auch interessiert verfolgen. Den spannenden Abschluss unseres Stadtrundgangs bildet der Besuch des Klosters "Santa Catalina" - "eine Stadt in der Stadt". Die Klosterführung übernimmt eine freundliche deutschsprachige Mitarbeiterin des Klosters. Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung. Während die einen sich im Hotel ausruhen, lassen sich die anderen durch die Stadt treiben oder kaufen sich Andenken aus dieser großartigen Stadt. Bei einem grandiosen Ausblick auf den Hauptplatz und die Kathedrale entspannen wir bei Kaffee oder Cappuccino im "Inka Café". Unser gemeinsames Abendessen verbringen wir im modernen Restaurant "ZigZag", welches wir nach einem gemütlichen Spaziergang von nur zehn Minuten erreichen. Mit seinem guten Ambiente, seinem freundlichen Personal und besonders dem außerordentlich leckeren Essen ist dieses Restaurant in jedem Fall zu empfehlen. Wir können zwischen verschiedenen Fleisch- und Fischsorten, Beilagen und Salat oder Gemüse wählen, dazu gibt es unterschiedliche leckere Dips. Als Willkommensgetränk erhalten wir wieder einen "Pisco Sour". Am Abend sitzen wir auf der Terrasse in der vierten Etage unseres Hotel zusammen und können ein kleines Feuerwerk in der Nähe bestaunen - welches natürlich nur für uns organisiert wurde :-)

Tag 6 – Donnerstag, der 24.10.2013: Von Arequipa über Patahuasi nach Chivay (circa 155 Kilometer)

Die heutige Etappe soll uns von Arequipa nach Chivay führen. Lilia und unser Busfahrer Freddie holen uns pünktlich vom Hotel ab. Es wird immer bedeutsamer, viel Wasser zu trinken, Coca-Blätter zu kauen oder Coca-Bonbons zu lutschen, um sich an die steigende Höhe zu gewöhnen. Daher trinken wir auch in Patahuasi köstlichen "Triple-Tee", welcher aus drei typischen Kräutern der Region besteht. Wir bummeln an den Verkaufsständen vorbei und kaufen weitere schöne Souvenirs. Auf unserer Fahrt fotografieren wir ganze Herden von Alpakas und Lamas. Gegen 13.00 Uhr erreichen wir Chivay, welche rund 3.600 Meter hoch liegt und zur Provinz Caylloma gehört. Unser Mittagessen verbringen wir im Restaurant "Zacarias". Am Buffet haben wir die Auswahl vieler appetitlicher regionaler Spezialitäten. Unsere Reisleiterin kennt die Besitzer des Restaurants und sie hilft liebevoll beim Auffüllen der Speisen am Buffet. Auf unserer Weiterfahrt übergibt Lilia Kindern am Marktplatz die mitgebrachten Schreibhefte und Bundstifte unserer Gäste, welche die Kinder mit einem Lächeln auf dem Gesicht annehmen. Am frühen Nachmittag erreichen wir das 3-Sterne-Hotel "Casa Andina Colca" in Chivay. Wir erkunden die schöne ruhige Anlage oder entspannen in unserem Hotelzimmer. Doch ein weiteres Highlight wartet heute noch auf uns, nämlich das Thermalbad "La Calera" :-) Die Handtücher erhalten wir vom Hotel und innerhalb von fünfzehn Minuten Fahrt sind wir bereits im Thermalbad. Während sich der Großteil der Gruppe die nächsten 20 bis 30 Minuten ein rund 30 Grad heißes Bad gönnt, genießen die anderen die schöne Anlage und schauen sich im eigenem kleinen Museum um. Unser reichhaltiges Mittagessen sorgt wieder dazu, dass wir keinen Hunger auf Abendessen verspüren. Wir treffen uns daher nur noch auf einen Schlummer-Trunk am Kamin bei der Hotelbar. In dieser Zeit bringt uns das Hotelpersonal Wärmflaschen (im wahrsten Sinne des Wortes) auf das Zimmer. Hätten wir nicht gewusst, dass es Wärmflaschen sind, hätten wir vielleicht angenommen, das Hotel spendiert uns noch eine warme Flasche Bier :-)

Tag 7 – Freitag, der 25.10.2013: Von Chivay über Yanque, Achoma, Maca, Pinchollo, Cruz del Cóndor, Chivay, Patapampa und Patahuasi nach Puno (rund 360 Kilometer)

