Reisebericht: Rundreise Masuren – Land zum Träumen

03.05. – 11.05.2012, 9 Tage Rundreise Stettin – Danzig – Masuren – Thorn – Posen


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In einer von Eberhardt Travel neu konzipierten 9 Tagesreise in die Masuren lernten wir neben den Schönheiten der Natur, auch den raschen Aufschwung, der sich in unserem Nachbarland, der Polnischen Republik vollzieht, kennen.
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Reisebericht

Am ersten Tag dieser Reise besuchten wir Szczecin, die alte Hafenstadt, gelegen am westlichen Arm der Oder, nahe der deutschen Grenze. Im noblen Vier-Sterne Hotel „SAS Radisson“ bezogen wir die Zimmer und unternahmen anschließend eine Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten, wie der Hakenterasse, dem neu rekonstruierten Schlosshof des Schlosses der pommerschen Fürsten, sowie das Hafentor und das Tor der preußischen Huldigung u.a. mehr. Neben dem Hotel befindet sich ein Bürogebäude, dessen 22. Etage man mit einem Lift erreichen kann. Von dem dort vorhandenen Cafe' hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und ihren Hafen. Am 3.Mai feiert man in Polen den „Tag der Verfassung“, an jenem Tag 1791 wurde die erste Verfassung des Landes unterzeichnet. Damit war sie die erste in Europa, noch vier Wochen früher, als die Französische.
Am zweiten Tag erreichten wir Gdansk, wo wir für zwei Nächte im Hotel „Scandic“, ebenfalls einem Vier Sterne Haus, gegenüber dem Hauptbahnhof und unweit der Altstadt gelegen, unser Quartier bezogen. Die Fahrt nach Gdansk führte uns über Koszalin, Slupsk, und Lebork nach Kartuzy, dem Hauptort der Kaschubei. Dort besuchten wir die noch erhaltene Klosterkirche des Karthäuserordens, deren Dach einem Sarg nachempfunden ist.
Nach dem schmackhaften Abendessen nutzten unsere Gäste den Abend zu einem Besuch der Altstadt. Nach einem reichhaltigen Frühstück erwartete uns bereits unser örtlicher Reiseleiter Krzsztof. Er zeigte uns die Dreistadt Gdansk, Zoppot und Gdynia und erläuterte die politischen, wirtschaftlichen und geschichtlichen Zusammenhänge der Entwicklung dieser Stadt an der Danziger Bucht. Ein Orgelvorspiel in der Kirche von Oliwa bereicherte den ersten Teil der Stadtführung. Den zweiten Teil absolvierten wir zu Fuß durch die Altstadt von Gdansk. Wir sahen die imposante Marienkirche, den langen Markt mit dem „Grünen“ und „Goldenen Tor“, dem Rechtsstädter Rathaus, dem Artushof, der Frauengasse, das Krantor sowie den Hafen, gelegen an der Mottlau. Von hier starten die Schiffe zu Rundfahrten und zum Besuch der Westerplatte.
Am nächsten Tag starteten wir dann in Richtung der Masuren. Über Elblag und Paslek gelangten wir zum Oberländer Kanal. Leider sahen wir keine Schiffsbewegung aber jeder Reisegast konnte anhand der angebotenen Prospekte, der Schautafeln und der vorhandenen Technik das System nachvollziehen. Über 5 Rampen, wird auf einer Länge von 10 Km, ein Höhenunterschied von 100 Metern überwunden. Anschließend ging es weiter über Ostroda, und Olsztynek (hier steht das größte Freilicht Museum Polens und etwa 20 Km entfernt befindet sich die Gedenkstätte der Schlacht von Grunwald, wo 1410 der Deutsche Orden eine
empfindliche Niederlage durch die vereinten Heere Litauens und Polens erfuhr) nach Olsztyn.