Kaum zu glauben, wir sind schon seit sieben Tagen in diesen atemberaubenden Land unterwegs und haben bereits viele Highlights erlebt. Auf unser "Bergfest" werden wir am Abend auch noch ordentlich anstoßen :-) Aber zuvor erwarten uns weitere großartige Höhepunkte am heutigen Tag. Dazu müssen wir wieder zeitig aufstehen, aber an die frühen Zeiten sind wir langsam gewöhnt, so dass alle Gäste ausgeschlafen zum Frühstück erscheinen. Unser Weg soll uns über Yanque, Achoma, Maca und Pinchollo zum Cruz del Cóndor führen. In Yanque besichtigen wir die kleine Ortskirche und beobachten die Tanzvorführung peruanischer Kinder, wobei die Jungen lange Röcke tragen. Wir können uns zusammen mit Alpakas und einem Falken fotografieren lassen. Weitere Foto-Stopps haben wir in Achoma und Pinchollo. Wir erreichen das Cruz del Cóndor zur perfekten Uhrzeit und können ganz viele Fotos der großartigen Kondore machen, welche die größten Raubvögel der Welt sind und eine Flügel-Spannweite von über drei Metern haben. Wer keine Höhenangst hat, kann auch in die unfassbar tiefe Schlucht des Colca-Tals hinabschauen. Weiter bewundern wir die gut erhaltenen, in den Gipfeln der Anden eingebetteten Terrassenfelder der Inkas. Auf dem Rückweg nach Chivay halten wir für einen kurzen Stopp in Maca. Leider können wir die Ortskirche nicht besichtigen, sie ist geschlossen, da sie ein paar Tage zuvor beraubt wurde. Wir schauen nochmal im Restaurant "Zacarias" vorbei, um unsere bestellten Lunchpakete abzuholen. Dabei hilft unsere Lilia dem Restaurantpersonal wieder bei der Zusammenstellung der noch unfertigen Pakete. Während der Fahrt zum höchsten Punkt unserer Reise, dem Patapampa in 4.910 Metern Höhe, lassen wir uns die leckeren Sandwichs schmecken. Als wir auf dem Patapampa ankommen, spüren wir deutlich, dass die Luft sehr dünn ist. Wir bewegen uns eher langsam und fotografieren die unglaublich schöne Landschaft. An diesem Punkt schlägt auch das Wetter um, es regnet leicht und es wird deutlich kälter. Wir fahren weiter in Richtung Puno und machen eine kleine Pause in Patahausi, wo wir am Tag zuvor bereits gewesen sind. Unser ursprünglicher Weg soll uns durch die Stadt Juliaca führen, doch aufgrund einer Demonstration fahren wir einen Umweg. Am späten Nachmittag kommen wir in Puno an. Wir befinden uns nun in einer Höhe von circa 3.827 Metern, die Stadt gehört zur gleichnamigen Provinz. Bei unserer Ankunft gibt es dichten Verkehr, da gerade im Stadtzentrum ein Umzug von Studenten stattfindet. Das Wetter meint es ausnahmsweise auch nicht gut mit uns und es regnet in Strömen :-( Die Straßen sind sehr eng, daher lässt uns der Busfahrer in einer Seitenstraße aussteigen und wir laufen die fünf Minuten bis zum 3-Sterne-Hotel "La Hacienta". Wir verabschieden uns zugleich liebevoll von unserer Reiseleiterin Lilia. Unsere Lunchpakete waren zwar lecker, aber wir sind noch hungrig und freuen uns auf ein warmes Abendessen! Unser Hotel befindet sich wieder in einer supertollen Lage, das Stadtzentrum ist fünf Gehminuten entfernt, genauso wie das Restaurant "Mojsa", wo wir zu Abend speisen. Heute wird es eher "europäisch", es gibt Pizza und Pasta. Wir können den Pizzabäcker dabei beobachten, wie er unsere Pizzen zubereitet, da wir direkt vorm Steinbackofen sitzen. Das Essen ist sehr köstlich und auch eine angenehme Abwechslung. Anschließend bestaunen und fotografieren wir den lauten, bunten und lebhaften Studentenumzug. Wir hoffen natürlich, dass der Umzug nicht die ganze Nacht dauert, sonst ist an Schlaf gar nicht erst zu denken! Im Hotel stoßen wir alle zusammen auf unser "Bergfest" an, dabei trinken wir den typischen peruanischen Schnaps "Pisco Acholado". Für den ein oder anderen ist ein kleines Glas völlig ausreichend, immerhin hat der Schnaps circa 43 Prozent. Der Studentenumzug findet gegen 21.00 Uhr auch ein Ende, so dass wir ausreichend Schlaf bekommen und von den Abenteuern träumen können, welche noch auf uns warten!

Tag 8 – Samstag, der 26.10.2013: Von Puno über Isla de los Urus und die Insel Taquile zurück nach Puno

Das Wetter meint es wieder gut mit uns und wir frühstücken in der sechsten Etage unseres Hotels bei strahlendem Himmel mit schönen Blick auf den "Lago Titikaka". Der Titicacasee ist der größte höchstgelegene schiffbare ruhende See der Erde. Es fließen über 25 Flüsse in den mit einer Fläche von rund 8.288 Quadratkilometern fast 15,5 Mal so großen See wie der Bodensee. Seine durchschnittliche Wassertemperatur beträgt nur neun Grad. Der westliche kleinere Teil (40 Prozent) gehört zu Bolivien und der andere größere östlich gelegene Part (60 Prozent) liegt in Peru. Der "Río Desaguadero" als einziger Abfluss befördert rund fünf bis zehn Prozent des überflüssigen Wassers, die restlichen 90 bis 95 Prozent verdampfen. Wir haben bereits von Lilia erfahren, dass nur ungefähr 0,4 Prozent des peruanischen Abflusses in den Titicacasee, rund 1,6 Prozent in den Pazifik und die übrigen 98 Prozent in den Atlantik fließen. Die Ziele unserer heutigen Etappe sind die "Isla de Los Uros" ("Schwimmende Inseln") und "Isla Taquile". Wir werden von unserer örtlichen Reiseleiterin Miriam Ruelas abgeholt. Sie wird uns die Kultur und die Traditionen der Uros näherbringen und uns die verschiedenen Mützen der Einwohner der Insel Taquile erläutern. Das Boot für unsere Erkundungstour auf dem Titicaca-See trägt den Namen "Cotina" und es bietet ausreichend Platz und sogar eine Toilette. Vom Bootsdach aus haben wir eine tolle Aussicht über den großen See. Auf unserer Fahrt zu den Uros klärt uns Miriam über den Namen des Sees auf, wobei "titi" mit "Große Katze oder Puma" und "kaka" mit "grau" übersetzt werden kann. Miriam sagt uns, dass wir mit sehr viel Phantasie bei der bildlichen Darstellung des Titicacasees erkennen können, dass sich ein "Puma" gerade auf den Sprung befindet, seine Beute, einen "Hasen", zu fangen. Auf den zweiten Blick und mit einer gewissen Vorstellungskraft sehen auch wir diese Tatsache :-) Zuerst besuchen wir die "Schwimmenden Inseln". Wir lernen von Miriam, wie wir die Uros begrüßen sollen. Wir fragen mit "Kamisaraki" die Bewohner, wie es ihnen geht und die Antwort "Waliqui" bedeutet "Gut!". Die Bewohner der kleinen Insel in ihrer traditionell bunten Kleidung erläutern uns ihre Lebensweise und das Vorgehen beim Bau ihrer kleinen Schilfhütten, eine sehr gute Übersetzung erhalten wir von Miriam. Die kleinen Inseln und die Hütten der Uros bestehen lediglich aus Schilf, welches ständig erneuert werden muss, da sie sonst auseinander fallen würden. Im Anschluss dürfen wir uns noch die Unterkunft der Uros genauer ansehen. Unsere Gäste haben wieder die Gelegenheit, Schreibhefte und Buntstifte den Kindern auf der Insel zu geben, welche sich sehr darüber freuen. Bis zu unserem nächsten Highlight, die Insel Taquile, werden wir circa zwei Stunden fahren. Wir erreichen den Hafen "Slacanta". Von hier aus geht es einen sehr steilen Weg nach oben zum Restaurant und Hauptplatz der Insel. Unsere Wanderung ist zwar kurz, aber durch die Höhe und dem steinigen Pfad sehr intensiv. Um die Vorbereitung unseres Mittagessen zu überbrücken, erklärt uns Miriam sehr anschaulich die unterschiedlichen Mützen, Umhänge und Gürtel der Inselbewohner. Danach essen wir eine Gemüsesuppe mit Namen "Quinoa" und als Hauptspeise gibt es eine ganz köstliche Forelle. Das Mittagessen können wir mit dem Prädikat "exzellent" auszeichnen :-) Anschließend teilt sich unsere Reisegruppe. Miriam wandert mit einem Gruppenteil bergauf zum Hauptplatz, um besonders die Mützenstricker bei ihrer Arbeit zu sehen, und dann folgt eine leichte Wanderung bergab zum Hafen "Puerto Alsuno". In dieser Zeit von weniger als zwei Stunden wandert der andere Teil wieder bergab zum Hafen "Salacanta", wo bereits unsere Bootsfahrer Kevin und Jimmy auf uns warten. Sie fahren uns dann zum Hafen "Puerto Alsuno", wo wir die anderen Reisegäste treffen werden. Wir genießen das schöne Wetter und sonnen uns auf dem Bootsdeck. Mit der vollständigen Reisegruppe fahren wir zwei Stunden zurück zum Hafen von Puno und dann mit dem Bus zum Hotel. Wir verabschieden uns herzlich von Miriam, obwohl wir sie zufällig am nächsten Tag bereits wiedersehen werden :-) Zum Abendessen gehen wir ins zehn Gehminuten entfernte Restaurant "La Casona". Unsere Reservierung hat leider nicht funktioniert, dennoch finden wir noch einen Platz und als Entschädigung gibt es für jeden einen "Pisco Sour". Das Nationalgetränk Perus ist aber auch sehr lecker, so dass dieser Drink eine gelungene Entschuldigung ist. Das "La Casona" ist ebenfalls ein eher italienisches Restaurant wie das "Mojsa" vom Vorabend, das Essen ist abermals sehr köstlich. Danach spazieren wir noch durch den kleinen Ort Puno.