Über eine fast durchweg neu gebauten Straße erreichten wir Mragowo in einer Stunde (früher benötigte man für diese Strecke zwei Stunden). Das Hotel „Totu“ erwartete uns bereits und verwöhnte uns, wie immer, mit einem reichhaltigen Abendbuffet.
Am nächste Tag erwartete uns der Norden Masurens. Am Morgen empfing uns Lukas, unser örtlicher Reiseleiter für die Masuren, und wir fuhren zuerst zur Wallfahrtskirche Swieta Lipka, die in den letzten Jahren vollständig renoviert wurde. In einem Orgelvorspiel konnten die Gäste diese Orgel mit ihren beweglichen Figuren bestaunen. Auch die Orgel erstrahlt im neuen Glanz. Danach besuchten wir die Wolfsschanze bei Rastenburg oder Polnisch Ketrzyn.
Nach dem geführten Rundgang fuhren wir nach Gizycko bei gemütlicher Fahrt im Reisebus sahen wir die alte Schwenkbrücke, den Jachthafen, die Kirche, alte Schulen und Verwaltungsgebäude sowie den modernen Teil der Stadt. Im Rest der ehemaligen Deutschordensburg ist seit kurzem ein Hotel eingerichtet. Entlang des Löwentinsees fuhren wir in das „Masurische Venedig“, nach Mikolajki. Nach einer kurzen Besichtigung des Städtchens begaben wir uns an Bord eines Schiffes. Dies brachte uns durch den Nikolajker See, zum größten See der Masurischen Seenplatte, dem Sniardwy oder Spirdingsee. Bei sonnigen Wetter und guter Versorgung an Bord genossen unsere Gäste die erholsame Schiffsreise.
Der nächste Tag führte uns in den Osten nach Elk. Dort bestiegen wir einen Zug, dem eine alte Damplok vorgespannt war. Unter Pfeifen und Zischen fuhren wir ca. 45 Min., inkl. Zugvorfahrt zum Fotografieren, durch die sog. Buckelmasuren , begleitet von Kühen, Pferden, Störchen und Reihern nach Sypitki. Dort am Rande dieses kleinen masurischen Dorfes erwartete uns ein Picknick in freier Natur. Das Nationalgericht Bigos wurde serviert, ebenso Bier und Wodka. Jeder Gast konnte sich dann noch am offenen Feuer eine Wurst selbst braten zu der dann noch Salat und Brot gereicht wurde. Ein Becher heißer Kaffee wurde noch getrunken, bevor es zurück zum Ausgangsbahnhof ging. Dort konnte man noch das kleine Eisenbahnmuseum, welches im alten Bahnhofsgebäude untergebracht ist, besuchen. Nach zwei Std. Busfahrt waren wir wieder am Hotel zurück.
Der letzte Tag in dieser Region gehörte den südlichen Masuren. Nach einem Rundgang in Mragowo besuchten wir in Kleinort das Geburtshaus des deutschen Schriftstellers Ernst Wiechert, ein einsam gelegenes Forsthaus in der Johannisburger Heide. Im Gedenkraum wurde mittels Tontechnik Leben und Werk dieses Mannes dargestellt. Im kleinen Ort Krutinnen wartete in einem Restaurant ein zünftiges Zanderessen auf unsere Gäste. Danach bestiegen wir mehrere Kähne, um eine Staakenbootsfahrt auf dem Flüsschen Krutynna zu machen. Etwa eine Stunde gleiteten die Boote, angeschoben von Mitgliedern der dortigen Genossenschaft, durch unberührte Natur und Stille, nur begleitet von Enten, Schwänen und Fischen. Nach dieser erholsamen Zeit fuhren ging es über Wojnowo, wo die Gäste einiges über die Philliponen (Altgläubige) erfuhren, zur Bauernhochzeit bei Eulalia. Auf einen Waldweg wurden wir von Pferdekutschen und deren Lenkern empfangen. Auch eine schöne Reiterin mit ihrem Ross begrüßte uns. Nach einer längeren Fahrt mit der Kutsche erreichten wir den Gnadenhof, wo verlassene und ausgesetzte Tiere ihre restlichen Tage verbringen.