Tag 9 – Sonntag, der 27.10.2013: Von Puno über Pucará, Juliaca, Sicuani, Raqchi und Andahuaylillas nach Cusco (rund 380 Kilometer)

Unsere heutiges Reiseziel ist die rund 380 Kilometer entfernte ehemalige Inka-Hauptstadt Cusco. Die Stadt liegt in einer Höhe von circa 3.399 Metern und sie gehört zur gleichnamigen Provinz. Nach einem ausgiebigen Frühstück begrüßen wir unsere Reiseleiterin Aleksandra Markovic, sie wird uns die kommenden fünf Tage begleiten. Auf unsere Fahrt von Puno nach Cusco halten wir vor einem Café in Pucará, wo es einen der besten, zu 100 Prozent natürlichen Kaffees von Peru zu kaufen gibt. Der Kaffeename lautet "Tunki". Er wird versinnbildlicht durch den Andenklippenvogel oder auch "Tunki" genannt. Der Kaffee wird von kleinen Bauernfamilien hergestellt, welche sich zur Kaffeekooperative "Central de Cooperativas Agrarias Cafetaleras" (CECOVASA) zusammen geschlossen haben. Wir probieren den leckeren Kaffee und nehmen eine Kostprobe für unsere Familien mit. Weitere Foto-Stopps auf unserer Busfahrt haben wir in Puya und am Pass "La Raya", wo wir auch zufällig unsere Reiseleiterin Miriam vom Vortrag wiedertreffen. So schnell ist es möglich, den einen oder anderen im drittgrößten Land Südamerikas wiederzusehen. Die Mittagspause verbringen wir in zur Provinz Cusco gehörenden Stadt Sicuani in einer Höhe von rund 3.550 Metern. Es gibt ein sehr gutes Buffet mit köstlichen peruanische Spezialitäten im Restaurant "Feliphon". Im Anschluss fahren wir zur Führung durch den archäologischen Komplex von Raqchi, wobei uns Aleksandra deren Geschichte und Besonderheiten erläutert. Raqchi befindet sich in einer Höhe von circa 3.480 Metern. Wir haben dann noch Zeit für einen Bummel über den Markt. Unser Weg geht weiter nach Andahuaylillas, dieser Ort liegt rund 3.120 Meter hoch. Raqchi und Andahuaylillas gehören beide zur Provinz Cusco. In Andahuaylillas besichtigen wir die Kirche, welche auch die "Sixtinische Kapelle der Anden" genannt wird. Unser Weg führt uns weiter nach Cusco, wo wir am späten Nachmittag im 3-Sterne-Hotel "Suenos del Inka" einchecken. Auch wenn wir reichlich zu Mittag gegessen haben, knurrt uns ein wenig der Magen, so dass wir uns von Aleksandra noch eine Empfehlung für das Abendessen geben lassen. Aleksandra wohnt in Cusco und wir sehen sie am nächsten Morgen wieder. Unser Hotel liegt wieder sehr zentral zum Stadtzentrum, welches wir in wenigen Gehminuten erreichen können. Wir haben einen kleinen Supermarkt in unmittelbarer Nähe und zum Restaurant "Baco" sind es lediglich zwei Minuten. Vielen Dank an Aleksandra für die Empfehlung, das Essen, dieses Mal wieder peruanisch statt europäisch, ist wirklich sehr köstlich. Wir sind noch nicht müde und ein kleiner Spaziergang nach dem Essen ist auch ganz angenehm. Wir laufen zum hellbeleuchteten Hauptplatz und sind mächtig beeindruckt von dem wundervollen Anblick des Stadtzentrums, welcher uns geboten wird. Damit steigt unsere Erwartung auf die Führung am folgenden Tag :-)

Tag 10 – Montag, der 28.10.2013: Cusco

Unsere Wetteraussichten für den heutigen Tag schauen nicht gut aus, wir haben leichten Regen :-( Doch das hält uns nicht davon ab, uns auf den heutigen Rundgang durch diese interessante Stadt zu freuen. Unsere spannende Besichtigung führt uns vom "Templo de San Blas" über die "Iglesia y Convento de Santo Domingo (Qoricancha)" und letztendlich zur "Basílica Catedral". Unsere äußerst wissenserfahrene Reiseleiterin Aleksandra erläutert uns deren Geschichte und Eigenheiten, ihre Erzählungen untermauert sie zur besseren Vorstellungskraft unter anderem mit Bildern der damaligen Zeit. Kaum sind wir unterwegs, klart der Himmel auf und die Sonne bahnt sich langsam ihren Weg :-) Zum Mittagessen im Restaurant "Kuriskuy" haben wir nun endlich die Gelegenheit eine der bekanntesten Spezialitäten Perus zu probieren. Die Wagemutigen unter uns können "Cuy", also Meerschweinchen, kosten. Niemand möchte ein ganzes "Cuy" essen, daher bestellen wir nur eines und machen ein paar Fotos. Wir sind etwas verblüfft darüber, dass das Meerschweinchen so ausschaut, als ob es im Ganzen einfach nur im heißen Fett frittiert wurde. Dann wird es in der Küche in mehrere kleine Portionen zerteilt und wir können unser Stück vom "Cuy" essen. Der Geschmack lässt sich nicht wirklich beschreiben, daher ist es vielleicht das Beste, "Cuy" selbst einmal in Peru zu testen. Am Nachmittag haben wir Freizeit, welche die meisten von uns nutzen, um die bekannte Markthalle von Cusco zu besuchen. Hier gibt es von Gemüse und Obst über Fleisch und Fisch bis hin zu Souvenirs und Kleidung alles, und alle Dinge befinden sich dicht aneinander. Es ist sehr chaotisch und auf eine Beschreibung des Geruchs wird an dieser Stelle verzichtet. Die Kartoffel hat ihren Ursprung in Südamerika und allein in Peru gibt es über 3.000 verschiedene Sorten. Eine Auswahl unterschiedlicher Kartoffelsorten mit einem Gesamtgewicht von rund einem Kilo wird auch in einem Koffer unserer Gäste mit uns nach Deutschland zurückfliegen :-) Den Nachmittag verbringen wir in kleinen Cafés. Besonders "Jack's Café" ist ein sehr schönes Lokal, das Personal ist noch sehr jung und freundlich, es gibt ein tolles Ambiente und einen richtig leckeren Schokokuchen und eine ebenso mundende heiße Schokolade. Also eine Empfehlung ist dieses Café auf jeden Fall! Abendessen ist von den meisten Reisegästen nicht gewünscht, daher spaziert nur eine kleine Gruppe ins zehn Gehminuten entfernte Restaurant "Incanto". Das Essen ist wieder einmal eher italienisch statt peruanisch, aber dank unserer landestypischen Spezialität zum Mittag kommt uns diese Abwechslung ganz gelegen! Den Abend lassen wir dann gemütlich zusammen bei Wein und Bier im Hotel ausklingen.

Tag 11 – Dienstag, der 29.10.2913: Von Cusco über Pisac und Chinchero nach Urubamba (circa 87 Kilometer)

Unser nächstes Etappenziel auf unserer erlebnisreichen Reise ist das Heilige Tal in Urubamba. Unsere schweren Koffer werden im Hotel in Cuzco aufbewahrt, bis wir am nächsten Tag ins gleiche Hotel zurückkehren. Der Grund dafür ist, dass wir nach Urubamba nur einen Rucksack mit dem Nötigsten für eine Übernachtung mitnehmen können, da wir nur einen kleinen Bus haben und die Straßen im Heiligen Tal sehr eng sind, was wir erst glauben werden, wenn wir wirklich in Urubamba sind. In Pisaq bummeln wir über den riesigen Indio-Markt mit jeder Menge Souvenirständen und auch wir haben die Gelegenheit echten Schmuck zu kaufen. Oft werden noch letzte Andenken für die Familie besorgt oder einfach kleine Dinge gekauft, um die restlichen Sols loszuwerden, da sie in Deutschland nicht umgetauscht werden können. Von Pisaq geht es weiter nach Chinchero, wo wir eine Weberei besuchen. Es wird uns erklärt und vorgeführt, wie die Wolle gefärbt und verarbeitet wird. Im Anschluss genießen wir ein typisches Mittagessen bei einer einheimischen, in Tradition kochenden Familie. Es gibt ein Menü aus drei Gängen, wobei einer leckerer als der Andere ist, besonders die Avocato-Creme ist ausgezeichnet :-) Wir erfahren einige interessante Tatsachen der sehr gläubigen peruanischen Familie, welche einen persönlichen "heiligen Raum" besitzt. Später fahren wir zum Zentrum, da aber schon ein Gewitter zu hören ist, begeben wir uns auf den Weg zu unserem heutigen Etappenziel. Urubamba liegt in einer Höhe von rund 2.880 Metern und der Ort gehört zur gleichnamigen Provinz. Unsere Nacht verbringen wir im 3-Sterne-Hotel "La Hacienta del Valle". Bei unserer Ankunft sind wir von dem idyllischen Anblick hellauf begeistert. Die Anlage ist sehr groß, wir haben einen fantastischen Blick auf die Berge und die Stille und Ruhe lädt uns absolut zur Entspannung ein. Einige Gäste haben sich gewünscht, nicht nur einen Tag an diesem wundervoll bezaubernden Ort zu bleiben. Hunger haben wir keinen mehr, wir wollen uns einfach entspannen und die beruhigende Atmosphäre des Ortes genießen. Unser vorletztes, aber großes Highlight wartet morgen auf uns :-) Es ist noch relativ hell und so richtig müde sind wir nicht, immerhin haben wir es erst 18.00 Uhr! Wir sitzen eine Weile auf dem Balkon zusammen und ziehen ein kleines Fazit unserer einzigartigen Reise. Damit wir für unseren morgigen Höhepunkt topfit sind, gehen wir früh ins Bett. Schließlich werden unsere Wecker schon sehr zeitig am Morgen klingeln!