Im Festzelt fand dann die Bauernhochzeit mit Essen, Musik und Tanz statt.
Am nächsten Tag mussten wir leider diese herrliche Region der Masuren verlassen. Unser Weg führte uns nach Torun, der Stadt, wo 1473 Nikolaus Kopernikus geboren wurde. Im Hotel „Helios Mercure“ verbrachten wir die letzte Nacht vor unserer Rückreise. Bei einem kleinen Spaziergang zur Marienkirche, dem Markt, dem Rathaus, dem Kopernikusdenkmal, dem Johannisdom, dem Geburtshaus von Kopernikus, den alten Speicherhäusern und der Stadtmauer mit dem Schiefen Turm, dem Segler-und Klostertor informierten sich unsere Gäste über die schöne, nie zerstörte Altstadt. Sicherlich haben auch einige Gäste die Toruner Spezialität, genannt „Thorner Katharinchen“ mit nach Hause genommen.
Der letzte Tag begann etwas zeitiger als sonst, denn es gab auf der Heimfahrt noch einiges zu sehen. So die Kathedrale von Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens, das Rathaus von Poznan und die frisch renovierte Pfarrkirche St.Stanislaus. All das zeugt, ebenso wie die Wallfahrtskirche Swieta Lipka in den Masuren, von der Kunstfertigkeit der polnischen Restauratoren.
Bei der Heimfahrt staunten wir, dass die Autobahn von Poznan bis Frankfurt/Oder durchweg fertiggestellt ist. Generell wurde bei dieser Fahrt sichtbar wie schnell sich der Straßen und Autobahnbau im Lande vollzieht. Ob in den Masuren, im Umfeld von Gdansk, ebenso um Torun und zwischen Gniezno und Poznan überall wird zügig und großräumig, auch an den Wochenenden gearbeitet. Trotz fertiger Autobahn verließen wir diese, um nach einer letzten Rast auf der Landstraße weiterzufahren. So tangierten wir auch die Stadt Swiebodzin. Vom Bus aus konnten alle Gäste die neue Sehenswürdigkeit der Stadt, die Christusstatue, sehen. Es ist die größte Christusstatue der Welt mit einer Höhe von 36 Metern, sie steht auf einem 16 Meter hohen Hügel und wiegt 440 Tonnen und wurde am 21.11.2010 eingeweiht. Danach fuhren wir wieder auf die Autobahn und gelangten schnell und zügig wieder in die Heimat.
Diese Reise, die nochmals im September dieses Jahres stattfindet, wird sicherlich wieder ihre Interessenten finden. Ich werde für meinen Teil alles Erforderliche tun, dass auch diese Fahrt für alle Gäste ein Erlebnis wird.
Karl-Heinz Meinig

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Herr Meinig, danke für Ihre tolle Reisebegleitung.Durch Sie wurde,gerade für mich,welches eine Reise auf Suche nach meiner Familie war,ein ganz besonderes Erlebnis.Durch die.von Ihnen interessanten Eläuterungen, wurde alles zu einer wunderbaren Reise.Herzlichen Dank,auch für die nette Post mit dem schönem Bild unserer Reisegruppe. Ich wünsche Ihnen alles Gute, bringen Sie Ihren Gästen noch viel Freude Brigitte Lemke

Brigitte Lemke
17.06.2012

Lieber K.-K-Meinig, danke für die Post vom 5.6.12 und das Gruppenfoto. Gern denken wir an die Reise nach Polen-Masuren zurück. Es war schon lange eine Wunsch von mir, da ich ja in Lauenburg/Lebork geboren bin. Danke an Sie persönlich, Sie waren ein sehr guter Reiseleiter, weiter so! herzlich Fam. Gohla

Familie Gohla
20.06.2012