Tag 12 – Mittwoch, der 30.10.2013: Von Urubamba über Ollantaytambo, Aguas Calientes und Machu Picchu wieder zurück nach Aguas Calientes und Ollantaytambo und dann nach Cusco (rund 100 Kilometer)

Wow, dieser Tag kann nur unglaublich schön werden :-) Die ersten Sonnenstrahlen schimmern schon am frühen Morgen durch unsere Zimmer und wir haben von unserem Balkon aus ein fantastisches Panorama auf die Berge. Das Plätschern des in der grünen Landschaft eingebetteten kleinen Wasserfalls, das Zwitschern der Vögel und die vielen bunten Blumen bilden ein wahrhaft idyllisches Bild. Einfach nur unbeschreiblich traumhaft :-) Auch wenn das Frühstück dieses Mal nicht so gut ist, fahren wir trotzdem gestärkt zum Bahnhof in Ollantaytambo. Bis unsere Zugfahrt von Ollantaytambo nach Aguas Calientes startet, schauen wir uns am Bahnhof um. Unsere Fahrt von circa eineinhalb Stunden im "Peru Trail" ist dank guter Sitze und der großen Beinfreiheit recht angenehm. An den Wänden im Zuginneren sind hübsche Verzierungen und durch die Panoramafenster im Dach des Zuges können wir die Landschaft und die riesigen Berge bewundern. Es gibt auch Verpflegung auf dieser kurzen Strecke, wir erhalten ein Getränk und einen Snack. Es folgt eine lustige Vorführung vom Bordpersonal zu den Souvenirs, welche die Leute kaufen können. Von Aguas Calientes geht es mit dem Bus weiter zu einem unserer größten Highlights - die gut erhaltene Ruinenstadt der Inkas "Machu Picchu", auch bekannt als "die Stadt in den Wolken"! Machu Picchu liegt in einer Höhe von rund 2.430 Metern und gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dieser heilige Ort kann einerseits über den Inka-Pfad mit einer mehrtägigen Wandertour erreicht werden. Den anderen Weg haben wir genommen, 43 Kilometer von Ollantaytambo nach Aguas Calientes mit dem Peru Trail und dann per Bus die rund zwölf Kilometer lange Serpentinenstrecke bergauf von Aguas Calientes zum Machu Picchu. Der Name Machu Picchu kann mit "alter Gipfel" übersetzt werden. Die Ruinenstadt in den Anden über dem Urubambatal befindet sich eingebettet in die Berge "Huayna Picchu", was "junger Gipfel" bedeutet, und dem gleichnamigen Berg Machu Picchu. Wir lassen uns am Eingang noch einen Stempel vom Machu Picchu in unseren Reisepass geben und dann beginnt auch schon unsere spannende Führung von rund drei Stunden durch die terrassenförmige Zitadelle. Nun geht es ein Stück serpentinenartig hinauf, wo wir dann eine atemberaubende Aussicht auf diesen geheimnisvollen Ort haben. Wir versuchen uns die vielen interessanten Informationen zur Entstehung und Geschichte dieser heiligen Stätte, welche uns Aleksandra mit ihrem außerordentlich vielseitigen Wissen darlegt, aufzunehmen und zu speichern. Unsere Tour führt uns unter anderem durch das Tor "Huaca Punku", vorbei am Steinbruch, weiter zum heiligen Platz "Inticancha" und dem "Tempel der drei Fenster", zum Sonnenstein "Intihuatana" und auch zum "Tempel des Kondors". Das Wetter meint es wieder gut mit uns, es scheint zwar nicht die Sonne während unserer Führung, was aber auch förderlich ist, da es dann nicht so viele Mücken gibt :-) Am Ausgang fängt es leicht an zu regnen. Wir sehen eine lange Warteschlange und denken erst, dass die Leute am Eingang von Machu Picchu warten. Aber nein, das sind alles Menschen, welche wie wir wieder zurück nach Aguas Calientes wollen. Wir sind jedoch noch so überwältig von dem heiligen Ort, das Warten macht uns nichts aus und wir überbrücken die Wartezeit mit leckeren Kartoffelchips. Und wie sollte es anders sein, unsere Reisegruppe von zwölf Gästen fährt zusammen im ersten Bus, während ich leider nicht mehr einsteigen darf und schließlich mit dem nächsten Bus fahre! Auf der Fahrt erzählt mir meine Sitznachbarin, welche gerade eine viertägige anstrengende Wandertour auf dem Inka-Pfad bewältigt hat, wie unglaublich dieses Erlebnis für sie war, dieses Abenteuer möchte sie aber definitiv auch nur einmal und nicht wieder machen. Zum Mittagessen gibt es ein tolles dreigängiges Menü in Aguas Calientes. Die einzelnen Gänge werden liebevoll und kreativ serviert. Die verbleibende Zeit nutzen wir für einen Bummel über den Markt am Bahnhof und zum wohl letzten Souvenir-Shopping in Peru. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir mit dem "Peru Trail" Ollantaytambo und fahren dann mit dem Bus rund 75 Kilometer wieder zurück nach Cusco. Unsere Koffer warten bereits auf unseren Zimmern. Wir haben einen supertollen Tag gehabt, doch merken wir langsam auch die aufsteigende Müdigkeit. Beim gemütlichen Beisammensein im Frühstücksraum der zweiten Hoteletage lassen wir unsere Eindrücke nochmals Revue passieren, bevor unsere Augen allmählich zufallen und wir uns auf die Zimmer zurückziehen.

Tag 13 – Donnerstag, der 31.10.2013: Von Cusco nach Lima (circa 577 Kilometer Luftlinie)

Heute müssen wir uns leider schon wieder von diesem wunderschönen Land verabschieden, für unseren Heimflug nach Deutschland sind wir bereits eingecheckt! Am letzten Tag können wir ausschlafen und genießen ein ausgiebiges langes Frühstück. Während einige von uns einen kleinen Spaziergang durch die Stadt machen, trifft sich der restliche Teil in der Hotellobby. Wir werden von Aleksandra und Aline, einer Mitarbeiterin von Setours, abgeholt. Aline wird uns beim Check-In unseres Inlandfluges von Cusco nach Lima unterstützen. Am Flughafen "Aeropuerto Alejandro Velasco Astete" in Cusco können wir dann als Gruppe einchecken, so dass wir nicht wie sonst üblich alle unsere Koffer zur Kontrolle öffnen müssen. Wir verabschieden uns von Aline und besonders herzlich auch von unserer stets hilfsbereiten Reiseführerin Aleksandra, welche aber eine Umarmung nicht ganz erwartet hat und daher ein wenig irritiert ist :-) Am heutigen Tag ist Halloween in Peru und bereits am Flughafen in Cusco erwarten uns ein paar Flugangestellte in Kostümen. Unser Flug 2I1182 mit Star Peru startet genau um 13.15 Uhr in Cusco und gegen 14.35 Uhr landen wir in Lima im Flughafen "Aeropuerto Internacional Jorge Chávez". Wir freuen uns über die pünktlichen Zeiten, da wir noch einen weiteren Programmpunkt am heutigem Tag haben, nämlich eine Stadtführung durch Lima, "die Stadt der Könige". Unser Flug in die Heimat wird erst gegen 21.15 Uhr sein, so dass wir die Zeit mit einer Stadtrundfahrt in Lima überbrücken, schließlich haben wir die Hauptstadt Perus am Anreisetag nur im Dunkeln gesehen. Aufgrund von Halloween wurde uns mitgeteilt, dass es sehr viel Verkehr geben kann, was aber zum Glück nicht der Fall ist und so können wir doch mehr von Lima sehen als vorher erwartet :-) Wir werden von unserer Stadtführerin Elisa Paredes Olivera abgeholt, die Erklärungen sind auf Englisch und ich werde für unsere Gäste übersetzen, unterstützt werde ich dabei dankend auch von einem unserer Gäste :-) Wir erkunden zu Fuß das historische Zentrum von Lima, was ebenso zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und wir sehen unter anderem das Rathaus, die Kathedrale und den Präsidentenpalast. Wir besichtigen den historischen Bahnhof "Estación de Desamparados" und dessen Museum, was eine ethnische Ausstellung und peruanische Literaturwerke präsentiert. Bevor wir uns auf dem Rückweg zum Flughafen in Lima machen, lauschen wir noch für einen Moment den Klängen eines Konzerts im Stadtzentrum. Nach der Kofferabgabe verabschieden wir uns von Elisa und passieren relativ zügig die Passkontrolle. Unseren Abschiedsdrink von Peru genießen wir im Restaurant "Manacaru" im Flughafen Lima. Wir gönnen uns einen letzten Pisco Sour oder auch Pisco Maracuja, ein Bier oder Wein, bevor wir uns an die Warteschlange zum Boarding für unseren Flug KL 744 anstellen. Nun haben wir wieder einen langen Flug von circa 12 Stunden bis nach Amsterdam vor uns. Die Zeit verbringen wir hauptsächlich mit Schlafen oder dem Entertainment-Programm an Bord.

Tag 14 – Freitag, der 01.11.2013: Von Lima über Amsterdam nach Berlin–Tegel (rund 11.080 Kilometer Luftlinie)

Mit einer Zeitverschiebung von sieben Stunden landen wir relativ pünktlich um 15.30 Uhr Ortszeit in Amsterdam im Flughafen "Schiphol". Wir haben nur knapp eine Stunde Zeit um zum Gate für unseren Weiterflug nach Berlin-Tegel zu gelangen. Die Passkontrolle verläuft zügig, der ein oder andere Gast wird aber bei der Sicherheitskontrolle genauer unter die Lupe genommen. Dennoch schaffen wir es rechtzeitig zum Abfluggate. Wir haben jedoch nicht damit gerechnet, was uns dort erwarten soll. Die Airline KLM hat eine neues Boarding-System, welches sich gerade in der Testphase befindet. Dabei sollen wir alle an einem Automaten wie bei der Führerscheinstelle eine Nummer ziehen, welche zufällig ausgewählt wird. Die Reihenfolge beim Boarding beginnt mit der eins, dann die zwei und so weiter, so dass der Passagier mit der eins zuerst an Bord gehen. Wir ziehen alle verschiedene Nummern im zwei- und dreistelligen Bereich. Den Vorteil dieses Systems können wir nicht erkennen. Auf Nachfrage wird uns erklärt, dass sich das System lohnt, wenn wir ins Flugzeug einsteigen und dann theoretisch nicht warten müssen. Die Theorie ist schön, aber in seiner praktischen Umsetzung und vor allem logisch betrachtet, ist das System nicht sinnvoll, da wir trotzdem warten müssen, eh wir uns setzen können. Der Flug KL1829 von Amsterdam nach Berlin startet mit 30 Minuten Verspätung und wir werden wieder mit Getränken und einem Imbiss versorgt. Wir haben im Flugzeug noch ein lustiges Erlebnis, als der Stewart von einer Passagieren im aufgeschlossenen Outfit so irritiert ist, dass wir bei seinem Gesichtsausdruck einfach nur noch lachen können :-) Gegen 17.45 Uhr landen wir in Berlin-Tegel. Während wir alle gesund und sicher in Deutschland ankommen, haben sich unsere Koffer überlegt, noch ein paar Stunden länger in Amsterdam zu bleiben :-( :-( :-( Daher suchen wir die Gepäckermittlung auf, beschreiben alle unsere Koffer im Detail und hinterlassen unsere Anschrift und Telefonnummer. Die Koffer werden uns am kommenden Montag zugeschickt. Wir verabschieden uns alle herzlich voneinander und treten im jeweiligen Transfer unsere Heimreise an.

DANKESCHÖN!!!

Liebe Reisegäste, lieber Reiseleiterinnen,
an dieser Stelle möchte ich mich bei Euch allen für eine wunderschöne gemeinsame Reise in das atemberaubende Land Peru bedanken. Es war ein unvergessliches Erlebnis mit vielen spannenden Eindrücken, ein besonderer Dank auch an unsere Reisleiterinnen für interessante Hintergründe und abenteuerliche Geschichten. Auf unserer Reise haben wir allerhand großartige Highlights erlebt, die abwechslungsreiche Landschaft genossen, fremde Kulturen kennengelernt und unterhaltsame gemeinsame herrliche Abende verbracht. Ich freue mich, Euch vielleicht auf der einen oder anderen Reise wiederzusehen. Alles Gute und bleibt gesund!!!!
Herzliche Grüße
Eure Stefanie

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